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Marktwirtschaft oder Machtwirtschaft?

Nicht der Markt verpflichtes sie nach den "Gesetzen des Marktes" zu handeln, sondern der eigene Wille. Handelt jemand nicht nach den Gesetzen des Marktes leidet nicht der Markt, sondern zumeist der Zuwiderhandelnde. Auch verlangt nicht der Markt nach Profitgier, nicht einmal nach Profit. Profit will der Handelnde, um irgendetwas tun zu können.
So wie nicht die Regeln des Fussballsportes nach Toreschießen verlangen. Sie sagen nur "wenn du ein Spiel gewinnen willst, musst du mehr Tore schießen als der Gegener". Sie sagen nicht, dass man ein Spiel gewinnen zu wollen hätte.

Die Schuld auf den Markt zu schieben ist wie den Waffen die Schuld an Kriegen oder Religionen die Schuld an Terrorismus zu geben. Sprich: die Instrumente anstatt die Akteuren zu bescuhldigen.
 
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Auch im NT heißt es schon: "wer hat dem wird gegeben." :D

In einem anderen Forum wurde Sport mit Relgiosität verglichen. Welches Kriterium ist es denn, das den Stempel "Religion(sersatz) nahelegt, die anhaltende Begeisterung?

Die Identifizierung damit. Viele definieren sich mitunter über ihre Religion, manche über "ihren" Sport bzw einen Sportverein (z.B. "Rapid ist Religion") - wobei der betreffende Sport nicht einmal selbst ausgeübt werden muss.
 
Die Identifizierung damit. Viele definieren sich mitunter über ihre Religion, manche über "ihren" Sport bzw einen Sportverein (z.B. "Rapid ist Religion") - wobei der betreffende Sport nicht einmal selbst ausgeübt werden muss.

Das wäre dann die Flucht in eine "andere Welt" mit anderen Gesetzmäßigkeiten, weil das Ich mit seiner Identifikation einer gesellschaftlichen Rolle nicht einverstanden ist, oder?
 
Überspitzt könnte man es eventuell so formulieren. Da aber Rapid oder sonstige Anhaltspunkte ja Teile dieser Welt sind, kann man genau genommen nicht von einer "anderen Welt" sprechen.
Man pickt sich aus dieser Welt halt das raus, womit man sich am Besten oder am Leichtesten identifizieren kann. Das führt mitunter letztendlich zu solchen besonderen Beispielen wie Sportvereine als "zentralen Lebensinhalt".
 
Überspitzt könnte man es eventuell so formulieren. Da aber Rapid oder sonstige Anhaltspunkte ja Teile dieser Welt sind, kann man genau genommen nicht von einer "anderen Welt" sprechen.
Man pickt sich aus dieser Welt halt das raus, womit man sich am Besten oder am Leichtesten identifizieren kann. Das führt mitunter letztendlich zu solchen besonderen Beispielen wie Sportvereine als "zentralen Lebensinhalt".

Oder eben das "Shoppen" als zentralen Lebensinhalt mit der Kaufkraft als Energiequelle, was ja dann ganz im Sinne der Mächtigen liegt und bereits Realität ist.
 
Das Shoppen ist eher eine Beschäftigung, sehe ich nicht unbedingt als Inhalt wie eine Religion oder Philosophie.
Oder meinst du, dass sich Menschen gerne als Shopper definieren, so als ureigenster Wesenszug ?

Shoppen ist in erster Linie für den jeweiligen Anbieter/Verkäufer von Vorteil, dazu braucht es mMn nicht die Heranziehung des Lieblingsfeindbildes des kleinen Mannes und Straches, die der "Mächtigen".
 
Oder eben das "Shoppen" als zentralen Lebensinhalt mit der Kaufkraft als Energiequelle, was ja dann ganz im Sinne der Mächtigen liegt und bereits Realität ist.
Im Sinne der Marktwirtschaft/Machtwirtschaft ist genau das unsere Bestimmung: wir dienen nur als Produktionsfaktor und als Konsument. Es ist ein kurzer Schritt bis zum Zeitpunkt, an dem die Markt-/Machtakteure uns übezeugt haben, dass es auch der Sinn unseres Lebens ist.
 
