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Sind spirituelle Behauptungen grundsätzlich überhaupt beweisbar?

Langfristig wird es natürlich auf eine Verschmelzung von Geisteswissenschaft und Naturwissenschaft hinaus laufen, aber ich denke, dass fürs erste erst einmal die Geisteswissenschaft als übergeordnetes System über die verschiedenen Disziplinen der Geisteswissenschaft entwickelt werden muss.

Und das Hauptproblem bei der Schulbildung sehe ich eher darin, dass überhaupt kein kritisches Denken gelehrt wird, sondern hauptsächlich fast nur noch auswendig lernen und "funktionieren".



Nicht unbedingt. Natürlich ist Spiritualität immer ein subjektives Unterfangen, aber die Quantenphysik geht schon in eine Richtung, die irgendwann auch spirituelle Fakten beweisen könnte, wenn sie entsprechend zu einer spirituellen Physik weiterentwickelt wird.
So läuft das Wasser Berg auf,wenn man nur lange genug zu schaut:p
 
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Aber WIE soll das Gehirn Bewusstsein erzeugen? Einmal selbst angenommen, es wäre so, dann wäre es immer noch ein unglaubliches Wunder. Und das ist nicht vergleichbar mit der Hardware, die die Software hervorbringt, denn die Software hat kein Bewusstsein.

Ich zweifle nicht daran - und ja, Software hat kein Bewusstsein, noch nicht. Aber das wird nur noch eine Frage der Zeit sein, und wie es jetzt aussieht, nur wenigen Jahrzehnten.

Man merkt, dass die Wissenschaftler, die das behaupten, überhaupt kein Gefühl mehr für das haben, mit dem sie sich beschäftigen, sonst müssten sie nämlich zugeben, dass diese Behauptung im Grunde nichts weiter als magisches Denken ist.
Wo kommt das Bewusstsein her?
Vom Gehirn!

Das ist eine Ausflucht, keine Antwort.

Die Hirnaktivität lässt sich heute beobachten, nicht bis ins Detail, und wie die Hirnfunktionen im Einzelnen funktionieren, dafür gibt es noch kein Modell. Wie es jetzt aussieht, ist es weniger Prozessorientiert und mehr dynamisch, manche Funktionen sind auf enge Hirnareale begrenzt, viele andere nicht.
Eine schwere - immaterielle - Störung der Hirnfunktionen wie ein epileptischer Anfall lässt sich bereits mit so einer Uralt-Technologie wie einem EEG gut beobachten und sie sind drastisch. Und sie treten zeitgleich mit dem kompletten Ausfall des Bewusstseins ein, der zeitgleich eintritt.

Siehe auch: Oliver Sacks. Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte
 
Wo kommt das Bewusstsein her?
Vielleicht könnte das Bewusstsein so entstanden
sein, wie ich es in der ersten Grafik "dargestellt"
habe und so funktionieren, wie in der zweiten??

Siehe: #2353

Wie es in den Menschen gekommen ist,
versuche ich als nächstes darzustellen
und in verständliche Worte zu fassen...

...so gut es mir möglich ist. :)
 
Die Hirnaktivität lässt sich heute beobachten, nicht bis ins Detail, und wie die Hirnfunktionen im Einzelnen funktionieren, dafür gibt es noch kein Modell. Wie es jetzt aussieht, ist es weniger Prozessorientiert und mehr dynamisch, manche Funktionen sind auf enge Hirnareale begrenzt, viele andere nicht.
Eine schwere - immaterielle - Störung der Hirnfunktionen wie ein epileptischer Anfall lässt sich bereits mit so einer Uralt-Technologie wie einem EEG gut beobachten und sie sind drastisch. Und sie treten zeitgleich mit dem kompletten Ausfall des Bewusstseins ein, der zeitgleich eintritt.

Es wird aber niemals den endgültigen Beweis dafür geben, dass das Gehirn das Bewusstsein erzeugt. Ich halte es für wesentlich einleuchtender, dass das Gehirn eine Art Empfänger für das Bewusstsein ist. Wenn der Empfänger einen Schaden erleidet, hat das natürlich Konsequenzen für den Empfänger, nicht aber für das Bewusstsein als solches.
 
Ich halte es für wesentlich einleuchtender, dass das Gehirn eine Art Empfänger für das Bewusstsein ist. Wenn der Empfänger einen Schaden erleidet, hat das natürlich Konsequenzen für den Empfänger, nicht aber für das Bewusstsein als solches.

Dieser Meinung ist Rupert Sheldrake auch, ich halte seine Ausführungen aber für nicht wirklich schlüssig. Der Ansatz hat einen gewissen Charme, erklärt aber letztlich nichts und verschiebt stattdessen die Fragestellung nur einen prinzipiell nicht messbaren Raum, derzeit jedenfalls.
Daher gibt kann es auch keine Möglichkeit eines Beweises oder Gegenbeweises geben - und daher ist der Ansatz wertlos, weil man seinen Wahrheitsgehalt nicht bestimmen kann, vorerst zumindest.

