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Rissereaktoren - Petition

.....Zum einen; "warum abstrakt?"


Ich betrachte Nachfahren nicht als Gegenstände, sondern als denkende und fühlende Wesen.


Und ja, bereits aus "rationalen Annahmen" lassen sich Verpflichtungen zu "verantwortungsbewussten" Handeln ableiten. Dies sind jedoch immer persönlich (egoistische?) Annahmen, von denen aber keiner sicher wissen kann, ob diese für "zukünftige Generationen" auch Gültigkeit haben werden!.....

meint plotin


Wenn ich warte, bis ich etwas sicher weiß, ist es meist zu spät.
Ich finde es normal, dass man mindestens das Wohl seiner Kinder anstrebt und dass man denen nichts antun möchte, das man selbst nicht will.
Und ich selbst will auf keinen Fall aufgrund einer Überdosis Radioaktivität dahinsiechen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenkrankheit#Symptome
 
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Auf lange Sicht gibt es keine 'tote' Materie, dies bedeutet, dass alle Materie im weitesten Sinne einer Zerfalls- und Wachstumserscheinung 'lebt' und das *(Über-)Organische Weltbild* gar nicht logisch - erst recht nicht doppelt logisch - widerlegt werden kann!

.....Dazu ein Denkansatz! "Kann man einem Gegenstand, der noch nicht existiert, eine Eigenschaft zuschreiben?"
Aber gewiss doch! Man kann jedem Gegenstand "menschliche Eigenschaften" zuschreiben und darf auf verblüffende Weise dabei feststellen, dass der Fehler, der dabei gemacht wird, verschwindend gering ist!

Sprich; zukünftige Generationen sind noch nicht geboren,
Das ist vollkommen richtig und niemand kann heute schon wissen, wer zu diesen zukünftigen Generationen gehören wird, solange nicht klar ist, was gerade jene GENE-RATION überhaupt bedeutet, welche die 'Ratio als (Quanten-)Ration' schon heute (als Wirt oder Brut) in sich trägt!

....also existieren sie auch noch nicht und können daher auch keine eigenen "Rechte und Interessen" haben!
Auch das ist richtig und bedeutet aber im Umkehrschluss, dass wir, die heute schon leben oder zu leben glauben, eine umso größere Verantwortung als Schutzbefohlene für zukünftig ungeborene Generationen haben!

Ist es daher nicht anmaßend, "zukünftigen Generationen", von denen wir nicht wissen können ob sie denn je existieren werden, unsere "Interessen" bzw. unser "Rechtsverständnis" schultern zu wollen?.....

fragt plotin

Anmaßend ist derjenige, der gottgleich die Grenze zwischen Existenz und Nichtexistenz als wichtigstes Entscheidungskriterium setzt.

Das, was man nicht wissen kann, das ist viel weniger als das ständig zunehmende Wissen und 'psycho-topos-logisch' in Tugenden eingrenzbar, die für alle Zeiten Gültigkeit besitzen und als Nichtwissen schon gar nicht ausschließbar sind!

Dieses vernünftige Nichtwissen schien schon Sokrates im "tertium datur" erkannt zu haben und ich weise dieses Nichtwissen deshalb einer Da-Zwischenheit zu.

Deshalb gilt für mich: Überall dort, wo Menschen nicht zur Vernunft kommen, dort muss die Vernunft zu den Menschen kommen!

Die Vernunft einer jeden Materie, besonders wenn sie unter radioaktivem Dauerstress steht, geht eher früher als später in die Brüche! - Und diese Brüche benötigen keine Sprüche, denn sie sprechen für sich!

Symbolisch steht der Riss für die Zerissenheit in der Lücke genauso wie für die Gerissenheit in der Tücke.

Bernies Sage
 
Ich wäre sehr an der Meinung von Hartmut interessiert. Er als Fachmann könnte uns sicher mehr über das Risiko von Rissen in Reaktorbehältern erzählen. Ich bin überzeugt daß eine gewisse Anzahl und eine gewisse Größe von Rissen bereits bei der Berechnung und dem Design von Reaktorbehältern mitberücksichtig werden. Daher ist es sehr gut möglich daß die Medien und gewisse Interessengruppen nur eine Hype aus den von Laien missinterpretierten Informationen machen.

Jedes Flugzeug, jeder Autobus, jedes Schiff hat in detr Struktur irgendwo Risse und trotzdem haben die Neckermanntouristen keinerlei Bedenken sie zu benützen.
 
Ich wäre sehr an der Meinung von Hartmut interessiert. Er als Fachmann könnte uns sicher mehr über das Risiko von Rissen in Reaktorbehältern erzählen.

