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Sarrazin Doktrin - eine Rezension

AW: Sarrazin Doktrin - eine Rezension

Hallo Timirjasevez.
Zitat von Pirroge
Deutschland.
Über die Zugehörigkeit zu den Konfessionen hinaus, ist ja nun wahrlich nicht jeder, der noch in der Kirche ist, ein gläubiger Christ, dessen Alltag durch seine Religion geprägt ist.

Hallo Pirroge,
das kitzelt mir aber den Bauch, dieses zu lesen.
Genau mit dieser Meinung bin ich an anderer Stelle schwer aufgelaufen, man schlug mir Konfessionsstatistiken, das deutsche Grundgesetz und (alles bildlich, bildlich, lieber moebius! ) Angela Merkel um die Ohren.
Aber meine Beobachtungen und Alltagserfahrungen sagen mir, dass unser säkularisierter Staat auch ein weitestgehend atheistisches Land ist.

Der Begriff der U-Boot Christen (die nur zwei mal im Jahr auftauchen: Weihnachten und – wenn überhaupt – Ostern) ist ja fast ein stehender Begriff.
Ich meine, dass die konfessionelle Bindung insgesamt abnimmt und selbst gläubige Christen glauben heute noch in den seltensten Fällen den Mythos in seiner Wortwörtlichkeit.
Zugleich nimmt m.E. eine allgemeine nicht konfessionell gebundene Spiritualität zu, die aber in einem sehr schillernden postmodernen Gewand daherkommt und manchmal recht egozentrische Züge hat, also mit klassischer (soziozentrischer) Religiosität wenig gemein hat.


ich stimme Dir eigentlich in allem grundsätzlich zu mit folgender Anmerkung
Zitat:
Zitat von Pirroge
Falsch ist das sicher nicht, die Frage ist nur, was sind die sozialen Wurzeln.
Die Antwort: Armut, scheint da etwas vorschnell zu sein. Es sind nicht die Ärmsten der Armen, die den Terror verbreiten, es sind die halbwegs Wohlgenährten, mit Schulausbildung (weltweit gesehen).


Auch der wohlgenährte und gebildete Terrorist hat seine sozialen Wurzeln. Und Da hat sich der Islam immer als Religion der sozialen Gerechtigkeit generiert und den Gläubigen vor allem die fantastischsten Erlösungen vom irdischen Jammertal im Himmelreich versprochen. Also sind es die Armen, wenig Gebildeten, in archaisch-verzückten Wertevorstellungen Lebenden, die die Terroristen tragen.

Ich denke man trifft bei einem modernen Terrorismus auf eine seltsame Mischung. Man benutzt die Erkenntnisse und technischen Errungenschaften der westlichen Wertegemeinschaft, verachtet sie aber gleichzeitig und bleibt seinem Traditionalismus verhaftet.
Die Gründe sind hier vermutlich vielschichtig.
Kennst Du Heinsohns youth bulge These?
Kurz gesagt: In vielen Ländern mit Geburtenüberschuss, gibt es keine definierten sozialen Rollen, für die zweiten, dritten und nachfolgenden Söhne. Aber auch die wollen was aus ihrem Leben machen und suchen nun nach Abenteuern, die sich im kritischen Alter von 15 bis 30 häufig in Gewalt entladen (Kriege, Bürgerkriege). Dabei gibt es natürlich Faktoren, die die Gewaltbereitschaft entschärfen. Die passende Ideologie wird nachgeliefert, ist nach Heinsohn aber nicht unsächlich verantwortlich, noch der ärgste Hetzer braucht die Massen, die ihm folgen. Das würde den Islam als gewalttätige Religion entlasten und Heinsohn zufolge hat Huntington seine eigene These aus dem Kampf der Kulturen, vom aggressiven Islam der überall im Clinch liegt zurückgenommen, zugunsten der youth bulge These. Ich habe das mal bei Huntington nachgeblättert und es stimmt, das Problem war, das Buch war schon im Druck und die Revision wurde auf Seite 400schlagmichtot irgendwo reingestellt, ohne das an die große Glocke zu hängen.

