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Liebesschmerz

AW: Liebesschmerz

Das klingt in meinen Ohren ziemlich abwertend! :(

Ja, ja, die Hörgewohnheiten...:(
Ich glaube nicht, dass es in irgendjemandes Macht steht, jemand anderem eine Rolle wirklich aufzuzwingen!

Aber es wird versucht, wenn das Selbstvertrauen zu schwach ist.
Falls sich doch jemand, der nicht geeignet ist, für eine bestimmte Rolle "hergibt", wird er eine grottenmäßig schlechte "Besetzung" abgeben! :D
Genau, dann ist das Beziehungsdrama perfekt. :debatte:
Nee, es ist ganz natürlich, dass Mensch Gefährten sucht, mit denen er/sie teilen kann, es sei denn, man ist ein totaler Einzelgänger. Ist ja schon im Tierreich so!
Seltsame Alternative, die Du da aufzeigst. Es ging mir doch nur darum, sich widersprechende Bedürfnisse nicht mit einen einzigen Menschen zu erfüllen bzw. zu überwinden! :rolleyes:
Was Anderes ist es natürlich, wenn man noch einen Mangel aus der Kindheit mit sich rumschleppt und (unbewusst?) hofft, dass ein Partner den beheben kann. Geht natürlich nicht - es bleibt einem nix übrig, als durch das Mangelgefühl durchzugehen und sich seine eigenen Ressourcen zu erschließen.
Ja, die Auseinandersetzung mit den familiären Problemen geht lebendigen und fruchtbaren Beziehungen auf jeden Fall voraus, wo nicht oder zu wenig oder in ungeeigneter Weise drängen gescheiterte Beziehungen der Gegenwart zur erneuten Auseinandersetzung mit Vergangenem.
Letzten Endes können wir nur hinschauen und nach und nach rausfinden, welche Rolle Menschen, die uns - warum auch immer wichtig sind - für uns spielen! :)

Nein, reines Hinschauen als Selbstzweck entspricht nicht dem menschlichen Wesen, das Schauen steht im Dienste des Verstehens und Veränderns, so meine Erfahrung.

:)
 
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AW: Liebesschmerz

...
Liebe, die nicht erwidert wird,
fließt ins eigene Herz zurück
und reinigt und besänftigt dieses.

Ich hab´s so erlebt. Ich liebte ein Internet-Phantom.
Diese Liebe war ein Glücksrausch und sie war schmerzfrei.
Relativ schnell wurde mir klar, daß es das Objekt meiner Liebe möglicherweise garnicht gab und auf jeden Fall nicht so gab, wie ich es mir vorstellte. Da wusste ich, daß es meine Liebesfähigkeit war, die ich spürte und ich ahnte, daß diese Liebesfähigkeit ganz unabhängig von bestimmten Zielen ist. Dann musste ich akzeptieren, daß es keine reale Begegnung geben würde, weil das Phantom nicht wollte aber das störte mich nicht mehr.

Es fühlt sich auch heute noch ganz wunderbar an, daß meine Liebe vom Habenwollen (besitzen, kontrollieren, benutzen ...) befreit ist und ich sie deshalb auf alles und jeden richten kann, ohne zu leiden.
 
AW: Liebesschmerz

Ja, ja, die Hörgewohnheiten...:(


Hm, ja - sorry! :dontknow:


Aber es wird versucht, wenn das Selbstvertrauen zu schwach ist.
Genau, dann ist das Beziehungsdrama perfekt. :debatte:


Ja - aber man kann es wiederum nicht vermeiden. Wenn man es blickt, dann sieht man sich vor und vorher macht man eben seine Erfahrungen! :D


Seltsame Alternative, die Du da aufzeigst. Es ging mir doch nur darum, sich widersprechende Bedürfnisse nicht mit einen einzigen Menschen zu erfüllen bzw. zu überwinden! :rolleyes:


Ach so - das hatte ich nicht verstanden! Ja, das ist wahr! Ich hab auch in jeder meiner Beziehungen einen anderen Aspekt gelebt, "bearbeitet".


Ja, die Auseinandersetzung mit den familiären Problemen geht lebendigen und fruchtbaren Beziehungen auf jeden Fall voraus, wo nicht oder zu wenig oder in ungeeigneter Weise drängen gescheiterte Beziehungen der Gegenwart zur erneuten Auseinandersetzung mit Vergangenem.


Hm - also, ich empfand auch DIESE Beziehungen als lebendig und fruchtbar! :schnl: Jedenfalls insgesamt und manchmal auch erst im Nachhinein! :D


Nein, reines Hinschauen als Selbstzweck entspricht nicht dem menschlichen Wesen, das Schauen steht im Dienste des Verstehens und Veränderns, so meine Erfahrung.

