AW: Natürliche Empfängnisregelung versus Empfängnisverhütung
Natürliche Empfängnisregelung ist komplizierter als zB die Pille einzuwerfen. Man muss Zyklus beobachten usw...Tabellen führen.
Andererseits habe ich gehört, dass es Hinweise gibt, dass Herzinfarkte und Schlaganfälle von Frauen mit dem langjährigen Pillenkonsum in Zusammenhang stehen.
Bedeutet zB die Einnahme der Pille nicht eine Medikalisierung des Körpers der Frau?
"Natürliche Empfängnisregelung" gibt es nur nach Herrn Luther: stattdessen einen Apfel essen. Ansonsten ist natürlich=jeweils 1x pro Jahr schwanger werden.
Das hatten wir genau so vor Einführung der Pille.
Die Beobachtung des Zyklus ist nicht nur kompliziet, sie ist auch ohne medizinisch/technischen Aufwand völlig unzuverlässig. Hinzu kommt, daß genau dann, wenn die sexuelle Lust ihren monatlichen Höhepunkt erreicht eben kein Verkehr stattfinden darf. Die Idee, dann Condome zu verwenden ist ein Kreuz für jeden im Notdienst arbeitenden Gynäkologen. Die Dinger platzen häufig oder rutschen ab. So produziert man ungewollte Schwangerschaften.
Wenn eine "ungeplante", aber akzeptable Schwangerschaft so entsteht, mag das ok sein. Sicherheit gibt es mit diesen Methoden nicht.
Man schaue sich einmal an, welcher Aufwand in einem Kinderwunschzentrum betrieben werden muß, um den optimalen Befruchtungszeitraum herauszufinden. (Hormonanalysen, Ultraschalluntersuchungen und chemische Tests aus dem vaginal smear, etc.) Noch schwieriger wird alles, wenn eine untypische Konstellation vorliegt, z.B. Übergewicht, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Stoffwechselstörungen anderer Art.
Die sogenannten Pillen sind ja Ovulationshemmer, verhindern also Eisprünge und sind damit sehr sicher (abgesehen von Durchfällen, Erbrechen, unregelmäßiger Einnahme, Interaktion mit anderen Medikamenten z.B.)
In den letzten 30 Jahren sind diese Pillen derart optimiert worden, daß Nebenwirkungen nur relativ selten vorkommen. Wenn doch, läßt sich meistens ein etwas anders konzipiertes Präparat finden, welches besser vertragen wird. Zudem gibt es Alternativen zur Pille mit gleicher Sicherheit und Wirkung: NUVA-Ring, EVRA-Pflaster. Beide Systeme sorgen durch Verteilung der hormonellen Wirkstoffe direkt über die Haut für optimale Verträglichkeit.
Hinzu kommen hormonelle Monopräparate, die nur je einen Wirkstoff der Pille enthalten, aber trotzdem sicher wirksam sind. Diese Präparate sorgen meist für ein konstantes Ausbleiben der Regel, was vielfach gern akzeptiert wird.
Andere Systeme lasse ich hier zunächst einmal außer acht.
Perivisor