Zunächst:
Ich bin kein Fachmann für alle kerntechnischen Probleme. Meine Fachkompetenz liegt bzw. lag (bin seit 6 Jahren pensioniert) auf dem Gebiet der Reaktorphysik. Für die Probleme der mechanischen Strukturintegrität, also z.B. der bruchmechanischen Bewertung von Rissen in druckbeaufschlagten Behälterwänden, gibt es andere Experten. Ein bisschen weiss ich aber auch auf diesem Gebiet.

Was den Reaktordruckbehälter (RDB) betrifft, so ist diese wichtige Sicherheitsbarriere der materialversprödenden Neutronenstrahlung des Reaktorkerns, grossen Drücken (ca. 150 bar bei DWR) und hohen Temperaturen (ca. 300°C) ausgesetzt. Deshalb muss er robust sein und darf über keine Schwachpunkte verfügen. Aus diesem Grund werden die Entwicklung des Grundmaterials und der Zustand der Schweissnähte des RDB periodisch überprüft. Erfüllt der RDB vorgegebene Kriterien nicht, muss das Kernkraftwerk unverzüglich ausser Betrieb genommen werden.

Um die mechanische Belastbarkeit des RDB-Grundmaterials beurteilen zu können, werden sog. Voreilproben, die sich näher am Reaktorkern befinden, periodisch entnommen und untersucht. Dazu wird die sog. Bruchzähigkeit des Materials bestimmt. Ist das Material genügend zäh, so ist ein plötzliches Versagen des RDB bei allen Betriebstemperaturen auszuschliessen.

Ich bin überzeugt, daß eine gewisse Anzahl und eine gewisse Größe von Rissen bereits bei der Berechnung und dem Design von Reaktorbehältern mitberücksichtigt werden.

So ist es. Doch erst aktuelle Untersuchungen mittels Ultraschall-Verfahren können das wahre Rissausmass (Anzahl, Länge, Tiefe der Risse) zeigen.

Im vorliegenden Fall hat sich der KKW-Betreiber aufgrund seiner Untersuchungen entschieden, die betreffenden KKW-Blöcke so lange abzuschalten bis geklärt ist, ob eine Wiederinbetriebnahme möglich ist. Der Termin für eine mögliche Wiederinbetriebnahme wurde kürzlich vom 1.7.2015 auf den 1.11.2015 verschoben.

Es liegt letztlich an der nuklearen Aufsichtsbehörde Belgiens, ob einer Wiederinbetriebnahme beider Blöcke zugestimmt wird. Diese Entscheidung ist sicher nicht einfach, und so haben die Belgier klugerweise ein internationales Expertengremium einbezogen.

Petitionen besorgter aber wenig kundiger Bürger tragen m.E. wenig zur Problemlösung bei.
 
Petitionen besorgter aber wenig kundiger Bürger tragen m.E. wenig zur Problemlösung bei.


Darum geht es bei Petitionen auch überhaupt nicht, sondern vielmehr darum, den Verantwortlichen Dampf zu machen und auch ihnen zu zeigen, dass das Volk was anderes wollen kann, als die da oben!
 
Darum geht es bei Petitionen auch überhaupt nicht, sondern vielmehr darum, den Verantwortlichen Dampf zu machen und auch ihnen zu zeigen, dass das Volk was anderes wollen kann, als die da oben!
Aber ich bitte Dich Early, damit würde ja der Sinn einer Petition völlig ad absurdum geführt!

Der Begriff Petition bezeichnet eine Bittschrift in Form eines Gesuches oder einer Eingabe und diese wäre doch dann als grob rechtsmissbräuchlich einzustufen, wenn es nur darum ginge möglichst viele Stimmen von dergestalt „Unverantwortlichen mit Moralkeulen“ zu sammeln, um gegen möglichst wenige „Verantwortliche ohne Moralkeule“ vorzugehen.

So funktioniert der Rechtstaat einfach nicht, es müssen von allen sich betroffen fühlenden Personen und Institutionen immer gewisse Spielregeln eingehalten werden.

Und für ein selbstverschuldetes Handeln ohne unmittelbare Nachweisführung einer persönlich rechtfertigenden Betroffenheit kann sogar eine "eigentlich doch gutgemeinte“ Unterschrift ganz schnell in eine "eigentlich doch weniger gut gutgemeinte“ Retourkutsche münden.

Also bitte immer aufpassen, wo der „Riss“ zuerst entstanden ist und welche Folgen sich daraus ergeben könnten……;)

Bernies Sage
 
Zuletzt bearbeitet:
So funktioniert der Rechtstaat einfach nicht, es müssen von allen sich betroffen fühlenden Personen und Institutionen immer gewisse Spielregeln eingehalten werden.

