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AW: Niemals Gewalt - > Astrid Lindgren
Ich denke das hat eher damit zu tun, daß Du das Verhalten Deiner Eltern auf alle Menschen projezierst. Das heißt, Du glaubst alle sind so wie Deine Eltern und fordern ständig etwas, ohne für Dich Verständnis zu haben.
Kein Mensch kann Stroh zu Gold spinnen. Die Konflikte entstehen mMn nur dann, wenn Mensch glaubt es zu können und maßlos frustriert ist, wenn es ihm nicht gelingt und die Schuld dafür anderen gibt.
Ich habe trotzdem kein schlechtes Gewissen, wenn ich meinem Gegenüber nicht sage, daß ich kein Verständnis für sein Handeln habe.
Meist sage ich es ja ohnehin. Aber wenn ich merke, es bringt nichts, er/sie ist fest davon überzeugt daß es richtig ist was er tut, dann sage ich eben nur, "es ist deine Entscheidung. Du mußt wissen was du tust".
Warum sollte ich da ein schlechtes Gewissen haben?
Im Grunde war ich auch eine "Mittelsperson" zwischen Ämtern, Ärzten usw.
Aber es war und ist mir egal, ob sie mich verstehen. Es kränkt mich auch in keinster Weise, wenn sie es nicht tun.
Ich hab' keine Ahnung mehr, wie ich "erzogen" wurde - es ist für mich nicht mehr relevant. Und dem "kirchlichen Bereich" habe ich mich relativ früh "entzogen".
Ich verstehe auch mehr, als ich verstanden werde. Aber ich empfinde es nicht als Schieflage. Möglicherweise ist es für die Nichtversteher eine Schieflage. Für mich nicht.
Nein, denn ich habe nicht den Anspruch an mich, daß ich alles verstehen muß. Denn mir ist vollkommen bewußt, daß ich es nicht kann.
Es raubt mir auch nicht die Ruhe, wenn ich ein Kreuzworträtsel NICHT vollständig lösen kann. Ich bin ja nicht allwissend.
Trauer ist ein wichtiges Gefühl und absolut nicht negativ.
Wut und Angst dagegen sind destruktiv und verhindern konstruktive Konfliktlösungen.
Verdrängen heißt nicht wahrhaben wollen. Mir ist ja bewußt, daß mich jemand ärgern will und auch womit. Und das lasse ich nicht zu. Ich verdränge nicht, ich bin nicht mehr bereit dazu, mich ärgern zu lassen.
Ich verdränge auch nicht, was mich wütend machen könnte, sondern setze mich mit der Ursache auseinander und versuche eine Lösung zu finden.
Was mir, seit ich nicht mehr wütend werde, wesentlich besser gelingt.
Ich lasse mich auch nicht mehr von mir ärgern. Ich bin nicht mehr Spielball meiner negativen Gefühle, sondern ICH bestimme wie ich mich fühle.
Ich setze es eben nicht voraus. Was für mich falsch ist, kann für mein Gegenüber durchaus richtig sein und umgekehrt.
Und was nützt Dir die Panik? Kannst Du damit etwas ändern?
Warum fühlst Du dich schuldig, weil Deine Eltern Nazi waren?
Da ich mir ziemlich sicher bin, daß ich in solchen Situationen auch Panik bekäme, begebe ich mich gar nicht in sie. Wozu auch?
Es geht nicht um mit "offenen Karten zu spielen", sondern darum, daß Deine Antworten oft vollkommen den Bezug zum ursprünglichen Thema verlieren, wenn Du nicht nachliest, worauf ich Dir die Antwort gab.
Es geht vom Hundersten ins Tausendste.
Und das empfinde ich dem Diskussionspartner gegenüber als höchst unfair.
Ich hoffe zum Guten.....
Da ich genügend Menschen kenne, in deren Gesellschaft ich mich wohl fühle, ist die Gefahr der "Vereinsamung" relativ gering.
Dann kannst ja aufhören zu testen....
Da bist Du nicht allein. Auch ich erlebe immer wieder, daß nach einem Hoch ein Tief kommt.
Aber ich sehe es weder als Strafe oder sonstwas an, sondern als - so ist das Leben.
Wieso? Ich kann mir doch aussuchen wo ich wohnen will.
