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Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Sooo schlecht liest du??

Das bedaúre ich.

FritzR

Na und ich erst. Scheinbar bin ich blind geworden ohne daß ich es bemerkte. (soll ja mittlerweile weitverbreitet sein - Sichtseinschränkung bis zur totalen
Blindheit)
Wo bitte bitte bist Du auf meine Fragen, eingegangen? Du hast mir erklärt, daß sich Mensch an Gebote und Verbote halten müßte.
Was also hab' ich schlecht gelesen?

lg.eule
 
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AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Hallo, Eule,

ich hielt deine Fragen zunächst für rhetorische, die sich jeder selbst beantworten kann. Aber wenn du wirklich Antworten suchst:

Ich hätt' da mal eine Frage.
Wie stellt man sich die Durchführung dieses Verbots vor?

Nun, wie bei anderen Verboten auch. Kein absolutes, wie es ja nicht einmal bei Alkohol am Steuer gilt, was ich auch für falsch halte*, sondern gestaffelt wie bei Kinofilmen durch die FSK: die einen ab 12, andre ab 16, und die ganz fiesen nur an Erwachsene.

*http://www.auto-kritik.de/alkohol-am-steuer/

Will man weltweit in jedem Haus Razzias veranstalten um alle Spiele aus dem Verkehr zu ziehen?

Man muss wie bei Alkohol, Zigaretten und Pornos beim Verkauf ansetzen, was - wie Test zeigen - derzeit überhaupt nicht funktioniert.

http://www.computerbild.de/artikel/...er-verstossen-gegen-Jugendschutz-4211046.html

Verkäufer und Erwachsene müsste sich bloß an diese Richtlinien halten: http://www.aller-zeitung.de/newsroom/medien/art663,821799

Doch solange es die jetzige Verharmlosung gibt und das Bewusstsein fehlt, dass es sich hier um eine gefährliche Sache - vor allem für Heranwachsende - handelt, wird der Missbrauch auch so bleiben.

Was ist mit dem Internet? Na gut, das kann man natürlich blocken - da hätt' ich noch eine Frage. Warum hat man das nicht von Anfang an mit Kinderpornos gemacht? Die sind doch auch verboten, oder irre ich?

Das Verbot ist gerechtfertig und doch wohl weithin akzepiert. Aber auch hier gibt es noch zu viele Schlupflöcher. Wie haben hierzulande gerade den Fall eines Abgeordneten, der in solchen Verdacht geraten ist. (Das soll keine Vorverurteilung sein.)

Und da stellt sich mir gleich noch eine Frage
Wenn ein Besoffener in eine Kindergruppe fährt (ist ja schon vorgekommen), zu welchem Verbot rufen wir dann auf? Alkohol am Steuer ist ja schon verboten. Blieben ja nur mehr die Autos übrig, oder?

Das Alkoholverbot am Steuer müsste eigentlich reichen, aber auch hier gibt es eben aufgrund der Gedankenlosigkeit, Uneinsichtigkeit und Dummheit der Menschen, vor allem der Männer, noch zuviele Verstöße. Solange diese sich nicht selbst kontrollieren, wird es immer wieder Verstöße geben.

Da hätt' ich aber noch ein paar Fragen
Was ist schuld daß 7 % der Jugendlichen mit rechts sympathisieren und 5 % Mitglied einer rechtsextremistischen Gruppierung sind?
Wer ist schuld, daß in Österreich (die Zahlen von D weiß ich nicht) 30 % der 14jährigen Alkoholiker sind?
Wer ist schuld, daß Tausende Jugendliche auf der Straße leben?
Wer ist schuld, daß 8 % Schulabrecher sind?

Sind diese Zahlen beleget?

Wer ist schuld an der steigenden Aggression? (Na gut, da könnten auch die Killerspiele herhalten.)

Das sind die Fragen, die Eltern, Schule und die Gesellschaft als ganze angehen. Und nochmals, solange kein Problembewusstsein vorhanden ist, bleibt das alles im Argen.

