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Psychotherapien im Vergleich

Original geschrieben von Georg
C.G. Jung gilt tatsächlich als einer der Urväter und Wegbereiter, die das Fundament für die transpersonale Psychotherapie gelegt haben.
Schön. Du favorisierst offensichtlich die transpersonale Therapie gegenüber den analytisch orienterten (Kindheit) und den verhaltensorientierten. Warum?
Die analytisch orientierten sind mA nach durchaus entwicklungsbedürftig, sind aber schon sehr erfolgreich. Man bedenke, dass die Psychoanalyse eine noch sehr junge Wissenschaft ist.
In der Kindheit liegen idR die Wurzeln der zu therapierenden Störungen. Wie kann man dan der Kindheit vorbei therapieren. Oder kommt die transpersonale Therapie auf einem anderen Weg doch dahin?

Gysi
 
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von Gisbert
Schön. Du favorisierst offensichtlich die transpersonale Therapie gegenüber den analytisch orienterten (Kindheit) und den verhaltensorientierten. Warum?
Ich glaube man kann aus meinen bisherigen Aussagen nicht unbedingt ableiten, dass ich die transpersonale Psychotherapie favorisiere. Sagen wir mal ich finde sie äußerst interessant.

Es gibt durchaus noch weitere Therapieformen die ich interessant finde, z.B. Rebirthing oder die Gestalttherapie von Frederick S. (Fritz) Perls usw...

von Gisbert
In der Kindheit liegen idR die Wurzeln der zu therapierenden Störungen. Wie kann man dan der Kindheit vorbei therapieren. Oder kommt die transpersonale Therapie auf einem anderen Weg doch dahin?
Natürlich geht die transpersonale Psychotherapie auch auf solche Aspekte ein, allerdings ermöglicht es der „transpersonale Überbau“, zu ganz anderen Erkenntnissen und Sichtweisen zu kommen.

Gruß
Georg
 
Die transpersonale Psychologie/Therapie ist ein noch relativ junger Zweig, der in seiner modernen Form seit Ende der 60er Jahre in den USA entwickelt wurde. Wesentliche Begründer und Theoretiker der transpersonalen Psychologie waren und sind Anthony Sutich, Stanislav Grof, Abraham Maslow, Charles Tart, Francis Vaughan, Roger Walsh und Ken Wilber. Die europäischen Wurzeln der transpersonalen Psychologie liegen in den Arbeiten von C.G. Jung (den ich ja bereits erwähnte), Viktor Frankl, Roberto Assagioli und Karlfried Graf Dürckheim.

Gruß
Georg
 
Original geschrieben von Georg
Natürlich geht die transpersonale Psychotherapie auch auf solche Aspekte ein, allerdings ermöglicht es der „transpersonale Überbau“, zu ganz anderen Erkenntnissen und Sichtweisen zu kommen.
1. Und die wären?
2. Was haben die mit der Therapie von Persönlichkeitsstörungen zu tun? Es sei denn, diese Störung liegt nicht in dem Leidenden begründet. In einem Vorleben vielleicht?
Das "gängige" Leidensprofil ist aber eine (mehr oder weniger) verkorkste Kindheit.

Gysi
 
von Gisbert
Und die wären?
Da in der transpersonalen Psychotherapie auch Grenzerfahrungen möglich sind, ist es wohl offensichtlich, dass dadurch neue Erkenntnisse und Sichtweisen ermöglicht werden. Z.B. lassen sich die Dinge mit einem erweiterten Bewusstsein anders wahrnehmen und vorherige Probleme besser lösen.

von Gisbert
Das "gängige" Leidensprofil ist aber eine (mehr oder weniger) verkorkste Kindheit.
Ich persönlich glaube nicht, dass alle psychischen Krankheiten ihren Ursprung in der Kindheit haben. Könntest Du mal ein paar Beispiele bringen ?

Gruß
Georg
 
Original geschrieben von Georg
Ich persönlich glaube nicht, dass alle psychischen Krankheiten ihren Ursprung in der Kindheit haben. Könntest Du mal ein paar Beispiele bringen ?

Gegenfrage: gibt es psychische Krankheiten, die ihren Ursprung nicht in der Kindheit haben? ;)


Was wollen wir unter "psychischer Krankheit" verstehen?
 
Original geschrieben von Georg
Wenn meine Frage vernünftig beantwortet wird, beantworte ich auch Gegenfragen !

Die Ursache für die Angst vor großen Plätze und die Angst vor kleinen Räumen ist auf Kindheitserlebnisse zurückzuführen.
Psychische Probleme mit der Sexualität oft auf Mißbrauch in der Kindheit.
 
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von Alzii
...gibt es psychische Krankheiten, die ihren Ursprung nicht in der Kindheit haben?

Sicherlich ist die Kindheit ein großer, schwergewichtiger Faktor für psychische Krankheiten, nur eben nicht der Einzige.

Früher ging man von monokausalen Erklärungen aus, also eine Störung hat eine bestimmte Ursache oder eine bestimmte Klasse von Ursachen. Das läßt sich natürlich nicht halten, da das System Mensch sehr komplex ist und Ursache und Wirkung nur in wenigen Fällen linear sind.

Heutzutage sind multikausale, komplexe Modelle als Erklärung im Gebrauch.

Das heißt es sind unterschiedliche Faktoren in verschiedenen Zeiträumen am Zustandekommen einer psychischen Störung beteiligt.

Es gibt beispielsweise die genetische Veranlagung, die Persönlichkeitsstruktur und stabile Persönlichkeitsmerkmale, die Kindheit und das soziale und emotionale Umfeld, Ereignisse im Leben des Menschen (z.B ein traumatisches Erlebnis). Dann spricht man von disponierenden, auslösenden und stabilisierenden Bedingungen.

Im sogenannten Stressmodell betrachtet man die Stressfaktoren und das Vorhandensein von Verletzlichkeit, die genetisch bedingt oder erworben sein kann.

All diese Faktoren können, müssen aber nicht zu einer psychischen Störung führen. Ein Mensch ist seiner Umwelt nicht passiv ausgeliefert. Er kann den Erfahrungen durch Deutungen einen Sinn geben und handelt dann auf Basis dieser Interpretation.

Gruß
Georg
 
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