Und für ein selbstverschuldetes Handeln ohne unmittelbare Nachweisführung einer persönlich rechtfertigenden Betroffenheit kann sogar eine "eigentlich doch gutgemeinte“ Unterschrift ganz schnell in eine "eigentlich doch weniger gut gutgemeinte“ Retourkutsche münden.

Also bitte immer aufpassen, wo der „Riss“ zuerst entstanden ist und welche Folgen sich daraus ergeben könnten……;)

Bernies Sage


Meinst du, man kann in den Knast kommen, wenn man eine Petition unterschreibt oder welche Folgen hat man da deiner Ansicht nach zu befürchten? :dontknow:
Bei einer Verstrahlung durch schadhafte Reaktorgebäude sind übrigens potentiell alle betroffen, denn Radioaktivität macht nicht vor irgendwelchen Zäunen oder Landesgrenzen halt.
Gleiches gilt für Gifte aller Art, die in der Natur ausgebracht werden.
In China müssen die Bauern mancherorts schon auf die Obstbäume klettern und per Hand bestäuben, weil die Bienen praktisch alle tot sind, las ich erst unlängst.
 
Meinst du, man kann in den Knast kommen, wenn man eine Petition unterschreibt.....
Solche echt extremen Fälle, die offen in einer Petition zu Gewalt oder zu einer Volksverhetzung aufrufen, sind mir zum Glück noch nicht begegnet. Die meisten Kernkraftgegner sind sehr diszipliniert und intellektuell gut informiert.

Aber es ist ja schon sehr bezeichnend, dass man zum Beispiel - wie in Deutschland - die Reaktorsicherheit dem Ministerium für Umwelt und Natur unterstellt hat und damit in Zukunft auch fest damit rechnet, dass irgendwann demokratische Freiheiten aufgrund dieser "strahlenden Zukunftsstechnologie" rigeros beschnitten werden müssen.....und die Kosten für sichere Entsorgung und Rückbau werden in Zukunft selbst dann noch weiter steigen, wenn kein einziges Kernkraftwerk mehr in Betrieb sein sollte.

Letzendlich ist der moderate Ausstieg aus der Kernkraft durch die lange Laufzeitenüberwachung gerade deshalb auch so gefährlich, als die Risiken gegen Ende der Laufzeit eines Reaktors überproportional ansteigen könnten und sich ausgerechnet dann seine Reparatur ja in Zukunft gar nicht mehr lohnen würde, aber darauf wohl keine Rücksicht genommen werden kann, wenn es um "Sicherheitsinvestionen" geht.
In China müssen die Bauern mancherorts schon auf die Obstbäume klettern und per Hand bestäuben, weil die Bienen praktisch alle tot sind, las ich erst unlängst.

Da bleibt nur zu hoffen, dass auch in China schnellstmöglich ein Umdenken stattfindet. Denn was punktuell genau passiert, wenn Radioaktivität, Luftverschmutzung und Pflanzenschutzmittel als Cocktail zusammentreffen, dies scheint jedenfalls offiziell unter Verschluss gehalten zu werden.

Bernies Sage
 
Zuletzt bearbeitet:
Solche echt extremen Fälle, die offen in einer Petition zu Gewalt oder zu einer Volksverhetzung aufrufen, sind mir zum Glück noch nicht begegnet.


Mir auch nicht, aber ich unterschreibe auch so nicht jede, die mir unterkommt.


Die meisten Kernkraftgegner sind sehr diszipliniert und intellektuell gut informiert.

Aber es ist ja schon sehr bezeichnend, dass man zum Beispiel - wie in Deutschland - die Reaktorsicherheit dem Ministerium für Umwelt und Natur unterstellt hat und damit in Zukunft auch fest damit rechnet, dass irgendwann demokratische Freiheiten aufgrund dieser "strahlenden Zukunftsstechnologie" rigeros beschnitten werden müssen.....und die Kosten für sichere Entsorgung und Rückbau werden in Zukunft selbst dann noch weiter steigen, wenn kein einziges Kernkraftwerk mehr in Betrieb sein sollte.

Letzendlich ist der moderate Ausstieg aus der Kernkraft durch die lange Laufzeitenüberwachung gerade deshalb auch so gefährlich, als die Risiken gegen Ende der Laufzeit eines Reaktors überproportional ansteigen könnten und sich ausgerechnet dann seine Reparatur ja in Zukunft gar nicht mehr lohnen würde, aber darauf wohl keine Rücksicht genommen werden kann, wenn es um "Sicherheitsinvestionen" geht.

Bernies Sage


Ja - in Punkto Atomkraft sind wir im Grunde noch weit von Lösungen entfernt, denn man kann das Zeug ja bisher noch nicht mal sicher endlagern, geschweige denn "neutralisieren".
 
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