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Selbstauflösung der Demokratie

AW: Selbstauflösung der Demokratie

Was sagt der Deutschen größter Dichter J.W.v.Goethe dazu?
Siehe Faust Teil II

Ja! diesem Sinne bin ich ganz ergeben,
Das ist der Weisheit letzter Schluß:
Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,
Der täglich sie erobern muß.

Und so verbringt, umrungen von Gefahr,
Hier Kindheit, Mann und Greis sein tüchtig Jahr.
Solch ein Gewimmel möcht' ich sehn,
Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn.
Zum Augenblicke dürft' ich sagen:
Verweile doch, du bist so schön!
Es kann die Spur von meinen Erdetagen
Nicht in Äonen untergehn.--
Im Vorgefühl von solchem hohen Glück
Genieß' ich jetzt den höchsten Augenblick.

Ja ja, Meister GOETHE war schon damals seiner Zeit weit voraus ....:lachen::lachen::lachen:
 
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AW: Selbstauflösung der Demokratie

Leider steht im Artikel nicht die Beantwortung der Fage nach der Ursache für das Dilemma sondern nur gegenseitige Schuldzuweisungen.
Das GG ermöglicht in "D" die gleiche Demokratie wie in der Schweiz und diese ist schon jahrhundertelang gut mit ihr gefahren und hat in Frieden mit ihr und den umliegenden Ländern leben können.
Übersetzen sie einmal Demokratie ins Lateinische, fragen sie die Schwätzer warum sie sich davor fürchten.

Demokratie = populi potentia, populi potentiae

Das wettern der Herrschenden gegen den Populismus ist ein wettern von Politikern gegen Artikel 20 GG Absatz (2).
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Damit wird offen zum Bruch des GG aufgerufen und dieser Bruch wurde vollzogen, ohne Eingriff der rechtsstaatlichen Organe.
Dieses Handeln ist also geprägt durch eindeutiges Organversagen, so daß nach anrufen des Verfassungsgerichtes zu entsprechendem Handeln bei nicht erfolgen desselbigen Absatz (4) die letzte Lösungsmöglichkeit darstellt.

Dann wird sich zeigen ob nur die Bevölkerung die Demokratie überwachen kann, weil infolge von rechtstaatlichen Abhängigkeiten den dafür vorgesehenen Organen das entsprechende Durchgriffsrecht fehlt. Die Ursache dafür liegt auch mit in der Wahl der Verfassungsrichter begründert, welche nicht vom Volke erfolgt.

Für eine Einhaltung des GG erscheint mir deshalb unbedingt die Wahl und Abwahl der Verfassungsrichter und des Bundespräsidenten durch das Volk erforderlich.
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

Für eine Einhaltung des GG erscheint mir deshalb
unbedingt die Wahl und Abwahl der Verfassungsrichter
und des Bundespräsidenten durch das Volk erforderlich.

die werden, wenn es so weit sein sollte,
nicht abgewählt,
sondern ...
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

Die Kinder wettern gegen ihre Eltern.
Die Schüler wettern gegen die Lehrer.
Die Untergebenen wettern gegen ihre Vorgesetzten.
Die Opposition wettert gegen die Regierung.
Die Bürger wettern gegen die Politiker.

Es ist allgemein üblich, dass die, die sich machtlos fühlen gegen jene wettern, die scheinbar Macht haben. Das hilft ihnen, mit ihrer gefühlten Machtlosigkeit zu leben. Ob man diesem Ausdruck von Frust auch Taten folgen lassen sollte, ist eine ganz andere Sache.

Wutbürger oder Ähnliche fordern gerne mehr direkte Demokratie. Im Prinzip ok, aber folgendes Problem ist zu beachten. Um eine 'richtige' Entscheidung zu treffen (was immer das im Konkreten heißen mag), bedarf es Information.
Die große Mehrheit der Bürger hat aber wenig bis keine Ahnung. Das muss nicht unbedingt an einer Dummheit oder generellem Desinteresse liegen. Sich zu informieren bedarf Zeit und Anstregungen, die sich der Großteil der Bevölkerung nicht antun will. Daher wählt und bezahlt die Bevölkerung Stellvertreter.
Fehlt das Vertrauen in diese Stellvertreter kann man sie entweder durch neue Stellvertreter (bei den nächsten Wahlen oder ggf bei einem triftigen Grund im Schnellverfahren über ein Misstrauensvotum) ersetzen.
Oder aber, man will prinzipiell keinen Stellvertreter. Dann geht man zu direkten Demokratie und muss selbst Zeit und Mühen investieren, damit man eine gute Entscheidungsgrundlage hat.

Dies wird aber von den üblichen Direktdemokratieforderern eher wenig bis gar nicht bedacht. Ebenso wenig, dass der Entscheid der Bevölkerung nicht unbedingt eher in die Richtung geht, die man selbst will. Weiter nicht, dass die Entscheidung, die man selbst im Moment will, auch für einen selbst die Richtige ist. Dem 'Mann auf der Straße' ist nicht unbedingt weitsichtigeres Handeln zuzuschreiben als den gängigen Politikern.
Außerdem, wenn wir auf die letzten Volksentscheide zurückblicken: auch hier wird die Meinung stark von der (Tages)politik gesetzt. Der 'weise und von Weitblick geprägte' Entscheid in der Abstimmung bezüglich Kernkraft war letztendlich nichts Anderes als ein von der ÖVP organisierter Denkzettel für Kreisky.

