Meine erste Bratwurst hab ich etwa mit 11 gemacht. Die salzig eingelegten Därme, das Hack, die Zutaten für die Leberwurst-Einmachgläser, Makisblüte..., alles hat so gestunken, dass mir dann irgendwann schlecht war. Drei Jahre später hatte ich dann mal in einer Bäckerei gearbeitet. Den Geruch fand ich wesentlich angenehmer, war auf Dauer aber auch unangenehm. Die Brote riechen ja noch gut, aber das ganze Süße führt sogar zu einer gewissen dauerhaften Abneigung. Ich finde, man muss es ausprobieren und immer wieder mit seiner aktuellen Lebensauffassung, mit seinen Interessen und der durchführbaren täglichen Lebenspraxis abgleichen. Natürlich kann ein Städter nicht morgens erstmal Kräutlein suchen und entsaften. Wenn es ihm aber Freude macht, könnte er sich mit groben Roggenmehl Sauerteig selber machen und alle 2 Wochen mal 2-3 Kastenbrote selber backen, dann könnte er auch als Müslimuffel all die Leinsamen, Weihwasser und Kürbissamen unaufdringlich einbacken.
Erika grillte sich neulich Tofuspießchen mit Paprika, Champignons und Gemüsezwiebeln. Wir fanden das Gemüse letztlich besser, als den Tofu, irgendwie braucht man den nicht. Bei diesen ganzen künstlichen Pressmassen hätte ich letztlich die gleichen Bedenken, wie bei Massenfleisch.