"Ein letzter und der wichtigste Punkt: Die Bevölkerungsexplosion in muslimischen Gesellschaften und das riesige Reservoir an oft bechäftigungslosen Männern zwischen 15 und 30 sind eine natürliche Quelle der Instabilität und der Gewalt innerhalb des Islam und gegen Nichtmuslime. Welche anderen Gründe auch sonst noch mitspielen mögen, dieser Faktor allein erklärt zu einem großen Teil die muslimische Gewalt der achtziger und neunziger Jahre. (Huntington, Kampf der Kulturen,
Europa Verlag Hamburg 1996, S. 433)

“Contributors to the development of youth bulge theory include French sociologist Gaston Bouthoul,[1] U.S. Sociologist Jack A. Goldstone,[2] U.S. Political Scientist Gary Fuller,[3][4][5] and German sociologist Gunnar Heinsohn.[6] Samuel Huntington has modified his Clash of Civilizations theory by using youth bulge theory as its foundation:

"I don’t think Islam is any more violent than any other religions, and I suspect if you added it all up, more people have been slaughtered by Christians over the centuries than by Muslims. But the key factor is the demographic factor. Generally speaking, the people who go out and kill other people are males between the ages of 16 and 30".[7]”
(Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Warfare)

Andere sehen jedoch die Geschichte islamischer Kultur als eine argwöhnische an, die eigene Versäumnisse gerne auf äußere Feinde projiziert, es wird von allem etwas sein, aber die youth bulge These scheint mit eine starke zu sein.

Ich kann mich irren, aber in Ländern wie dem Irak oder Afghanistan vor Ort sind doch wohl gerade Selbstmordattentäter nicht die, die Einsicht und Bildung haben, sondern die religiös verführten Armen. Die, vor denen man sich hierzulande fürchtet, sind da natürlich ein ganz anderes Kaliber.

Hier halte ich Wilbers Erklärung für diskutabel:
http://www.kenwilber.de/downloads/interrorismus.pdf
 
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AW: Sarrazin Doktrin - eine Rezension

.....
Genau mit dieser Meinung bin ich an anderer Stelle schwer aufgelaufen, man schlug mir Konfessionsstatistiken, das deutsche Grundgesetz und (alles bildlich, bildlich, lieber moebius!:D) Angela Merkel um die Ohren.
....

Zumindest diese dumme, total überforderte (Ohn)-Macht-Frau MERKEL-würdig aus der ChristlichDummenUnion wird sich bald von selbst erledigt haben..."Wetten....daß ?"...:clown3:
 
AW: Sarrazin Doktrin - eine Rezension

Hallo Timirjasevez.
[...]
Hier halte ich Wilbers Erklärung für diskutabel:
http://www.kenwilber.de/downloads/interrorismus.pdf
Hallo Pirroge,
besten Dank für die ausführliche Thesen, sehr informativ für jemanden, der soziologisch eher weniger bewandert ist.
Derartiges lese ich mehrmals, schlage auch nach und habe dann etwas gelernt.
Im Gegensatz zu den Postings religiöser und ideologischer Eiferer egal welcher Couleur, die in einem Forum um sich dreschen wie die Berserker, das aber als Argumentation bezeichnen, der jeder Normalo folgen müsse.

Ein schönes Wochenende
Timirjasevez
 
AW: Sarrazin Doktrin - eine Rezension

Hallo Perivisor.



Da Du es schon selbst, ohne Not, erwähnst.
Es klingt banal, weil es banal ist, wer kann dazu schon grundsätzlich „nein“ sagen?
Noch die roteste Gräfin lässt sich davon begeistern.
Trivialisierungen sind auch denn welche, wenn sie mit dem Gestus der Überlegenheit verkündet werden und denkbar ungeeignet um Probleme zu lösen. Sie kommen aber immer gut an, die einfachen Wahrheiten.

Wie sehr Du selbst mit Schaum vor dem Mund zu dozieren versuchst, ist Dir möglicherweise gar nicht bewusst, weil Du das hinter einer höflichen Fassade zu verstecken versuchst.

Vielleicht schätze ich Dich aber auch ganz falsch ein, ich bin also bereit mich überraschen zu lassen, aber die bisherige Kombination aus entwertenden Aussagen und der ein wenig selbstgerecht zur Schau gestellten moralischen Superposition, pumpen ein wenig Blut in die Schwellkörper meiner privaten Vorurteile.

Schaum vorm Mund habe ich höchstens beim Bier.
Sie überschätzen die emotionale Stimulation dieses Forums.
Sie zitieren hier aus dem clash of cultures und bringen diverse Theorien auf den Bildschirm, die allesamt nur Theorien in Bezug auf einen frei erfundenen Begriff sind : den des "Terrorisimus".
Die Definition eines Terroristen obliegt stets den administrativen Kräften eines Landes. Also behaupten die USA, in Afghanistan gebe es Terroristen die man massakrieren muß. In ehemaligen UDSSR-Ländern allerdings finden wir "Rebellen" und Widerstandsorganisationen. Genauso in Ländern Asiens, die laut westlicher Lesart von China besetzt sind.
Im Irak hatte ich während der Regierungszeit S.Husseins niemals etwas von täglich hundert Toten durch Terrorismus gehört oder gelesen.
Seit er gekillt worden ist ja.
Sie - und wir alle - sollten über die Zahlen an Toten und Verkrüppelten nachdenken, die in den letzten 60 Jahren von westlich/christlichen Ländern weltweit erzeugt worden sind.
Die ewige Mär von den ach so aggressiven islamischen Menschen, von den sogenannten Islamisten muß doch abgeglichen werden mit dem , was die taffen US-Bomberpiloten mit ihrer besten akademischen Ausbildung aus 10000 feet Höhe mit ihren hightech-Bomben anrichten und angerichtet haben.
Ich hege die Vermutung, daß Aggression durch islamische Menschen bei uns einfach unappetitlicher gelten, als cleane blow outs aus den Geschützrohren
"unserer Verbündeten".
Die ganze Diskussion über Migrantenprobleme mündet jeweils in eine Verurteilung der gesamten islamischen Menschheit, obwohl von dieser nicht eine Bruchteil an Aggression im Vergleich zu Christen ausgegangen ist.
Perivisor
 
