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Liebe, was bedeutet das für Dich ?

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Original geschrieben von Nina
Wer verneint denn Triebe in der Liebe?
Was bedeutet oder ist Liebe für Dich?
Das was ich da oben geschrieben habe. Die Liebe hat was mit BEDÜRFNISSEN zu tun! Ich LIEBE es, die zu HABEN! Dafür stelle ich Einiges an, was auch dir gut tut. Und dafür, dass du mich liebst, liebe ich dich! Liebe ist NICHT selbstlos.

Gysi
 
Es ist nicht die Poesie die ich bei dieser Aussage vermisse.
Ich meine, du fesselst die Liebe indem du sie als Spannungsbogen zwischen zwei Polen definierst. Diese Definition ruft unweigerlich das Bild von Handschellen hervor.
Die Liebe reduzieren auf den Sexualtrieb engt sie ein
 
ist es nicht so,

das der gute Sex zu einer guten Beziehung gehört aber nicht das ist was die meisten unter Liebe verstehen ?

Gysi !!! Die Liebe ist etwas sehr selbstloses, liebt dich dein Partner nicht mehr bedeutet das doch auch nicht das du nicht mehr liebst. (Liebe ohne Bedinungen)
Du beschreibst mir zu viel deine niedrigen Triebe, die ja echt genial sind aber ist das die Liebe für dich ?

Liebe ist das Hoch in mir ohne das meine Partnerin was tun muß oder ich etwas von ihr erwarte. :p

die schpochtl
 
Liebe

verstehen
Nähe
innig
Wärme
Geborgenheit
Sex
geben und empfangen
glücklich sein
nicht allein
 
Original geschrieben von -Akelei-

Die Liebe reduzieren auf den Sexualtrieb engt sie ein
DAS habe ich nicht getan! Es gibt ja auch die Kindesliebe, Mutterliebe, Tierliebe, Projektliebe, Naturliebe usf. Aber hinter allem steht das EGO! DAS will ich damit sagen. Dass die Liebe nicht ausschließlich was Altruistisches ist. Ich "klemme" die Liebe in zwei Gegenpole, um die WIRKLICHE Basis darzustellen. Alles bewegt sich dialektisch und ist dualistusch in unserer Existenz. Da bin ich entgegen gesetzter Meinung zu Scilla.
Die dialektische Darstellung der Liebe zwängt die Darstellung der Liebe nicht ein. Der Strom laüft auch durch entgegen gesetzte Pole. Und NUR SO ist der Strom existent.

Gysi
 
Jetzt oute ich mich als "alter-Thread-Schmökerer" :D

Diese Diskussion finde ich witzig und irgendwie auch traurig. Erstmal erstaunt mich, daß Gysis Auffassung so negativ gewertet wird. Und ich find's merkwürdig, daß "Liebe" immer automatisch mit "partnerschaftlicher Liebe" gleichgesetzt wird (schon bei scillas (?) Eingangsposting) - wie' s Gysi schon schreibt, es gibt sehr viele sehr unterschiedliche Arten von Lieben.

Vielleicht ist Liebe eine der am häufigsten mißverstandenen Emotionen? Geht doch schon da los, wo einer der Meinung ist, Liebe müsse ganz und gar selbstlos sein (was ich für Quatsch und überdies für ausgesprochen ungesund halte) oder Liebe über Hilfsbereitschaft definiert oder über sexuelles Begehren und und und - für jeden ist doch Liebe ein bißchen anders, weil jeder andere Bedürfnisse hat.

Erstmal: warum KANN es keine selbstlose Liebe geben? Weil Liebe Bedürfnisse befriedigt - und auch befriedigen SOLL. Dazu gehört körperliche Nähe, auch Erotik, Kuscheln, aber auch das Bedürfnis nach Vertrautheit, nach 'Sicherheit' - ganz besonders emotionaler, aber auch wirtschaftlicher (wird von vielen unterschätzt), nach Vertrauen (i.S. von Zuverlässigkeit), Bedürfnis nach Versorgen und Versorgtwerden (Beispiel: mein Freund sagt manchmal, er liebe es, sich zu 'kümmern' - ich liebe es, wenn er sich um mich kümmert. Funktioniert umgekehrt genauso - also damit ist weniger der materielle als vielmehr der fürsorgliche Aspekt gemeint). AUCH dazu gehört, sich als Liebende ZEIGEN zu wollen - das geben auch viele nicht zu, aber ich beobachte es tagtäglich: dieser stolze Blick von zwei Liebenden, die Hand in Hand "gegen den Rest der Welt" durch dieselbe laufen - denselben stolzen Blick sehe ich manchmal auch schon in den Gesichtern von kleinen Kindern, die mit Mama, Papa und Geschwistern auf Achse sind...

