"Amnesty International übte Kritik an der Ukraine: Die Stationierung von
Militär in Wohngebieten (Schulen - Krankenhäuser!) würde Zivilisten gefährden."
Eine "höfliche" Formulierung, von einer
Gefährdung zu sprechen, wenn ich beim ORF lese
https://orf.at/stories/3279647/
Zwischen Gefährdung und Konkret scheint es keinen Unterschied zu geben.
Konkret fand Amnesty in Untersuchungen zwischen April und Juli in den Regionen Charkiw, Donbas und Mykolajiw in 19 Städten und Dörfern Beweise dafür, dass die ukrainischen Streitkräfte Angriffe von bewohnten Wohngebieten aus starteten und sich in zivilen Gebäuden verschanzten.
Amnesty wirft der Ukraine vor, dass diese Strategie auch nicht notwendig wäre: Die meisten Wohngebiete seien kilometerweit von den Frontlinien entfernt gewesen und es habe praktikable Alternativen wie Militärbasen oder dicht bewaldete Gebiete gegeben. Das Militär habe zudem die Zivilbevölkerung nicht aufgefordert, die betroffenen Gebiete zu verlassen....
Noch schärfere Vorwürfe erhebt Amnesty aufgrund der „Nutzung“ von Spitälern und Schulen. So konnte man nach eigenen Angaben an fünf Orten beobachten, wie ukrainische Streitkräfte Krankenhäuser de facto als Militärstützpunkte nutzten. In zwei Städten hätten sich Dutzende von Soldaten in den Krankenhäusern ausgeruht und dort gegessen.
In 22 der 29 besuchten Schulen seien Räumlichkeiten von Soldaten genutzt worden bzw. seien Spuren einer früheren Nutzung gefunden worden. Zwar seien die Schulen seit Beginn des Krieges geschlossen, sie befanden sich allerdings in den meisten Fällen in der Nähe von bewohnten zivilen Vierteln. Die russischen Streitkräfte hätten viele der von den ukrainischen Streitkräften genutzten Schulen angegriffen, so Amnesty. In mindestens drei Städten wären die ukrainischen Soldaten nach der russischen Bombardierung in andere Schulen in der Nähe umgezogen.
Die Nutzung von Krankenhäusern für militärische Zwecke stelle einen klaren Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar, so Amnesty. Schulen dürften dann nicht verwendet werden, wenn sie in der Nähe von Wohngebäuden sind, es sei denn, es besteht eine zwingende militärische Notwendigkeit.
Kritik auch schon von der UNO
Bereits Anfang Juli hatte die UNO die Ukraine wegen eines ähnlichen Beispieles für den „besorgniserregenden Einsatz von menschlichen Schutzschilden“ kritisiert. Nach Ansicht der Vereinten Nationen tragen die ukrainischen Streitkräfte einen großen Teil der Schuld an einem Angriff Anfang März auf ein Pflegeheim in Luhansk, in dem Dutzende von älteren und behinderten Patientinnen und Patienten ohne Wasser und Strom eingeschlossen waren.
Die ukrainischen Behörden hatten damals die russischen Streitkräfte beschuldigt, bei einem unprovozierten Angriff mehr als 50 Zivilistinnen und Zivilisten getötet zu haben. Die genaue Anzahl der Toten lässt sich belegen. Die UNO kam jedoch zum Schluss, dass die ukrainische Armee einen großen Teil der Schuld an den Ereignissen im Dorf Stara Krasnjanka trage, weil ukrainische Soldaten wenige Tage zuvor Stellung in dem Gebäude nahe Sjewjerodonezk bezogen hätten....