Sollten wir uns, statt über Verbote nachzudenken, nicht eher die Frage stellen, was sind uns die Kinder wert?
Was sind sie der Politik wert? Diese Frage ist relativ leicht zu beantworten, jedes Kind 100,-- Euro, jedes Auto 2.500,--
Was sind sie der Gesellschaft wert?
Was sind sie jeden einzelnen von uns wert......

Ich kann mich nur wiederholen.

Aber darüber brauchen wir ja nicht mehr nachdenken. Wir haben ja die Schuldigen gefunden.
Verbieten wir die Killerspiele, dann wird es nie wieder einen Amoklauf geben.....

Du weißt, dass dies ein Kurzschluss ist, den du wohl nur ironisch meinst.
Eine gestaffelte Beschränkung bis zum Verbot von besonders bösen Spielen.
Dazu das Bewusstsein und die Sachkenntnis der Eltern, das eine Kontrolle möglich macht.

Gestern berichtete ein Kursteilnehmer, dass sein Bruder (10 Jahre) sich bei den Eltern ein indiziertes (ab 18 Jahre) Spiel zum Geburtstag wünschte und seine Eltern hätten es auch gekauft, wenn er - als der Kursteilnehmer - nicht dabei gewesen wäre und seine Eltern auf die Beschränkung aufmerksam gemacht hätte.
Unter solchen Umständen kann man verbieten, was man will, es wird trotzdem dagegen verstoßen.

Soweit erst mal.
Fritz
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Ich bin für das Verbot von Automobilen, denn man kann mit einem Automobil andere massiv gefährden. Es gibt einige tausend Regeln zum Betrieb und zur ordnungsgemäßen Betriebssicherheit von Kraftfahrzeugen, dennoch gibt es tausende Tote. Das ist hinreichend erwiesen. (Erst die passiven Sicherheitselemente innerhalb der KfZ-s haben die Sterblichkeitsrate in den letzten Jahrzehnten endlich vermindert.) Warum seht ihr das nicht endlich ein?

Fritz, ich hab das Gefühl, du willst hier von uns eine Zustimmung dafür, dass du Autoritäten mit alledem Folgenden (Regeln...) für notwendig, als lebensunterstützend und richtig empfindest. Sobald man dir dabei Recht gegeben hat, würdest du möglicherweise zufrieden sein und deine Maßnahmen dann mangels Umsetzbarkeit bereitwillig fallen lassen. Das ist nur mein Gefühl dabei.

Deshalb, geb ich dir jetzt endlich mal Recht. Ja, verbietet diese Spiele und jedes Jahr mindestens 2 weitere Sachen. Insgeheim hoffe ich auf eine neue Prohibition, dann kann ich wieder anfangen im Keller Äbbelwoi zu brennen und abends Männer mit Zigarren einzuladen.

Bislang, lohnte sich das nämlich nicht.
Al Berndone

PS: Währst du denn für die Freigabe von THC/Canabis-Produkten, Fritz?
 
Wozu die Personalisierung der Diskussion?

Ich bin für das Verbot von Automobilen, denn man kann mit einem Automobil andere massiv gefährden. Es gibt einige tausend Regeln zum Betrieb und zur ordnungsgemäßen Betriebssicherheit von Kraftfahrzeugen, dennoch gibt es tausende Tote. Das ist hinreichend erwiesen. (Erst die passiven Sicherheitselemente innerhalb der KfZ-s haben die Sterblichkeitsrate in den letzten Jahrzehnten endlich vermindert.) Warum seht ihr das nicht endlich ein?

Ich vermute, das ist ein Versuch, komisch zu sein; oder womöglich ironisch. Ein kläglicher, muss ich dir bescheinigen.

Fritz, ich hab das Gefühl

Misstraue diesem Gefühl!

Ich verstehe nicht, warum hier über meine Person geredet wird. Statt über meine Argumente.

Ich finde dies müßig, ja, sogar albern.

Das ist nur mein Gefühl dabei.

Nochmals: Misstraue deinem Gefühl.