:)


Jetzt liegt das Missverständnis auf deiner Seite, denn ich hab das Hinschauen ja nicht als Selbstzweck gemeint, sondern zum Zwecke des Herausfindens der Rollen! :)
 
AW: Liebesschmerz

Fragt sich bloß: von wem :dontknow:


Von 'nem anderen Mann wär sicher besser - aber mEn sind viel mehr Frauen in der Lage zu bestätigen als Männer! :schmollen


Heureka - es :ironie: soll ja noch ein reales und wirkliches Leben ausserhalb dieses virtuellen denkforums geben ...:lachen::lachen::lachen:


Wer hat dir denn DAS erzählt? :haare:
Und? Glaubst du es? :lachen:
 
AW: Liebesschmerz

Ich hab´s so erlebt. Ich liebte ein Internet-Phantom.
Diese Liebe war ein Glücksrausch und sie war schmerzfrei.
Relativ schnell wurde mir klar, daß es das Objekt meiner Liebe möglicherweise garnicht gab und auf jeden Fall nicht so gab, wie ich es mir vorstellte. Da wusste ich, daß es meine Liebesfähigkeit war, die ich spürte und ich ahnte, daß diese Liebesfähigkeit ganz unabhängig von bestimmten Zielen ist. Dann musste ich akzeptieren, daß es keine reale Begegnung geben würde, weil das Phantom nicht wollte aber das störte mich nicht mehr.

Es fühlt sich auch heute noch ganz wunderbar an, daß meine Liebe vom Habenwollen (besitzen, kontrollieren, benutzen ...) befreit ist und ich sie deshalb auf alles und jeden richten kann, ohne zu leiden.


Na - MIR würd 's NICHT gefallen, wenn mich wer quasi BELIEBIG liebt. Ich möchte für meinen Partner schon etwas Besonderes sein und umgekehrt auch ihn lieben, weil es ER ist! :blume2:
 
AW: Liebesschmerz

Liebesschmerz ist so ein abgedroschener Begriff, es schmerzt ja nicht die Liebe, was ist das überhaupt Liebe, kein Mensch kann das definieren.
Es gibt einen Schmerz bei Verlust, wenn man etwas verliert verspürt man das schmerzliche Gefühl nicht mehr ganz zu sein.
Beim Verlust guter Gefühle von anderen Menschen meint man Schmerzen zu haben, es schützt jedoch im Alltag vor leichtfertigem Umgang.
Also ist ein Liebesschmerz die Angst vor Verlust guter Gefühle von anderen Menschen und oft ein Zeichen von mangelnder Eigenliebe.
Ein Mensch mit einem guten Selbstwertgefühl verliebt sich nicht in einen anderen Menschen bis zur Selbstaufgabe,
er lebt nicht im Anderen anstelle seiner selbst und somit kann auch das Endlieben nicht existenziell bedrohlich sein.
Es gibt bei Trennung oder Ablehnung einen Verlustschmerz da bereits entstandene Sehnsüchte nicht erfüllt werden und das Gefühl der Ganzheit
beeinträchtigt ist aber das geht relativ schnell vorüber.
Wer Liebe als sich aufgeben und nur noch durch das Gegenüber zu sein versteht macht etwas Grundsätzliches mit sich selber falsch und
wird im schlimmsten Fall ein Patient für den Seelenklempner.
Für einen Masochisten ist der Liebesschmerz natürlich das größte Lustgefühl.
 
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AW: Liebesschmerz

Oh, diese Resonanz freut mich aber jetzt schon sehr. :)
Allerdings macht sie mich auch grade klein bisschen ratlos:
sooo viel verschiedene Aspekte und sooo wenig Nachmittagszeit hiesig.
Nü, es läuft ja hier nix weg. Jedenfalls nicht so ganz schnell. ;)

Ob abgegriffen oder nicht, das Thema ist und bleibt schwierig.
Erstens ist es fast unmöglich zu erörtern,
ohne dass man dabei aus innerstem Nähkästchen erzählt -
ein zuweilen recht heikles Unterfangen.
Zweitens ist 'Liebe' und also auch 'Liebesschmerz'
ein nicht fassbares Phänomen, das trotz aller Einfangversuche
nur auf individueller und somit subjektiver Ebene existiert.
Kaum verwunderlich daher, dass zumeist beides
Poesie und Kunst als Thema vorbehalten bleibt.

Ich kann nicht auf jede Meinung explizit eingehen -
ist, denk ich mal, auch nicht Sinn angesichts der Fülle.
Aber ich kann mein Darüberdenken beschreiben,
in das vieles aus den verschiedenen Meinungen einfließt.

