Ich frage mich bis heute, ob den Materialisten eigentlich klar ist, was sie da behaupten. Wie soll denn etwas materielles wie das Gehirn etwas immaterielles wie Gedanken erzeugen? Und die Gedanken sind ja nur die Spitze des Eisberges. Es wird ja sogar behauptet, dass das Bewusstsein selbst durch das Gehirn erzeugt wird. Nur wie soll das denn funktionieren? Meiner Ansicht nach ist diese Grundannahme einfach nur eine Behauptung, die oft genug wiederholt wurde, bis sie irgendwann selbstverständlich war. Aber WIE soll das Gehirn Bewusstsein erzeugen? Einmal selbst angenommen, es wäre so, dann wäre es immer noch ein unglaubliches Wunder. Und das ist nicht vergleichbar mit der Hardware, die die Software hervorbringt, denn die Software hat kein Bewusstsein. Die Behauptung, dass das Gehirn Bewusstsein erzeugt, ist auch wieder mal so eine außergewöhnliche Behauptung, die außergewöhnliche Beweise erfordert. Selbst wenn die ganze Welt diese Behauptung glauben würde, hielte ich sie immer noch für Unsinn. Man merkt, dass die Wissenschaftler, die das behaupten, überhaupt kein Gefühl mehr für das haben, mit dem sie sich beschäftigen, sonst müssten sie nämlich zugeben, dass diese Behauptung im Grunde nichts weiter als magisches Denken ist.
Wo kommt das Bewusstsein her?
Vom Gehirn!
Das ist eine Ausflucht, keine Antwort.
Sie ist nur ungelöst, solange man die Antwort in der Außenwelt sucht.
Das mit den negativen Schwingungen kann in manchen Fällen auch eine Ausrede sein, wahrscheinlich sogar bei den meisten. Man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass die meisten spirituellen Lehrer und Medien etc. nicht wissen, was sie tun, oder sich selbst was vormachen oder schlicht schizophren sind. Deshalb ist es so leicht für die Wissenschaft, das alles als Humbug und Schmarrn abzutun. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass auch die wenigen, die es ernst meinen, in einer Experiment-Situation umgeben von Zweiflern und technischen Geräten ihre Probleme hätten. Man braucht dazu nicht allzu viel Vorstellungskraft: Das wäre in etwa so, wie wenn man eine Zahlenkette auswendig lernen müsste, während fünf Leute um einen herum stehen die willkürliche Zahlen aussprechen, so dass man sich nicht konzentrieren kann.
Dann kann es aber auch nicht ihre Aufgabe sein, alles Metaphysische als Nonsens zu bezeichnen. Ich stimme dir zu, dass die beiden Bereiche getrennt bleiben sollten. Aber de facto werden sie ständig vermischt. Und zwar von beiden Seiten, wie ich auch selbstkritisch zugeben muss. Und hier sind wir wieder bei der Idee der Geisteswissenschaft. Wenn es die Möglichkeit gäbe, die Geisteswissenschaft zu studieren im Gegensatz zu der Naturwissenschaft, dann würde es anerkannte Experten auf beiden Seiten geben und dann wäre ein viel gesünderer Dialog möglich. Dazu müsste aber die Geisteswissenschaft erst einmal entwickelt werden, und das war Rudolf Steiners Vision. Wenn unsere Zivilisation nicht in den nächsten paar hundert Jahren zusammenbrechen wird, dann wird es sowieso früher oder später dazu kommen. Denn die Quantenphysik ist meiner Ansicht nach das trojanische Pferd, dass sich die Wissenschaft selbst eingeladen hat, es dauert halt nur sehr, sehr lange, bis es seine Wirkung entfalten kann.