....................Für mich ist die individuelle Ebene nicht von der philosophischen Ebene zu trennen.....................
Richtig. Und auf der individuellen Ebene habe ich alle Möglichkeiten einer Weichenstellung.
Wenn die Frage nach einer Hölle, nur ein philosophisches Problem wäre, sähe die Situation ja so aus, dass ich den Gegebenheiten mehr oder weniger ausgeliefert wäre.
So aber treffe ich -
meine - Entscheidungen.
Die Hölle ist - aus meiner Sicht - keine Sphäre für ˋnach dem (Ab-) Lebenˋ, denn da gibt es eine solche mit Sicherheit nicht.
Die Hölle gibt es (und sie gibt es jetzt); Viele leben in ihr, die Meisten unfreiwillig aber bedenklich Viele auch ganz unnötig.
Nur den Himmel gibt es auch und es gibt ihn auch Jetzt.
Jeder muss sich irgendwann entscheiden, ob er vorwiegend das Licht oder vorwiegend die Dunkelheit sehen will.
Himmel oder Hölle organisiere ich mir selbst.
Mir ist klar, dass Menschen, in vielen Ecken der Welt, in die Hölle hineingeboren werden und unbeschreibliche Armut und großes körperliches und seelisches Leid ertragen müssen. Die haben natürlich keine Wahl, nur wir - hier in Mitteleuropa - sind glücklicherweise diesbezüglich besser gestellt.
Es sind nicht allein meine Lebensumstände, die mich glücklich oder unglücklich machen; es ist hauptsächlich die Art und Weise mit ihnen umzugehen.
Wenn ich ein materiell orientierter Mensch bin, werde ich den "Wert" meines Lebens auch an materiellen Dingen messen. Satt werden (im Sinne von Fülle) werde ich - so - auf Dauer wahrscheinlich nicht. Glück ist keine rationale, mathematisch bilanzierte Größe; Glück ist ein seelischer (oder von mir aus auch psychischer) gefühlsbasierter (also emotionaler) Zustand.
Eine wesentliche Voraussetzung für Glüßcksempfinden ist, dass ich mich öffne, Gefühle zulasse, innerlich warm werde und - mit der Zeit - auch eine ganz andere Ausstrahlung entwickle. So verliert sich - nach und nach - das Gefühl des Getrenntseins (der Isolation) und die wohltuende Empfindung der Verbundenheit kann sich breit machen.
Menschen (vorwiegend Männer), die Gefühle schon mal gern beiseite schieben, die nichts an sich ranlassen und nichts aus sich rauslassen, verkommen zu einem geschloissenen System. Geschlossene Systeme ähneln mit der Zeit ungelüfteten Zimmern und wenn es anfängt, hach Schwefel zu riechen, ist die Hölle nicht mehr weit.
LG * Helmfried