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Himmel, Hölle, Fegefeuer...

Sorry an Alle in diesem Thread.

Ich hab gestern sowieso nur Dummes hier geschrieben und der, in diesem Thread, ist die absolute Krönung.
:doof:


Schönen Tag
Rhona :winken1:
 
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dyonysos schrieb:
Spätestens hier wird es kritisch, da eure Argumentationen darauf hinauslaufen, einem Menschen, der sich frei für die Selbsttötung entscheidet, die Zurechnungsfähigkeit abzusprechen und ihm somit das zu nehmen, was gemein hin als "Menschenwürde" bezeichnet wird.

Wie groß ist der Anteil der Selbstmörder, die sich „frei“ entschieden haben??

Ich bin der Meinung, es handelt sich bei fast allen (auch potentiellen) Selbstmördern um Personen, deren Persönlichkeit durch vermeintliche Ausweglosigkeit, Verzweiflung, eine Art Glaubens-/Religionswahn o.ä. außer (der eigenen) Kontrolle geraten ist.
Und diesen würde ich dann doch die momentane Urteilsfähigkeit und Entscheidungsfreiheit absprechen, ohne damit die Menschenwürde antasten zu wollen,
Im Gegenteil. Sie brauchen Hilfe, um diese wieder voll zu empfinden und darstellen zu können.
Und da würde ich auch die mit einschließen, die sich (wie Lilith51 sagt) im Leben nicht zurechtfinden.

(Ansonsten wären wir bei der Argumentation, einem Drogenabhängigen zu sagen: “Du hast doch die Freiheit, selbst zu entscheiden.“ - Ist er abhängig, dann entscheidet längst die Droge für ihn)
 
@Wortschatz: gebe dir z.T Recht. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe für einen Suizid und manche Selbstötungen mögen aus einer Situation einer wie auch immer gearteten Abhängigkeit heraus begangen werden. (Das von dir angesprochene Bsp. der Drogenabhängikeit kann ein solches Motiv sein; vgl. der "Goldene Schuß")

Es geht mir nur ganz allgemein darum, die Entscheidung und die Tat eines Suizidanten zu respektieren und sie nicht zu verurteieln oder gar zu verdammen! Eine Farce ist es ferner den Suizid unter Strafe zu stellen. Egal ob weltlicher oder transzendenter Art.

Daß man einem suizidalen Menschen Hilfe angedeihen lassen sollte, steht außer Frage, nur manchmal "bringt" sie nichts. Und dann ist es eben die "freie" Entscheidung eines jeden diesen Schritt zu gehen.

P.S.: Bei welcher Entscheidung gibt es denn ferner wirkliche Freiheit? Die modernen Neurowissenschaften zweifeln sogar einen "freien Willen" per se an. Aber das ist ein anderes Thema ...
 
@Rhona: An deinem Beitrag kann ich nun wirklich nicht die Krone der Dummheit erkennen im Gegentum, bzw. inwiefern würdest du deine dort geäußerten Psitionen den ändern/präzisieren/etc.?
 
@ Rhona I.:

Himmel, Hölle, Fegefeuer (lat. Purgatorium = Ort der Läuterung oder Reinigung).
An diese drei "Örtlichkeiten" zu glauben, setzt den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele voraus.
Und ich bleibe dabei: Wenn es einen Gott gibt, dann ist es ihm sowas von egal, welcher Religion ein Mensch zuzuordnen ist. Dann bleibt ihm nichts Anderes übrig, als über dessen Leben, mit allem Positiven wie Negativen zu richten.
Das sehe ich genauso, wobei ich hier das Wort "richten" als "herrichten, reparieren" verstehe. In dem Sinne, daß Gott mein Leben vervollkommnet.

Ich komm in den Himmel? wenn ich mein Leben durchziehe? Ich komme in die Hölle, wenn ich es nicht tue? Ich komme ins Fegefeuer (falls ich kath. wäre), wenn ich zweifelnderweise weiter mache???
Wahrscheinlich kommst Du, so wie alle, auf jeden Fall ins Fegefeuer - das ich dann quasi als Reparaturwerkstätte bezeichnen könnte. Alles weitere ist meiner Meinung nach nicht davon abhängig, wie Dein Leben zu Ende gegangen ist, bzw. ob Du noch im Diesseits Deine Sünden bereut hast. Ich glaub ganz stark, daß das danach auch noch möglich ist, sozusagen von Angesicht zu Angesicht.

@ Rhona II.: Ich schließe mich dyonysos an: Wie würdest Du jetzt formulieren?

@ lilith51: Würdest Du Gott zutrauen, daß er so unfähig ist, Menschen von vornherein so zu "programmieren", daß sie mit ihrem Leben nicht klarkommen?

@ wort-schatz: Deiner Erklärung zum Suizid kann ich mich voll anschließen!

@ dyonysos: Dein Zweifel an "wirklicher Freiheit": Genau deswegen schätze ich Gott so ein, daß er uns die Chance gibt, uns - fernab von allen Verflechtungen der hiesigen Welt - im Jenseits konkret für oder gegen die Gemeinschaft zu entscheiden.
 
@ Friedenspanzer u. Dyonysos:

Nun mal nicht spontan, sondern wohlüberlegt geschrieben :)

Ich glaube nicht ans Fegefeuer. Himmel und Hölle sind für mich Metaphern für Belohnung und Strafe, oder für Gut und Böse. So, wie es nicht halb-gut und halb-schlecht gibt, so gibts mMn auch nicht dieses Mittelding Fegefeuer.
Entscheidend wird letztendlich sein, wie wir lebten, aber nicht wie wir starben.
Die Reue eines Sterbenden hat in meinen Augen nicht soviel Gewicht, wie die Reue eines Menschen, der noch mitten im Leben steht.
Menschen, die bewusst sterben, haben Angst. Angst vor dem Sterben als solches und Angst, weil sie nicht wissen, was danach kommt. Oft bereuen sie nicht aus Reue- oder Schuldgefühlen heraus, sondern nur aus Angst.
Entscheidend ist die Reue aus freiem Willen und aus Überzeugung.

