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Rissereaktoren - Petition

Also mich als Leser hat Muzmuz davon überzeugt, daß die mir unbekannten Risse in den mir unbekannten Atomkraftwerken völlig harmlos sind, wenn die mir ebenfalls unbekannten Experten und Spezialisten es auf ein Papier schreiben, daß diese Risse harmlos sind. :lachen:

Das war nicht meine Intention und mir ist auch nicht klar, wodurch du zu dieser Überzeugung gekommen bist.

Nach Tschernobyl und Fukushima steht ja wohl fest, daß die überaus hochgebildeten und fähigen Experten und Spezialisten solche Kleinigkeiten, wie die "friedliche Nutzung der Kernenergie" voll im Griff haben und daß es eine Freude ist, der Expertise dieser ... vor Selbstvertrauen strotzenden ... Zauberlehrlinge ausgeliefert zu sein.

Nach unzähligen Verkehrsunfällen steht noch viel fester, dass Autofahrer ihre Fahrzeuge voll im Griff haben und dass es eine Freude ist, der Expertise dieser ... vor Selbstvertrauen strotzenden ... Zauberlehrlinge ausgeliefert zu sein.

Also was nun ?
 
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Nach unzähligen Verkehrsunfällen steht noch viel fester, dass Autofahrer ihre Fahrzeuge voll im Griff haben und dass es eine Freude ist, der Expertise dieser ... vor Selbstvertrauen strotzenden ... Zauberlehrlinge ausgeliefert zu sein.

Also was nun ?

Nun entscheide ich mich, ob und wie ich am Straßenverkehr teilnehme und mich dabei der Expertise anderer Verkehrsteilnehmer ausliefern möchte. Dabei kann ich auf langjährige persönliche Erfahrung zurückgreifen.
 
Autos fahren bisweilen auch in Häuser hinein und dem Straßenverkehr kann man sich heutzutage nicht vollständig entziehen - außer du hast Andere, die Wege für dich erledigen. Zusätzlich meinen Zauberlehrlinge, dass sie ihre Wohnungstechnik im Griff hätten, wie uns unzählige Wohnungsbrände und Hauseinstürze beweisen. Also auch zu Hause bist du nicht "sicher vor der Menschheit".
Dabei ist noch gar nicht berücksichtigt, dass jederzeit ein Flugzeug auf dein Haus stürzen könnte.

Aber so oder so: in einer Gesellschaft haben die Handlungen Anderer immer Auswirkung auf einen selbst. Wer das Verlangen hat, alles selbst für sich bestimmen zu wollen, steht auf verlorenem Posten. Selbst wenn er meint, ein Eremitendasein wäre die Lösung - die funktioniert auch nur dann, wenn ihm alle anderen aus dem Weg gehen wollen.
 
Weil also die Handlungen anderer immer irgendwelche Auswirkungen/Risiken haben können, akzeptierst und begrüßt Du dann gleich alle möglichen Handlungen und sämtliche Risiken? :dontknow: O.K., eine Nutzen- und Risikobewertung ist halt subjektiv.

Ich denke, daß über Techniken, wie Straßen- und Flugverkehr oder Haustechnik ein breiter Konsens besteht, während die Kernenergie von einer breiten Mehrheit aus gutem Grund sehr skeptisch betrachtet wird und per Volksabstimmung (wie in Österreich geschehen) schon lange abgeschafft wäre, wenn es denn Volksabstimmungen darüber gäbe.
 
.......O.K., eine Nutzen- und Risikobewertung ist halt subjektiv.

Nein, nicht unbedingt, denn die Frage von Risiko- und Nutzenäquivalenzen ist über eine neuartige Doppelobjektivität einer biotiven (Meso-)Sichtweise abstrakt und konkret in grenzwertiger Doppelbetrachtung praktisch in gegenteiligen Annäherungen annähernd punktgenau möglich, ohne diese (Doppel-)Theorie dazu beweisen zu müssen.

In meinen 'Lebendmodellen der Erkenntnissicherung' ist die Möglichkeit einer rein (auto-)systemischen Bewertung von einerseits gleichmachenden und andererseits ungleichmachen Risikoäquivalentfaktoren aus biotiver Drittsichtweise bereits doppellogisch in richtungsweisenden Werteprioritäten eingepreist - aber natürlich nicht in der öffentlichen Meinung!