Wenn du wieder zur Sache redest, können wir weiterreden.

FritzR
 
AW: Wozu die Personalisierung der Diskussion?

Ich verstehe nicht, warum hier über meine Person geredet wird. Statt über meine Argumente.

Vermutlich weil Argumente in der Regel von Personen zu einem bestimmten Zweck erbracht werden, es sei denn sie sind in Gesetze gemeißelt... dann sind es zum Selbstzweck gewordene, unpersönliche Argumente die in Personen gemeißelt werden wollen und deshalb von da an wieder um persönliches Verständnis ringen müssen.

Manchmal sehe ich an einer Ampel Menschen stehen, die auf ein kleines grünes Männchen warten, obwohl weder links noch rechts ein Grund fürs Stehen besteht. Diese kleinen grünen Männchen, es gibt sie auch in Rot, symbolisieren für mich das Delegieren von Verantwortung, bis schließlich dieser Vorgang zum reinen Selbstzweck verkommen ist.
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Lieber Windreiter.

Erst wenn du den Ernst der kleinen Ampelmännchen erkannt hast, können wir weiter reden.
Regeln verlangen ein ernstes Gesicht. Erst durch diese kleinen Männchen, bist du vor amoklaufenden Fahrzeugen sicher. An Stellen ohne Ampel, wird dir in Zukunft der Übertritt über die Fahrbahn untersagt sein.

Viele Grüße (tut mir leid, ich freu mich so über den Frühling, ders endlich hier hoch geschafft hat...bestimmt bin ich auch bald wieder ernst, bedrückt und bedacht, Fritz)
Bernd
 
Verbot von HdJ

Heute hat Herr Schäuble den eindeutig neonazistischen Heimatverband deutscher Jugend verboten.

Ich konjektiere nun aus der hiesigen Antiverbotshaltung, dass ihr auch gegen dieses Verbot seid.

Oder etwa nicht?

FritzR
 
AW: Verbot von HdJ

Heute hat Herr Schäuble den eindeutig neonazistischen Heimatverband deutscher Jugend verboten.

Ich konjektiere nun aus der hiesigen Antiverbotshaltung, dass ihr auch gegen dieses Verbot seid.

Oder etwa nicht?

FritzR

Nein.

Ich für meine Teil bin nicht gegen dieses Verbot, wohl aber gegen eine immer wieder aufkeimende Verbots- und Regelungswut seitens unserer Regierung.

Gebote und Verbote haben durchaus ihren Sinn Berechtigung. Aber bitte mit Maß und Verstand und niemals in blindem Aktivismus aus einer Augenblickssituation heraus.

Was jetzt oben genannten Verein angeht, darf man auch folgendes nicht vergessen:
Mit dem Verbot hört dieser Verein doch nicht auf zu existieren.

Aber, das eigentliche Thema waren doch die Killerspiele, die ach so schlimmen ;)
.
 
AW: Verbot von HdJ

Aber, das eigentliche Thema waren doch die Killerspiele, die ach so schlimmen ;)
.


Eben.

Ich bin gespannt aus diese Sendung:

Killerspiele schaden doch
Wissenschaftler klären eine alte Streitfrage


Sendung am Mittwoch, 01.04.2009, 08.30 bis 8.58 Uhr

Von Jochen Paulus

Die Auswirkungen von elektronischen Killerspielen waren lange umstritten. Doch jetzt zeigen Langzeit-Untersuchungen: Solche Ballerspiele erhöhen die Gewaltbereitschaft der Spieler dauerhaft. Diese Computerspiele machen keineswegs nur solche Menschen aggressiver, die ohnehin zur Gewalt neigen oder sonst wie gefährdet sind. Sie lassen die Welt gefährlicher erscheinen, senken das Mitleid mit Gewaltopfern und trainieren aggressive Verhaltensweisen, bis sie praktisch automatisch ablaufen. Seit kurzem haben sich die ersten Therapeuten des Problems angenommen.


