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Liebesschmerz

AW: Liebesschmerz

Nein glaube ich nicht. Es ist doch eher die Sehnsucht nach einem passenden Menschen. Ob diese Sehnsucht eine missverstandene Krankheit ist, sei dahingestellt.

Ich denke schon, dass der Schmerz die Begleiterscheinung eines sich auflösenden Missverständnisses ist, nämlich dem, einem anderen Menschen eine Doppelrolle in eigenen Leben zuschieben zu können, nämlich die des Gegenübers, in dem *mensch* sich selber sehen/erkennen/wertschätzen kann und gleichzeitig die des Begleiters, mit dem durch das Nähe-Abgrenzungs-Spiel ein Hineinwachsen und Werden zu dem, was einem zuvor in der Phase der Verliebtheit so vollkommen gespiegelt wurde, ermöglicht wird.
 
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AW: Liebesschmerz

Ich denke schon, dass der Schmerz die Begleiterscheinung eines sich auflösenden Missverständnisses ist, nämlich dem, einem anderen Menschen eine Doppelrolle in eigenen Leben zuschieben zu können, nämlich die des Gegenübers, in dem *mensch* sich selber sehen/erkennen/wertschätzen kann und gleichzeitig die des Begleiters, mit dem durch das Nähe-Abgrenzungs-Spiel ein Hineinwachsen und Werden zu dem, was einem zuvor in der Phase der Verliebtheit so vollkommen gespiegelt wurde, ermöglicht wird.
Das sehe ich auch so. Danke. :)
 
AW: Liebesschmerz

Sehr selten hab ich selbst erleben bzw. erfahren dürfen, was lieben bedeutet. Hab lange keine Ahnung gehabt davon, weil ich es von meinen Eltern nicht lernen konnte. "Lieben" hieß für mich eigentlich lange Zeit nur "geliebt werden". Klar hab ich mich auch verliebt, als Teenager und später. Aber keiner konnte mich so akzeptieren, wie ich war, also schloss ich daraus, dass er mich auch nicht liebte.

Liebe ist, jemanden zu akzeptieren, wie er ist. Da gab es schon in meinem Kopf Knoten. Ich wollte doch geliebt werden. Ich wollte meine "Liebe" nicht verschwenden, indem ich sie jemandem entgegenbrachte, der mich nur so annehmen konnte, wie er mich wollte.
Dabei konnte ich gar nicht erkennen, was nun daran Liebe war. Heute bezeichne ich das, was ich damals Liebe nannte, als Sehnsucht nach geliebt werden. Der Herzschmerz, den diese nie erfüllte/ja nicht erfüllbare Sehnsucht erzeugte, war für mich ein Hinweise darauf, dass da Liebe im Spiel war/sein müsste. Heute wird oft gesagt wird, "ohne Eifersucht kann es keine Liebe sein", das versteh ich auch nicht mehr.

Ich behaupte jetzt einmal, dass die meisten Beziehungen, die man so rundherum beobachten kann, hauptsächlich deswegen zustandegekommen sind, weil Männer wie Frauen gleichermaßen in erster Linie geliebt werden wollen. Kann sein, dass ich da eine eingeschränkte Wahrnehmung habe, weil es mir selbst so ging/geht. :regen:
Und sobald der andere nicht mehr das tut, was sie selbst als Liebesbeweis erwarten, meinen sie, der andere liebt sie ja doch nicht und trennen sich, bzw. sie leiden. Je nach Temperament.


Für mich ist die Aussage der rotengräfin nicht nachvollziehbar. Auch weil sie selbst so gar nichts davon spüren lässt.

@ Early Bird: Kann mich auch daran erinnern, dass verliebt sein damals eine Art Tabu war, über das ich nicht reden konnte. Für mich war da immer dieser Schmerz dabei, vielleicht weil ich mich danach sehnte, vielleicht weil ich auch Angst hatte.

Hmmm..... Mich macht es heute eher traurig, darüber nachzudenken. Hab so viele Gelegenheiten nicht wahrgenommen, weil ich gar nicht gemerkt habe, dass da vielleicht Liebe im Spiel war. Heute freue ich mich, dass ich es durch die Liebe eines ganz besonderen Menschen, mit dem mich sehr viel verbindet, gelernt habe, wie sich Liebe anfühlen kann.

:blume2:
 
AW: Liebesschmerz

Hallo,
wer unerfüllte Liebe im Leben zu einem zu großen Problem benennt macht sich das Dasein zur Qual und wird womöglich abhängig.
Besser ist es mit Absagen, Zurückweisungen und Ablehnungen einen so gesunden Umgang zu finden auf Grund des Selbstwertgefühls und der Eigenliebe,
dass Nichterfüllungen von Sehnsüchten und Träumen nicht zu einer nicht überschaubaren Bedrohung werden.
Das eigene innere Liebesgefühl ist zunächst für ein gesundes und zufriedenes Dasein völlig ausreichend, es muss nicht ständig von außen bedient werden.
Wenn das so ist haben Nichterfüllungen und Abweisungen keine so große Macht.
Jeder erwachsene Mensch egal mit welcher Kindheit hat die Chance, die Freiheit und die Selbstständigkeit das Leben so zu gestalten und Gefühle zu entwickeln
wie es für das eigene Wohlbefinden gut ist, jeder erwachsene Mensch sollte diese Macht über sich haben.
 
