PC in der Sprache
Hallo Freunde- und Innen!
Es tut mir leid, dass durch das zitieren von Dr. Norman Finkelstein die Diskussion, von mir unbeabsichtigt, vom eigentlichen Thema abgebracht wurde.
Deshalb möchte ich zum Ausgangsthema zurückkehren, ohne weiter auf den Begriff „Antisemitismus“ einzugehen.
PC ist der Versuch, mit Worten eine „bessere Welt“ - durch eine neue Sprache (eigentlich Synonyme) - zu schaffen, indem die Sprache so verändert wird, dass sie von den Realitäten, die nun mal vorhanden sind, ablenkt. Ein Ziel ist es, eine Bewusstseinsänderung gegenüber Minderheiten zu erreichen.
Obwohl dieses kein neues Phänomen ist, ist PC an den amerikanischen Universitäten entstanden, um den vielen Diskriminierungen, die es in den USA gibt, entgegenzuwirken.
Auf Dauer wird dies sogar soweit führen, dass jede kritische Betrachtung irgendeiner Personengruppe, der Zensur durch PC zum Opfer fallen wird.
Vielleicht sollten wir in diesem Zusammenhang ein eigenes Thema hier zur Diskussion bringen, mit dem Titel: „Euphemismus – Schönfärberei – Sprachkosmetik“.
Als ein schönes Beispiel nenne ich Thomas Mann, der in seinem Roman „Der Zauberberg“ (1924) schreibt: „Sie sind eine Art von Feigling und Duckmäuser, Mensch, und wenn Ihr Vetter Sie einen Zivilisten nennt, so ist das noch sehr euphemisch ausgedrückt.“
Bei dieser Gelegenheit möchte ich gleich einige Wortschöpfungen, die auf PC zurückzuführen sind anführen.
So ist es nicht mehr erlaubt, dass ein Personalchef in das Zeugnis eines unfähigen Mitarbeiters schreibt: Herr XY brachte nichts zu Stande, sondern: Herr XY hat sich stets bemüht seinen Aufgaben gerecht zu werden. Macht er es trotzdem, wird er vom Arbeitsrichter eines Besseren belehrt.
Auch der Begriff Zigeuner wird aus der Sprache getilgt, indem er höchstens noch im Lexikon zu finden ist. PC-gerecht heißen diese Leute nun: Sinti und Roma.
Die Bezeichnung „Schwarze“ für ***** wird verschwinden, und auch die Bezeichnung „Weiße“ ist bereits verpönt. Stattdessen werden wir bald ALLE „Farbige“ sein, damit auch jene Zeitgenoss(en)Innen, die einen Großteil ihres Lebens unter der Sonnenbank zubringen, nicht als Minderheit diskriminiert werden. (Oder ist diese Äußerung im Sinne von PC schon wieder diskriminierend?)
Richtig wäre es den Fleischerladen in: „Fachhändler mit tierischen Leichenteilen“ umzubenennen, das geht aber nicht, weil das keine positive Aussage beinhaltet, also PC unkorrekt ist.
Eine schöne Wortschöpfung ist übrigens „Entsorgungspark“, welche mir auch schon begegnete. Allerdings ging dabei nicht hervor, was letztendlich gemeint war. Eine Müllkippe hat keinen Parkcharakter, wogegen ein Friedhof schon eher damit bezeichnet werden könnte, dann sollte man ihn aber „Endsorgenpark“ nennen.
Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass jemand der ungeschminkt seine Meinung sagt, die sich nicht an die Regeln von PC hält, sehr schnell Gefahr läuft, selbst diskriminiert zu werden.
Nun frage ich mich und Euch, wo führt also das Bestreben von PC hin?
MfG
Jan Amos
Hallo Freunde- und Innen!
Es tut mir leid, dass durch das zitieren von Dr. Norman Finkelstein die Diskussion, von mir unbeabsichtigt, vom eigentlichen Thema abgebracht wurde.
Deshalb möchte ich zum Ausgangsthema zurückkehren, ohne weiter auf den Begriff „Antisemitismus“ einzugehen.
PC ist der Versuch, mit Worten eine „bessere Welt“ - durch eine neue Sprache (eigentlich Synonyme) - zu schaffen, indem die Sprache so verändert wird, dass sie von den Realitäten, die nun mal vorhanden sind, ablenkt. Ein Ziel ist es, eine Bewusstseinsänderung gegenüber Minderheiten zu erreichen.
Obwohl dieses kein neues Phänomen ist, ist PC an den amerikanischen Universitäten entstanden, um den vielen Diskriminierungen, die es in den USA gibt, entgegenzuwirken.
Auf Dauer wird dies sogar soweit führen, dass jede kritische Betrachtung irgendeiner Personengruppe, der Zensur durch PC zum Opfer fallen wird.
Vielleicht sollten wir in diesem Zusammenhang ein eigenes Thema hier zur Diskussion bringen, mit dem Titel: „Euphemismus – Schönfärberei – Sprachkosmetik“.
Als ein schönes Beispiel nenne ich Thomas Mann, der in seinem Roman „Der Zauberberg“ (1924) schreibt: „Sie sind eine Art von Feigling und Duckmäuser, Mensch, und wenn Ihr Vetter Sie einen Zivilisten nennt, so ist das noch sehr euphemisch ausgedrückt.“
Bei dieser Gelegenheit möchte ich gleich einige Wortschöpfungen, die auf PC zurückzuführen sind anführen.
So ist es nicht mehr erlaubt, dass ein Personalchef in das Zeugnis eines unfähigen Mitarbeiters schreibt: Herr XY brachte nichts zu Stande, sondern: Herr XY hat sich stets bemüht seinen Aufgaben gerecht zu werden. Macht er es trotzdem, wird er vom Arbeitsrichter eines Besseren belehrt.
Auch der Begriff Zigeuner wird aus der Sprache getilgt, indem er höchstens noch im Lexikon zu finden ist. PC-gerecht heißen diese Leute nun: Sinti und Roma.
Die Bezeichnung „Schwarze“ für ***** wird verschwinden, und auch die Bezeichnung „Weiße“ ist bereits verpönt. Stattdessen werden wir bald ALLE „Farbige“ sein, damit auch jene Zeitgenoss(en)Innen, die einen Großteil ihres Lebens unter der Sonnenbank zubringen, nicht als Minderheit diskriminiert werden. (Oder ist diese Äußerung im Sinne von PC schon wieder diskriminierend?)
Richtig wäre es den Fleischerladen in: „Fachhändler mit tierischen Leichenteilen“ umzubenennen, das geht aber nicht, weil das keine positive Aussage beinhaltet, also PC unkorrekt ist.
Eine schöne Wortschöpfung ist übrigens „Entsorgungspark“, welche mir auch schon begegnete. Allerdings ging dabei nicht hervor, was letztendlich gemeint war. Eine Müllkippe hat keinen Parkcharakter, wogegen ein Friedhof schon eher damit bezeichnet werden könnte, dann sollte man ihn aber „Endsorgenpark“ nennen.
Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass jemand der ungeschminkt seine Meinung sagt, die sich nicht an die Regeln von PC hält, sehr schnell Gefahr läuft, selbst diskriminiert zu werden.
Nun frage ich mich und Euch, wo führt also das Bestreben von PC hin?
MfG
Jan Amos