Ich verstehe nicht, warum Menschen immer wieder auf diesen Trip mit der Selbstlosigkeit hereinfallen und ihn hochhalten wollen. Ein Kind, das seine Miezekatze liebt, wird weinen, wenn die Katze zu lieben Nachbarn gegeben wird - es will die Katze behalten - das ist nicht selbstlos, aber wer wollte behaupten, daß das Kind seine Katze nicht liebt?

Man hört so oft: "WENN Du Deinen Partner ändern willst - WENN Du eifersüchtig bist - WENN Du dies und jenes ... - DANN liebst Du nicht!"

Wie anmaßend! Und wie falsch! Und ich halte solche Aussagen auch für schädlich, weil sie dazu führen, daß wir von Jugend an Liebesdefinitionen verinnerlichen, die so gar nicht erfüllbar sind - und letztlich führen solche überzogenen Erwartungen an "die Liebe" dazu, daß Beziehungen viel zu oft weggeschmissen werden, bevor sie überhaupt die Chance hatten, zu echten Beziehungen zu werden.

Mein bester Freund hat mal gesagt, daß Liebe wie ein Bankkonto sei (na schön: er ist gelernter Bankkaufmann :D ) : Man kann es überziehen und je nach Vertragspartner auch sehr hoch überziehen. Aber irgendwann muß GEGENLEISTUNG und meistens auch noch Zins "bezahlt" werden. Eine Frau, die ihren Mann über Jahre hinweg unterstützt, liebt und motiviert, während er arbeitslos und zunehmend mutlos wird, wird irgendwann zumindest seine ANERKENNUNG für ihre "Leistung" brauchen - andernfalls erschöpft sich ihre Liebe irgendwann.

Ein anderer kluger Mensch hat mir mal gesagt, daß Macht- und Ohnmacht im Grunde nichts weiter als ein Vertrag zwischen zwei Parteien ist - das läßt sich ganz problemlos auf "Liebe" und Beziehungen (jeglicher Art) übertragen. Grund: es wird so oft davon gesprochen, daß der, der "mehr" liebt, schwächer (ohnmächtig) sei gegenüber dem, der "weniger" (mächtig?) liebt. Genauer betrachtet stimmt das so nicht, weil entgegen dem äußeren Anschein Macht und Ohnmacht einander bedingen - das eine kann immer nur so "stark" sein wie sein Gegenpol (Gysi - hattest Du das gemeint?) Ein Duckmäuslein innerhalb einer Beziehung, das immer "Ja und Amen" sagt, wird damit Bedürfnisse befriedigen, die der Partner erfüllt, indem er fordert - andernfalls würde auch eine solche scheinbar ungleiche Beziehung nicht funktionieren.


Ich könnte noch endlos weiterschreiben (hab' mir darüber über viele Jahre so irrsinnig viele Gedanken gemacht) - aber ich fürchte, mein Posting ist jetzt schon ziemlich konfus... deshalb hoffe ich sehr, daß Euch das Thema nach wie vor interessant genug ist, um hier weiter zu diskutieren :)

LG, wirrlicht
 
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Original geschrieben von baerliner
Um im (physikalischen) Bild zu bleiben, das ich teile:

Folgt daraus, daß die "wahre" Liebe am ehesten zwischen zwei Menschen der höchsten Antipolarität zu finden ist?

Und das zwei gleichgepolte Paare (beide auf das Geben bzw. Nehmen fixiert) nie zueinander finden können, weil sie sich "abstoßen"?


Den Punkt möchte ich gerne noch herausgreifen.

Zwei "gleichgepolte" Partner werden sich entweder nicht "finden", wahrscheinlicher ist aber, daß einer der beiden (der schwächere der beiden - auch wenn er nach Außen möglicherweise als der "Nehmende" auftritt) in die "Rolle" schlüpfen wird, die als Gegenpol gebraucht wird.

Gibt ein hochinteressantes Buch (weiß jetzt die Autorin nicht mehr) mit dem Titel: "Ich lieb' Dich nicht, wenn Du mich liebst" - darin ist das ganz gut beschrieben. Wir kennen das sicher fast alle: einer sucht Nähe und scheint mehr Nähe zu brauchen als sein Partner - er/sie wird zum "Klammeraffen". Mit dem Ergebnis, daß der/die andere sich etwas zurücknimmt, distanzierter wird - was den Klammeraffen dazu veranlaßt, noch mehr zu klammern - and so on. Der Witz dabei ist: die Rolle des Distanzierten / Klammeraffen ist austauschbar. Weil: es im Grunde nicht so sehr um Charaktereigenschaften geht (jedenfalls nicht nur), sondern um die Herstellung eines gesunden Nähe-Distanz-Verhältnisses zwischen zwei Partnern.

LG, wirrlicht
 
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