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Religionsunterricht

Soll der Religionsunterricht abgeschafft werden?

  • Ja, ganz abschaffen

    Stimmen: 8 19,5%
  • Ja, aber ein neutraler Lehrer sollte alle Religionen lehren

    Stimmen: 16 39,0%
  • Nein, RU soll beibehalten werden wie bisher

    Stimmen: 7 17,1%
  • Nein, aber er sollte generell freiwillig sein

    Stimmen: 9 22,0%
  • Nein, man sollte zudem auf mehr Bibeltreue achten

    Stimmen: 1 2,4%

  • Umfrageteilnehmer
    41
Re: Universalanspruch

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Nö, Manni, das finde ich ja gut. Nur wer mit seiner Meinung unter dem Mantel der Mutter Religion verschwindet, wird ja den UNIVERSALANSPRUCH dieser Mutter für sich einnehmen wollen.
Ich wollte einen kleinen Denkanstoß geben: Wenn jeder etas andees interpretiert in Anschauung des selben Objektes (Bibel), kommt euch da nicht der Gedanke, dass man selbst - oder gar ihr alle - falsch liegen könntet?
Ich habe gestern mit meinem neuen Nachbarn das erste mal ausführlich gesprochen. Er ist Baptist. Er beruft sich mit seinem Denken und Handeln natürlich auch auf die Bibel.

Lieber gisbert, ich habe keine Probleme damit, dass andere Leute die Bibel anders interpretieren als ich, denn dass ist mit jeder Textinterpretation so. (gerade auch im philosophischen Bereich) Für mich ist die Bibel auch nicht Glaubensgegenstand, sondern Zeugnisse anderer, die über ihr Gottesbild berichten. Für mich sind die biblischen Texte Anregung, Orientierungshilfe, Diskussionsgrundlage und keine Verbalinspiration wie z.B. für deinen baptistischen Nachbarn. Mein Eintreten für das Christentum beruht auf meiner persönlichen Gottesbeziehung und mein Bibelverständnis ist in der Regel weit weg von dem der beiden großen Amtskirchen, das weiß ich. Deswegen fühle ich mich auch mehr der Philosophie zugehörig als der Theologie.

manni
 
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Re: Re: Universalanspruch

Deswegen fühle ich mich auch mehr der Philosophie zugehörig als der Theologie.




:confused: :confused: :confused:
Calido
 
Universalanspruch

Original geschrieben von mwirthgen
Deswegen fühle ich mich auch mehr der Philosophie zugehörig als der Theologie.
Damit bist du unter den Religiösen eine löbliche Ausnahme. Aber einige (nicht mehr so viele wie früher) sind gewiss durch ein paar Bibelzitate dazu animiert, den Kreuzritter zu spielen.
"God´s own country!" sagten die Quäker (oder Puritaner?) und haben sich den Teufel um die heidnischen "Indianer" geschert.
Wie willst du den Fanatisierten erklären, dass das Menschengesetz höher einzuschätzen ist als das, was sie als "Gottesgesetz" interpretieren?

GG
 
Re: Re: Universalanspruch

Original geschrieben von mwirthgen
Lieber gisbert, ich habe keine Probleme damit, dass andere Leute die Bibel anders interpretieren als ich, denn dass ist mit jeder Textinterpretation so. (gerade auch im philosophischen Bereich) Für mich ist die Bibel auch nicht Glaubensgegenstand, sondern Zeugnisse anderer, die über ihr Gottesbild berichten. Für mich sind die biblischen Texte Anregung, Orientierungshilfe, Diskussionsgrundlage und keine Verbalinspiration.....

ich seh das auch so.
was <textinterpretation> anlangt:
in der lehramtlich gebundenen theologie (d.h. überall dort, wo ein <lehramt> wie papst über die kontinuität der verkündigung wacht) tritt zur sprachwissenschaftlich zentrierten textinterpretation eben eine <metaphysische> komponente.
das macht aber nix, weil die bibel als altorientalisches märchenbuch wie jedwede vergleichbare literatur sich vortrefflich als assoziationsgenerator eignet.
beispiel die herrnhuter brüder: die schlagen die bibel an irgendeiner stelle auf, lassen den finger auf eine stelle fallen und das, was sie damit treffen, ist die wegweisung für den tag. auf diese art kann man kaum was falsch machen, muß ja nicht immer gleich inquisition oder kreuzzug sein..........lg,werner

:rolleyes:
 
Religionsunterricht? Jjjjjja, ...

... aber nicht so, wie er jetzt stattfindet.Hier erlebe ich Religions wie einen Geheimbund, dessen mystische Rituale ich erst lernen und verstehen muss, um Mitglied sein zu können.

Die Essenzen, Ziele und Wege der Religionen - und zwar ALLER großen Religionen - sollten neutral und nicht-urteilend an die Schüler weitergegeben werden. So würden sie am ehesten die gemeinsamen Bestrebungen erkennen und ihren eigenen Weg finden können. Wenn sie Hilfe brauchten, könnten sie sich aller Richtungen bedienen.

Keine Religion ist schlecht, doch in allen sind kulturelle und allzu menschliche Facetten die jemanden irritieren könnten. Darum wünsche ich mir mehr Objektivität bei diesem Thema.

Konfuzi
 
Religionsunterricht? Jjjjjja, ...

