Der Energieaufwand wäre beträchtlich und kostet.
Das ist sicher richtig, zumal vor der Transmutation die langlebigen radioaktiven Isotope erst noch chemisch abgetrennt und daraus Brennstäbe gefertigt werden müssen. Deshalb hiesse das "Ritual" präziser "Partitioning and Transmutation (P&T)". Ohne Wiederaufarbeitung des abgebrannten Kernbrennstoffs also keine Transmutation.
Die energiereichen Teilchen für die Transmutation sind schnelle Neutronen, die auf verschiedene Weise erzeugt werden können:
1. in Schnellen Kernspaltungs-Reaktoren,
2. in speziellen Transmutationsanlagen (Accelerator Driven Systems, ADS), wo Protonen beschleunigt werden und auf ein Target treffen, aus dem durch Kernzertrümmerung (Spallation) Neutronen freigesetzt werden,
3. in Kernfusionsreaktoren, wo bei der Fusion Neutronen mit einer Energie von 14 MeV entstehen.
Die Varianten 2 und 3 sind noch Zukunftsmusik. Schnelle Kernspaltungs-Reaktoren wurden hingegen bereits gebaut, wenn auch bisher mit dem Ziel, neben der Energieerzeugung Plutonium aus Uran zu brüten (Schnelle Brutreaktoren, SBR). Künftige SBR könnte man aber so auslegen, dass die schnellen Neutronen zur Spaltung langlebiger radioaktiver Isotope genutzt werden.
QUOTE]Wer soll das bezahlen und woher die Energie nehmen? [/QUOTE]
Bei allen 3 Varianten wird auch Energie erzeugt.
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand ist vor allem bei den Varianten Kernfusion und ADS enorm und könnte nur durch staatliche Subventionen und Kooperation mehrerer Staaten getragen werden. Beispiele sind die Kosten des laufenden ITER-Projekts zur Kernfusion (> 15 Mrd. Euro) und die Kosten des geplanten Projekts MYRRHA zu ADS (ca. 1 Mrd. Euro).
Die vergleichsweise besten Chancen zur Beseitigung langlebiger radioaktiver Isotope sehe ich in der Realisierung der Variante SBR.
Für interessierte User:
"Was tun mit dem radioaktiven Abfall?"
Spektrum der Wissenschaft, 2/13, S. 34