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Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

AW: kein mensch ist eine insel.

liebe graefin,

dieses rede-gegenrede verhalten führt mAn in den meisten fällen zur trennung.
diese strebe ich - gerade mit dir - nicht an.

es geht mir vielmehr darum, das VERBINDENDE zu finden.
mit dir - aber auch mit jedem anderen menschen.
Das Verbindende zwischen uns ist, dass ich weiß, wie es ist, immer wieder die Antwort für mein Leiden bei mir suchen zu müssen und auch dort immer wieder gefunden habe. Je mehr seelische Knoten sich bei mir gelöst haben, desto leichter wurde mein Leben. Denn im Kleinen wie im Großen. Den Mut dazu habe ich mir aus meinem großen Ziel geholt.

dass das nicht immer gelingen kann, ist klar.
denn viele menschen haben keine lust oder absicht, sich mit mir und meinen anschauungen zu verbinden.
und auch ich habe in einigen fällen keine lust, es mit diesen anderen menschen zu tun.
Das kommt immer darauf an, wie viel Leid und Schmerz Du freiwillig auf Dich nehmen willst oder wie viel Du noch anderen auflasten musst. Das Zulassen und damit verbunden das Ausheilen alter und früher seelischer Verletzungen bedarf schon eines besonderen Mutes und Anstrengung. Das ist wirklich eine Gratwanderung und wer sie einmal beschritten hat, braucht nur die Unterstützung so weiter zu machen. Da braucht es viel Geduld mit sich selber und mit der begriffsstutzigen Umwelt. Am besten man/frau lernt die Mauer vor die sie immer wieder rennt :wut3: gut kennen und sucht vorher einen Ausweg, bevor sie über einem zusammenbricht.:autsch:
nichtsdestotrotz fühle ich mich als mensch, der keine insel ist. weder mit noch ohne sohn.
denn ich bin umgeben von einer umwelt, mit der es die aufgabe ist, auszukommen.
je besser umso freudvoller wird mein leben.
Das ist doch die beste Einstellung von der Welt. Eine bessere gibt es nicht.

wie gesagt: manche menschen meiden mich und meine welt - sie klammern sie aus oder bekämpfen sie.
aber mit manchen anderen gelingt es gut, ein stück des weges zu gehen.

ich bin seit 17 jahren mit ein- und demselben mann verheiratet und wie es ausschaut, wird sich daran nicht viel ändern in der nächsten zeit.

das zeigt mir, dass es also menschen gibt, die mich eine recht lange zeitspanne begleiten wollen und auch können.
auch mein sohn ist ein teil meines lebens und meines weges.
in gewisser beziehung wird er es immer bleiben - das ist ebenso fakt, wie die tatsache, dass sich mein leben und das seine einige zeit untrennbar vermischen mussten. da wir zu beginn seines lebens mehr oder weniger EINS waren, welches sich allmählich wieder zu lösen hat und irgendwann getrennte wege gehen SOLL !
Du kannst also auf viel Gutes in Deinem Leben blicken. Das ist doch ein gutes Fundament dafür, genau hinzuschauen, was und wie viel von dem in Deinem Leben tatsächliche und reale allgemeine Schusseligkeit und Fremdverschulden ist und wie viel davon noch heillos mit Deinem eigenen Leben verstrickt ist. Ich kann Dich nur darauf hinweisen. Es tatsächlich beurteilen kannst nur Du.

liebe graefin,
ich habe sehr wohl die verbesserung des spots wahrgenommen, wie auch die tatsache, dass du das spiegelgesetz kennst.
du weißt also, dass deine worte in wahrheit an dich gerichtet sind.

auch wenn ich manche worte von dir als hilfreich in mich aufnehme, so merke ich doch, dass sich da das deinige stark in eine projektion von mir eingemischt hat.

ich nehme an, du weißt das auch.

