Wenn es um das eigene Glück geht ist alles noch einfach und mit den 4. Punkten abgedeckt aber wenn aus meinem Glück unser Glück wird und Kinder da sind verkompliziert sich alles.
Das ist richtig.
(Glück verstehe ich im Folgenden synonym zu Wohlbefinden, Erfüllung, positiver Emotion oder Lebensqualität)
Ich würde sagen, Sinn hat ein Leben dann, wenn man entweder
a) Selbst Glück erlebt oder sich durch nicht angenehme Lebensphasen so verändert, später zu noch mehr Lebensqualität/Glück fähig zu werden.
oder
b) Dazu beiträgt, Lebensqualität/Wohlbefinden/Glück anderer Lebewesen zu erhöhen.
Sollte weder a) noch b) gegeben sein, d.h. sollte ein Mensch ein Leben führen, in dem er
- nie positive Gefühle, Wohlbefinden, Erfüllung... erlebt,
- sich auch nicht so weiterentwickelt, dass seine Glückerlebensfähigkeit für die Zukunft gesteigert wird
- und auch nichts dazu beiträgt, die Lebensqualität anderer Lebewesen zu erhöhen
ist sein Leben völlig sinnlos.
Um dein Beispiel aufzugreifen
Man könnte durchaus Sinn in der Elternschaft sehen, selbst wenn das Zusammensein mit den Kindern als unangenehm empfunden wird. Nämlich dann, wenn man durch sein Elternsein Kinder hervorbringt die irgendwann selbst Glück/Wohlbefinden/positive Lebensqualität erfahren oder dazu beitragen die Lebensqualität anderer zu erhöhen.
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Was ist denn leblos?
Selbst der Stein,...
Ich glaube, was ich im gegebenen Kontext mit leblosen materiellen Objekten im Gegensatz zur Natur (Tiere, Pflanzen,...) meinte, ist nicht schwer zu erraten und auch nicht Thema dieses Threads. Deswegen antworte ich nicht weiter auf diese Frage.
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Wie wäre es noch mit dem "Streben nach einer besseren Welt"? Das würde die Umwelt als solches zumindest mit einbeziehen, also z.B. die Fridays For Future-Bewegung.
Es ist richtig, dass auch das Streben nach einer besseren Welt an sich glücklich machen kann. D.h. nicht nur das Leben in einer guten, schönen Welt ermöglicht Glück, sondern auch der Akt, sich für eine ebensolche einzusetzen. Menschen haben Spaß daran, für oder gegen etwas zu kämpfen. Menschen erleben es als erfüllend, einer Mission nachzugehen und eine Besserung zu bewirken. Sie wollen das Unrecht beseitigen und habe Spaß daran, zu rebellieren – Rebellion kann dabei auch zum reinen Selbstzweck werden.
Es gibt Glückskategoriesysteme in der Psychologie, in denen genau dieser Punkt:
<Eine Lebensmission haben = die Welt verbessern> explizit angeführt wird.
Ich habe es in meinem 4-Dimensionen Modell nicht getan, da ich den Akt, sich für eine bessere Welt einzusetzen, unter meiner Dimension
(2) Ausleben eines Talents oder einer Fähigkeit (= Tun) einordnen kann.
Sich für eine bessere Welt einzusetzen heißt, seine Fähigkeiten und Talente anzuwenden. Es geht um eine bestimmte Art des Tuns. Das Ausleben der eigenen Fähigkeiten und Talente
(=Dimension 2) wird im Rahmen einer Mission als erfüllend empfunden.