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Neues aus Russland

AW: Neues aus Russland

Das russische Ministerium für ökonomische Entwicklung (Wirtschaftsministerium) hat gestern seine neue Jahreswirtschaftsprognose 2012 vorgelegt, wobei man sich nun zumindest teilweise erstmals den pessimistischen Ausblicken des Finanzressorts anschloß.
Möglicherweise interessieren einige die dabei genannten Zahlen, vor allem aber die Tatsache, dass beide Behörden offenbar die weitere Entwicklung der Finanzkrise in der EURO-Zone unterschiedlich sehen.
Die russische Zentralbank verfügt gegenwärtig im Ausland über Währungsreserven im Umfang von umgerechnet 514 Milliarden USD, ca. 25 % davon sind EURO, die zweitwichtigste Reservewährung für Russland nach dem US-Dollar (62 %).
Einen Überblick über den Bericht geben wir im Blog.
http://timirjasevez-blog.de/?p=758
 
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AW: Neues aus Russland

Russland ist es eigentlich nicht (mehr). Doch eine zentrale Meldung am gestrigen Tage, zumal ein juristischer Rückgriff auf die letzten Jahre (1996 - 2000) der Jelzin-Ära, bewegte die inländischen Medien:
Bereits 2007 hatte der im britischen Exil lebende Oligarch Boris Beresowski (Einst engster Jelzin-Vertrauter , Spitzname: Der Pate des Kreml) Klage vor dem Londoner High Court auf Schadensersatz gegen den ebenfalls viel in GB lebenden Roman Abramovitsch (bekannt vor allem als Besitzer des FC Chelsea) in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar erhoben. 2010 hatte sich das Gericht für zuständig erklärt, seit ca. einem Jahr lief die Beweisaufnahme, nun fiel das Urteil.
Die Klage wurde zurückgewiesen, dem Kläger „bewusste Lügen“ vorgehalten.
Der beklagte Abramovitsch hatte zwischen 2001 und 2004 Aktiva der Holdings „SibNefti“ (Erdöl/Erdgas) und RUSAL (Alumnium) veräußert. Beresowski forderte seine Anteil daran und berief sich dabei auf eine angebliche Teilhaberschaft in den 1990ern, für die es aber keine schriftlichen Beweise gab. Alle Zeugen widersprachen dem Kläger.
Das Gericht widersprach Beresowskis Darstellung, alle Geschäfte seien rechtsgültig per Handschlag geschlossen und es habe Zahlungen durch Abramovitsch an ihn als Teilhaberdividente gegeben.
Vielmehr schloss es sich der Auffassung an, dies seien Gelder an den einflussreichen Politiker Beresowski gewesen, der so seine „krysha“, ein „Dach“, über den Unternehmer Abramovitsch errichtet hätte.
In Russland fand besonders jener Teil der Urteilsbegründung Aufmerksamkeit, in denen das „Dach“, die „krysha“ und damit Bestechung resp. Korruption als elementarer und normaler Teil des russischen Geschäftslebens bezeichnet wurde.
 
AW: Neues aus Russland

Aktuelle Statistiken für 2012 beziffern das monatliche Durchschnittseinkommen eines russischen Bürgers mit 22.900 Rubel (Tageskurs 3. 9. 2012: 1 EURO = 40,7580 Rubel)
Nun veröffentlichte ROSSTAT neue Einkommenszahlen der ca. 38.100 Staatsbediensteten (auch "Beamte" genannt).
Demnach stieg deren Einkommen im ersten Halbjahr 2012 um 12,5 (!) %. Spitzenreiter sind dabei die Mitarbeiter des Katastrophenschutzministeriums, ihr Einkommen verdoppelte sich auf durchschnittlich 97.000 Rubel/Monat, Schlusslicht bleiben die Militärpolizisten (auch im Russischen "Feldjäger" genannt) mit 30.000 Rubel/Monat.
Im Mittel verdienen jetzt Staatsbedienstete 57.900 Rubel/Monat, wobei "natürlich" die Kreml-Angestellten mit mehr als 110.000 Rubel an der Spitze liegen.

PS: Wie VEDOMOSTI meldet, hat Wladimir Putin dazu passend (nach entsprechenden Änderungen gleich nach Amtsantritt z. B. bei Richtern des Obersten Gerichts, nun für alle Staatsbedienstete) einen generellen Gesetzentwurf in die Staatsduma eingebracht, mit dem § 25 (1) des Gesetzes über den Staatsdienst geändert wird. Mit Zustimmung des Präsidenten können dann Staatsbedienstete bis zum vollendeten 70. Lebensjahr im Amt bleiben. Bisher liegt die Altersgrenze bei 60.
 