AW: Sarrazin Doktrin - eine Rezension

. In ehemaligen UDSSR-Ländern allerdings finden wir "Rebellen" und Widerstandsorganisationen.
Perivisor
Sicher eine "Kleinigkeit", aber da Sie so eifrig und hastig sind...
An welche Nachfolgestaaten der UdSSR hatten Sie dabei im thematischen Zusammenhang (!) gedacht? Russland selbst einmal ausgeschlossen, aber bei dort verübten Anschlägen aller Art mit Toten und/oder Sachschäden vielleicht beginnend mit Beslan im September 2004 und bedingt endend mit den Bombenanschlägen auf die Moskauer Metro im März 2010 sprach man auch in westlichen und US-Medien von Terror. "Rebellen" und "Widerstandskämpfer" nannten sich selbst die Kämpfer der Tschetschenischen Republik Itschkeria und des "Emirats Kaukasus".
Den Bombenanschlag auf die ukrainisch-orthodoxe Kathedrale von Saporoshje vom 28. Juli 2010, bei dem eine Nonne umkam, hat man im Ausland kaum registriert ... Das war dann ein Nachfolgestaat der UdSSR. Aber sonst? Woher also ihre Einschätzung?
 
AW: Sarrazin Doktrin - eine Rezension

Hallo Perivisor.

Sie zitieren hier aus dem clash of cultures und bringen diverse Theorien auf den Bildschirm, die allesamt nur Theorien in Bezug auf einen frei erfundenen Begriff sind : den des "Terrorisimus".
Die Definition eines Terroristen obliegt stets den administrativen Kräften eines Landes. Also behaupten die USA, in Afghanistan gebe es Terroristen die man massakrieren muß. In ehemaligen UDSSR-Ländern allerdings finden wir "Rebellen" und Widerstandsorganisationen. Genauso in Ländern Asiens, die laut westlicher Lesart von China besetzt sind.
Im Irak hatte ich während der Regierungszeit S.Husseins niemals etwas von täglich hundert Toten durch Terrorismus gehört oder gelesen.
Seit er gekillt worden ist ja.

Das ist ja dann doch eine sehr postmoderne Lesart, jeder Begriff eine Frage der Interpretation, eine Wahrheit gibt es nicht. Im übrigen ist die Erkenntnis, dass die Geschichte von Siegern geschrieben wird nun auch nicht so wahnsinnig neu, oder?
Sicher gibt es ambivalente Einschätzungen darüber, wer nun Freiheitskämpfer und wer Terrorist ist und gewiss kann man auch darüber nachdenken, ob die Semantik des „Krieges gegen den Terror(ismus)“ eine gelungene ist, nur wenn man das zu Tode relativieren will, wie erklärt man das den Angehörigen der Opfer dieser Freiheitskämpfer?

Was die „Ruhe“ unter Saddam anging, da kennst Du doch sicher Scholl-Latours Einschätzung.
Es gab diese Ruhe schon, Saddam sorgte auf seine Art dafür, mit Giftgas und seinen Mördertruppen, das ist so wie mit den deutschen Frauen, die sich unter Hitler wenigstens noch auf die Straßen trauen konnten, weil da mit „Perversen“ kurzer Prozess gemacht wurde.
Wer die gespenstische Ruhe in tyrannischen Systemen glorifizieren will, der darf ja auch das heute ungestört tun, wie man so liest, hängt man es unter der Überschrift „für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit“ auf, kann man in stur undifferenzierter Umkehrung der Lesart so ziemlich alles behaupten, der Beifall ist einem gewiss.

Ansonsten hat Timirsajevez ja in einem Punkt auch im nähere Erläuterung gebeten.

