Jesus ging auf den Berg hinaus, um zu beten; und er verharrte die Nacht im Gebet zu Gott.
Lukas 6,12
Der Evangelist Lukas berichtet, dass Jesus eine Nacht im Gebet „verharrte“, bevor Er seine 12 Apostel auswählte. Warum das? Und warum wird in den Evangelien wiederholt berichtet, dass Jesus betete?
Rufen wir uns dazu in Erinnerung, wie weit sich Jesus, der Sohn Gottes, selbst erniedrigt hat, als Er Mensch wurde. „Er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist“ (Philipper 2,7).
Was für eine unvorstellbar große Entfernung liegt zwischen dem Wesen des ewigen Gottes und dem Wesen der Menschen! Jesus war Gott und Er blieb Gott, und doch wurde Er Mensch und nahm als Mensch freiwillig eine abhängige Stellung ein.
Ein Grund für das intensive Gebetsleben Jesu ist: Er ordnete sich als wahrer Mensch dem guten Willen Gottes völlig unter. Nie tat oder sagte Er etwas, was nicht Gottes Vorstellungen entsprochen hätte. Er war der erste und einzige Mensch, der Gott freiwillig und von Herzen während seines ganzen Lebens völlig gehorsam war - „gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz“ (Philipper 2,8).
Zum anderen ist das Gebetsleben Jesu ein Beispiel für uns. So, wie Er als Mensch auf der Erde gelebt hat, so sollen alle Menschen leben. Dazu müssen wir durch Umkehr und Glauben in Beziehung zu Gott kommen. Dann werden wir durch viele Bibelstellen dazu angespornt, das Gebet zu pflegen (z. B. Lukas 22,40; Kolosser 4,2; Jakobus 5,16).
Das Gebet bewahrt und stärkt die Beziehung des Gläubigen mit Gott; es gibt ihm die Möglichkeit, alle Sorgen und Herausforderungen in die gute Hand Gottes zu legen; es hilft ihm, die richtigen Entscheidungen zu treffen; es schützt ihn vor Versuchungen; und es macht ihn zu einem nützlichen Diener Gottes in der Welt.
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