Und das ist weniger als das bereits genannte Ockhams Rasiermesser.
Denn Ockhams Rasiermesser geht von einer vorhandenen Beweislage aus, die nur eben verschieden interpretiert wird. Im Fall von Ockhams Rasiermesser gewinnt in diesem Fall die einfachere Erklärung für die Beweislage - letztere muss aber auch erst einmal vorhanden sein und das ist im o.g. Modell nicht der Fall.
 
Vielleicht könnte das Bewusstsein so entstanden
sein, wie ich es in der ersten Grafik "dargestellt"
habe und so funktionieren, wie in der zweiten??

Siehe: #2353

Wie es in den Menschen gekommen ist,
versuche ich als nächstes darzustellen
und in verständliche Worte zu fassen...

...so gut es mir möglich ist. :)

Meine persönliche Ansicht dazu: Bewusstsein ist überhaupt nicht entstanden, es ist ewig. Aber nicht menschliches, persönliches Ich-Bewusstsein, sondern überpersönliches ich-loses Bewusstsein. Dass was in fernöstlicher Philosophie als Brahman bezeichnet wird. Man muss dazu einfach das materialistische Weltbild auf den Kopf stellen: Stell dir ein weißes Blatt Papier mit einem schwarzen Punkt in der Mitte vor. Der Materialismus behauptet: Die riesige weiße Fläche ist die Materie und der schwarze Punkt ist das Bewusstsein. Materie erzeugt Bewusstsein. Nun drehe man dieses einfach um: Die riesige weiße Fläche ist das Bewusstsein, also Brahman, und der schwarze Punkt ist die Materie. Bewusstsein erzeugt Materie.

Nun könnte man die Frage stellen: Wieso hat das Bewusstsein überhaupt Materie erschaffen und vor allem wieso identifiziert sich das Bewusstsein in jedem einzelnen Menschen mit der Materie? Der Ich bin mein Körper Gedanke ist schließlich Mayas bester Trick. Hierzu hat Jed McKenna eine interessante Theorie entwickelt, die wie folgt lautet:

Brahman war reines Bewusstsein und es gab somit keine Probleme. Wo nur eins ist und nicht zwei, kann nichts falsch laufen. Außer: Dass es auf Dauer langweilig wird. Also hat Brahman etwas neues erschaffen: Atman, also eine temporäre Abspaltung vom ewigen Bewusstsein, eine Seele. Diese Seele hat sich dann in einen materiellen Körper inkarniert und absichtlich seine Herkunft vergessen. Und das ist keine abstrakte Geschichte, sondern das ist genau das, was du und ich jetzt gerade erleben. Eine bewusste Trennung von unserem Ursprung, um etwas Neues zu erleben.

Und das löst übrigens auch folgendes Rätsel, welches wir kürzlich in einem anderen Thread hatten:

Wenn Du gewissermaßen als Deine Lebensaufgabe akzeptieren kannst, dass eine perfekte Intelligenz etwa menschliches Leid zulässt, ohne einzuräumen, dass diese Intelligenz dann vielleicht doch nicht perfekt sein könnte, dann ist das nun mal so. Für mein logisches Denken aber ist das unvorstellbar.

Wenn wir annehmen, dass Brahman perfekt und vollkommen war und gerade deshalb eine Abspaltung erzeugt hat um unter anderem auch Leid erfahren zu können, dann passen die Puzzleteile wieder zusammen. Denn am Ende wird ja wieder die Verschmelzung mit Brahman kommen und der Kreis wird sich schließen. Wenn an dieser Darstellung etwas unklar ist, gerne nachfragen, für mich macht sie absolut Sinn und ich kann sie weiter ausführen, falls gewünscht.
 
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Dieser Meinung ist Rupert Sheldrake auch, ich halte seine Ausführungen aber für nicht wirklich schlüssig. Der Ansatz hat einen gewissen Charme, erklärt aber letztlich nichts und verschiebt stattdessen die Fragestellung nur einen prinzipiell nicht messbaren Raum, derzeit jedenfalls.
Daher gibt kann es auch keine Möglichkeit eines Beweises oder Gegenbeweises geben - und daher ist der Ansatz wertlos, weil man seinen Wahrheitsgehalt nicht bestimmen kann, vorerst zumindest.
(Hervorhebung von mir).

Hier sprichts du einen der wichtigsten Punkte zum Thema Sind spirituelle Behauptungen überhaupt beweisbar an, nämlich müsste die Frage vielleicht viel eher lauten: Wann werden spirituelle Behauptungen beweisbar sein? Da ich Idealist bin, kann ich mit Transhumanismus normalerweise nicht all zu viel anzufangen, weil es sich da aus meiner Sicht um nichts weiter als technische Spielereien handelt, aber dennoch könnten durch die Verschmelzung von Mensch und Maschine vielleicht völlig neue Formen der Beweisführung möglich werden. Vielleicht könnten wir durch Gehirnimplantate die Sinneserfahrungen eines Menschen auf einen Bildschirm projizieren oder ähnliches. Noch besser als ein Bildschirm wäre natürlich das direkte Mit-Erleben im eigenen Bewusstsein. Dann könnten wir direkt mit erleben, was ein geistiger Seher in der geistigen Welt sieht und schon wäre der Beweis erbracht. Was heute noch unvorstellbar scheint, geht vielleicht irgendwann ganz schnell.
 
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