Das in letzter Zeit vermehrte Fordern nach direkter Demokratie halte ich für einen Auswuchs der Neid- und Misstrauensgesellschaft. Ich bin direkter Demokratie prinzipiell zugeneigt, sie sollte sich jedoch auf grundlegende und weitreichende, einzelne Fragen beschränken. So war es richtig, über den EU-Beitritt direkt abstimmen zu lassen. Jedoch, was war die Grundlage für den Großteil der Bevölkerung ? Die Versprechen und Prognosen, die seitens der Politik gemacht wurden. So direkt ist also auch die direkte Demokratie nicht.

lg,
Muzmuz
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

Die Kinder wettern gegen ihre Eltern.
Die Schüler wettern gegen die Lehrer.
Die Untergebenen wettern gegen ihre Vorgesetzten.
Die Opposition wettert gegen die Regierung.
Die Bürger wettern gegen die Politiker.

Es ist allgemein üblich, dass die, die sich machtlos fühlen gegen jene wettern, die scheinbar Macht haben. Das hilft ihnen, mit ihrer gefühlten Machtlosigkeit zu leben. Ob man diesem Ausdruck von Frust auch Taten folgen lassen sollte, ist eine ganz andere Sache.

Wutbürger.......

Sollen sie lieber die Fresse halten?
Ist das Bemängeln, das oft als Gejammer verunglimpft wird, nicht wichtig?
Eben weil Reden und Taten der Handelnden nicht zusammen passen?
War Demokratie jemals mehr, als eine Rechtfertigung der Macht Weniger?
Ist Demokratie überhaupt möglich?
Hast du bessere Ideen? Du beklagst dich ja über Andere....
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

Sollen sie lieber die Fresse halten?
Ist das Bemängeln, das oft als Gejammer verunglimpft wird, nicht wichtig?
Eben weil Reden und Taten der Handelnden nicht zusammen passen?
War Demokratie jemals mehr, als eine Rechtfertigung der Macht Weniger?
Ist Demokratie überhaupt möglich?
Hast du bessere Ideen? Du beklagst dich ja über Andere....

Ich beklage mich nicht, ich schreibe worin ich die Hintergründe dieses Jammerns sehe.
Für mich besteht ein Unterschied zwischen offener Kritik mit dem Ziel der Veränderung zum Positiven und einem diffusen Herumnörgeln zum Zwecke der Erleichterung.
Wenn du eine 'Idee' willst, ok: Wems nicht passt soll aktiv etwas tun oder sich damit abfinden. Ausschließlich Maulen und dabei den Hintern nicht hochkriegen ist nur destruktiv und daher (aus meiner Sicht) abzulehnen.

lg,
Muzmuz
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

ok, bei diffusem Genörgel hast du wohl recht. Und manche Beiträge gehen wirklich in diese Richtung. Aber: M.E. ist das Beklagen von Missständen die einfachste Form des Widerstands. Oft können wir doch gar nicht mehr tun, arbeiten dabei aber mit an der Bewusstwerdung eines Umstands. Was du jetzt hier vertritts, halte ich für problematisch, denn so argumentieren meist die Verursacher, die bereits die Dinge in ihrem Sinne geregelt haben, die Leute, die es beklagen aber mit solchen Kritiken und Etiketten unglaubwürdig machen wollen und so ihr Ding zu sichern. Nicht falsch verstehen, ich will dir das jetzt nicht unterstellen.

Wo sollen wir denn anfangen?
Unseren Arsch hochkriegen? So lange die Massen noch eingelullt sind?
Ist das nicht auch völlig diffus?
Wenn sie tatsächlich entmachtet sind, obwohl anderes behauptet wird?
Wenn ansonsten nichts bleibt, außer Terror?
 
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AW: Selbstauflösung der Demokratie

:zauberer2 :danke:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hermeneutik

Die Hermeneutik (von gr. ἑρμηνεύω hermēneuō ‘erkläre, lege aus, übersetze’) ist eine Theorie über die Auslegung von Texten und über das Verstehen. Beim Verstehen verwendet der Mensch Symbole. Er ist in eine Welt von Zeichen und in eine Gemeinschaft eingebunden, die eine gemeinsame Sprache benutzt. Nicht nur in Texten, sondern in allen menschlichen Schöpfungen ist Sinn eingegangen, den herauszulesen eine hermeneutische Aufgabe ist.

In der Antike und im Mittelalter diente die Hermeneutik als Wissenschaft und Kunst der Auslegung grundlegender Texte, besonders der Bibel und Gesetze. In der Neuzeit weitete sich ihr Anwendungsbereich aus.
Sie entwickelte sich zu einer allgemeinen Lehre von den Voraussetzungen und Methoden sachgerechter Interpretation und zu einer Philosophie des Verstehens. Mit der von Immanuel Kant entscheidend beförderten Einsicht in die Grenzen der menschlichen Erkenntnisfähigkeit stellte sich für die Hermeneutik seit dem 19. Jahrhundert unter anderem das Problem der geschichtlichen Gebundenheit menschlichen Denkens und Verstehens. Als einflussreichster Vertreter der philosophischen Hermeneutik im 20. Jahrhundert wendete Hans-Georg Gadamer diese Beschränkung ins Positive und stellte das Verstehen in den Zusammenhang eines prinzipiell nicht zu beendenden Gesprächs über die Deutung wichtiger Zeugnisse der geschichtlichen und kulturellen Überlieferung.​

http://de.wikipedia.org/wiki/Wahrheit_und_Methode

http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Georg_Gadamer

:blume1:
 
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