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Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Da wäre ich vorsichtiger mit meinen Schlüssen. Auch aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das, was du hier beschreibst, sicher zeitweise in jeder Ehe stattfindet, oder zumindest in fast jeder. Die Liebe ist großen Schwankungen unterworfen, sie ist nie gleich. Gerade unsere heutige Standard-Situation, jeder ist mit seiner Erwerbstätigkeit aus- bis überlastet, Dauerstress und Existenzängste, lässt wenig Raum für Beziehungspflege. Jeder denkt beim Anblick des Betts nur an Ausruhen und Schlafen - und sonst an nichts. Dann ist die Liebe auch regelrecht unterdrückt, aber sie ist noch vorhanden.

Vor vielen Jahren hat mein damaliger Chef einmal angedeutet, dass bei ihm das Kapitel längst erledigt sei. "Armer Kerl" habe ich gedacht und an die blöden Sprüche, wie " Die Ehe ist die teuerste Art, umsonst zu vögeln". Jahre später war ich selbst verheiratet und wenige Jahre später war es auch bei uns erledigt - es war einfach kein Raum dafür mehr da in unserem Turboleben. Es war einfach vorbei und niemand hat es vermisst.

Dennoch sind wir immer für einander da, sind auch zärtlich. Das Paar möchte ich sehen, das mit enormen gesundheitlichen Beschwerden, Schmerzen hier und Schmerzen dort, im Zustand dauerhafter Verspannungen, Lust auf Sex hat. Und so sieht es fast überall aus auf der Alltagsrally zwischen Arbeitsplatz und Arztpraxen. Es ist kein Zufall, dass die meisten Kinder in Haushalten geboren werden, wo keiner Erwerbsarbeit nachgegangen wird.

das es weniger wird kann wohl statistisch nachgewiesen werden....
aber sieht es wirklich so aus das die betroffenen es auch nicht mehr vermissen ? oder haben die betroffenen nur resigniert und sich mit den dauerzustand der sexuellen frustration abgefunden und kompensieren dies mit einer hyperaktivität in anderen bereichen ?
wenn ich mir selber gegenüber ganz ehrlich bin kann ich die zweite variante nicht ganz von mir weisen...
 
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AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Und wie weit bist Du schon in Austausch mit den Subjekten der Geschichte getreten?

Die Subjekte der Geschichte sind die Armen, denn Gott ist vornehmlich in ihrer Nähe bzw in ihnen. Von ihnen hängt Dein Heil ab.

:ironie: Auch das noch, da ich beruflich ausschließlich und privat hauptsächlich mit sog. "Armen" zu tun habe bin ich wohl eine Heilige...:schnl:

:rollen:
 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

:ironie: Auch das noch, da ich beruflich ausschließlich und privat hauptsächlich mit sog. "Armen" zu tun habe bin ich wohl eine Heilige...:schnl:

:rollen:

Arm sein ist relativ. Ein Europäer fängt relativ rasch zum Jammern an und glaubt er ist arm, weil er nicht weiß, was ein Überlebenskampf ist.
 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Arm sein ist relativ. Ein Europäer fängt relativ rasch zum Jammern an und glaubt er ist arm, weil er nicht weiß, was ein Überlebenskampf ist.

Tja, die einen jammern, die anderen spenden und die nächsten missionieren, um ihrer geistig-seelischen Armut zu entfliehen.

"Zufriedenheit bringt auch in der Armut Glück, Unzufriedenheit ist Armut, auch im Glück." (Konfuzius)
 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Tja, die einen jammern, die anderen spenden und die nächsten missionieren, um ihrer geistig-seelischen Armut zu entfliehen.

"Zufriedenheit bringt auch in der Armut Glück, Unzufriedenheit ist Armut, auch im Glück." (Konfuzius)

Wieder andere versuchen durch ständiges Zitieren Anerkennung zu bekommen. Abgesehen davon, durch´s Jammern kann man seiner Armut nicht entfliehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Zunächst einmal passieren solche Dinge auch, obwohl Menschen heiraten. Die Ehe ändert nichts daran.

Und dann bin ich ganz und gar nicht der Meinung, man sollte eine schwangere Frau sitzen lassen. Im Gegenteil. Ich würde jedem raten, zu ihr zu stehen, sie zu unterstützen bei der Erziehung des Kindes, soweit es nur geht.

Aber was hat das mit Treue zu tun?
Du denkst in den Mustern dieser Gesellschaft, die glaubt, es wäre irgendwie notwendig, dass es da einen Vater und eine Mutter gibt. Heile Welt. Amen. Da ist einmal die hohe Scheidungsrate, die ganz anderes spricht. Und dann sind da noch weitere Ehen, die zwar nicht geschieden werden, aber alles andere als harmonisch sind. Kinder leiden unter solchen Umständen.

Wer sagt, dass die Erziehung des Kindes, von null bis 18 Jahren Aufgabe von zwei Menschen ist, und zwar nur die zwei, die das Kind gezeugt haben? Das ist ein kulturelles Ideal, das meines Erachtens kein natürliches ist.

In anderen Kulturen ist es ganz selbstverständlich, dass die Erziehung von Kindern die Gemeinschaft übernimmt. Oder eine Großfamilie. Aber unsere Kultur zeigt ebensolches Verhalten. Daher gibt es ja Schulen, die den Eltern die Ausbildung abnehmen.

Es wäre durchaus möglich, dass es Erziehungseinrichtungen gibt, die einen großen Teil der Erziehung übernehmen. Ich bin der Ansicht, dass das der Natur der Menschen, ihren Bedürfnissen und Wünschen besser entsprechen würde.