Das sieht so aus:
Verliebtfühlen kenn ich natürlich auch.
Ist ein hübsches Gefühl, aber tiefer reicht es nicht.
Liebhaben kenn ich ebenfalls -
ein wesentlich tieferes und darum auch zeitloses Gefühl.
Beides konnte mich allerdings nie
in längerfristige essentielle Krisen stürzen.
An die große, einzig wahre Liebe glaubte ich nie.
Sie war mir jahrzehntelang einfach nicht begegnet,
weshalb ich sie für schwärmerischen Hype solcher Menschen hielt,
die sich nicht eingestehen können oder wollen,
dass sie sich bloß alltagsbeflügelnden Traum schaffen.
Wer die Welt lieben will, muss sie nüchtern analysieren.
Und tiefste Sehnsucht als das betrachten,
was sie meiner Meinung nach war: eher lästige Privatsache.
Ja, genau so dachte ich.

Dann hat's mich erwischt. Einfach so, fast beiläufig.
Und ganz andersartig als ich bislang davon gehört hatte:
Kein irgendwie bekanntes Verliebtfühlen, keine Schwärmerei.
Nicht mal durchaus vertrauter Jagdinstinkt meldete sich.
Es fühlte sich eher so an,
als würden sich plötzlich alle meine Bestandteile neu ordnen.
Nicht irgendwie anders, sondern in einer Weise,
die aus kleinen Ich-Sinn-Zusammenhängen
auf einmal umfassenden Ich-und-Du-Sinnzusammenhang schuf.
Weil ich spürte, dass da echte Sprengkraft innewohnen könnte,
stemmte ich mich mächtig dagegen.
Niemand braucht sowas, der der Meinung ist,
sein Leben in denkbar glückbringendster Weise gestaltet zu haben.
Außerdem holt solche Eruption zwangsläufig
tiefste Sehnsucht aus internem Verwaltungskarteikasten
und verleiht ihr unerträglich primären Stellenwert.
Ich war sehr stolz auf meine Verwaltungskompetenz gewesen.
Plötzlich stand ich aber vor deren Vergeblichkeit.
Sehr sehr lästig, derlei.
Noch mehr, wenn da kein entsprechend gehbarer Weg ist.

Es half alles nichts -
kein Beschluss, keine Ratio, keine Ablenkung.
Die Eruption riss mein ganzes bisheriges Leben ein -
in ausnahmslos sämtlichen Teilen.
Ich konnte nur noch von Scholle zu Scholle springen -
angetan lediglich mit dem Urvertrauen,
dass der Himmel sich was gedacht haben muss,
mich in solch gigantisches Chaos zu stürzen.
Da er mich dabei ganz offensichtlich
nicht mit naheliegender Erfüllung zu beschenken gedachte,
musste die Idee wohl andere solche vorsehen.

Diese irgendwie andersartige Erfüllung zu entdecken,
darin sah und sehe ich immer noch meine Hauptlebensaufgabe.
Jede andere, romantischere Perspektive
empfände ich als unzuträglich naiv und schmerzhaft.
Ich nutzte die 'Gelegenheit' also dazu,
mir und meinem Werdegang gründlich auf den Grund zu gehen.
Und meine Liebesfähigkeit weiterzuentwickeln -
raus aus nicht mehr passenden Sicherungsstrukturen.
So ähnlich, wie 5Zeichen es auch beschreibt.

Das ist kein schlechter Weg.
Er öffnet die Augen und Sinne für vielfältiges Glückspotential.
Und ja, Auslagerung ist ein wesentlicher Aspekt dabei.
Insofern erachte ich ihn als wirklich konstruktiven Weg.
Zumindest hab ich in all der Zeit noch keinen entdeckt,
der sich angesichts definitiven Zusammenbruchs
besser hätte bewähren können.
Strapaziöser Achterbahn gleicht er trotzdem recht häufig.

Vor paar Tagen zog ich mal wieder still für mich Bilanz.
Nach wie vor stehe ich zu meinem Katastrophenmanagement.
Es brachte mich weiter, als ich mir jemals hätte träumen lassen.
Und hat mir sehr viel schönes Erleben und Lernen geschenkt.
Aber ganz tief innen komm ich dennoch nicht an dem vorbei:
Nie wieder werde ich so lieben können wie dieses eine mal.
Ich versuche dieses eine mal darum
als ganz besonderes Geschenk zu sehen.
Ist wirklich nicht immer einfach.
Tatsächlich sogar manchmal schier unmöglich.
Diese Liebe lässt auch nicht nach, verlagert sich allenfalls,
um dann trotzdem wie Schnappgummi
immer wieder dorthin zurückzuschnellen,
wo sie sich unauslösch- und unverwischbar
als Teil meines Daseins eingewurzelt hat.
Irreversibel hat sie mich erwischt.
In der Gestaltung ihrer Macht jedoch bin ich frei.
Und diesen Gestaltungsfreiraum nutze ich so konstruktiv,
wie es mir jeweils gerade möglich ist.
Da lässt sich schon ordentlich was mit anfangen ..... :katze:

Genug. Pause vorbei. :blume2:
nandu
 
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