Ich habe Dir etwas, was ich wahrgenommen habe, mitgeteilt. Ich kämpfe nicht gegen Dich. Ich wünsche Dir nur, Du kannst die vielfältigen Verstrickungen wahrnehmen, in die eine Frau wie Du, die sehr liebt gerät. Die gilt es langsam und ganz sanft zu lösen.

so wie ich dich als teil von mir wahrnehme, mit dem ich mich sehr verbunden fühle.
auch wenn du als dieser teil von mir gerne über das ziel hinausschießt.....es ist immer gut nachzuschauen, ob an den vorwürfen von dir etwas dran ist oder nicht.
Oh Gott,:guru: oh Gott:guru:! Hilfe ich habe mich mein ganzes Leben lang darum bemüht, von meiner Mutter als ein eigenständiger Mensch wahrgenommen zu werden und jetzt nimmst Du mich als einen Teil von Dir wahr? Schreck lass nach, nimmt dieser :verwirrt1 Wahnsinn, denn nie ein Ende?
Also mir wäre es schon lieber und es wäre wirklich einfacher, wenn Du Dich als eigenständiger und selbstverantwortlicher Mensch mir gegenüber wahrnimmst und Du Dich auch so verhältst.
ich habe also nichts gegen dich als advocatus diaboli.
im gegenteil, ist er doch mittlerweile mein verbündeter geworden.
Also auf weitere konstruktive Gefechte? :fechten:

mein sohn ist heute von der schule zu hause geblieben. in österreich wurde seitens der schülervertretungen ein STREIK-TAG ausgerufen.
laut neuesten nachrichten haben allein in wien 25.000,--- schüler demonstriert. wie viele das passive streikrecht genutzt haben und nicht in die schule gegangen sind, wird sich noch weisen.

allein das zeigt, dass mich mein gefühl, welches mir mittlerweile mein wichtigster vertrauter geworden ist, richtig geführt hat: es ist schon vieles an veränderung in der luft.
es geht mittlerweile nicht mehr nur um die PRIVATANGELEGENHEITEN einzelner und wie sie diese zu lösen imstande sind.
es geht mittlerweile um das kollektiv.


zumindest ich lasse mich von dieser sichtweise nicht abbringen.

Wer hat denn vor, Dich von Deiner Sichtweise abzubringen? Das Du die Klärung Deiner persönlichen Situation auch als eine hochbrisante politische Aufgabe sehen und wahrnehmen kannst, gibt Dir doch hoffentlich die Kraft genau da weiter zu machen. So wie innen so auch außen.

und meine persönliche lösung für mein leben wird sich immer als gratwanderung zwischen meinem inneren und meinem außen gestalten.
im sinne von:

Wenn Du Deine eigene Familie in Ordnung bringen willst, musst Du Dich in Ordnung bringen.

denn ich kann mich nur dann in ordnung bringen, wenn ich mein inneres mit meinem äußeren in verbindung bringen kann.
und da ist dann nur mehr die frage: WIE?
Lange Rede kurzer Sinn. Wirf Deine Sorge auf den Herrn. Wo ein Wille ist da ist ein Weg.
Ich hatte eine politisch sehr interessierte Mutter und einen frommen Vater. Nur habe ich bei beiden immer wieder die Erfahrung gemacht, das der Übernächste wichtiger war, als die eigenen Kinder. Da ist schwer etwas schief gelaufen und wenn ich heute so etwas in diese Richtung wahrnehme, weise ich darauf hin.
Auch wenn es weh tut. Denn "Helfen heißt, leiden ermöglichen" und "alles was nicht unmittelbar zum Tode führt, kann einen nur lebendiger machen."

meint :megaphon: :schaf: rg
 
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AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

liebe graefin,
es ist schade, dass wir hier nur schriftlich miteinander reden können - so ist vieles, das sich vielleicht von angesicht zu angesicht gar nicht als meinungsverschiedenheit darstellen würde, manchmal ein bisschen schwierig auszudiskutieren.