Sicher, ich werde in das Leben meiner Eltern hinein geboren. Aber spätestens nach Erreichen der Großjährigkeit kann ich über mein Leben selbst bestimmen. Ich muß nicht mehr dort bleiben, wo ich hinein geboren wurde.
Und wenn ich mich z.B. in der Großstadt nicht wohl fühle, dann ziehe ich aufs Land. Oder umgekehrt.
Ich bin in jeder Entscheidung über mein Leben frei.
Aber frei über sein Leben entscheiden, bedeutet auch die Verantwortung dafür zu übernehmen.
Das muß unendlich hart für Dich gewesen sein. Ich kann mir vorstellen, daß es sehr schwer ist, mit dieser Vergangenheit zu leben.
Auch von der Angst lasse ich mich nicht mehr beherrschen. Denn ich habe erkannt, daß sie mich lähmt. Daß sie verhindert eine Lösung zu finden.
Sie ändert nichts. Im Gegenteil. Sie treibt immer tiefer in einen Teufelskreis hinein, aus dem es kein entrinnen mehr gibt.
Ich spreche von irrationalen Ängsten und nicht von der Angst vor einer tatsächlichen Gefahr.
Da ich, wenn ich Verallgemeinere, im wahrsten Sinne des Wortes ALLE meine, also auch Dich und mich, übersehe ich weder den Einzelnen noch mich selbst.
lg.eule
Dass ich es so verstanden habe, hat viel damit zu tun, dass ich dazu erzogen wurde alles verstehen zu müssen. Ich selber aber für mich kein Verständnis zu erwarten hatte.
Ich denke das hat eher damit zu tun, daß Du das Verhalten Deiner Eltern auf alle Menschen projezierst. Das heißt, Du glaubst alle sind so wie Deine Eltern und fordern ständig etwas, ohne für Dich Verständnis zu haben.
Das ist gut, dass Du das nicht kannst. Dann sind Dir auch viele Konflikte einfach fremd, die ich einmal wach und aufmerksam geworden, wie wir uns gegenseitig die seelische Kraft rauben um Unrecht überhaupt erst einmal zu erkennen und zu benennen um dann Schritte und Wege einleiten zu können etwas zu ändern.
Kein Mensch kann Stroh zu Gold spinnen. Die Konflikte entstehen mMn nur dann, wenn Mensch glaubt es zu können und maßlos frustriert ist, wenn es ihm nicht gelingt und die Schuld dafür anderen gibt.
Ich meine dem gegenüber der sich Dir gerade versucht hat sich verständlich zu machen.
Ich habe trotzdem kein schlechtes Gewissen, wenn ich meinem Gegenüber nicht sage, daß ich kein Verständnis für sein Handeln habe.
Meist sage ich es ja ohnehin. Aber wenn ich merke, es bringt nichts, er/sie ist fest davon überzeugt daß es richtig ist was er tut, dann sage ich eben nur, "es ist deine Entscheidung. Du mußt wissen was du tust".
Warum sollte ich da ein schlechtes Gewissen haben?
Ganz einfach weil, ich als Sozialarbeiterin mich immer als eine Mittelsperson gesehen habe, zwischen denen, die sich nicht so gut ausdrücken konnten und der Verwaltung und den Akademikern, Ärzte, Juristen etc. Deren Dienste und Hilfsleistungen sie brauchten und in Anspruch nehmen mussten.
Meine Arbeit und mein Selbstverständnis ist eben ganz auf Vermittlung und Kommunikation ausgerichtet gewesen, genauso wie jetzt mein Anliegen bezüglich des Weltfriedens es auch ist.
Im Grunde war ich auch eine "Mittelsperson" zwischen Ämtern, Ärzten usw.
Aber es war und ist mir egal, ob sie mich verstehen. Es kränkt mich auch in keinster Weise, wenn sie es nicht tun.
Ich wurde dazu erzogen und im kirchlichen Bereich wird das ja bei sensiblen Menschen noch verstärkt, mehr selber andere zu verstehen, als selber verstanden zu werden. Ich habe heute nur erkannt, dass sich dadurch eine Schieflage entwickelt, die für alle Beteiligten ungesund ist.
Ich hab' keine Ahnung mehr, wie ich "erzogen" wurde - es ist für mich nicht mehr relevant. Und dem "kirchlichen Bereich" habe ich mich relativ früh "entzogen".
