Griechenlands ehemaliger Finanzminister Yanis Varoufakis enthüllt, ein Grexit sei schon lange ein signifikanter Teil Schäubles Plan für Europa gewesen.
Griechenlands ehemalige Finanzminister Yanis Varoufakis publiziert auf seinem persönlichen Blog einen Auszug eines Artikels, der am Donnerstag (16 Juli 2015) in der deutschen Zeitung „Die Zeit“ veröffentlicht werden soll, und merkt unter anderem an: „Fünf Monate intensiver Verhandlungen zwischen Griechenland und der Eurogruppe hatten nie Chancen auf einen Erfolg.„
„Dazu verurteilt, in eine Sackgasse zu führen, war der Zweck der Verhandlungen, den Weg für das zu öffnen, wovon Dr. Schäuble – bereits lange bevor unsere Regierung gewählt wurde – beschlossen hatte, es sei ‚ideal': nämlich, dass Griechenland aus der Eurozone entlassen werden muss, damit die Mitgliedstaten in seinem sehr konkreten Plan zu einer Umstrukturierung der Eurozone gezwungen werden„, schreibt Yanis Varouakis und fährt fort:
Halten Sie Schäubles Plan für Europa für gut?
„Das ist keine Theorie. Woher ich weiß, dass der Grexit ein signifikanter Teil des Plans Schäubles für Europa ist? Weil er es mir selbst sagte!
Ich schrieb diesen Artikel nicht als griechischer Politiker, der die deutsche Presse wegen der Verleumdung unserer logischen Vorschläge, die Weigerung Berlins, den gemäßigten Plan für eine Umschuldung ernsthaft zu überdenken, die politische Entscheidung der EZB, unsere Regierung in Atemnot zu bringen, die Entscheidung der Eurogruppe, der EZB das grüne Licht zu geben, unsere Banken zu schließen, kritisiert.
Ich schrieb diesen Artikel als europäischer Beobachter der Entfaltung eines konkreten Plans für Europa: des Plans des Dr. Schäuble. Und ich stelle den Lesern der ‚Zeit‘ eine einfache Frage. Ist dies ein Plan, dem sie zustimmen? Betrachten Sie diesen Plan als gut für Europa?„