im grunde sehen wir die sachen sehr, sehr ähnlich - das merke ich immer wieder.
wie gesagt: auch nehme ich deine anregungen für mich als aufforderung, manches nochmal genauer anzuschauen.

dass ich in meiner eigenen welt "hänge"...und jedes thema, das von außen auf mich zukommt, auch ein entsprechung in meinem inneren hat, ist für mich selbstverständlich.
da hast du ganz recht.

und du hast auch recht damit, dass es gut ist, wenn frau nicht weiterweiß, ihre sorge "auf den herrn zu werfen".
es ist ein wunderbarer weg......wahrscheinlich der allerbeste.

liebe grüße......und: es wird sich schon alles zur rechten zeit finden.
:zauberer2 kathi
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Hallo zusammen. Ich bin nach längerer Abwesenheit wieder zurück.

Zitat von Fritz R.:
Ich nehme an, du hast deine Leute gefragt, so wie ich die meinigen.

Auch diese sagen: Es gibt ja sonst nichts!

Meine Hinweise auf die Vielzahl der Freizeitsmöglichkeiten bei Vereinen, etwa Fußball-, Handball-, Tischtennis-, ja, auch Schützen-, Schach-, Tanz-, Gesangsvereine etc. in städtischen Einrichtungen, wie Bolzplätzen, Radwegen, Skateboardplätzen etc. beantworteten sie mit:

Das ist doch fad. Da muss man sich ja anstrengen. Da muss man ins Freie gehn. Da muss man hinfahren.

Es ist bequemer, zu Hause an den PC zu siten.

Also: Sie sind zu faul, um den Arsch hochzukriegen. Weil sie verzogen sind, weil sie alle ihre Bedürfnisse jederzeit und umgehend erfüllt bekamen. Weil sie alles haben wollen, aber nichts dafür tun.

Allerdings muss man einräumen, dass Spiel- und Bolzplätze, vor allem in Städten, aber auch in den Dorf, wo ich aufgewachsen bin, viele Beschränkungen haben. Zeitliche, man darf also nur am Nachmittag altersmäßige, man darf nur bis zu einen bestimmten Alter - meistens 14 Jahre und nicht laut spielen. Also bleiben die Jungendlich, bei denen das Freizeitproblem eben am virulentesten ist, ausgesperrt.

Die Verstädterung nimmt Kindern und Jugendlichen Spiel- und Betätigungsraum.

Als ich Kind war, stand unser Haus am Rande des Dorfes. Es gab Obstwiesen, Hecken, Gesträuch, Haine, wo man Fangen, Verstecken, Fussball, Cowboy und Indianer spielen konnte, auf Bäume klettern, um Obst zu holen und auch Baumhäuser - sehr zum Unwillen der Besitzer - bauen konnte.

Das ist heute nicht mehr möglich. Längst sind dort Wohnungen gebaut worden. Und ein gar nicht kleines Industriegebiet. Und die noch nicht bebauten Flächen stehen unter Naturschutz.

Aber es gibt in dem Dorf mehrere Fussball- und auch Tennisplätze, wo man auch privat spielen kann.

Aber dazu muss man eben das Rad hernehmen und zwei Kilometer fahren. Und da ist es wieder einfacher, sich an den PC zu setzen.

Oder vor den Fernseher, um diese unsäglichen Sitcoms, Comicfilme, die auch fast alle Gewalt zeigen, und die Leutevorführshows anzusehen.

Ich weiß nicht genau, wie es mit den persönlichen Beziehungen steht, aber was ich so beobachte, so gibt es da Experimente genug, die aber nicht länger als einen Monat, meist weniger lang andauern.

Aber auch da sind es meist die ersten kleinen Probleme und Unstimmigkeiten, die eine ernsthafte Arbeit an den Beziehungen verhindern, weil man sich da wieder anstrengen und beherrschen muss. Und das liegt denen eben nicht.

