Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn Jonas; du wirst Kephas heißen (was übersetzt wird: Stein).
Johannes 1,42
Hier handelt es sich wohl um die erste Begegnung von Simon, dem späteren Apostel Petrus, mit dem Sohn Gottes. Bei Johannes dem Täufer hat Simon von dem bevorstehenden Auftreten des Messias gehört. Bei ihm am Jordanfluss ist er dann Jesus von Nazareth persönlich begegnet. Und Simon hat in Ihm den Messias und Erlöser erkannt.
Jetzt blickt Jesus Simon an. Was liegt alles in diesem Blick? Der Heiland sieht einen Mann vom See Tiberias im Norden Israels, einen Fischer, mit dem Er mehr als drei Jahre durch Israel ziehen wird. Aber sieht Er nicht noch mehr? Ja, Er sieht einen Mann, der sich aus tiefstem Herzen nach Geborgenheit, nach Lebenssinn, nach einem befreiten Gewissen und nach göttlicher Liebe sehnt. Und Jesus weiß auch, dass nur Er selbst die tiefe Sehnsucht von Simon stillen kann.
Jesus Christus ist der Sohn Gottes.
Schon bei dieser ersten Begegnung sieht Er voraus, dass Er diesen Simon in seine Nachfolge rufen wird, weshalb Er ihm den neuen Namen Kephas gibt. Kephas ist die aramäische Entsprechung von Petrus; beide Namen bedeuten Stein. Und Petrus selbst gibt später einen Hinweis auf die tiefere Bedeutung dieses Namens: Wenn Menschen im Glauben zu Christus kommen, werden sie „als lebendige Steine aufgebaut“ - in unverbrüchlicher Beziehung zu Jesus Christus, dem „auserwählten, kostbaren Eckstein“ (1. Petrus 2,5.6).
Wie viel wird Petrus als Jünger Jesu später noch mit seinem Herrn und Meister erleben! Die vier Evangelien berichten davon.
Mit einem Blick voller Liebe sieht Jesus bei dieser ersten Begegnung Petrus an. Der Sohn Gottes weiß, wie feurig Petrus Ihm nachfolgen wird. Er weiß aber auch, dass Petrus Ihn einmal verleugnen wird. Und dann wird es wieder ein Blick voller Liebe sein, der Petrus trifft und zur Einsicht bringt (Lukas 22,61.62). Aus
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