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Psychische Krankheiten - nur Charakterzüge?

Xhanthan

Member
Registriert
3. August 2010
Beiträge
36
Liebe Leser,

ich habe mir schon oft Gedanken um dieses Thema gemacht, und mich würden andere Standpunkte und Denkanstöße zu dieser Frage sehr interessieren.

Durch die Nachrichten hallt es immer öfter: "Anzahl der psychisch Erkrankten steigt beständig". Irrelevant ob Boarderline, Burn Out, Depressionen, Psychosen oder Neurosen, die mental disorders werden immer häufiger unter den Menschen diagnostiziert.
Daher empfinde ich es als berechtigt die Frage zu stellen:
Ab wann ist ein Mensch denn wirklich krank, und in welchem Fall ist sein Verhalten lediglich ein Charakterzug?
Gibt es überhaupt einen wirklichen Unterschied zwischen diesen beiden Status?

Ich für meinen Teil, bin inzwischen dazu Übergegangen keinen generellen Unterschied mehr feststellen zu können - mir kommt es so vor, als seien frühere Dinge, die mit einem Charakterzug gleichgesetzt wurden, lediglich dann mit einer psychischen Krankheit substituiert worden, als der "Patient" nichtmehr den von der Gesellschaft gestellten Leistungsanforderungen genüge tun konnte. In allen anderen Fällen blieb scheinbar der Begriff der Charaktereigenschaft erhalten.

Wenn eine Abgrenzung eines psychisch kranken zu einem psychisch gesunden Menschen darin getroffen wird, dass er sich von der Norm unterscheidet, dann impliziert eine solche Vorstellung ein menschliches Ideal; nur spricht ein solches Ideal nicht gegen Individualität?
Jeder Mensch wird in seinem Leben mit den verschiedensten Problemen konfrontiert - und wenn 49% der Menschen mit diesen Problemen anders umgehen als die restlichen 51% - sind diese dann psychisch krank?

Ich möchte hierbei erwähnen, dass ich schon viele Menschen erlebt habe und erlebe, die mit dem zu tun haben, was als psychische Krankheit definiert wird; nur fällt es mir schwer eine wirkliche Grenze in diesen Fällen zu ziehen. Ich meine, man kann bei jedem Menschen in irgend einer Hinsicht von einer Störung/Krankheit sprechen und diese gegebenenfalls auch von einem Psychologen bestätigen lassen - nur, sind wir dann wirklich alle krank?

Ich freue mich auf Eure Meinung!

MfG, Xhanthan
 
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AW: Psychische Krankheiten - nur Charakterzüge?

Hallo Xhanthan! :)


In meinen Augen sind das keine Charakterzüge sondern teilweise durchaus sinnvolle Reaktionen des Organismus auf alle möglichen Arten von Missachtung der menschlichen Bedürfnisse und Überforderung durch eine Umwelt, die der Natur des Menschen schon lange nicht mehr gemäß ist!


LG

EarlyBird :)
 
AW: Psychische Krankheiten - nur Charakterzüge?

Ja wie sollten das bitte Charakterzüge sein? Psychische Erkrankungen sind ein ernsthaftes Problem. Das s´dieses anscheinend zunehmend ist, ist auch kein Wunder.
 
AW: Psychische Krankheiten - nur Charakterzüge?

Ja wie sollten das bitte Charakterzüge sein? Psychische Erkrankungen sind ein ernsthaftes Problem. Das s´dieses anscheinend zunehmend ist, ist auch kein Wunder.

Bestimmte Formen des Autismus sind hier, so finde ich, als angemessenes Beispiel dienlich:
Autisten nehmen die Welt (sehr grob gesagt) auf eine komplett andere Art und Weise wahr, als das Nicht-Autisten tun. Würden nun die meisten Menschen Autisten sein, würden die heutigen Nicht-Autisten als psychisch krank/gestört aufgefasst werden. Autisten (ja, bei weitem nicht alle - dessen bin ich mir bewusst^^) können jedoch z.T. auch eigenständig überleben. Ist es daher nicht diskriminierend wenn wir Menschen, die sich schlichtweg nur stark von uns unterscheiden als "krank" zu bezeichnen - wäre es nicht viel naheliegender ihren Autismus als eine sehr "eigene" Charaktereigenschaft zu bezeichnen?