Bernies Sage
 
Weil also die Handlungen anderer immer irgendwelche Auswirkungen/Risiken haben können, akzeptierst und begrüßt Du dann gleich alle möglichen Handlungen und sämtliche Risiken?

Nein. Oder auch "njet", wie der Italiener sagen würde, spräche er anstatt japanisch russisch.

O.K., eine Nutzen- und Risikobewertung ist halt subjektiv.

Subjektiv, ja. Nur wenn man ernst genommen werden will, muss man schon eine gewisse Plausibilität vorweisen können. Ein Kettenraucher, der dem Nachbar das Auto verbieten will, weil es ja schädliche Abgase ausstößt, ist halt nicht sehr glaubwürdig. Insbesondere dann, wenn der Raucher keine Ahnung hat, welche Abgaswerte das Nachbarsauto tatsächlich hat.

Ich denke, daß über Techniken, wie Straßen- und Flugverkehr oder Haustechnik ein breiter Konsens besteht, während die Kernenergie von einer breiten Mehrheit aus gutem Grund sehr skeptisch betrachtet wird und per Volksabstimmung (wie in Österreich geschehen) schon lange abgeschafft wäre, wenn es denn Volksabstimmungen darüber gäbe.

Nur wenn ein breiter Konsens besteht heißt das nicht, dass man faktisch oder moralisch richtig liegt. Und schon gar nicht, dass die konsensfähigen Ansicht in sich konsistent wären.
Es besteht ja beispielsweise breiter Konsens, dass Menschenrechte sehr wichtig seien und Flüchtlinge aufgenommen werden müssten. Und es besteht auch weitgehend Konsens darüber, dass die Flüchtlinge nicht im eigenen Bezirk untergebracht werden sollten.
Aber zurück zur Kernenergie: Ich stehe ihr aus mehreren Gründen eher skeptisch gegenüber, aber sehe auch ihre Vorteile. Diese Meinung habe ich mir aber durch Information gebildet, und nicht weil ich selbsternannten Weltverbesserern nach der Schrift rede. Auch würde ich mir erst Gedanken über gangbare Alternativen machen, bevor ich skandiere "abschalten!".

Leider gibt es jedoch hier und auch außerhalb des Forums nur allzu viele, die fehlende Sachkenntnis durch Lautstärke ihrer Forderungen kompensieren wollen und Andere dazu manipulieren wollen, mit ihnen zu schreien.

Bezüglich Volksabstimmung in Österreich zwei Dinge:
Erstens, die Abstimmung fiel sehr knapp aus.
Zweitens, war des de facto überwiegend keine Abstimmung über AKW oder nicht, sondern vielmehr über Kreisky oder nicht. Auch nur so ist es zu erklären, dass besonders die ÖVP-Wähler gegen AKWs gestimmt haben, obwohl gerade sie als wirtschaftsfördernde Partei am Ehesten dafür gewesen hätten sein müssen.
Ich persönlich bin froh, dass die Abstimmung damals so ausfiel wie sie es tat. Allerdings sehe ich das nicht als Ergebnis irgendeiner Weitsicht, sondern als glückliche Fügung des Schicksals. Auch bin ich mir bewusst, dass die meisten Länder nicht in der glücklichen Lage sind, ohne AKWs und kalorischen Kraftwerken konkurrenzfähig erhebliche Mengen elektrischer Energie produzieren zu können.
 
Nein. Oder auch "njet", wie der Italiener sagen würde, spräche er anstatt japanisch russisch.



Subjektiv, ja. Nur wenn man ernst genommen werden will, muss man schon eine gewisse Plausibilität vorweisen können. Ein Kettenraucher, der dem Nachbar das Auto verbieten will, weil es ja schädliche Abgase ausstößt, ist halt nicht sehr glaubwürdig. Insbesondere dann, wenn der Raucher keine Ahnung hat, welche Abgaswerte das Nachbarsauto tatsächlich hat.