Original geschrieben von Konfuzi
Die Essenzen, Ziele und Wege der Religionen - und zwar ALLER großen Religionen - sollten neutral und nicht-urteilend an die Schüler weitergegeben werden. So würden sie am ehesten die gemeinsamen Bestrebungen erkennen und ihren eigenen Weg finden können. Wenn sie Hilfe brauchten, könnten sie sich aller Richtungen bedienen.
Mit einem dergestalteten RU wäre ich sofort einverstanden! Ich hab da oben bei der Umfrage zwar den radikaleren Punkt angekreuzt. Ich meine eben, die Abschaffung des Unterrichts für Kunder zur Angst-Religion gehört abgeschafft. Das wäre not-wendig. Die - wissenschaftliche! - Religionslehre kann dazugesetzt werden. MUSS aber nicht.

Keine Religion ist schlecht,
Ja, das sehe ich eben anders. Wenn mein Nachbar, ein Baptist, mir z.B. sagt, das was der Bin Laden da tut, das sei an sich gar ncht so schlecht, weil er das ja im Namen seines Gottes tut. Die Welt sei nun mal verwerflich, und besonders die amerikanische Welt. Das ist nun seine Spezial-Meinung, und nicht jeder Baptist denkt so. Aber alle haben ja ihre Spezialmeinung, und jeder fühlt sich mit ihr Gott nah. Das Gotteswort (das ensprechend interpretierte Gotteswort) wird höher eingeschätzt als das Menschenwort. Und DAS ist die Lunter, die an allen Angst-Religionen hängt und der Welt viel Ärger, Angst, Freudlosigkeit und Kriege bereitet und noch einige Zeit bereiten wird.

GG
 
Re: Religionsunterricht? Jjjjjja, ...

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Das Gotteswort (das ensprechend interpretierte Gotteswort) wird höher eingeschätzt als das Menschenwort.

Das seltsame daran ist dass Menschen diese Gottesworte geschrieben haben, das aber viele nciht wahr haben wollen und Menschen diese Worte natürlich verschieden auslegen.

Und DAS ist die Lunter, die an allen Angst-Religionen hängt und der Welt viel Ärger, Angst, Freudlosigkeit und Kriege bereitet und noch einige Zeit bereiten wird.

Ja, das sehe ich (leider) auch so. Insofern ist meine Meinung über eher friedliche "Religionen" wie die Buddhisten eine höhere.
 
Re: Universalanspruch

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Wie willst du den Fanatisierten erklären, dass das Menschengesetz höher einzuschätzen ist als das, was sie als "Gottesgesetz" interpretieren?

Lieber gisbert,

einem fanatiesierten kann man meistens nichts erklären, weil er nicht zuhört, ja nicht zuhören kann, denn er ist ja ganz besessen von dem, was er denkt, fühlt ... Ich will lieber den Leuten was erklären, die suchen, ...

manni:)
 
Re: Religionsunterricht? Jjjjjja, ...

Original geschrieben von Konfuzi
Die Essenzen, Ziele und Wege der Religionen - und zwar ALLER großen Religionen - sollten neutral und nicht-urteilend an die Schüler weitergegeben werden. So würden sie am ehesten die gemeinsamen Bestrebungen erkennen und ihren eigenen Weg finden können. Wenn sie Hilfe brauchten, könnten sie sich aller Richtungen bedienen.
-

Lieber Konfuzi,

etwas so Existentielles wie Religion kann nicht weitergegeben werden, wenn sie neutral vermittelt wird. Ihre Überzeugungskraft erlebt Religion erst durch Personen, die von ihr überzeugt sind, die mitten in ihr stehen. Alle Religionen verdanken ihre Entstehung und ihren inneren Erhalt den von ihnen überzeugten Menschen. Es ist daher durchaus in Ordnung und gar nichts Verwerfliches, wenn ein Mensch urteilend und wertend seine religiöse Position vertritt, auch gegenüber Kindern. Verwerflich ist allein der Umstand, wenn man Heranwachsende durch Angstmacherei zwingen will, Gläubigkeit vorzutäuschen. Dein Schlusssatz legt mir folgende Frage nahe: Gehst du davon aus, dass es keinen Urgrund gibt, auf den hin sich Religiösität bezieht?

manni

PS. Frage am Rande: Kann ein Mensch neutral sein, d.h. doch standpunktlos?
 
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Religionsunterricht

Original geschrieben von mwirthgen
[Alle Religionen verdanken ihre Entstehung und ihren inneren Erhalt den von ihnen überzeugten Menschen. Es ist daher durchaus in Ordnung und gar nichts Verwerfliches, wenn ein Mensch urteilend und wertend seine religiöse Position vertritt, auch gegenüber Kindern.
Verwerflich ist es gewiss nicht, den Kindern und Jugendlichen einen wissenschaftlich-neutralen Überblick über die Religionen zu verschaffen, über ihre Entstehungen und Funktion. In den Schulen geht es, nemen der Bildung, auch um FREIE MEINUNGSBILBUNG
Verwerflich ist allein der Umstand, wenn man Heranwachsende durch Angstmacherei zwingen will, Gläubigkeit vorzutäuschen.
Und da liegt im Christentum und im Islam der Hund begraben! Wenn den Kindern nicht haltbare Geschichten, wie die der Wiederauferstehung, beigebracht werden, und denen - heute mehr indirekt durch die Blume gesagt - bei Nichtglauben der ewige Tod resp. die ewige Hölle angedroht wird, dann ist das eine GANZ FURCHTBARE Angstmacherei! Jetzt kannst du, Manni, sagen: "Ich interpretiere die Bibel aber nicht so!" Die Bibel IST aber über die Jahrhunderte so gelehrt worden! Wenn du davon Abstand nehmen willst, musst du von der Kirche und ihrer Geschichte Abstand nehmen!

GG
 
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