Ich versuche mir in diesem Zusammenhang die einfache Frage zu stellen:
"Wenn ich nach dem Charakter frage, wonach frage ich dann?"
--> Nach dem "Wie ist er/sie denn so?"
Da könnte meine Antwort doch:
"Der Peter strebt nach einer Frau und einem guten Job, hasst aber Fussballverein XY"
als auch
"Der Max redet oft mit sich selbst und hat lähmende Angst vor Clowns"
sein,
und ich würde doch in beiden Fällen zurecht von ihrem Charakter sprechen?

Ich möchte keinesfalls Probleme von Soziophoben, paranoid Schizophränen herunterspielen - setzt sich doch der Charakter einer Person durch ihre Psyche zusammen, irrelevant wie diese konstituiert ist.
 
AW: Psychische Krankheiten - nur Charakterzüge?

Ja ich weiß was Authisten sind, aber ganz verstehre ich dich trotzdem nicht.
 
AW: Psychische Krankheiten - nur Charakterzüge?

Ab wann ist ein Mensch denn wirklich krank, und in welchem Fall ist sein Verhalten lediglich ein Charakterzug?

in Deutschland ab einem Jahreseinkommen von vielleicht 100.000 Euro, wenn der Kranke zusätzlich den pathogenen Chrakterzug "Gier" in sich trägt und das überflüssige Geld nicht anderen zugute kommen läßt...


Gibt es überhaupt einen wirklichen Unterschied zwischen diesen beiden Status?

ja. Die Verrückten selber sorgen immer wieder dafür, daß der Unterschied amtlich festgehalten wird. Zum Beispiel durch die Verabschiedung eines unmenschlichen Gesetzes, durch die freiwillige Einlieferung in einen staatlichen Rettungsschirm aufgrund finanzieller Selbst- und Fremdgefährdung oder auch durch das chronische Nichterkennen von Kriegsrealität bei Auslandseinsätzen (sogen. krankheitsähnliche Situation)...


Ich für meinen Teil, bin inzwischen dazu Übergegangen keinen generellen Unterschied mehr feststellen zu können - mir kommt es so vor, als seien frühere Dinge, die mit einem Charakterzug gleichgesetzt wurden, lediglich dann mit einer psychischen Krankheit substituiert worden, als der "Patient" nichtmehr den von der Gesellschaft gestellten Leistungsanforderungen genüge tun konnte. In allen anderen Fällen blieb scheinbar der Begriff der Charaktereigenschaft erhalten.

genau. Als krank gilt offiziell nicht der, der leidet, sondern der, der nicht ins System passt...


Wenn eine Abgrenzung eines psychisch kranken zu einem psychisch gesunden Menschen darin getroffen wird, dass er sich von der Norm unterscheidet, dann impliziert eine solche Vorstellung ein menschliches Ideal; nur spricht ein solches Ideal nicht gegen Individualität?
Jeder Mensch wird in seinem Leben mit den verschiedensten Problemen konfrontiert - und wenn 49% der Menschen mit diesen Problemen anders umgehen als die restlichen 51% - sind diese dann psychisch krank?

natürlich wird ein ewiges Problem darin bestehen, daß es keine absolute Norm (und eben den absoluten Normierer) gibt. Bleibt also, wenigstens die kränkesten Auswüchse aufzudecken und aufzulösen...


