Hallo Timirjasevez.
Schon für die diversen Reaktionen hat es sich gelohnt, sie zu verlinken.
Was darüberhinaus interessant ist, ist eine längere Geschichte:
Differenzierungen sind natürlich an sich hilfreich, vor allem dann, wenn sie verdeutlichen, was bei einer Pauschalierung unklar blieb.
In Deutschland haben wir uns inzwischen darauf geeinigt, nicht der Islam sei das Problem, sondern der sogenannte Islamismus. Was aber ist nun der Islamismus? Nicht „der Islam“, hier wird übrigens ein Begriff in Anspruch genommen, der andersrum, auch gerne wieder differenziert wird „
Den Islam, gibt es nicht“ heißt es. Islamismus wächst also irgendwo zwischen dem Islam (der nur immer falsch verstanden und falsch gelebt wird, wobei ja nun bekannt ist, dass es die eine Stimme des Islam nicht gibt – was also ist hier richtig und was falsch?) und dem Terrorismus.
Meistens einigt man sich darauf, dass Islamismus die fundamentalistische Variante des Islam ist.
Aber was ist nun eine fundamentalistische Lesart des Islam?
Der Mangel an Demokratie, die Beschneidung der Rechte der Frauen, Todesstrafe?
Wenn es stimmt, dass in 54 von 57 islamischen Ländern keine Demokratie herrscht, Frauen keine Rechte haben und in vielen sogar die Todesstrafe herrscht, sind dann diese Länder fundamentalistisch?
Man hat sich, wie erwähnt, stillschweigend darauf geeinigt, dass der Islam nicht das Problem sei, sondern der Islamismus. Wann aber ist den der Islam nicht das Problem? Reicht es aus, kein Terrorist zu sein, um bereits kein Problem für die Demokratie darzustellen, oder kommen da doch noch solche Kleinigkeiten, wie die Trennung von Staat und Religion, die Meinungsfreiheit, die Gleichberechtigzung usw. hinzu?
Was sind denn aus Deiner Sicht die positiven Seiten des Islam, die unser Zusammenleben bereichern? Das soll keine Polemik sein, sondern ein ernst gemeinte Frage.