Sunnyboy
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AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele
Noch ein Nachtrag für die Verbotsbefürworter:
Alle hier genannten Spiele sind nach USK-Bewertung ab 18 Jahren, mit Ausnahme "Counterstrikes", das ab 16 ist (hier stelle ich mir in der Tat die Frage, ob man das Alter nicht auf 18 Jahre erhöhen sollte.)
Es muss also keinesfalls so getan werden, als ob schon kleine Kinder hier juristisch gesehen einen Zugang zu „Killerspielen“ hätten.
Was sie allerdings haben, ist ein Zugang in der Praxis. Offensichtlich schert sich ein Großteil der Verkäufer nicht um Altersbeschränkungen. Und die, die das Spiel nicht selbst bekommen, erhalten es von anderen, älteren Personen (vielleicht sogar den Eltern?).
Hiermit wären wir, nach dem Zewa-Syndrom, bei der zweiten deutschen Volkskrankheit, deren Symptome darin bestehen, dass Gesetze zwar sehr gerne (so wie hier im Kölner Aufruf) gefordert und oftmals auch erlassen werden, in der Praxis aber nicht umgesetzt werden.
Und was die 18-jährigen betrifft: Ich halte es für fragwürdig, (juristisch) erwachsenen Menschen vorzuschreiben, welche Spiele sie zu spielen haben. Natürlich kann man fragen:
(die „Gänsefüsschen“ beim „nur“ hättest du ruhig weglassen können. Es sind nur virtuelle „Menschen“, also sprich nach mathematischen Gesichtspunkten zusammengesetzte Pixel, die hier „abgeschossen“ werden.)
Aber das ist eine ästhetische Frage. Und wie armselig wäre unsere Gesellschaft, wenn wir uns jetzt schon Ästhetik per Gesetz vorschreiben lassen müssten?
Täten wir es, so gäbe es tausend Fernsehsendung, ja – sender, Essensgerichte, Kunstwerke, Bücher, Zeitschriften, Musik etc. etc., die ich dann bitte auch auf die Verbotsliste setzen würde.
Nur wo kämen wir dann hin? Was für eine Kultur soll dabei herumkommen?
Gebildete und emotional gesunde Menschen könnten mit solchen Spielen besser umgehen, ja würden sie wahrscheinlich nur in Maßen genießen.
Offensichtlich ist es aber so, dass diese Bildung uns jungen Menschen nicht mehr glaubhaft vermittelt wird.
Und wer ist hierfür in erster Linie verantwortlich?
Eltern, Familie, Pädagogen, wenn alle Stricke reißen Sozialarbeiter und Psychologen. Das sind die Teile der Gesellschaft, die die Hauptverantwortung für die Erziehung tragen.
Wenn wir aber in einer Gesellschaft leben, in der diese Erziehung offensichtlich versagt, sollte man sich zunächst fragen, was hier schief läuft.
Einen weiteren Aufklärungsauftrag haben die Medien. Gehen sie diesem Auftrag nach?
Offensichtlich nicht, wie dieses youtube-Video (ins Netz gestellt im Jahre 2007) zeigt. Nun sind Videos aus dem Internet immer mit Vorsicht zu genießen, und ich würde (unabhängig davon ob sie nun stimmen mögen oder nicht) den wissenschaftlichen „Informationen“, die in diesem Video genannt werden nicht blind Vertrauen. Ich stelle dieses Video (das nicht von mir ist, wohlgemerkt) aber trotzdem in dieses Forum ein, da es die absolute Ahnungslosigkeit der Medien (stellvertretend für einen Großteil der Gesellschaft, der dafür aber an der Diskussion um so eifriger teilnimmt.) aufzeigt. Pogrom-Stimmung statt Information, aber wen wundert das, in einem Land, in dem RTL und die Bildzeitung zu den häufiger frequentierten „Aufklärern“ gehören. (Da muss das öffentlich rechtliche ja dann auch mitziehen.)
Wie will eine Gesellschaft, die die Kultur ihrer Jugend zwar nicht kennt, sie aber gleichzeitig in Teilen bekämpft, mit selbiger einen echten Dialog über schwerwiegende Probleme führen?
MfG,
Sunnyboy
Zitat aus dem Kölner Aufruf:
5-, 15- und 25jährige sitzen heute Stunden, Tage und Nächte vor Computern und Spielekonsolen. In „Spielen“
wie „Counter-Strike“, „Doom 3“, „Call of Duty“, „Halo 3“, “Crysis”, “Grand Theft Auto IV“ u.a. üben sie systematisches und exzessives Töten mit Waffen vom Maschinengewehr bis zur Kettensäge. Sie demütigen, foltern, verstümmeln, zerstückeln, erschießen und zersägen Menschen an ihren Bildschirmen.