Fritz
 
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Und noch eins drauf

Killerspiele und Amokläufe"Wer viel ballert, ballert hinterher besser"
"Tödliche" Schüsse auf menschenähnliche Figuren: Davon lebt "Counter-Strike" - ein Computerspiel, das oft als Killerspiel bezeichnet wird. Dass der Einfluss dieser Gewalt-Spiele nicht positiv ist, darin sind sich der Medienpädagoge Jens Wiemken und der Psychologe Manfred Spitzer einig. Doch für einen Amoklauf müssen mehr Faktoren zusammenkommen.

"Counter-Strike" in der Kritik

Die Amokläufer von Erfurt, Emsdetten und Winnenden - sie alle haben vor ihren Taten viel Zeit mit Ballerspielen am PC verbracht. Gern werden die Gewaltgames deshalb in der Öffentlichkeit verteufelt. Doch einen wissenschaftlich bewiesenen Zusammenhang gibt es nicht. Und es bleiben Fragen offen. Warum gibt es beispielsweise nicht mehr Amokläufe? Schließlich existiert "Counter-Strike" schon seit knapp zehn Jahren. Allein in Deutschland sind mehr als 250.000 Teilnehmer gemeldet.

"Ein Jugendlicher ist kein hohler Topf"
"Killerspiele allein machen aus einem Jugendlichen noch keinen Amokläufer", lautet die Erklärung des Medienpädagogen Jens Wiemken, "denn ein Jugendlicher ist ja kein hohler Topf." Im Gegenteil. Ein Jugendlicher wird laut Wiemken geprägt - von Eltern, Freunden, der Gesellschaft. Sie sind dafür verantwortlich, dass der Jugendliche Sozialkompetenz entwickelt, ein Wertesystem, eine Hemmschwelle in Bezug auf Gewalt. Damit er in Konfliktsituationen die Entscheidung trifft: So darf ich nicht handeln.

Auch der Psychologe Manfred Spitzer sieht das so: "Wer in einem sozialen Netz gut aufgehoben ist, der wird sich nicht gegen andere gewalttätig verhalten." Es müssten daher eine ganze Reihe von Faktoren zusammenkommen, damit so etwas geschehe. Allerdings hätten die Killerspiele durchaus ihren Anteil: "Eine große Anzahl von Studien zeigt, dass das aktive Einüben von Gewalt im Computerspiel zu mehr Gewalt in der realen Welt führt."

"Ein Verbot ist keine Lösung"
Einfach nur die Killerspiele zu verbieten ist für Wiemken dennoch keine Lösung. Er plädiert vielmehr dafür, die Entwicklung gewaltfreier Spiele zu fördern. "Und es ist wichtig, solche Spiele selbst mal zu spielen", empfiehlt Wiemken, "damit man die Faszination der Kinder nachvollziehen und darüber diskutieren kann. Und schließlich sollte man auch mal sagen: 'Es gefällt mir nicht, was Du da spielst'."

Spitzer rät Eltern deshalb, auf die Hobbies ihrer Kinder zu achten: "Wir sollten überlegen, welche Inhalte tatsächlich übermittelt, welche Fähigkeiten trainiert werden." Darüber hinaus wird nach Ansicht des Psychologen der Grundstein für künftige Verhaltensweisen gelegt, sprich: "Wer viel Geige übt, kann besser Geige spielen", so Spitzer, "wer viel ballert, ballert hinterher besser."

Killerspiele bauen keine Gewalt ab
Dass Killerspiele Gewalt abbauen könnten - wie vielfach behauptet -, halten Spitzer und Wiemken für falsch. "In keiner Studie wurden entsprechende Effekte gefunden", so Spitzer. Für Wiemken ist eine derartige Äußerung sogar ein Grund misstrauisch zu werden: "Ich habe Kinder gehört, die gesagt haben: 'Ich muss nach der Schule eine Stunde Ballerspiele spielen, dann geht's mir besser.' Da würde ich versuchen, mit dem Kind und der Schule ins Gespräch zu kommen."

Autorin: Sonja Stamm
 
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