Sie - und wir alle - sollten über die Zahlen an Toten und Verkrüppelten nachdenken, die in den letzten 60 Jahren von westlich/christlichen Ländern weltweit erzeugt worden sind.
Die ewige Mär von den ach so aggressiven islamischen Menschen, von den sogenannten Islamisten muß doch abgeglichen werden mit dem , was die taffen US-Bomberpiloten mit ihrer besten akademischen Ausbildung aus 10000 feet Höhe mit ihren hightech-Bomben anrichten und angerichtet haben.

Es würde unseren Dialog vermutlich entspannen, wenn Du meine Beträge zur Abwechslung auch mal lesen würdest, statt mir fortwährend im blinden Übereifer – ohne Schaum vorm Mund, natürlich – Positionen zu unterstellen, die ich mir überhaupt nicht zu eigen mache.
Wir sollten vermutlich auch noch über das eine oder andere sonstige Problem nachdenken, jeder hat da halt so sein Spezialgebiet.

Ich hege die Vermutung, daß Aggression durch islamische Menschen bei uns einfach unappetitlicher gelten, als cleane blow outs aus den Geschützrohren
"unserer Verbündeten".

Diese Vermutung ist sicher gerechtfertigt, aber neben einem Mainstream gibt es ja eine durchaus heterogene Mischung der Interpretationen, da bist Du ja das beste Beispiel.

Die ganze Diskussion über Migrantenprobleme mündet jeweils in eine Verurteilung der gesamten islamischen Menschheit, obwohl von dieser nicht eine Bruchteil an Aggression im Vergleich zu Christen ausgegangen ist.

Damit bist Du ja dann nach langem Anlauf da gelandet wo Huntington schon seit über 10 Jahren ist:

"I don’t think Islam is any more violent than any other religions, and I suspect if you added it all up, more people have been slaughtered by Christians over the centuries than by Muslims. But the key factor is the demographic factor. Generally speaking, the people who go out and kill other people are males between the ages of 16 and 30".[7]”

Gefunden hättest Du es in Beitrag #231, oder eben jetzt noch mal.
 
AW: Sarrazin Doktrin - eine Rezension

Hallo Perivisor.



Das ist ja dann doch eine sehr postmoderne Lesart, jeder Begriff eine Frage der Interpretation, eine Wahrheit gibt es nicht. Im übrigen ist die Erkenntnis, dass die Geschichte von Siegern geschrieben wird nun auch nicht so wahnsinnig neu, oder?
Sicher gibt es ambivalente Einschätzungen darüber, wer nun Freiheitskämpfer und wer Terrorist ist und gewiss kann man auch darüber nachdenken, ob die Semantik des „Krieges gegen den Terror(ismus)“ eine gelungene ist, nur wenn man das zu Tode relativieren will, wie erklärt man das den Angehörigen der Opfer dieser Freiheitskämpfer?

Was die „Ruhe“ unter Saddam anging, da kennst Du doch sicher Scholl-Latours Einschätzung.
Es gab diese Ruhe schon, Saddam sorgte auf seine Art dafür, mit Giftgas und seinen Mördertruppen, das ist so wie mit den deutschen Frauen, die sich unter Hitler wenigstens noch auf die Straßen trauen konnten, weil da mit „Perversen“ kurzer Prozess gemacht wurde.
Wer die gespenstische Ruhe in tyrannischen Systemen glorifizieren will, der darf ja auch das heute ungestört tun, wie man so liest, hängt man es unter der Überschrift „für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit“ auf, kann man in stur undifferenzierter Umkehrung der Lesart so ziemlich alles behaupten, der Beifall ist einem gewiss.

Ansonsten hat Timirsajevez ja in einem Punkt auch im nähere Erläuterung gebeten.



Es würde unseren Dialog vermutlich entspannen, wenn Du meine Beträge zur Abwechslung auch mal lesen würdest, statt mir fortwährend im blinden Übereifer – ohne Schaum vorm Mund, natürlich – Positionen zu unterstellen, die ich mir überhaupt nicht zu eigen mache.
Wir sollten vermutlich auch noch über das eine oder andere sonstige Problem nachdenken, jeder hat da halt so sein Spezialgebiet.



Diese Vermutung ist sicher gerechtfertigt, aber neben einem Mainstream gibt es ja eine durchaus heterogene Mischung der Interpretationen, da bist Du ja das beste Beispiel.



Damit bist Du ja dann nach langem Anlauf da gelandet wo Huntington schon seit über 10 Jahren ist:



Gefunden hättest Du es in Beitrag #231, oder eben jetzt noch mal.