Ich verstehe auch mehr, als ich verstanden werde. Aber ich empfinde es nicht als Schieflage. Möglicherweise ist es für die Nichtversteher eine Schieflage. Für mich nicht.
Wenn Du verstehen willst, ist das dann nicht gleich zeitig auch ein Anspruch, den Du an Dich stellst? Wie ein Kreuzworträtsel was Du lösen willst und erst dann findest Du wieder Ruhe, wenn Du es gelöst hast?
Nein, denn ich habe nicht den Anspruch an mich, daß ich alles verstehen muß. Denn mir ist vollkommen bewußt, daß ich es nicht kann.
Es raubt mir auch nicht die Ruhe, wenn ich ein Kreuzworträtsel NICHT vollständig lösen kann. Ich bin ja nicht allwissend.
Ein Gefühl ist ein Gefühl. Ich habe keine Ahnung was ein negatives Gefühl ist.
Ich weiß wohl, dass Trauer, Wut und Angst in der Regel negativ bewertet werden, dabei sind es gute Hinweise auf die Bedürfnisse der Seele, die sich dadurch zu Wort meldet.
Trauer ist ein wichtiges Gefühl und absolut nicht negativ.
Wut und Angst dagegen sind destruktiv und verhindern konstruktive Konfliktlösungen.
Dieser Prozess wird in der Regel Verdrängung genannt
Verdrängen heißt nicht wahrhaben wollen. Mir ist ja bewußt, daß mich jemand ärgern will und auch womit. Und das lasse ich nicht zu. Ich verdränge nicht, ich bin nicht mehr bereit dazu, mich ärgern zu lassen.
Ich verdränge auch nicht, was mich wütend machen könnte, sondern setze mich mit der Ursache auseinander und versuche eine Lösung zu finden.
Was mir, seit ich nicht mehr wütend werde, wesentlich besser gelingt.
Wenn Dir von anderen ein Gefühl aufgedrückt wird, ist das auch völlig in Ordnung so.
Da übe ich noch und habe eben Schwierigkeiten mit der Unterscheidung, ist das Gefühl tatsächlich von mir oder drücke ich ein Gefühl aus, was von dem andern oder aus einer ganzen Gruppe von Menschen kommt, in der ich mich gerade aufhalte.
Ich lasse mich auch nicht mehr von mir ärgern. Ich bin nicht mehr Spielball meiner negativen Gefühle, sondern ICH bestimme wie ich mich fühle.
Ja das wird es sein.
Denn ich setze voraus, wenn etwas falsch ist, dann muss es auch ein richtig geben.
Tatsache ist allerdings, wenn zwei Menschen sich gegenüber stehen. Sehen beide gleichzeitig in eine andere Richtung und jeder sieht etwas anderes und beide Sichten sind völlig richtig nur nicht identisch miteinander.
Ich setze es eben nicht voraus. Was für mich falsch ist, kann für mein Gegenüber durchaus richtig sein und umgekehrt.
Doch ich habe einfach Panik, weil ich immer mehr entdecke und mir auch eingestehen kann, wie sehr ich mit meinen Eltern eben noch in diese Nazizeit verstrickt gewesen bin und wie sehr das immer noch mit Verleugnung und nicht wahrhaben wollen zu tun hat.
Und was nützt Dir die Panik? Kannst Du damit etwas ändern?
Warum fühlst Du dich schuldig, weil Deine Eltern Nazi waren?
Panik habe ich bei jedem üblen Massenauflauf in der es schnell zu Gewaltausbrüchen kommen kann. Das kann auch ein Fußballspiel sein.
Da ich mir ziemlich sicher bin, daß ich in solchen Situationen auch Panik bekäme, begebe ich mich gar nicht in sie. Wozu auch?
Fairness kann es in meinen Augen nur geben, wenn beide Seiten mit offenen Karten spielen. Deine offene Karte die ich kennen gelernt habe, liegt darin, dass Du auch für den Weltfrieden bist. Da gibt es zwischen uns einen gemeinsamen Nenner.
Es geht nicht um mit "offenen Karten zu spielen", sondern darum, daß Deine Antworten oft vollkommen den Bezug zum ursprünglichen Thema verlieren, wenn Du nicht nachliest, worauf ich Dir die Antwort gab.
