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Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

persönlicher aufruf um unterstützung

Das ist doch kein Trost Westwind. Das ist doch um an die Decke zu gehen und die Wände rauf und runter.

Das System hat den Kindern zu dienen und nicht die Kinder dem System!

Wann bekommen wir das endlich in unsere Köpfe?
:wut3: :wut3: :wut3:

Wann hören wir auf etwas glatt zu :buegeln: was nur :banane: ist? Das ist ja wirklich nur zum :spei1: :spei1:

meint :megaphon: :schaf: rg

GOTT-SEI-DANK !!!!!!!!!!

*seufz*

GOTT-SEI-DANK !!!!!!!!!!

ich bin soooooooo froh, dass das endlich mal wer genauso sieht wie ich!

GOTT-SEI-DANK !!!!!!!!!!



glaubte schon, dass ich mit meinem komischen kind und meinen komischen ansprüchen auf dem mond leben muss!

und jetzt endlich!
endlich, liebe graefin, sprichst du es auch aus!
das, was sich insgeheim schon manche anderen menschen denken.
und das, was sich noch viele nicht zu denken trauen!

aber jetzt ist es heraussen.

und ich darf mir endlich zugestehen, dass mein sohn ein ganz normales kind ist, mit talenten und begabungen - und mit bereichen, wo er nicht dem standard entspricht, der die norm für einen 13-jährigen festgelegt hat.
und ich bin eine normale mutter.
die ihr kind gerne von sich ablösen lassen will - aber mit argusaugen verfolgt, ob ihm das auch gelingen kann.....ob das umfeld ihm dabei hilft, ob es ihn wohlwollend und unterstützend aufnimmt.....oder ob ihm das erschwert wird.

und es wird ihm erschwert.....sehr sogar.

aber das kann ich leider derzeit nicht ändern.

nur hinausschreien in die welt: LEUTE, HELFT doch unseren KINDERN !!!!

damit sie groß und stark - und glücklich und frei werden können.

und HELFT uns MÜTTERN !!!

damit wir unsere kinder selbständig in die welt gehen lassen können.

HELFT UNS!

BITTE!
 
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AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Wer weiß, ob die Montessori-Schulen in Deutschland
(staatlich) gefördert werden? - Wenn ja, wie?

Hallo, Reinhard, soweit ich weiß tragen sich Montessorischulen durch Mitgliederbeiträge der Eltern.
=> http://www.montessori-sonthofen.de/montessori_finanzierung.pdf
Und es gibt keine staatlichen Zuschüsse.

Hier die Eingangsseite => http://www.montessori-sonthofen.de/montessori_eltern.html

Dort kannst du sicher genauere Informationen erhalten.

Gruß Fritz
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Hallo, Reinhard, soweit ich weiß tragen sich Montessorischulen durch Mitgliederbeiträge der Eltern.
=> http://www.montessori-sonthofen.de/montessori_finanzierung.pdf
Und es gibt keine staatlichen Zuschüsse.

Hier die Eingangsseite => http://www.montessori-sonthofen.de/montessori_eltern.html

Dort kannst du sicher genauere Informationen erhalten.

Gruß Fritz

Hallo Fritz,

Ich habe da gerade einen wilden Aufschrei von kathi gelesen.
Hast Du ihn auch gelesen? Oder noch nicht?

Diese Aufeinanderfolge von von Kathis Post und anschließend Deinem Post, lässt bei mir einfach den Verdacht aufkommen, wie schon so oft erlebt. Wir machen es mal wie die drei Affen nichts sehen, nichts hören und nichts sagen.
Deswegen ist bei mir der erste Schritt zu Todsünde die Ignoranz.
Diese Echolosigkeit, die ich hier jetzt Kathi gegenüber wahrnehme, ist einfach nur seelisch grausam.:teufel2::teufel2::teufel2:

Dies nur zu Deiner Haltung jeden Fehler akribisch zu bemerken. Emotionale Versäumnisse scheinen für einen Mann keine Bedeutung zu haben. Ist auch schwer da geht der ganze beziehungslose Stolz bei :baden:

meint :megaphon: :schaf: rg
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

liebe leute,

ja, es ist so, dass ich nicht fertig damit werde, das, was mein sohn derzeit durch das schulsystem abfängt, aufzuarbeiten.

denn das problem ist ja, dass von den anderen das, was er - als kind - als störend oder demotivierend empfindet, meistens nur als "sein" persönliches problem gesehen wird....oder etwa auch als "mein" problem als (überempfindliche) mutter.

"wir sind da halt soooooo empfindlich!"
"der sohn eine lusche, die mutter hysterisch."

"der sohn ein mittelmäßiger bis schlechter schüler."
"die mutter hätte gerne, dass aus ihm etwas wird."

"der sohn wehleidig, hat dauernd was."
"die mutter gibt der schule die schuld für ihre eigene unfähigkeit."



ja, eines ist deutlich: seit er in die schule geht, merke ich, wie ich damit nicht klar komme.
ja, ich muss zugeben, ich bin UNFÄHIG mit diesem system klar zu kommen.


komischerweise war das im kindergarten gar nicht so!
da ging der bursche gerne hin. und ich war glücklich, dass er sich dort so wohl gefühlt hat.

aber in der schule wurde das schlagartig anders!
und ich merke, wie andere kinder und deren eltern damit nicht klarkommen.
doch die meisten von ihnen schauen da gar nicht hin. sie haben schlichtweg resigniert......da stinken die kinder halt in die 2. oder 3. leistungsgruppe ab und werden dann igendwann mal verkäufer oder früh schwanger. in der volksschule waren sie noch gut oder mittelmäßig. ab der 5. schulstufe haben sie sich rapide verschlechtert, sind demotiviert und ziehen sich in sich selbst zurück.

