Für die vielen Menschen, die sich als Christen sozial und ganz anders betätigen, sind solche Tatsachen sicher schwer zu ertragen. Ich bewundere sie.
Vermutlich verdrängen moderne und tolerante Christen jene Tatsache, dass schlimmes in der Welt geschieht. Der Mensch ist eben ein Verdrängungstier, sofern die Vernunft ihn nicht aus dem Tiefschlaf rüttelt. Wobei strenggläubigen Christen die Härte des Lebens immer gegenwärtig sein müsste. Schließlich ist das, was mit Jesu geschah ein Beispiel dafür, wie hart die Welt sein kann und zu welchen Taten Menschen fähig sind.
Aber viele selbsternannte Christen haben sicherlich eine gewisse Doppelmoral, wodurch sie die Brutalitäten im Leben ertragen können. Sie denken , dass das schlimme was hier auf der Erde passiert harmlos im Gegensatz zu dem ist, was die Bösewichte nach diesem Leben erwarten könnte. Aber im Gegensatz zu Kantig bezweifle ich, ob dieser Seiltanz den viele auf der Bühne des Lebens aufführen, bewundernswert ist ?
Bewundernswert ist vielleicht die Ausdauer dies der Vernunft zuzumuten und sich an Vorstellungen zu verbeißen wie sich ein Karpfen der dem Angler vertraut, an der Angel verbeißt, selbst wenn es Gerüchte gibt, dass manchen fürs wunderschöne Aquarium ungenießbaren Fischen Feuer unterm hintern gemacht wird ! Aber sonst ist es nur ein Akt der Freundlichkeit und des Mitgefühls moderner und toleranter Christen, dass sie nicht zu Gewalt bei Ungehrosam in Glaubensfragen aufrufen ! Sie haben zwar demokratische Wertvorstellungen im Kontext des praktischen Lebens.
In ihrem theoretischen Denken ist aber der mahnende Zeigefinger der Bibel präsent.
Es gibt eben Menschen die können nicht ignorieren, wenn ihnen ein grausames Schicksal bei Ungehorsam angedroht wird. Sie gehen lieber auf Nummer sicher und bejahen eben auch Lehren, welche mit Toleranz im Konflikt stehen. Aber man muss auch sagen, dass sich viele strenggläubige von manchen Textpassagen in der Bibel distanzieren . Selbst der Papst hat sich gegen die Todesstrafe ausgesprochen, obwohl das Alte Testament voll von Tötungsaufforderungen bei begangen Straftaten ist. Eine Fuß zurück von der Denkweise der Alten scheint also in Hinblick auf ethische Prinzipien selbst für Gläubige möglich.
Der anonyme Schreiber