Es geht vom Hundersten ins Tausendste.
Und das empfinde ich dem Diskussionspartner gegenüber als höchst unfair.
Solange ich mir die Frage stelle, bekomme ich doch nur die Antworten die ich schon weiß. So stelle ich jetzt meine Fragen öffentlich und was sich seit dem in meinem Leben und in diesem Forum verändert hat ist schon enorm.
Ich hoffe zum Guten.....
Das habe ich auch oft gemacht, bis ich gemerkt habe, dass ich mich dann völlig isoliere und ein kapsele.
Da ich genügend Menschen kenne, in deren Gesellschaft ich mich wohl fühle, ist die Gefahr der "Vereinsamung" relativ gering.
Oh es ist in der Regel ein Test, wie ehrlich und ernst es der andere meint. Bei Dir erlebe zu meiner Freude immer öfter, dass Du ihn gut bestehst.
Dann kannst ja aufhören zu testen....
Ja zwischen zu ernst nehmen und es leicht nehmen gibt es wohl noch einige Zwischenstufen.
Bei mir fliegt förmlich nach einer Leichtigkeit wieder etwas ganz Schweres auf mich drauf und droht mich zu ersticken und zu begraben.
Da bist Du nicht allein. Auch ich erlebe immer wieder, daß nach einem Hoch ein Tief kommt.
Aber ich sehe es weder als Strafe oder sonstwas an, sondern als - so ist das Leben.
Dieses selbst ausgesucht stelle ich allerdings schwer in Frage. Ich kann mir ein Buch oder ein Kleidungsstück selbst aussuchen aber doch nicht mein Leben. Welch eine Hybris und Arroganz? In mein Leben werde ich doch hinein geboren und mit etlichen Abhängigkeiten beglückt oder eben gefesselt. Je nach dem wie ich es werte und deute. Nur darin bin ich frei in meiner Entscheidung, wie ich mein Leben deute.
Wieso? Ich kann mir doch aussuchen wo ich wohnen will.
Sicher, ich werde in das Leben meiner Eltern hinein geboren. Aber spätestens nach Erreichen der Großjährigkeit kann ich über mein Leben selbst bestimmen. Ich muß nicht mehr dort bleiben, wo ich hinein geboren wurde.
Und wenn ich mich z.B. in der Großstadt nicht wohl fühle, dann ziehe ich aufs Land. Oder umgekehrt.
Ich bin in jeder Entscheidung über mein Leben frei.
Aber frei über sein Leben entscheiden, bedeutet auch die Verantwortung dafür zu übernehmen.
Die Chance hatte ich in meiner Pubertät nicht. Da fielen beide Eltern aus wegen einer psychischen Erkrankung meiner Ma aus, die zu ständigen Streitereien zwischen beiden führten. Ich war damals mit meiner wie der Lebensrettung meiner jüngeren Geschwister beschäftigt. In meinem Tagebuch aus der Zeit gibt es Eintragungen, dass ich bald wohl keine Tränen mehr habe, so viel habe ich in der Zeit geweint.
Das muß unendlich hart für Dich gewesen sein. Ich kann mir vorstellen, daß es sehr schwer ist, mit dieser Vergangenheit zu leben.
Dann freu Dich, ich habe auch lange gemeint, dass ich ohne Angst lebe. Heute hat sie mich förmlich im Griff. Bei der Verallgemeinerung wird so schnell der Einzelne übersehen und meist übersieht er sich selbst dabei. Es wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht und in der Regel weiß dann niemand mehr worum es eigentlich geht.
Auch von der Angst lasse ich mich nicht mehr beherrschen. Denn ich habe erkannt, daß sie mich lähmt. Daß sie verhindert eine Lösung zu finden.
Sie ändert nichts. Im Gegenteil. Sie treibt immer tiefer in einen Teufelskreis hinein, aus dem es kein entrinnen mehr gibt.
Ich spreche von irrationalen Ängsten und nicht von der Angst vor einer tatsächlichen Gefahr.
Da ich, wenn ich Verallgemeinere, im wahrsten Sinne des Wortes ALLE meine, also auch Dich und mich, übersehe ich weder den Einzelnen noch mich selbst.
lg.eule