Die generelle Verturteilung von Selbstmördern als Feiglinge finde ich falsch.
Oft hört man, dass ihnen der Mut zum Weiterleben fehle, sie einfach nur feige seien.
Natürlich braucht es in verzweilften Situationen Mut zum Weitermachen, aber es gehört auch sicher eine ganze Portion Mut zum Suizid. Man sagt leichtfertig, der Typ hat sich umgebracht. Aber man sollte sich auch mal überlegen, wieviel Mut dazu gehört, sich die Pistole an den Kopf zu setzen, gegen eine Mauer zu fahren, Gift oder Tabletten zu nehmen, von der Brücke zu springen. Fragt man Jemanden, ob er Angst vor dem Tod hat, dann sagen die Meisten, dass sie noch viel mehr Angst vor dem Sterben hätten.
Dass Selbstmörder nicht in den "Himmel" kommen, glaube ich nicht. Nicht die Tatsache, dass sie ihr Leben freiwillig beendeten macht sie zu Sündern, sondern aus welchem Grund, und wie sie es taten, spielt eine Rolle.
Bringt sich jemand um, weil er unheilbar krank ist oder weil er den Verlust des Partners, Kindes oder Freundes nicht verkraftet, so sehe ich den Suizid nicht als Todsünde an. Bringt sich aber jemand um, der kurz vorher seine gesamte Familie erschossen hat, oder bringt er sich um, indem er bewusst zum Geisterfahrer auf der Autobahn wird, dann sehe ich das natürlich anders.
Inzwischen haben doch auch die Kirchen eine etwas andere Einstellung zu Selbstmördern. Früher durften sie noch nicht mal "in geweihter Erde" begraben werden, sondern wurden auf kleinen Parzellen am Rande oder außerhalb der Friedhöfe verscharrt. Heute werden sie sogar kirchlich bestattet.

Was würden wir alle dumm aus der Wäsche gucken, wenn wir irgendwann feststellen müssten, dass es weder Himmel, Hölle noch Fegefeuer gäbe und all unsere Gedanken darüber völlig unnütz gewesen wären, weil nach unserem Tod nichts mehr kommt.
Lassen wir uns einfach überaschen :)

Rhona
 
Ps

Für euch, die ihr distinktiv, rational und relativierend solche Themen angeht, nur Eines:
Vor ein paar Wochen,4 oder 6, hatte ich ca. 20 Valium im Mund. Die geschluckt, hätte ich sicher noch ein paar nachgeschoben, denn eine frische Hunderter-Packung war zur Hand.
Diese Tabletten im Mund zu haben, entscheiden zu können, ob ich sie schlucke oder nicht, das war schon ein erhabenes Gefühl.
Ich entschied mich trotzdem fürs Weitermachen und ich bleibe auch dabei:
"The show must go on".

Bis auf Lilith, die klammere ich aus, weiß ich von euch Anderen nichts , was auch nicht sein muss,(von Lilith eigentlich auch nur das, was sie hier veröffentlichte), ihr hab leicht reden.

Rhona
 
Rhona schrieb:
Was würden wir alle dumm aus der Wäsche gucken, wenn wir irgendwann feststellen müssten, dass es weder Himmel, Hölle noch Fegefeuer gäbe und all unsere Gedanken darüber völlig unnütz gewesen wären, weil nach unserem Tod nichts mehr kommt.

genau darum geht es mir
denn das ganze ist nur "glaube" und es gibt nichts was uns einen hinweis darauf gibt ob das ganze stimmt oder nicht
außerdem: wenn der glaube nur von dem menschen stammt, dann sind das ganze auch nur märchen, die nichts mit der realität zu tun haben

dass das buch genesis keinesfalls wörtlich zu nehmen ist, das wissen wir heute - was passiert, wenn wir eines tages feststellen, dass die ganze geschichte mit himmel, hölle, fegefeuer auch nur eine schöne erzählung ist und nicht mehr?

dann haben alle menschen, die ihr leben der religion gewidmed haben es verschwendet - bis auf die wenigen, die wirklich darin aufgehen und die damit wirklich glücklich werden (sofern man "glücklich werden" oder ähnliches als den sinn des lebens betrachtet)
 
Rhona schrieb:
Für euch, die ihr distinktiv, rational und relativierend solche Themen angeht, nur Eines:
Vor ein paar Wochen,4 oder 6, hatte ich ca. 20 Valium im Mund. Die geschluckt, hätte ich sicher noch ein paar nachgeschoben, denn eine frische Hunderter-Packung war zur Hand.
Diese Tabletten im Mund zu haben, entscheiden zu können, ob ich sie schlucke oder nicht, das war schon ein erhabenes Gefühl.
Ich entschied mich trotzdem fürs Weitermachen und ich bleibe auch dabei:
"The show must go on".


was meinst du mit "distinktiv, rational und relativierend"?

ich glaube, dass viele hier über solche dinge berichten können, dafür sollten wir dann aber entweder nen eigenen thread aufmachen oder gleich nach http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/ umziehen :schaukel:


Rhona schrieb:
Bis auf Lilith, die klammere ich aus, weiß ich von euch Anderen nichts , was auch nicht sein muss,(von Lilith eigentlich auch nur das, was sie hier veröffentlichte), ihr hab leicht reden.
den satz kapiere ich nicht wirklich :autsch:
 
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