Schon das Lesen eines Buches ist offensichtlich zu mühselig, sodass sich bis auf wenige Ausnahmen, die meisten sich stolz damit brüsten, noch nie ein Buch zuende gelesen zu haben. Und wer dies von sich gibt erhält Szenenapplaus.

Dann will ich dies noch erwähnen:

Gestern war ich in einer Gruppe von zwölf Jungen und zwei Mädchen, zwischen sechzehn und zweiundzwanzig Jahren. Von selbst haben diese zugegeben, sowohl Egoshooter als auch Pornos auf ihren PCs haben.
Die beiden Mädchen nicht und auch ein Junge nicht, weil er keinen PC hat.

Diese Jugendlichen sollen durch diese Weiterbildungsmaßnahme einen Ausbildungsplatz finden. Sie haben entweder keinen oder einen schlechten Schulabschluss.
Ich unterrichte Deutsch und Landeskunde, also Geschichte, Geografie und Politik.
Das Interresse dieser Leute, die da im untersten Netz der Gesellschaft hängen, ist bei 90% der Teilnehmer - 10!

Es mag anderswo besser aussehen, doch wenn ich mir anhöre, was auch an Realschulen und Gymnasien los ist, dürfte der Unterschied nicht allzugroß sein.

Und noch dies:

Ich habe den Kölner Aufruf vorgestellt und ausgehängt. Keiner nochmals: KEINER hat auch nur einen Blick darauf geworfen.
Sie wollten einfach keinen Zusammenhang zwischen Gewaltspielen und Gewaltbereitschaft zugeben.

Argumente lauten etwa so: Der Amokläufer trug eine Hose, er aß Brot, also sind alle Hosenträger und Brotesser potentielle Amokläufer.

Dann stellt sich die Frage, woher diese Einstellung der Jugendlichen kommt.
Wer hat sie so erzogen. Und werden Kindern alternative Angebote vernünftig nahegebracht?

Im Rahmen meiner freiwilligen Arbeit in der Museumspädagogik helfe ich auch dabei, Programme für Kinder im Museum zu organisieren.
Bei diesen Programmen beschäftigen sich die Kinder mit einer bestimmten historischen Epoche oder einer Ausstellung im Museum, und zwar dahingehend, dass sie sowohl Informationen über das Thema bekommen und dann, vor allem, praktische Arbeiten zu dem Thema ausführen. Sie lernen dabei oft auch historische Werktechniken kennen. Vorletztes mal ein Kurs mit dem Thema Sticken (wie uncool) einer der erfolgreichsten.

Zwei Erfahrung aus dieser Arbeit:

1. Die Kinder (von 8 bis ca. 16) kommen gerne, die Programme sind stets überbelegt. Die Kinder sind begeistert dabei, Probleme gibt es selten, schwerwiegende Probleme fast nie.

Auch diese Kinder haben in ihrem Haushalt einen Computer, auch sie spielen Computer- und Konsolenspiele. auch einige von Ihnen kennen Ballerspiele.

ALLERDINGS:
Diese Kinder kommen fast ausschließlich aus gebildeten, überwiegend akademischen Elternhäusern.

Mir erscheint es daher eher so, als ob die ganze Sache eher eine Frage der Medienkompetenz und damit eine Bildungsfrage ist.

Deshalb auch meine Kritik an dem "Kölner Aufruf": Die Zeit und Kraft, die dafür aufgewendet wird, gegen den "Killerspielkonsum" von Jugendlichen anzugehen, der in meinen Augen nur ein Symptom der eigentlichen Problematik ist, lenkt (vielleicht auch erwünschter Weise?) davon ab, unser ungerechtes, asoziales Bildungssystem, von dem jeder in Deutschland weiß, dass es in seinem jetzigen Zustand nur noch ein Zombie ist, zu reformieren (Stichwort Ganztagsschulen, Lehrermangel, Hausmeistermangel, veraltetes Material, fehlende pädagogische und psychologische Arbeitskräfte uvm.).