AW: Neues aus Russland

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PS: Wie VEDOMOSTI meldet, hat Wladimir Putin dazu passend (nach entsprechenden Änderungen gleich nach Amtsantritt z. B. bei Richtern des Obersten Gerichts, nun für alle Staatsbedienstete) einen generellen Gesetzentwurf in die Staatsduma eingebracht, mit dem § 25 (1) des Gesetzes über den Staatsdienst geändert wird. Mit Zustimmung des Präsidenten können dann Staatsbedienstete bis zum vollendeten 70. Lebensjahr im Amt bleiben. Bisher liegt die Altersgrenze bei 60.

:ironie: Toller Vorschlag eines :ironie: lupenreinen Demokraten ....:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Neues aus Russland

Wir warten gespannt auf eine Liste der von Ihnen für "lupenrein" gehaltenen Demokraten dieser Welt.-
Perivisor

Ja, ein erstaunliches Mißverhältnis - gefühlte 98 % der Politiker verkünden, oder lassen für sich von ihresgleichen verkünden, sie seien (lupenreine) Demokraten...
 
AW: Neues aus Russland

Die Zwänge, den juristischen Druck und die dahinschleichende Absatzsituation nicht nur auf dem (west)europäischen Erdgasmarkt, sondern auch im Inland gibt Staatsmonopolist GAZPROM nun unmittelbar an inländische Vertragspartner weiter.
Bereits mit Brief von der vergangenen Woche erklärte die oAG, von freien Erdgasförderern kein Erdgas zur Weitervermarktung mehr ab 10. September anzunehmen. Zuerst setze man jetzt auf den Absatz der eigenen Fördermengen.
Betroffen sind vor allem die Firmen "Nowatek" (lieferte bisher täglich 42 Millionen m³ = 28 % seiner Gesamtförderung an GAZPROM), "Lukoil" (27 Mio. m³ = 60 %) und "Sibneftegaz" (8,6 Mio. m³).
 
AW: Neues aus Russland

Die Zwänge, den juristischen Druck und die dahinschleichende Absatzsituation nicht nur auf dem (west)europäischen Erdgasmarkt, sondern auch im Inland gibt Staatsmonopolist GAZPROM nun unmittelbar an inländische Vertragspartner weiter.
Bereits mit Brief von der vergangenen Woche erklärte die oAG, von freien Erdgasförderern kein Erdgas zur Weitervermarktung mehr ab 10. September anzunehmen. Zuerst setze man jetzt auf den Absatz der eigenen Fördermengen.
Betroffen sind vor allem die Firmen "Nowatek" (lieferte bisher täglich 42 Millionen m³ = 28 % seiner Gesamtförderung an GAZPROM), "Lukoil" (27 Mio. m³ = 60 %) und "Sibneftegaz" (8,6 Mio. m³).

"Schau'n mer mol!", wie es mit der Wirtschaft und Politik in Rußland weiter gehen wird ...:dontknow:
Und wie lange sich das System des "lupenreinen Demokraten" PUTIN noch an der Macht halten wird ....:dontknow:
 
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AW: Neues aus Russland

Entgegen anderslautender, optimistischer Geschäftsprognosen im vergangenen Jahr ist das Projekt „E-Mobile“ für das erste russische Elektroauto, an dem auch die Firmenholding ONEKSIM des Multimilliardärs Michail Prochorow beteiligt ist, schwer ins Trudeln geraten.
In das Projekt sollen 150 Millionen EURO fließen, 80 Millionen davon sind bereits investiert.
Träger ist die Firma „E-Auto“, ein joint venture von ONEKSIM und dem Motorspezialisten „Jarowit-Motors“.

An deren Spitze steht nun zukünftig der Chefkonstrukteur des „E-Mobiles“ Andrej Ginsburg und die Serienproduktion soll nun nicht schon 2012, sondern frühestens 2014 - 2015 beginnen. Das Serienmodell selbst wird erst im 3. Quartal 2013 vorgestellt.

Als Ursache der Verzögerung des Projekts werden Schwierigkeiten bei der Konstruktion und Fertigung des Chassis aus neuartigen Verbundwerkstoffen genannt. Dessen herausragendste Eigenschaft sei es, dass aufgrund der Materialeigenschaften auf Korrosionsschutzanstriche u. ä. verzichtet werden könne.

Wer jener ausländische Vertragspartner sei, an den die Chassiskonstruktion vergeben wurde, wurde offiziell nicht erklärt, Gerüchte, dabei handele sich um das US-amerikanische Unternehmen JVIS, bestätigte man nicht.
 
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