Vielleicht sollten wir doch mal wieder zum Thema zurückkehren. Es scheint Ihnen und ihrem derzeitigen Kombattanten T. wichtig, möglichst um den Brei herumzuschreiben.
Im Grunde wollen Sie nichts weiter sagen als daß "alles ja schon gesagt ist, nur noch nicht von Allen".
Mir liegt in dieser Diskussion lediglich daran, die Verdrehung von Sachverhalten
offenzulegen und die wirklichen Gefahren - nicht durch Migranten, nicht durch Terroristen, sondern durch die, die Terrorismus erzeugen - darzustellen, oder mit Ihrer Unterstützung herauszuarbeiten.
Es gibt ja derzeit eine Studie, die die Aggressivität von islamischen Jugendlichen beweisen soll. Es gibt das Buch von Sarrazin, in dem er die prozentuale Verdünnung deutschen Erbgutes durch islamische Migranten
befürchtet. Es gibt die gepflegte Hetzerei eines Wilders in Holland gegen Islamismus. Es gibt die täglichen Bombenabwürfe auf wehrlose , hilflose islamische Menschen in Afghanistan - und immer noch im Irak.
Und müßte eigentlich die Gegenüberstellung von Zahlen an Toten und Verletzten geben, die durch kriegerische Überfälle westlich/chrislticher Horden unter Beteiligung der deutschen Bundeswehr hervorgerufen wurden und werden im Verhältnis zu den durch sogenannte Terroristen ums Leben gekommenen ausländischen Söldnern. Daran mangelt es - ganz bewußt.
Warum greifen Sie diese Thematik im Zusammenhang mit Sarrazin und der allgegenwärtigen Hetze gegen islamische Menschen nicht auf ?
Sarrazin und Wilders warnen sicher nicht vor den türkichen Kebab-Anbietern und Gemüsehändlern, sondern vor denen, die in unserem System als Schmarotzer und als potentielle Terroristen auftreten könnten.
Urdeutsche Schmarotzer gibt es hierzulande sicher deutlich mehr, als islamische. Ich kann als Arzt davon ein Lied singen.
Terrorismus ist der Krieg der Armen. Wenn wir also mitmachen in einem Krieg gegen Länder, die uns nicht angegriffen haben, muß Haß die Folge sein.
Es muß doch endlich mal damit aufgehört werden, den Terrorismus als aus sich heraus entstanden zu interpretieren. Er hat Ursachen. Daß es dabei Trittbrettfahrer gibt, die nicht den politischen Widerstand meinen, sondern nur ihre Aggressionen ausleben, das ist bei den sogenannten "Befreiungsarmeen" der chrsitlichen Heilsbringer mindestens genauso. Man kann sich hier im Internet live solche Beispiele ansehen. In perversester Art filmen sich die Killer auch noch - mit Original-Ton bei ihren Mordaktionen.
Friedliche Koexistenz mit Migranten - unter unseren Bedingungen natürlich -
ist allemal ein besserer Weg, als die Verteufelung und Aufhetzung eines Volkes
nach alter Manier - nur diesmal gegen eine andere Zielgruppe.
Perivisor
 
AW: Sarrazin Doktrin - eine Rezension

Hallo Perivisor.

Vielleicht sollten wir doch mal wieder zum Thema zurückkehren. Es scheint Ihnen und ihrem derzeitigen Kombattanten T. wichtig, möglichst um den Brei herumzuschreiben.
Im Grunde wollen Sie nichts weiter sagen als daß "alles ja schon gesagt ist, nur noch nicht von Allen".

Ich wollte eher Deinen undifferenzierten Hau-Ruck-Stil kritisieren.

Mir liegt in dieser Diskussion lediglich daran, die Verdrehung von Sachverhalten
offenzulegen und die wirklichen Gefahren - nicht durch Migranten, nicht durch Terroristen, sondern durch die, die Terrorismus erzeugen - darzustellen, oder mit Ihrer Unterstützung herauszuarbeiten.

Das ist mir schon klar geworden und so wie es bei einem Ehestreit auch nie den einen Schuldigen gibt, ist ein kritischer Blick auf das Zustandekommen von Terror sicher wichtig, ich habe nur hier und da das Gefühl, dass Du das Kind mit dem Bade ausschüttest.

Es gibt ja derzeit eine Studie, die die Aggressivität von islamischen Jugendlichen beweisen soll. Es gibt das Buch von Sarrazin, in dem er die prozentuale Verdünnung deutschen Erbgutes durch islamische Migranten
befürchtet. Es gibt die gepflegte Hetzerei eines Wilders in Holland gegen Islamismus. Es gibt die täglichen Bombenabwürfe auf wehrlose , hilflose islamische Menschen in Afghanistan - und immer noch im Irak.
Und müßte eigentlich die Gegenüberstellung von Zahlen an Toten und Verletzten geben, die durch kriegerische Überfälle westlich/chrislticher Horden unter Beteiligung der deutschen Bundeswehr hervorgerufen wurden und werden im Verhältnis zu den durch sogenannte Terroristen ums Leben gekommenen ausländischen Söldnern. Daran mangelt es - ganz bewußt.