2. Zum Thema kulturelle Unterweisung von Kindern:
Ichsitze für das Museum auch in einem Arbeitskreis der von der Stadt organisiert wird. In diesem Arbeitskreis sitzen verschiedene Pädagogen (Schulleiter, Erzieher etc.) und diverse Beamte, die mit dem Thema Jugend zu tun haben.
Ich verteile dort regelmäßig Informationsmaterial zu der Arbeit des Museums. Ich erzähle von aktuellen Programmen, Aktivitäten, kindgerechten Änderungen in der Ausstellung. Von all diesen Dingen gibt es EINIGES. Das Museum lechzt nach jungen Besuchern. Das Museum will seinen Besucherkreis erweitern, auch bildungsferneren Schichten einen Zugang ermöglichen. Aber was geschieht, ist folgendes:
Ich teile also mein reichhaltiges Material aus. Zwei Monate später wird in der Runde, praktisch über meinen Kopf hinweg (nicht, dass man mich als Museumsvertreter einbezogen hätte) darüber gesprochen, dass es ja im betreffenden Bezirk so wenig Angebote für Kinder gibt, vor allem sei es ja so schwer außerschulische Angebote, wie zum Beispiel die von MUSEEN zu finden. Da gäbe es ja kaum was.

Ich weiß, dass das alles engagierte Pädagogen sind. Nur wie will man den Kindern Kultur vermitteln, wenn man selbst die kulturellen Angebote im eigenen Einzugsbereich nicht kennt? Und das, obwohl, in der selben Runde, die selben Leute ausführliche Informationen erhalten haben? PLUS Kontaktadresse?

Wie kann man denn dann von einer Mutter aus einer Sozialwohnsiedlung erwarten, dass SIE diese Angebote kennt?

Zum Thema Pornos:
Ich und meine Kumpels, wir haben alle Pornos geschaut. Im Internet gibt es genug davon. Ich habe auch eine Zeit lang Cybersex betrieben (da chattet man dann über intime Themen mit einer heißen blonden, lesbischen Russin, von der man ahnt, dass sie in Wahrheit ein fettleibiger Kanadier ist. Ist aber eh wurscht, weil man selbst auch als scharfe, schwedische Lolita unterwegs ist. Das sind halt so Rituale des Internetzeitalters).

Aber nach einiger Zeit hatte ich keinen Bock mehr (nämlich als ich 18 wurde und entdeckte, dass es viel schöner, und auch aufregender ist, ein Mädchen in der Kneipe oder der Disko anzusprechen, und sie dann vielleicht nicht abschleppen, aber dafür ein interessantes Gespräch mit ihr führen zu können.); von da ab habe ich es nicht mehr gemacht und vermisse es auch nicht.
Mir hat es aber ebenso wenig geschadet wie das Spielen von Killerspielen.

Auch hier ist es wieder eine Frage der Medienkompetenz, der Fantasie und der sozialen Kompetenz, die durch eine erfolgreiche Bildunge erlangt werden kann.

Fazit:
Statt eines Verbot-Appels für irgendwas wünsche ich mir ein klares Bekenntnis zum Recht auf Bildung für alle.
Dies ist noch nicht einmal annähernd verwirklicht.

MfG,
Sunnyboy
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

hi kathi,

weiterhin präsent, was machen Schule, Sohn und Du zur Zeit miteinander?

