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Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Zitat von Sunnyboy aus dem Unterforum
"Unter uns":
Seit dem Amoklauf in Winnenden entstanden hier im Forum zwei Threads die den Zusammenhang von "Killerspielen" und Amokläufen zum Thema hatten (zudem wurde ein alter Thread von 2006 wieder hervorgeholt.)

Der Ton in diesen Threads ist mit dem Wort "hitzig" noch sehr wohlwollend umschrieben. Es wird anstatt Argumenten immer öfter zu Beleidigungen und Gehässigkeiten gegriffen (ich selber nehme mich da nicht aus). Mit einem Satz:
Der Ton ist dem Thema nicht angemessen.
Und er ist der Tatsache nicht angemessen dass jeder hier, davon gehe ich aus, ein solches Massaker nicht noch einmal wieder erleben will. (Und doch bin ich mir sicher, dass wir es werden.)

Ich gestehe ein, dass ich zu dieser Eskalation einiges beigetragen habe. Vor allem könnte ich mir vorstellen, dass meine gehässige Antwort auf den Thread "Kölner Aufruf" verschiedenen Leuten vor den Kopf gestoßen hat.

Im Großteil stehe ich zu dem, was ich inhaltlich gesagt habe, aber die Form hätte etwas freundlicher sein können.

Die Betitelung von Eltern, Lehrern und anderen an der Erziehung beteiligten Pädagogen als "Erziehungsversager" war nicht nur unfreundlich sondern auch eine dumme und unrealistische Pauschalisierung.

Hierfür und für meinen unfreundlichen Ton möchte ich mich sowohl beim Threaderöffner FritzR (der, was ich aber zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, selbst Lehrer ist) wie auch bei allen anderen Personen, die sich eventuell durch diese Äußerungen eventuell beleidigt fühlen, entschuldigen.


Die Heftigkeit meiner Reaktion auf den "Kölner Aufruf"entspringt meiner Wut (und die habe ich allerdings bis heute) darüber, dass man sich lieber um solche Nichtigkeiten wie "Killerspiele" kümmert, als das man unser kaputtes Bildungssystem, das viel zu viele Verlierer produziert, verbessert.
Und auch die Wut darüber, dass man die Dinge, denen man mittelbar die Schuld für diese Katastrophe gibt (also "Killerspiele") verteufelt, während die Hauptursache (nämlich zu lasche Waffengesetze bzw. zu lasche Umsetzung dieser Gesetze) am offensichtlichen Druck von Lobbys und Politikerinteressen scheitern.

Das soll meinen unfreundlichen Ton nur erklären, nicht entschuldigen.

MfG,
Sunnyboy

Das sollte auch hier stehen.
 
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AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

FritzR (der, was ich aber zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, selbst Lehrer ist)

Ändert das was an deiner Beurteilung der Sache?

Ich versuche seit Jahren, das Bewusstsein über den Gebrauch von PC-Spielen jeder Art klar zu machen.
Das ist noch nicht ablehen, bekämpfen, verdammen oder ähnlich.

Einfach nur darauf aufmerksam zu machen, was da passiert!

Nur ein bisschen Nachdenken!

Ist aber sehr schwer! Heutzutage!
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Mir ist nach wie vor unklar, mit welcher Energie hier und anderswo Killerspiele verteidigt werden.

Als sei die Freiheit des Abendlandes in Gefähr, wenn diese widerlichen Spiele mit ihrer Lust am Töten nicht mehr wären.

Es gibt wertvollere Freiheiten, die es zu verteidigen gilt.
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Der Ton in diesen Threads ist mit dem Wort "hitzig" noch sehr wohlwollend umschrieben. Es wird anstatt Argumenten immer öfter zu Beleidigungen und Gehässigkeiten gegriffen (ich selber nehme mich da nicht aus). Mit einem Satz:
Der Ton ist dem Thema nicht angemessen.
Und er ist der Tatsache nicht angemessen dass jeder hier, davon gehe ich aus, ein solches Massaker nicht noch einmal wieder erleben will. (Und doch bin ich mir sicher, dass wir es werden.)

Oh solange wir nicht anfangen zu respektieren, das Wut und Aggression zu unseren ursprünglichen Gefühlen gehört, solange werden wir weiter Kriege, Amokläufe, Selbstmordanschläge, Terroranschläge Gewalt und Verbrechen erleben.

Solange bleibt die Welt gespalten in die Guten und die Bösen. Ab dem Moment bleibt Aggression ein gesellschaftliches Problem. Ich habe lange gebraucht um zu erkennen, dass ich ein Recht auf meine Aggression habe.

Sunnyboy so finde ich Deinen Text hier sehr beachtenswert und gut. Deine Entschuldigung nehme ich nicht an, weil keine Schuld vorliegt. Du hast nach Deinem Wissen und Gewissen hier geschrieben und stellst jetzt fest, dass Du es in Zukunft besser machen könntest. Das ist doch ein enormer Fortschritt, von dem sich mancher eine Scheibe abschneiden kann.

meint :megaphon::schaf: rg
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Zitat von FritzR:
Ändert das was an deiner Beurteilung der Sache?

Wie gesagt: Meine allgemeine Verunglimpfung von Menschen die in der Kindererziehung tätig sind bedauere ich. Ebenso meinen Ton.

Ansonsten nein.

Ich halte nach wie vor die "Killerspiele" nur für einen Nebenkriegsschauplatz wenn es um die Aufarbeitung von Amokläufen geht. Ich halte die Probleme in der Jugendarbeit und die Barrieren die dort immer wieder auftreten für wesentlich schlimmer, ebenso wie ein Waffengesetz, dass ganz offensichtlich nach dem Gusto der Waffenlobby gestaltet worden ist, die Veränderung, die Vorgestern im deutschen Bundestag vorgenommen wurde, ist zu mau.