In diesem Rahmen ist es leicht möglich, dass der leibliche Vater weiterhin für das Kind da ist, es unterstützt und viel Zeit mit ihm verbringt, ohne dass er mit der Mutter verheiratet ist. Solche Arten der Kindeserziehung gibt es heute schon, und sie funktionieren nicht schlechter als die, die du hier vertrittst.

Ich spreche mich aber nicht gegen die Erziehung aus, wie sie heute verbreitet ist. Wenn zwei Menschen es so für sich und ihr Kind haben wollen, dann sollen sie die Chance dazu haben. Aber sie werden dafür keinen Vertrag brauchen. Sie sollen es aus Liebe tun, und nicht aus der Ansgt heraus, sie würden irgendwelchen Normen nicht entsprechen, wenn sie sich trotz Kinder plötzlich trennen. Viele aber bleiben genau nur deshalb zusammen. Wegen den Kindern. Ich sage dir aber, dass Kinder gerade unter solchen (lieblosen) Beziehungen leiden.

Was die Ehe vermag, hängt davon ab, welche Bedeutung man ihr zumißt. Vor Gott zu heiraten, ist ganz und gar nicht Zeugnis der Lieblosigkeit, sondern der größte Liebesbeweis, den man jemandem machen kann, sofern man das ganze ernst nimmt und sich der Tragweite bewusst ist. Es bedeutet, sein ganzes Leben lang zusammenbleiben zu wollen und in guten sowie in schlechten Zeiten für einander da zu sein. Aufgrund des Umstandes, dass sich Menschen in unterschiedlichen Richtungen entwicklen können, kann das Zusammenbleiben im Laufe der Zeit andere Formen annehmen, zB dass man sich nicht mehr so oft sieht, aber trotzdem den Kontakt hält und seinem Versprechen vor Gott treu bleibt.

Ich denke gerne in traditionellen Mustern. Was gefällt Dir nicht daran, eine Familie zu haben, vor Gott zu heiraten und Kinder groß zu ziehen? Wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass Du glaubst, Menschen haben vor ihrer Geburt, ihr Schicksal bzw ihre mögliche Biographie weitgehend programmiert und sind jetzt sozusagen Teil ihrer eigenen Software. Diesen Gedanken finde ich total abturnend. Lieber lebe ich als Kind Gottes im Wissen um die frohe Botschaft, ein abenteuerliches Leben (da ich als Christ aufgerufen bin, Armen zu helfen) zusammen mit Frau, Kind, Tieren und Natur.

Was wäre das Leben ohne die christlichen Feste und der Erzählung von Christus, dem Retter? Das kann ich Dir sagen: Trostlos.

Alle möglichen alternativen Erziehungsformen sind kein Vater und Mutterersatz. Die von Dir angesprochene Erziehungsform, in der der Vater das Kind nur sporadisch zu Gesicht bekommt, kann ich nicht gutheißen. Kinder, die in Schulen, welche die Erziehung bzw ausbildung übernehmen sollen, abgeschoben werden, sind Opfer von Lieblosigkeit.
 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

das es weniger wird kann wohl statistisch nachgewiesen werden....
aber sieht es wirklich so aus das die betroffenen es auch nicht mehr vermissen ? oder haben die betroffenen nur resigniert und sich mit den dauerzustand der sexuellen frustration abgefunden und kompensieren dies mit einer hyperaktivität in anderen bereichen ?
wenn ich mir selber gegenüber ganz ehrlich bin kann ich die zweite variante nicht ganz von mir weisen...

ja, da ist sicher was dran. Hyperaktivitäten pflege ich lange nicht mehr, ich suche und brauche vor allem Ruhe. Klar, die Idee, mal wieder aktiv zu werden, sie war nie weg und wird auch wieder stärker, weil ich mich langsam erhole. Dafür fällt jetzt meine Frau in das selbe Loch, aus dem ich langsam wieder herausschauen kann. Aber: Frustration ist viel zuviel gesagt. Es waren/sind vielleicht 10%. 90% Frustration liefert die Arbeitswelt.
 
Ehe - Zeugnis

Ein Ehering ist wie ein Sigel.
Heute sah ich einen sehr gut betuchten und sehr gut belederten,
mit hohem Selbstbewußtsein ausgestatteten sowie golden beringten
jungen Mann. Ich mußte sofort an diesen Thread denken, indem
ich diesen Herrn beobachtete, der sich mit goldenem Ring beringt
(sein Auto kenne ich nicht) so sicher durch die Fluren bewegte.
Die Ehe, dachte ich, ist also eine Scheinsicherheit, hinter der man sich
gut verstecken kann, die Halt gibt. Dieses Objekt von Mensch war
treffendes Symbol: Der goldene Ring, ein Ding, an dem man sich
festhalten kann.
 
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AW: Ehe - Zeugnis

Ein Ehering ist wie ein Sigel.
Heute sah ich einen sehr gut betuchten und sehr gut belederten,
mit hohem Selbstbewußtsein ausgestatteten sowie golden beringten
jungen Mann. Ich mußte sofort an diesen Thread denken, indem
ich diesen Herrn beobachtete, der sich mit goldenem Ring beringt
(sein Auto kenne ich nicht) so sicher durch die Fluren bewegte.
Die Ehe, dachte ich, ist also eine Scheinsicherheit, hinter der man sich
gut verstecken kann, die Halt gibt. Dieses Objekt von Mensch war
treffendes Symbol: Der goldene Ring, ein Ding, an dem man sich
festhalten kann.

Nur die Ehrlichkeit gibt Sicherheit und Halt. Die Ehe kann eine Krönung einer Beziehung sein.

P.S.: Der Ring kann auch gefährlich sein, zB zu einer Art Gefängnis werden, er kann schlechte Gefühle hervorrufen, Macht ausüben. Dann ist es besser, man legt ihn ab.
 
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