Da ist nun wieder viel zusammengerührt, was nicht zusammen passt.
Jedes einzelne Thema ist es gewiss Wert gesondert betrachtet zu werden, aber diese Aneinanderreihung ist nicht hilfreich.
Die Frage nach aggressiven Moslems muss man nicht wie Sarrazin beantworten, Sarrazin ist nicht Wilders und hat deutlich andere Forderungen und die Bombenabwürfe sind wieder ein anderes Thema, dann bleib doch einfach mal selbst bei dem Thema des Threads, hier eben Sarrazin und nicht Bombenabwürfe durch Amerikaner.

Warum greifen Sie diese Thematik im Zusammenhang mit Sarrazin und der allgegenwärtigen Hetze gegen islamische Menschen nicht auf ?
Sarrazin und Wilders warnen sicher nicht vor den türkichen Kebab-Anbietern und Gemüsehändlern, sondern vor denen, die in unserem System als Schmarotzer und als potentielle Terroristen auftreten könnten.

Also, ich habe das Buch von Sarrazin nicht gelesen, aber vor Terroristen warnt er doch eher nicht, oder? Seine zentrale These ist die der kulturellen Verdummung, durch unterdruchschnittlich intelligente Einwanderer, deren jetzigen IQ er dann meint für die Zukunft hochrechnen zu können.
Man könnte ja man kritisch die These Sarrazins untersuchen, was es denn nun bedeuten soll, das 50 – 80% des IQ genetisch fixiert seien (hat die nächste Generation dann einen IQ von 90 oder doch vielleicht 120 bei ausreichender Förderung?) und wie überhaupt die Korrelation von IQ und einem gut angepassten und für alle beteiligten zufriedenen Leben ist.
Daniel Goleman etwa, hat in seinem Buch über EQ, emotionale Intelligenz klargestellt, dass ein hoher IQ so gut wie nichts bringt, wenn man ein emotionaler Trottel ist.
Lawrence Kohlberg sieht in seiner Arbeit über die Stufen der Moralentwicklung zwar den IQ als wichtig an, also man sollte ihn insgesamt nicht unter-, aber auch nicht überbewerten.

Urdeutsche Schmarotzer gibt es hierzulande sicher deutlich mehr, als islamische. Ich kann als Arzt davon ein Lied singen.

Sarrazin ist ja dafür berüchtigt, diese ähnlich harsch zu kritisieren.

Terrorismus ist der Krieg der Armen. Wenn wir also mitmachen in einem Krieg gegen Länder, die uns nicht angegriffen haben, muß Haß die Folge sein.

Terrorismus ist nicht der Krieg der Armen, die Armen leben in Afrika, haben Hunger und AIDS und überhaupt keine Kraft eine Ausbildung zum Terroristen durchzuhalten. Die haben ganz andere Sorgen. Nicht wenige Terrorstaaten sind stinkreiche Ölstaaten, die sicherlich das Potential hätte ihrer Bevölkerung ein anständiges Leben zu verschaffen, doch, wieder mal Scholl-Latour, unser kleinster gemeinsamer Nenner, in nahezu der ganzen arabischen Welt kämen bei freien Wahlen (die den Namen verdienen)die Fundamentalisten ans Ruder.

Es muß doch endlich mal damit aufgehört werden, den Terrorismus als aus sich heraus entstanden zu interpretieren. Er hat Ursachen.

Selbstverständlich. Neid, Demütigungen, eine Spirale von Wut und Hass, ein tiefsitzender Ödipuskomplex, Projektionen und Misstrauen auf beiden Seiten, die eigene Inkompetenz eine fähige Regierung aufzustellen und Sozial- und Bildungssysteme zu etablieren, vielleicht eine falsche Gleichsetzung von Demokratie und westlicher Lebensweise, ganz sicher spielt auch der youth bulge eine Rolle, nicht nur in den islamischen Ländern und sicher auch berechtige Wut über Ausbeutung, Chauvinismus.
Was soll ein 15 jähriger Libanese anderes empfinden als blinden Hass und den Wunsch nach Vergeltung, wenn die Hälfte seiner Familie von israelischen Soldaten ermordet wurde und das Haus in dem sie wohnte zwei mal plattgewalzt wurde? Man braucht kein Großmeister der Empathie zu sein, um da mitzufühlen.
Aber die Geschichte einzig und allein aus dieser Sicht zu betrachten ist einfach genauso einseitig.

Daß es dabei Trittbrettfahrer gibt, die nicht den politischen Widerstand meinen, sondern nur ihre Aggressionen ausleben, das ist bei den sogenannten "Befreiungsarmeen" der christlichen Heilsbringer mindestens genauso.