Forderungen stellen an Andere ist immer eine Möglichkeit um das Tun von sich abzuwenden und um sich zurück zu lehnen aber man gibt die Aktivität ab und ist dann auf die Entscheidung anderer angewiesen.
Würde nicht sagen, dass der Hauptschwerpunkt in Deutschland bei mehr Bildung liegt, viele sind da sehr ehrgeizig und haben fast zu hohe Ansprüche an sich selbst. Der Schwerpunkt und die Problematik liegt im sozialen Kontext, in der Solidarität untereinander, im Mitgefühl. Zumindest in der heutigen Elterngeneration ist das ein großes Manko. Um die Kariere und den hohen Posten mit viel Geld wurde sich gekümmert zum Leidwesen der Kinder die heute Jugendliche sind. Es gibt hohen materiellen Besitz, hohe Intelligenz, großen gesellschaftlichen Status aber die einfache Zufriedenheit im Miteinander fehlt.
Das kann die Flucht in Computerspiele und die generelle virtuelle Welt mit Chat oder anderen Kommunikationsformen ausgleichen.
Ich selber muss es so sehen, die Kariere, die Bildung, der gesellschaftliche Status und der materielle Besitz wahren wichtiger als mal mit den Kindern Blödsinn zu machen, zu Spielen, Phantasie zu haben, Quatsch zu machen und sie in den Arm zu nehmen und das nicht einmal sondern täglich.
So sehe ich in Deutschland nicht die Bildung als wichtigste Aufgabe, sie ist auf relativ hohem Niveau, sondern der lockere Umgang mit Würde und Achtsamkeit als Menschen untereinander völlig unabhängig vom Status.
Wenn das möglich ist gesellen sich die Jugendlichen wieder zu uns, reden mit uns und brauchen die Flucht in virtuelle Welten weniger.
Bildung ist der eine wichtige Bereich aber der Andere mindestens genauso wichtige Bereich ist die soziale Kompetenz und da haben die alternativen Schulen eindeutig das bessere Konzept. Das allerbeste Konzept hat die Schule von Thich Nhat Hanh in Plum Village, Frankreich. Bin sozusagen ein autonomer geistiger Fernschüler dieses Instituts und kann es jedem empfehlen, es ermöglicht die Empathie und das Gespür für eine angenehme Lebensqualität. Jugendliche müssen jedoch erst durch die Revolte und Ablöse durch bevor sie einen eigenen Weg finden können, das sollten wir sie leben lassen und mit den aufgezeigten Grenzen sparsam umgehen.

gruß fluuu
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

liebe graefin,
es ist schade, dass wir hier nur schriftlich miteinander reden können - so ist vieles, das sich vielleicht von angesicht zu angesicht gar nicht als meinungsverschiedenheit darstellen würde, manchmal ein bisschen schwierig auszudiskutieren.

liebe grüße......und: es wird sich schon alles zur rechten zeit finden.
:zauberer2 kathi

:nein: Kathi, das ist sehr gut so wie es ist.

Ich fürchte sonst würde ich aus Wut :wut1: und :weinen3: die Verzweiflung über meine unverständige Mutter nur Dich unnötig angreifen :wut3: und Dich unnötig verletzen :autsch: Das ungeduldige und verletzte Kind in mir versteht nicht, warum Du das was doch für mich so klar auf der Hand liegt, nicht sofort und jetzt umsetzen kannst.
Alles auszudiskutieren halte ich für falsch. Über seelische Verletzungen diskutiere ich nicht. Sie sind da Punkt. Es ist schlimm genug, dass sie so zu Hauf da sind. Es an zusehen und zu sagen, ja so ist es heilt.
Da schütze ich lieber Dich und mich und überlasse alles einem gesunden Heilungsprozess. :baden:

meint :megaphon: :schaf: rg
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

...gut wenn der Heilungsprozess bei seelischen Verletzungen von ganz alleine einsetzt. Ist der Leidensdruck gering und für die Mitmenschen kein Problem ist auch alles in Ordnung und die Zeit bringt eine positive Entwicklung.

Nur wenn im Alltag Schmerzen auftauchen oder andere destruktive Symptome ist das Risiko des Hinschauens mit der Chance etwas aufzulösen das kleiner Übel als ein Aushalten und Wegschauen ohne Hoffnung etwas für Veränderung tun zu können.

Schon Deine vielen verwendeten animierten Gifs in den Texten fallen mir auf.