Nicht der Markt verpflichtes sie nach den "Gesetzen des Marktes" zu handeln, sondern der eigene Wille. Handelt jemand nicht nach den Gesetzen des Marktes leidet nicht der Markt, sondern zumeist der Zuwiderhandelnde. Auch verlangt nicht der Markt nach Profitgier, nicht einmal nach Profit. Profit will der Handelnde, um irgendetwas tun zu können.
So wie nicht die Regeln des Fussballsportes nach Toreschießen verlangen. Sie sagen nur "wenn du ein Spiel gewinnen willst, musst du mehr Tore schießen als der Gegener". Sie sagen nicht, dass man ein Spiel gewinnen zu wollen hätte.

Die Schuld auf den Markt zu schieben ist wie den Waffen die Schuld an Kriegen oder Religionen die Schuld an Terrorismus zu geben. Sprich: die Instrumente anstatt die Akteuren zu bescuhldigen.

Na, klar, da sind wir uns einig: Schuld ist immer der Mensch und nicht seine Werkzeuge, seine Götter oder die Spielregeln, nach denen er handelt. Was kann eine harmlose Maschinenpistole dafür, wenn ein schlecht gelaunter Mensch sie in die Menge hinein abfeuert und was kann der Markt dafür, wenn Deine Arbeitskraft einfach nicht mehr nachgefragt wird?

Von Schuld hatte ich eigentlich auch nicht geredet sondern davon, daß ich Marktwirtschaft als eine Religion wahrnehme, weil sie weltweit so inbrünstig geglaubt und vollzogen wird. Ich finde, es ist eine echte Weltreligion. Der Begriff Schuld kommt in ihr nicht vor. Diese Religion erklärt sich ausdrücklich für nicht zuständig, was Werte und Moral angeht und behauptet von sich, keine Religion zu sein. Dabei hat sie alle anderen Religionen, die etwas komplizierter sind und sich auch mit Moralfragen beschäftigen, an den Rand gedrängt.

Selbstverständlich ist jeder Mensch frei, dem Markt nicht zu huldigen, so wie jeder Fussballer frei ist, den Ball ins eigene Tor zu schießen oder einfach mal früher Feierabend zu machen.
Aber wenn Du dem Markt nicht dienst, Dich nicht verkaufen willst und auch nichts kaufen magst, dann wirst Du verdammt sein und ausgestoßen, aus der Gemeinschaft der Rechtgläubigen.
 
Das Shoppen ist eher eine Beschäftigung, sehe ich nicht unbedingt als Inhalt wie eine Religion oder Philosophie.
Oder meinst du, dass sich Menschen gerne als Shopper definieren, so als ureigenster Wesenszug ?

Shoppen ist in erster Linie für den jeweiligen Anbieter/Verkäufer von Vorteil, dazu braucht es mMn nicht die Heranziehung des Lieblingsfeindbildes des kleinen Mannes und Straches, die der "Mächtigen".

Ich glaube nicht, daß es "die Mächtigen" gibt. Aber es gibt die Priester und Oberpriester des Marktes, es gibt sehr viele Gläubige und nur ein paar wenige Ungläubige. Einen "Stellvertreter des Marktes auf Erden" als angreifbare, manchmal etwas albern wirkende menschliche Identifikationsfigur, benötigt diese simple Religion nicht mehr, ein klarer Vorteil.
 
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Im Sinne der Marktwirtschaft/Machtwirtschaft ist genau das unsere Bestimmung: wir dienen nur als Produktionsfaktor und als Konsument. Es ist ein kurzer Schritt bis zum Zeitpunkt, an dem die Markt-/Machtakteure uns übezeugt haben, dass es auch der Sinn unseres Lebens ist.

Nein, das ist nicht der Sinn der Marktwirtschaft - höchstens der von Betreibenden.
Welche Alternativen zur Marktwirtschaft siehst du denn ? Ein staatlich verordnetes Zuweisungsprogramm ?
 
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