Warum musst Du das immer gegeneinander aufrechnen?
Ich kann wirklich nicht verstehen, was Dich da treibt, gesund scheint mir das nicht zu sein.

Man kann sich hier im Internet live solche Beispiele ansehen. In perversester Art filmen sich die Killer auch noch - mit Original-Ton bei ihren Mordaktionen.

Ja gut, und es gibt halt mit dem Schwert geköpfte Geiseln und allerlei ekelhaftes Zeugs, willst Du wieder den Rechenschieber anlegen? Was hilft Dir das denn bei Deinem Friedensprojekt?

Friedliche Koexistenz mit Migranten - unter unseren Bedingungen natürlich -
ist allemal ein besserer Weg, als die Verteufelung und Aufhetzung eines Volkes
nach alter Manier - nur diesmal gegen eine andere Zielgruppe.

Nichts anderes wünscht sich vermutlich jeder mit einem dreistellige IQ, aber wie gesagt, Sarrazin ist nicht Wilders und nicht mal der will die Moslems in die Gaskammern schicken (das scheint ja Deine heimliche und immer wieder angedeutete Angst zu sein) – mit dem letzten Mal Giftgas im großen Stil, das war der Ruhestifter Saddam Hussein – sondern distanziert sich ausdrücklich von Rechtsextremen.
Woher kommt Dein Misstrauen, dass die Deutschen aus der Geschichte nichts gelernt haben?
Wir sind zwar westeuropäischer Spitzenreiter im Judennichtmögen – ein trauriger Rekord, finde ich, warum der wieder salonfähig wird ist ein anderes Thema – aber ansonsten hast Du da eine etwas einseitig gefärbte Brille auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Sarrazin Doktrin - eine Rezension

Vielleicht sollten wir doch mal wieder zum Thema zurückkehren. Es scheint Ihnen und ihrem derzeitigen Kombattanten T. wichtig, möglichst um den Brei herumzuschreiben.
Perivisor
Schade, dass Sie offenbar kein Problem damit haben, Ihre Argumentationen mit Beliebigkeiten zu untersetzen, aber ungern bereit sind, konkrete Fragen auch konkret zu beantworten. Irgendwie kommt mir das bekannt vor.
 
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AW: Sarrazin Doktrin - eine Rezension

Hallo Perivisor.



Ich wollte eher Deinen undifferenzierten Hau-Ruck-Stil kritisieren.



Das ist mir schon klar geworden und so wie es bei einem Ehestreit auch nie den einen Schuldigen gibt, ist ein kritischer Blick auf das Zustandekommen von Terror sicher wichtig, ich habe nur hier und da das Gefühl, dass Du das Kind mit dem Bade ausschüttest.



Da ist nun wieder viel zusammengerührt, was nicht zusammen passt.
Jedes einzelne Thema ist es gewiss Wert gesondert betrachtet zu werden, aber diese Aneinanderreihung ist nicht hilfreich.
Die Frage nach aggressiven Moslems muss man nicht wie Sarrazin beantworten, Sarrazin ist nicht Wilders und hat deutlich andere Forderungen und die Bombenabwürfe sind wieder ein anderes Thema, dann bleib doch einfach mal selbst bei dem Thema des Threads, hier eben Sarrazin und nicht Bombenabwürfe durch Amerikaner.



Also, ich habe das Buch von Sarrazin nicht gelesen, aber vor Terroristen warnt er doch eher nicht, oder? Seine zentrale These ist die der kulturellen Verdummung, durch unterdruchschnittlich intelligente Einwanderer, deren jetzigen IQ er dann meint für die Zukunft hochrechnen zu können.
Man könnte ja man kritisch die These Sarrazins untersuchen, was es denn nun bedeuten soll, das 50 – 80% des IQ genetisch fixiert seien (hat die nächste Generation dann einen IQ von 90 oder doch vielleicht 120 bei ausreichender Förderung?) und wie überhaupt die Korrelation von IQ und einem gut angepassten und für alle beteiligten zufriedenen Leben ist.
Daniel Goleman etwa, hat in seinem Buch über EQ, emotionale Intelligenz klargestellt, dass ein hoher IQ so gut wie nichts bringt, wenn man ein emotionaler Trottel ist.
Lawrence Kohlberg sieht in seiner Arbeit über die Stufen der Moralentwicklung zwar den IQ als wichtig an, also man sollte ihn insgesamt nicht unter-, aber auch nicht überbewerten.



Sarrazin ist ja dafür berüchtigt, diese ähnlich harsch zu kritisieren.