Hier im Forum ist nicht der Ort für therapeutische Dialoge oder Beziehungen, niemand kann das Vertrauen für ehrlichen und authentischen Umgang garantieren. Die Grundvoraussetzung für ein produktives Miteinander.

Aber ich kann Dir Mut machen wenn es seelische Verletzungen mit destruktiven Gefühlen oder Symptomen gibt Dich anzuvertrauen und Dir in Deinem realen Umfeld Menschen zu suchen zu denen Du Vertrauen haben kannst. Nicht unbedingt Familienmitglieder, sondern außenstehende vertrauensvolle Menschen falls Du sie nicht schon hast. Es können auch Profis sein wie Sozialarbeiter, Therapeuten, Pfarrer oder wie in meinem Fall Heilpraktiker für Psychotherapie, bin gerade in der Ausbildung.
Vielleicht machst Du das ja schon, dann ist es gut, ansonsten verstehe es als eine unverbindliche Empfehlung.

gruß fluuu
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

hi kathi,

weiterhin präsent, was machen Schule, Sohn und Du zur Zeit miteinander?

So sehe ich in Deutschland nicht die Bildung als wichtigste Aufgabe, sie ist auf relativ hohem Niveau, sondern der lockere Umgang mit Würde und Achtsamkeit als Menschen untereinander völlig unabhängig vom Status.
Wenn das möglich ist gesellen sich die Jugendlichen wieder zu uns, reden mit uns und brauchen die Flucht in virtuelle Welten weniger.
Bildung ist der eine wichtige Bereich aber der Andere mindestens genauso wichtige Bereich ist die soziale Kompetenz und da haben die alternativen Schulen eindeutig das bessere Konzept......
Jugendliche müssen jedoch erst durch die Revolte und Ablöse durch bevor sie einen eigenen Weg finden können, das sollten wir sie leben lassen und mit den aufgezeigten Grenzen sparsam umgehen.

gruß fluuu

hallo fluuu,
dem ist rein gar nichts hinzuzufügen.

mein sohn muss durch die ablöse und revolte durch. das ist mir ganz klar.
je mehr umfeld er vorfindet, das ihn dabei begleitet, desto besser wäre der prozess geschützt.

das ist auch der grund, warum ich als mutter ihm dabei nicht wirklich dienlich sein kann.
ich muss ihn alleine lassen - und das signalisiert er mir ja auch.

dennoch werde ich als mutter von den anderen (schule, lehrer...) zur rede gestellt, wenn beim ablöseprozess etwas nicht gelingt.
denn die gesellschaft sucht immer nach schuldigen und sie übergibt die verantwortung für die kinder alleine den eltern.
was ab einem bestimmten alter der kinder halt nicht mehr stimmig ist.....und auch nicht stimmig sein kann, wenn die entwicklung der jugendlichen WEG vom elternhaus berücksichtigt wird.

liebe grüße
kathi
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Zitat von fluuu:
Forderungen stellen an Andere ist immer eine Möglichkeit um das Tun von sich abzuwenden und um sich zurück zu lehnen aber man gibt die Aktivität ab und ist dann auf die Entscheidung anderer angewiesen.

Nun ist es in unserer Gesellschaft aber so, dass bestimmte Menschen bestimmte Aufgaben haben.

Man kann vielleicht seine Kinder zur Empathie und gutem Sozialverhalten erziehen, vielleicht noch die Kinder im eigenen Umfeld beeinflussen.

Man kann sich in Projekten in seiner Nähe engagieren.

Aber man kann nicht unser gesamtes Schul- und Bildungswesen im Alleingang ändern. Hierzu sind andere Leute vom Amts wegen befähigter als andere. Und da diese es-aus welchen Gründen auch immer- nicht tun, muss man es einfordern.

Zitat von fluuu:
Bildung ist der eine wichtige Bereich aber der Andere mindestens genauso wichtige Bereich ist die soziale Kompetenz und da haben die alternativen Schulen eindeutig das bessere Konzept.