Nur wenn ein breiter Konsens besteht heißt das nicht, dass man faktisch oder moralisch richtig liegt. Und schon gar nicht, dass die konsensfähigen Ansicht in sich konsistent wären.
Es besteht ja beispielsweise breiter Konsens, dass Menschenrechte sehr wichtig seien und Flüchtlinge aufgenommen werden müssten. Und es besteht auch weitgehend Konsens darüber, dass die Flüchtlinge nicht im eigenen Bezirk untergebracht werden sollten.
Aber zurück zur Kernenergie: Ich stehe ihr aus mehreren Gründen eher skeptisch gegenüber, aber sehe auch ihre Vorteile. Diese Meinung habe ich mir aber durch Information gebildet, und nicht weil ich selbsternannten Weltverbesserern nach der Schrift rede. Auch würde ich mir erst Gedanken über gangbare Alternativen machen, bevor ich skandiere "abschalten!".

Leider gibt es jedoch hier und auch außerhalb des Forums nur allzu viele, die fehlende Sachkenntnis durch Lautstärke ihrer Forderungen kompensieren wollen und Andere dazu manipulieren wollen, mit ihnen zu schreien.

Bezüglich Volksabstimmung in Österreich zwei Dinge:
Erstens, die Abstimmung fiel sehr knapp aus.
Zweitens, war des de facto überwiegend keine Abstimmung über AKW oder nicht, sondern vielmehr über Kreisky oder nicht. Auch nur so ist es zu erklären, dass besonders die ÖVP-Wähler gegen AKWs gestimmt haben, obwohl gerade sie als wirtschaftsfördernde Partei am Ehesten dafür gewesen hätten sein müssen.
Ich persönlich bin froh, dass die Abstimmung damals so ausfiel wie sie es tat. Allerdings sehe ich das nicht als Ergebnis irgendeiner Weitsicht, sondern als glückliche Fügung des Schicksals. Auch bin ich mir bewusst, dass die meisten Länder nicht in der glücklichen Lage sind, ohne AKWs und kalorischen Kraftwerken konkurrenzfähig erhebliche Mengen elektrischer Energie produzieren zu können.


Lehrbuch-Eristik! :D

https://de.wikipedia.org/wiki/Eristische_Dialektik#Die_Kunstgriffe_der_Eristischen_Dialektik
 
Ich habe mich noch etwas schlau gemacht und diverse Unterlagen zu den Defekten („Rissen“) in den Reaktordruckbehältern (RDB) von Doel-3 und Tihange-2 studiert. Daraus geht hervor, dass die Defekte auf Mängel bei der Fertigung der beiden RDB zurückzuführen sind. Es handelt sich nicht um Risse im eigentlichen Sinn, sondern um sog. Wasserstoff-Flocken (hydrogen flakes), die wegen ungenügender Entgasung beim Abkühlen der Stahlschmelze entstanden sind. Dieser Wasserstoff führt aber – ebenso wie die Neutronenstrahlung - zu einer Verringerung der Zähigkeit des RDB-Materials (Wasserstoff-Versprödung). Die Defekte sind zwar nicht durch den Betrieb der Reaktoren verursacht; trotzdem stellen sie eine Schwächung des RDB-Materials dar.

Der Betreiber Electrabel führt am belgischen Forschungsreaktor BR2 forcierte Bestrahlungsprogramme mit Proben aus dem RDB-Material durch. Mechanische Tests der bestrahlten Proben sollen zeigen, dass trotz Vorhandensein von Wasserstoff-Flocken im RDB-Material die Integrität der RDB bei einem Weiterbetrieb der KKW-Blöcke Doel-3 und Tihange-2 gewährleistet ist. Die Ergebnisse sind eine wichtige Grundlage für die beantragte Wiederinbetriebnahme dieser Blöcke.

Die KKW-Blöcke Doel-3 und Tihange-2 sind übrigens seit 1982 in Betrieb, also mehr als 30 Jahre. Das derzeit in Belgien geltende Gesetz zum Atomausstieg beschränkt die KKW-Betriebsdauer auf 40 Jahre.
 
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Aber wir wissen, was geändert werden müßte, nämlich das strahlende Material dazu ermuntern, nicht mehr zu strahlen. Welches Ritual schlagen Sie [EarlyBird] vor?

Zumindest kann man die langlebigen radioaktiven Isotope des strahlenden Materials durch Beschuss mit energiereichen Teilchen in kürzerlebige Isotope umwandeln. Das "Ritual" hiesse also Transmutation.
 
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