Ich möchte hierbei erwähnen, dass ich schon viele Menschen erlebt habe und erlebe, die mit dem zu tun haben, was als psychische Krankheit definiert wird; nur fällt es mir schwer eine wirkliche Grenze in diesen Fällen zu ziehen. Ich meine, man kann bei jedem Menschen in irgend einer Hinsicht von einer Störung/Krankheit sprechen und diese gegebenenfalls auch von einem Psychologen bestätigen lassen - nur, sind wir dann wirklich alle krank?

eindeutig ja. Ich behaupte sogar, daß alle Menschen psychotisch sind, daß es in Wirklichkeit NUR psychotische Zustände gibt. Davon allerdings viele unterschiedliche Ausprägungen mit unterschiedlichen Folgen für den Einzelnen, das unmittelbare Umfeld, die Gesellschaft und die Welt...

Der Rote Baron
 
AW: Psychische Krankheiten - nur Charakterzüge?

eindeutig ja. Ich behaupte sogar, daß alle Menschen psychotisch sind, daß es in Wirklichkeit NUR psychotische Zustände gibt. Davon allerdings viele unterschiedliche Ausprägungen mit unterschiedlichen Folgen für den Einzelnen, das unmittelbare Umfeld, die Gesellschaft und die Welt...

Der Rote Baron

Jup, sehe ich haargenauso!
 
AW: Psychische Krankheiten - nur Charakterzüge?

.....
1. Die Verrückten selber sorgen immer wieder dafür, daß der Unterschied amtlich festgehalten wird. Zum Beispiel durch die Verabschiedung eines unmenschlichen Gesetzes, durch die freiwillige Einlieferung in einen staatlichen Rettungsschirm aufgrund finanzieller Selbst- und Fremdgefährdung oder auch durch das chronische Nichterkennen von Kriegsrealität bei Auslandseinsätzen (sogen. krankheitsähnliche Situation)...




2. genau. Als krank gilt offiziell nicht der, der leidet, sondern der, der nicht ins System passt...




3. natürlich wird ein ewiges Problem darin bestehen, daß es keine absolute Norm (und eben den absoluten Normierer) gibt. Bleibt also, wenigstens die kränkesten Auswüchse aufzudecken und aufzulösen...




4. eindeutig ja. Ich behaupte sogar, daß alle Menschen psychotisch sind, daß es in Wirklichkeit NUR psychotische Zustände gibt. Davon allerdings viele unterschiedliche Ausprägungen mit unterschiedlichen Folgen für den Einzelnen, das unmittelbare Umfeld, die Gesellschaft und die Welt...

Der Rote Baron
Zu 1.:
Ist der Baron von und zu Guttenberg weniger verrückt als sein Vorgänger ...:confused:
Zu 2.:
Aber ist jemand, der nicht in ein krankes System passt, nicht irgendwie "gesünder" als derjenige, der sich erfolg-reich mit diesem kranken System identifiziert hat...:confused:
Zu 3.:
Was sind die "kränkesten Auswüchse" ...:confused: Wie könnte eine Auflösung derselben geschehen...:confused:
Zu 4.:
Was heisst eigentlich "psychotisch":confused:
Und inwiefern gibt es nur "psychotische Zustände":confused:
Gibt es keine neurotischen Zustände:confused:
Der blaue moebius
 
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AW: Psychische Krankheiten - nur Charakterzüge?

Zu 1.:
Ist der Baron von und zu Guttenberg weniger verrückt als sein Vorgänger ...:confused:


Er benutzt jedenfalls mehr Haargel! :haare: Vielleicht will er sein Hirn schmieren! :D Aber als Politiker finder er wohl schwerlich raus, dass das nichts nützt!


Zu 2.:
Aber ist jemand, der nicht in ein krankes System passt, nicht irgendwie "gesünder" als derjenige, der sich erfolg-reich mit diesem kranken System identifiziert hat...:confused:


Gesünder schon - aber dafür kann er kein Poltiker mehr werden!


Zu 4.:
Was heisst eigentlich "psychotisch":confused:
Und inwiefern gibt es nur "psychotische Zustände":confused:
Gibt es keine neurotischen Zustände:confused:
Der blaue moebius


Und was ist mit den CHAOTISCHEN Zuständen? :confused:



LG

EarlyBird :)
 
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