Terrorismus ist nicht der Krieg der Armen, die Armen leben in Afrika, haben Hunger und AIDS und überhaupt keine Kraft eine Ausbildung zum Terroristen durchzuhalten. Die haben ganz andere Sorgen. Nicht wenige Terrorstaaten sind stinkreiche Ölstaaten, die sicherlich das Potential hätte ihrer Bevölkerung ein anständiges Leben zu verschaffen, doch, wieder mal Scholl-Latour, unser kleinster gemeinsamer Nenner, in nahezu der ganzen arabischen Welt kämen bei freien Wahlen (die den Namen verdienen)die Fundamentalisten ans Ruder.



Selbstverständlich. Neid, Demütigungen, eine Spirale von Wut und Hass, ein tiefsitzender Ödipuskomplex, Projektionen und Misstrauen auf beiden Seiten, die eigene Inkompetenz eine fähige Regierung aufzustellen und Sozial- und Bildungssysteme zu etablieren, vielleicht eine falsche Gleichsetzung von Demokratie und westlicher Lebensweise, ganz sicher spielt auch der youth bulge eine Rolle, nicht nur in den islamischen Ländern und sicher auch berechtige Wut über Ausbeutung, Chauvinismus.
Was soll ein 15 jähriger Libanese anderes empfinden als blinden Hass und den Wunsch nach Vergeltung, wenn die Hälfte seiner Familie von israelischen Soldaten ermordet wurde und das Haus in dem sie wohnte zwei mal plattgewalzt wurde? Man braucht kein Großmeister der Empathie zu sein, um da mitzufühlen.
Aber die Geschichte einzig und allein aus dieser Sicht zu betrachten ist einfach genauso einseitig.



Warum musst Du das immer gegeneinander aufrechnen?
Ich kann wirklich nicht verstehen, was Dich da treibt, gesund scheint mir das nicht zu sein.



Ja gut, und es gibt halt mit dem Schwert geköpfte Geiseln und allerlei ekelhaftes Zeugs, willst Du wieder den Rechenschieber anlegen? Was hilft Dir das denn bei Deinem Friedensprojekt?



Nichts anderes wünscht sich vermutlich jeder mit einem dreistellige IQ, aber wie gesagt, Sarrazin ist nicht Wilders und nicht mal der will die Moslems in die Gaskammern schicken (das scheint ja Deine heimliche und immer wieder angedeutete Angst zu sein) – mit dem letzten Mal Giftgas im großen Stil, das war der Ruhestifter Saddam Hussein – sondern distanziert sich ausdrücklich von Rechtsextremen.
Woher kommt Dein Misstrauen, dass die Deutschen aus der Geschichte nichts gelernt haben?
Wir sind zwar westeuropäischer Spitzenreiter im Judennichtmögen – ein trauriger Rekord, finde ich, warum der wieder salonfähig wird ist ein anderes Thema – aber ansonsten hast Du da eine etwas einseitig gefärbte Brille auf.

Sie schreiben sich die Finger wund, haben aber das Buch um das es geht garnicht gelesen.-
Sehr mutig.
Daß Sie meine Herleitung von Zusammenhängen, wie die hiesige Verteufelung des Islam und die Bombenabwürfe in Afghanistan nicht übernehmen wollen, ist
ja gängige Praxis. Was hat eine US-Bombe auf sogenannte Taliban mit Sarrazins Buch zu tun ? Eine für Sie Kopfschütteln erregende Frage.
Sarrazin fordert nicht, die islamischen Menschen zu vernichten. Sarrazin behauptet aber: .." das westliche Abendland sieht sich durch muslimische Immigration und den wachsenden Einfluß islamischer Glaubensrichtungen mit autoritären, vormodernen, auch antidemokratischen Tendenzen konfrontiert,....(die)...auch eine direkte Bedrohung unseres Lebensstils darstellen." (!)
Wenn Sie dann im Stile eines G:W:Bush weiter folgern, daß durch den Islam insgesamt der westlich/christliche Lebensstil bedroht wird - und man noch Zentren dieser Bedrohung auf einer "Achse des Bösen" ausmacht, dann bekommen kriegerische Überfälle auf Länder wie Irak und Afghanistan - vielleicht demnächst auf Iran - doch durchaus Kontur. Ich bestreite, daß man die Dinge fein säuberlich voneinander trennen kann, indem man die deutsche Genetik sauber halten will, sich vom Islam zwar bedroht fühlt, daß man aber meint,Kriege gegen islamische Länder hätten mit dieser Einstellung nichts zu zu tun. Sie selber hatten ja aus dem clash of cultures zitiert. Derzeit wird auf westlicher Seite intensiv daran gearbeitet, uns diesen Kampf der Kulturen auszureden. Nein, man will nur böse Terroristen bekämpfen, man will nur die islamisierende Verdummung der hochintelligenten deutschen Bevölkerung vermeiden. Wenn Sie das wirklich so sehen wollen: Ihr Problem.
Perivisor
 
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