AW: Liebesschmerz

Ich denke schon, dass der Schmerz die Begleiterscheinung eines sich auflösenden Missverständnisses ist, nämlich dem, einem anderen Menschen eine Doppelrolle in eigenen Leben zuschieben zu können, nämlich die des Gegenübers, in dem *mensch* sich selber sehen/erkennen/wertschätzen kann und gleichzeitig die des Begleiters, mit dem durch das Nähe-Abgrenzungs-Spiel ein Hineinwachsen und Werden zu dem, was einem zuvor in der Phase der Verliebtheit so vollkommen gespiegelt wurde, ermöglicht wird.


Das klingt in meinen Ohren ziemlich abwertend! :(
Ich glaube nicht, dass es in irgendjemandes Macht steht, jemand anderem eine Rolle wirklich aufzuzwingen! Falls sich doch jemand, der nicht geeignet ist, für eine bestimmte Rolle "hergibt", wird er eine grottenmäßig schlechte "Besetzung" abgeben! :D
Nee, es ist ganz natürlich, dass Mensch Gefährten sucht, mit denen er/sie teilen kann, es sei denn, man ist ein totaler Einzelgänger. Ist ja schon im Tierreich so!
Was Anderes ist es natürlich, wenn man noch einen Mangel aus der Kindheit mit sich rumschleppt und (unbewusst?) hofft, dass ein Partner den beheben kann. Geht natürlich nicht - es bleibt einem nix übrig, als durch das Mangelgefühl durchzugehen und sich seine eigenen Ressourcen zu erschließen.
Letzten Endes können wir nur hinschauen und nach und nach rausfinden, welche Rolle Menschen, die uns - warum auch immer wichtig sind - für uns spielen! :)
 
AW: Liebesschmerz

Jeder erwachsene Mensch egal mit welcher Kindheit hat die Chance, die Freiheit und die Selbstständigkeit das Leben so zu gestalten und Gefühle zu entwickeln
wie es für das eigene Wohlbefinden gut ist, jeder erwachsene Mensch sollte diese Macht über sich haben.

Hat er jetzt oder sollte er haben?
 
AW: Liebesschmerz

@ Early Bird: Kann mich auch daran erinnern, dass verliebt sein damals eine Art Tabu war, über das ich nicht reden konnte. Für mich war da immer dieser Schmerz dabei, vielleicht weil ich mich danach sehnte, vielleicht weil ich auch Angst hatte.


Kann ich nachvollziehen - für mich war lange Zeit Verliebtsein = Schmerz und das teilweise wirklich heftig! :haare:
Ich hab es gehasst und doch vermisst, wenn ich es nicht war....


Hmmm..... Mich macht es heute eher traurig, darüber nachzudenken. Hab so viele Gelegenheiten nicht wahrgenommen, weil ich gar nicht gemerkt habe, dass da vielleicht Liebe im Spiel war.


Ja, auch das ist bei mir ähnlich - konnte auch lange nicht wahrnehmen, dass da Liebe war. Auch bei mir selber nicht. Zuviel Schotter drüber.....


Heute freue ich mich, dass ich es durch die Liebe eines ganz besonderen Menschen, mit dem mich sehr viel verbindet, gelernt habe, wie sich Liebe anfühlen kann.

:blume2:


Hach - das fehlt mir noch! Ich beneide dich! :schnl:
Aber ich denk mal, es kommt von selber, wenn ich noch Einiges aufgearbeitet hab - oder auch nicht! :D
 
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AW: Liebesschmerz

Zitat von fluuu
wer unerfüllte Liebe im Leben zu einem zu großen Problem benennt macht sich das Dasein zur Qual und wird womöglich abhängig.
Besser ist es mit Absagen, Zurückweisungen und Ablehnungen einen so gesunden Umgang zu finden auf Grund des Selbstwertgefühls und der Eigenliebe,
dass Nichterfüllungen von Sehnsüchten und Träumen nicht zu einer nicht überschaubaren Bedrohung werden.
Das eigene innere Liebesgefühl ist zunächst für ein gesundes und zufriedenes Dasein völlig ausreichend, es muss nicht ständig von außen bedient werden.
Wenn das so ist haben Nichterfüllungen und Abweisungen keine so große Macht.
Jeder erwachsene Mensch egal mit welcher Kindheit hat die Chance, die Freiheit und die Selbstständigkeit das Leben so zu gestalten und Gefühle zu entwickeln
wie es für das eigene Wohlbefinden gut ist, jeder erwachsene Mensch sollte diese Macht über sich haben.

So ähnlich sehe ich das auch.
Obwohl jeder Mensch die Chance hätte, sein Leben so zu gestalten wie es für sein eigenes Wohlbefinden gut wäre, so kann sie doch nicht jeder ergreifen.
Das hängt vor allem von seinen Lebenserfahrungen und vom Selbstwertgefühl ab. Menschen, die immer klein gehalten wurden, denen vermittelt wurde, dass sie nichts oder wenig wert sind haben es da meist zu schwer um aktiv zu werden.

Liebesschmerz kennt jeder, aber ist es nicht auch ganz oft so, dass Liebe nicht definiert werden kann?
Eine meiner Töchter hat mir einmal die Frage gestellt:"Woran merke ich, dass es Liebe ist?"

Stellt euch mal die Frage, garnicht einfach hier eine für ein Gegenüber ebenfalls passende Antwort zu finden.

in diesem Sinn
lG
:winken3:
lirana
 
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