Gute Bildung schließt auch soziale Kompetenz mit ein.

Und alternative Schulen sind ein Luxus für wenige. Wenn nicht wegen des Geldes, dann wegen der begrenzten Plätze. Die Gesellschaft ändert sich aber nur dann, wenn die Erziehungsgrundlagen für alle Kinder und Jugendliche verändert werden.

MfG,
Sunnyboy
 
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AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Hallo Sunnyboy,

es ist immer wieder das Dilemma, die Gesellschaft ändert sich nicht wenn man von den Politikern neue Gesetze und Verordnungen verlangt, sondern wenn Du und ich und alle Anderen jeder für sich genau das lebt und tut was er fordert.
Bin doch mit Anfang 40 nicht von der Fürsorge einer Mama oder eines Papas abhängig, bin selbst der Papa. So ist das Fordern die Mächtigen sollen es so Ändern, dass es mir passt ein Zeugnis von Ohnmacht und Armut.
Die Gesellschaft, so, dass man es auch annehmen und mit verantworten kann, lässt sich nur durch das Verhalten, Denken und Empfinden des Einzelnen beeinflussen. Eine Maßnahme von oben nach unten zu Fordern führt immer zu Zwang und Druck. Wenn ich jedoch die Maßnahme von mir selbst fordere kann ich sie ganz gelassen annehmen und umsetzen.

Ja, das deutsche Schulsystem ist kompliziert, behebe, verschachtelt und erschwert den Schülern und Eltern den Umgang enorm. Bin persönlich nicht betroffen, die Kinder sind lange aus der Schule raus.
Habe jedoch gestern ein Gespräch geführt mit einem Nachbarn, er ist Klassenlehrer an einer Schule für verhaltensauffällige Kinder, da sind die Bedingungen noch einmal andere aber er ist zuversichtlich, es wird nach und nach die Ganztagsschule eingeführt und die Kinder bekommen ein Schulangebot für den ganzen Tag. Er sieht da eine Verbesserung und einen Vorteil für die Kinder. Die Waldorfschule an der ich mal gearbeitet habe hatte schon immer ein Ganztagskonzept, genauso wie die Schule in der DDR, Nachmittags gab es eine ganze Reihe Angebote für die freiwillige Nutzung.
Das ist im Moment ein Schritt im deutschen Schulsystem der sich ganz praktisch wandelt.

Die Frage ist wenn das Ziel z.B. Ganztagsschule sein soll für die Kinder, wie ist das zu erreichen als Elternteil. Die Politik unter Druck setzen und Forderungen stellen? Mit Ultimaten und Erpressung drohen? Bin Steuerzahler, nun erfüllt mir meine Wünsche? Schimpfen, Fluchen oder Jammern auf die da oben?
Wenn man wirklich etwas mitwirken will an Veränderung hilft doch nur aus Sicht der Eltern in den Elternbeirat gehen, ehrenamtlich an der Schule mit den Kindern arbeiten, sich engagieren für die Kinder, sich ganz persönlich in die regionale Politik einmischen und vor allem die eigenen Ansprüche leben können und bereit sein die Kinder voller Vertrauen dem Ganztagsangebot mit positiver Einstellung zu überlassen.
Wer meint die Schule ist Schuld wenn die Kinder daheim nicht gehorchen und nicht aufs Wort parieren und das womöglich in der Pubertät, wird durch den Ruf nach Veränderung in Politik und Regierung nichts bewirken. Die Forderung wäre, sich auseinandersetzen mit der Persönlichkeit des Kindes um zu begreifen was da geschieht und das nicht ohne Selbstreflexion der Elternteile.
Leider gibt es für Eltern oder Familien keine regelmäßigen Supervisionen wie es für Schulen und soziale Einrichtungen selbstverständlich ist.

gruß fluuu
 
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