Frischling
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Wenn ich so meine Vorsätze anschaue, bin ich auch scheinheilig.
Wie gehen Sie mit diesen und anderen Scheinheiligen in konkreter Begegnung um?
Werden die von Ihnen auf die Scheinheiligkeit mit Erfolg hingewiesen?
Nach der theoretischen Aufarbeiten sind das ja alles "Verbrecher".
Scheinheilig zu sein ist kein Verbrechen, sondern eher menschlich. Meine eigene Scheinheiligkeit erkannte ich vor etwa 3 Jahrzehnten beim Schreiben dieses Gedichtes:
Unschuldiges Kind der Armut
deine Augen
spiegeln alles Leid
dieser Welt...
und Hunger
entblößt dein Gesicht
zur Totenmaske -
verhöhnt deinen Leib.
Ich fürchte mich
dich zu sehen -
höre nicht dein Weinen
noch die Klagen
deiner Mutter.
Nächstenliebe
versteckt sich
hinter Ausreden
voll Selbstmitleid...
schutzsuchend
durch dürftige Spenden.
Und du wirst sterben
ohne dass Tränen
in meinen Augen sind -
noch in denen des Papstes
und der Mächtigen der Welt.
Wir lassen
es einfach geschehen
während wir laut
dein Schicksal beklagen.
Kannst du uns vergeben
falls unsere Seelen
sich später begegnen?
Inzwischen spende ich jährlich ein Vielfaches dessen, was ich für meine Urlaube ausgebe und habe testamentarisch festgelegt, dass mein Haus UNICEF zukommt. Das hat Andere durchaus schon zum Nachdenken und Handeln gebracht.
Ansonsten halte ich es für unrealistischen Schwachsinn, dass der Namensgeber des Christentums Nächstenliebe durch Androhung der Ewigen Pein im Feuer erzwingen will und solch unmenschliche Forderungen gestellt hat, allen Besitz mit den Armen zu teilen und selbst seine Feinde zu lieben. Solcher Schwachsinn ist nach meiner Meinung mitverantwortlich für die Scheinheiligkeit vieler Menschen.