scilla schrieb:
'griechisch' und 'römisch' waren als philosophische Kategorien gemeint
vielleicht könntest Du ja die Philosophie um eine 'deutsche' Variante bereichern (Holocaust?)
Schade, scilla, daß Dir - dem Philosophen *lächel* - zur Evolution des deutschen Staats- und Rechtswesens nichts besseres einfällt als jenes Wort, das Deutsche erst von der amerikanischen Unterhaltungsindustrie lernten. Es mag ja sogar sein, daß die Deutschen seinerzeit durch ihre Mördereien ein "religiöses Brandopfer" (holocausta, soweit mir die Bedeutung des Wortes geläufig ist) gebracht haben; welchem Gott oder Götzen wohlgefällig zu Ehre, wäre da heute noch zu fragen. Das Wort holocausta, wie es in der hieronymischen Bibelübersetzung, der Vulgata, steht, ist jedenfalls zu harmlos, um die Shoah zu benennen.
scilla schrieb:
die Chance stehen nicht schlecht,
da Du mit meinen Schlagworten und meinem Literaturhinweis nichts anzufangen weisst
Jaja, ich hab das Buch nicht gelesen. Stehen da auch nur Schlagworte drin?
scilla schrieb:
stelle Dir einen perfekten Herrscher (Monarchie) oder eine perfekte Elite (Aristokratie) vor,
da geht es Dir gut, und mir, und ihm, und ihr, und allen anderen auch
Voilà! Friedrich II. war vielleicht gar nicht so übel. Aber das habe ich immer gesagt, daß auch ein aufgeklärter, ergo demokratischer Absolutismus Gerechtigkeit zwischen den Menschen herstellen kann.
Deiner Definition des "Wesens der Demokratie"
scilla schrieb:
1) Wahl
Wahlergebnis führt zu Koalition
Koalition schließt Kompromis (schlecht) oder es herrscht Konsens vor (gut);
2) Diskussion
Menschen sprechen miteinander
der Diskussionsgegenstand schraubt sich evolutionär in die Höhe
und verbindet alle gegensätzlichen Meinungen zu Gottes Werk
wäre hinzuzufügen:
- die Wahrung gleichen Rechts und gleicher Freiheit für alle und der garantierte Minderheitenschutz;
abzuziehen wäre:
- die von vornherein vorgenommene Wertung von Kompromiß und Konsens als schlecht oder gut
- die angenommene Selbstbewegung von Gegenständen, die eine schraubenförmig aufstrebende Bewegung zwecks Verbindung zu einer Unio mystica vornehmen. Bleib aufm Teppich, scilla: "Menschen reden miteinander". Das muß erstmal reichen, Demokratie ist eben
auch vor allem pragmatisches Verhandeln von Konflikten zwischen Menschen und braucht nicht gleich einen Gott zur Rechtfertigung der Erkenntnisse und Regeln, die Menschen dabei finden, um zukünftiges Zusammenleben zu erleichtern.
Aber darum geht es nicht *ironisch grins*, wenn wir über Demokratiedefizite z.B. der EU reden - dazu hätte ich wohl auch was zu sagen, aber jetzt ist der lustige Beitrag aus.
Obwohl noch viel dazu zu sagen wäre, wie Demokratie durch Freiheit überwunden werden könnte und dieselbe Freiheit in der Folge wiederum den demokratischen Rechtsstaat erzeugt.
Grüße euch alle,
Gaius