Wenn dein Fuß dir Anstoß gibt, so hau ihn ab. Es ist besser, dass du lahm in das Leben eingehst, als dass du mit zwei Füßen in die Hölle geworfen wirst, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Markus 9,45.46
Ist das nicht eine seltsame Aufforderung? Wenn Hand, Fuß oder Auge Anstoß geben, soll man sie abhauen bzw. wegwerfen? Doch schauen wir genauer hin, was Jesus Christus meint, und konzentrieren wir uns dabei besonders auf die Begriffe „Anstoß“ und „abhauen“ bzw. „wegwerfen“.
In dem vorausgehenden Bibeltext warnt der Herr davor, den Kleinen oder Geringen einen Anstoß zu geben, das heißt, ihnen einen Fallstrick zu legen. Das verstehen wir gut: Es ist äußerst gemein und verwerflich, Schwächere zu Fall zu bringen.
Doch inwiefern kann eine Hand, ein Fuß oder ein Auge uns selbst zum Fallstrick sein? Nun, Jesus spricht hier offensichtlich in einer bildhaften Sprache: Er will zeigen, dass in uns Begierden stecken, denen wir oftmals nicht widerstehen können und die schließlich zu einem Fehlverhalten führen, das die Bibel Sünde nennt.
Wer aufrichtig ist, wird erkennen, dass diese Sünden seinem verdorbenen Ich entspringen, von dem er erlöst werden möchte. Wer in tiefer Not ausruft: „O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig!“, wird erleben, dass Gott sein Herz durch den Glauben reinigt (Lukas 18,13; Apostelgeschichte 15,9).
Ab diesem Zeitpunkt wird der Gläubige alles meiden, was ihn zur Sünde veranlassen könnte und auf alles verzichten, was in Gottes Augen Sünde ist. In diesem Sinn haut er seinen Fuß oder seine Hand ab und reißt sein Auge aus. Doch was ist das für eine Lebensqualität? Sich gar nichts mehr erlauben zu dürfen, hält man für ein „verkrüppeltes“ Erdendasein. - Seien wir nicht kurzsichtig: Lieber als „Krüppel“ in das ewige Leben eingehen als in der Hölle landen, nachdem man das irdische Leben voll ausgekostet hat.
Aus
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