Ich bin dafür, dass alle "Killerspiele" (das sind für mich Spiele, in denen das Töten von Menschen ein wesentlicher Bestandteil ist und realistisch dargestellt wird) erst ab 18 Jahren erhältlich sind. Bei den meisten ist das schon jetzt der Fall, nur müssen diese Gesetze auch umgesetzt werden. (Ich habe übrigens auch nie etwas anderes gesagt.)
Mit 18 aber ist ein Mensch volljährig, sprich erwachsen (nach dem Gesetz zumindest.).
Und ein erwachsener Mensch muss auch 1. in der Lage sein und 2. das Recht haben, seine Freizeitgestaltung selbst zu gestalten. Und wenn sich ein erwachsener Mensch dazu entschließt, seine Freizeit mit dem Spielen dieser Spiele zu gestalten, dann ist das sein gutes Recht.

Zitat von FritzR:
Ich versuche seit Jahren, das Bewusstsein über den Gebrauch von PC-Spielen jeder Art klar zu machen.
Das ist noch nicht ablehen, bekämpfen, verdammen oder ähnlich.

Einfach nur darauf aufmerksam zu machen, was da passiert!

Meine Kritik richtete sich gegen den "Kölner Aufruf", nicht gegen deine Bemühungen, die ich nicht kenne.

Ein bewusster Mediengebrauch (egal um welche Medien es geht) ist wichtig und der Einsatz dafür ein gutes Bestreben.

Aber wie legt man Jugendlichen einen bewussten Medienumgang nahe? Indem man die medienpädagogische Arbeit fördert. Nicht in dem man Verbote ausspricht.

Und wie kriegt man die Kinder dazu weniger Medien zu konsumieren?

Indem man den Kindern Alternativen bietet. Ich weiß aus meiner Arbeit im Museum wie sehr Kinder (auch Jungen) für ganz unspektakuläre Arbeiten zu begeistern sind (Stricken, Modelle bauen etc.). Da sitzen dann die Kinder- ganz ohne Ritalin- still und konzentriert am Tisch und sind am Ende stolz darauf, was sie erarbeitet haben. Aber dazu muss es Angebote geben. Und den Kindern muss ein (intellektueller und praktischer) Zugang zu dieser Beschäftigungen gegeben werden. Und das passiert bis heute nicht ausreichend, schon gar nicht in den sozial schwierigeren Schichten (oder wie man diese auch immer politisch korrekt nennen mag.).

Ich würde mir mal wünschen, dass hochstehende Politiker, dass Medien EINFACH MAL SO, ohne dass irgendetwas schlimmes passiert ist, dieses Thema diskutieren.

Aber das Thema "Lage der Jugend" wird, seit ich mich für Politk interessiere immer nur dann breit besprochen, wenn gerade eine PISA-Studie gewesen ist, eine Schule die Behörden in einem offenen Brief um Hilfe bittet oder eben jemand seine Mitschüler umbringt.

Und dann gibt es ständig negativ Forderungen, was man alles verbieten muss, anstatt positive Forderungen zu stellen und progressive Vorschläge zu machen.

Wir müssen uns eines nur klar machen:
Ein Vorgehen gegen "Killerspiele" sei es ein Verbot, sei es eine klare Altersbeschränkung (was ich befürworte) bringt nichts. Auch Kinder und Jugendliche werden diese Spiele weiterhin konsumieren.

Nur: Wenn diese Jugendlichen und Kinder im Umgang mit Medien geschult sind, dann muss man sich keine Sorgen machen, dass sie davon Schaden nehmen. Dann ist das illegale Spielen eines "Killerspiels" wesentlich ungefährlicher als der illegale Drogen- oder Alkoholkonsum- oder der illegale Waffenbesitzt. Die töten unter Umständen nämlich in echt.

Mögen "Killerpsiele" auch ästhetisch fragwürdig sein. Sie töten jedenfalls nicht.

Und bei der Meinung bleibe ich.

MfG,
Sunnyboy
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Ich denke alles was einen Suchtcharakter fördert ist für unsere Gesellschaft sehr gefährlich. Dies führt regelmäßig zum Tod.

Das Leben ist ein Wechselspiel und es gilt sich in diesem Wechselspiel zu bewähren dazu brauchen wir gute Beziehungen und den Mut sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen

meint :gitarre::schaf: rg
 
Innenministerkonferenz

Die Innenministerkonferenz befürwortet ein Verbot der Killerspiele, in denen das Töten "ein wichtiger Bestandteil des Spieles und in realistischer Weise dargestellt werden". (Ich zitiere aus dem Kopf.)

Bravo!, sage ich.
 
AW: Innenministerkonferenz

Die Innenministerkonferenz befürwortet ein Verbot der Killerspiele, in denen das Töten "ein wichtiger Bestandteil des Spieles und in realistischer Weise dargestellt werden". (Ich zitiere aus dem Kopf.)

Bravo!, sage ich.

Ist die Innenministerkonferenz auch so schlau und als Ersatz dafür Spiele anzubieten, wie Menschen alle gemeinsam gewinnen können? Erst dann kann ich bravo sagen.

meint :megaphon: :schaf: rg
 
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AW: Innenministerkonferenz

Die Innenministerkonferenz befürwortet ein Verbot der Killerspiele, in denen das Töten "ein wichtiger Bestandteil des Spieles und in realistischer Weise dargestellt werden". (Ich zitiere aus dem Kopf.)

Bravo!, sage ich.

du sagst ja nur Bravo, weil dich das Verbot gar nicht beträfe...

Der Rote Baron
 
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