[Hervorhebungen von mir]
Noch ein Nachtrag für die Verbotsbefürworter:
Alle hier genannten Spiele sind nach USK-Bewertung ab 18 Jahren, mit Ausnahme "Counterstrikes", das ab 16 ist (hier stelle ich mir in der Tat die Frage, ob man das Alter nicht auf 18 Jahre erhöhen sollte.)
Es muss also keinesfalls so getan werden, als ob schon kleine Kinder hier juristisch gesehen einen Zugang zu „Killerspielen“ hätten.
Was sie allerdings haben, ist ein Zugang in der Praxis. Offensichtlich schert sich ein Großteil der Verkäufer nicht um Altersbeschränkungen. Und die, die das Spiel nicht selbst bekommen, erhalten es von anderen, älteren Personen (vielleicht sogar den Eltern?).
Hiermit wären wir, nach dem Zewa-Syndrom, bei der zweiten deutschen Volkskrankheit, deren Symptome darin bestehen, dass Gesetze zwar sehr gerne (so wie hier im Kölner Aufruf) gefordert und oftmals auch erlassen werden, in der Praxis aber nicht umgesetzt werden.
Und was die 18-jährigen betrifft: Ich halte es für fragwürdig, (juristisch) erwachsenen Menschen vorzuschreiben, welche Spiele sie zu spielen haben. Natürlich kann man fragen:
Zitat von Oktoberwind:
Wie krank muss ein Hirn sein, ein "Spiel" zu erfinden, in dem andere - und seien es "nur" virtuelle - Menschen abgeschossen werden...
(die „Gänsefüsschen“ beim „nur“ hättest du ruhig weglassen können. Es sind nur virtuelle „Menschen“, also sprich nach mathematischen Gesichtspunkten zusammengesetzte Pixel, die hier „abgeschossen“ werden.)
Aber das ist eine ästhetische Frage. Und wie armselig wäre unsere Gesellschaft, wenn wir uns jetzt schon Ästhetik per Gesetz vorschreiben lassen müssten?
Täten wir es, so gäbe es tausend Fernsehsendung, ja – sender, Essensgerichte, Kunstwerke, Bücher, Zeitschriften, Musik etc. etc., die ich dann bitte auch auf die Verbotsliste setzen würde.
Nur wo kämen wir dann hin? Was für eine Kultur soll dabei herumkommen?
Gebildete und emotional gesunde Menschen könnten mit solchen Spielen besser umgehen, ja würden sie wahrscheinlich nur in Maßen genießen.
Offensichtlich ist es aber so, dass diese Bildung uns jungen Menschen nicht mehr glaubhaft vermittelt wird.
Und wer ist hierfür in erster Linie verantwortlich?
Eltern, Familie, Pädagogen, wenn alle Stricke reißen Sozialarbeiter und Psychologen. Das sind die Teile der Gesellschaft, die die Hauptverantwortung für die Erziehung tragen.
Wenn wir aber in einer Gesellschaft leben, in der diese Erziehung offensichtlich versagt, sollte man sich zunächst fragen, was hier schief läuft.
Einen weiteren Aufklärungsauftrag haben die Medien. Gehen sie diesem Auftrag nach?
Offensichtlich nicht, wie dieses youtube-Video (ins Netz gestellt im Jahre 2007) zeigt. Nun sind Videos aus dem Internet immer mit Vorsicht zu genießen, und ich würde (unabhängig davon ob sie nun stimmen mögen oder nicht) den wissenschaftlichen „Informationen“, die in diesem Video genannt werden nicht blind Vertrauen. Ich stelle dieses Video (das nicht von mir ist, wohlgemerkt) aber trotzdem in dieses Forum ein, da es die absolute Ahnungslosigkeit der Medien (stellvertretend für einen Großteil der Gesellschaft, der dafür aber an der Diskussion um so eifriger teilnimmt.) aufzeigt. Pogrom-Stimmung statt Information, aber wen wundert das, in einem Land, in dem RTL und die Bildzeitung zu den häufiger frequentierten „Aufklärern“ gehören. (Da muss das öffentlich rechtliche ja dann auch mitziehen.)
Wie will eine Gesellschaft, die die Kultur ihrer Jugend zwar nicht kennt, sie aber gleichzeitig in Teilen bekämpft, mit selbiger einen echten Dialog über schwerwiegende Probleme führen?
MfG,
Sunnyboy
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