mein sohn ist ein intelligentes bürscherl. deswegen haben mein mann und ich den schulwechsel von der normalen hauptschule in ein privates gymnasium gewagt (ab der 7. schulstufe)....und schließlich wurde er ja dort auch aufgenommen.
der unterschied zur vorigen schule ist auch ein sehr großer: es ist nämlich der umstand, dass die dortigen lehrer menschlich einfach nett sind und die kinder an und für sich mögen. einzelne professoren sind auch pädagogisch sehr gut. diese gegenstände sind also wesentlich interessanter für meinen sohn geworden.....das lernen für diese fächer gelingt nun leicht und ohne anstrengung.

aber insgesamt ist der druck auf ihn zu groß.
und - wie gesagt: es macht einfach die gesamtheit der lernanforderungen keinen spaß mehr....da alles zu viel ist - und der überblick für ihn selbst über das alles nicht gewahrt bleiben kann.
er ist also sich selbst nicht mehr der meister - und kann es auch nicht werden. er ist ein opfer eines vorgegebenen stundenplans, dem er sich jeden tag neuerlich fügen muss.

das kind reagiert darauf mit resignation, und stumpft ab...tut so, als bräuchte er nichts mehr zu spüren. so ein viedospiel kommt da gerade recht!
anfangs hat er mir gar nichts von den neuerlichen schwierigkeiten erzählt.....zu groß war der wunsch, dass es nun endlich "gut" werden kann.
und so hat es am anfang dieses schuljahres auch ausgesehen.
stattdessen haben sich langsam aber doch wieder die überforderungen und probleme eingeschlichen.

ich bemerkte, wie mein sohn anfing, dick zu werden!!! :haare:

sein essverhalten änderte sich: er fing an, den frust in sich hinein zu futtern und ihn kräftig runter zu schlingen.
als folge davon ist seine frühere sportlichkeit in den keller gerasselt.
zeit dafür ist ja sowieso keine mehr vorhanden, seit den langen fahrtzeiten zur schule!
und seit der neue turnprofessor etwas überhöhte anforderungen stellt, die mein sohn durch eine knöchel- und knieverletzung beantwortete.


ich als mutter zu hause versuche natürlich dem kind den rücken zu stärken.
ich rede ihm gut zu, dass die neue schule doch wesentlich besser sei als die vorherige. was er ja auch bejaht.
dennoch bleiben die schwierigkeiten vorhanden.
besuche bei ärzten bestätigen nur, dass das alles "ganz normale" reaktionen auf die schule seien!!! :haare:

zur rückenstärkung lerne ich also von anfang des schuljahres an mit dem kind latein......denn der stoff ist neu und ich will ihm den sprung hinein erleichtern.
bald zeigt sich, dass der stoff dermaßen dicht ist, dass wir dabei kaum nachkommen.
anfangs machte es auch spaß - aber es wird einfach so schnell vorangegangen, dass nichts richtig sattelfest wird. dauernd muss man die eigenen lücken erkennen und hat das gefühl, nicht gut genug zu sein. aber es ist keine kraft mehr da, weiter zu lernen.
und bald hat man das gefühl, dass sich diese lücken nicht mehr so leicht schließen lassen....denn immer mehr neuer stoff steht vor der tür.
und der alte sitzt noch immer nicht so, dass man freude daran haben könnte.

so bleiben nur die wochenenden und ferientage, um den stoff, der täglich verlangt wird, nach zu lernen.

und im hinterkopf frage ich mich schon die ganze zeit: wofür das alles?

damit der horizont der kinder größer wird?

--> wenn sie dicht machen, ist der gegenteilige effekt eingetreten.


durch diesen großen druck und zwang von außen ist unser ganzes familienleben beeinträchtigt. statt dass die schule eine hilfe für die familien wäre, weil die kinder gut untergebracht und gut unterrichtet werden, passiert das genaue gegenteil.
aufatmen gibt es nur, wenn ferien sind.

mein wunsch wäre es, dass mein sohn in eine schule ginge, die ihm beibringt, wie er sich wissen aneignen kann.
die ihn dafür interessiert, genauer nachzufragen, genauer hinzuschauen.
die inspirierend ist und aus den wissbegierigen kleinen menschen große menschen macht, die sich ihrer selbst sicher sind, ihren weg finden können und sich in der welt zu behaupten wissen.

eine schule, in die mein kind gerne hingeht. wo er sich mit gleichaltrigen treffen kann, wo er mit diesen gemeinsames erleben kann. wo ihm aber auch dabei geholfen wird, konflikte mit anderen kindern gütlich auszutragen.
wo eine gevorgenheit da ist, die es den kindern leicht macht, zu wachsen und glücklich in die zukunft zu schauen.

eine schule, die es mir als mutter leicht macht, mich mehr und mehr aus dem leben meines kindes zurück zu ziehen.
wo ich ihn mit den anderen menschen, die ihn während des tages umgeben, gut aufgehoben weiß.
wo ich das vertrauen haben kann, dass er sich gut und möglichst problemlos ent-wickelt.


leider ist das gegenteil der fall.
ich habe das gefühl, dass sowohl mein sohn als auch ich - dass also wir beide schon längst mehr voneinander los lassen wollten (und auch könnten!) - wenn es nicht so große lernmäßige schwierigkeiten für ihn gäbe, die er mAn alleine noch nicht bewältigen kann.
ich kann ihn nicht einfach auslassen und seinem schicksal überantworten und dabei zuschauen, wie er damit nicht fertig wird.

ich will nichts anderes, als men kind und alle anderen kinder froh, wissbegierig und vital zu sehen.
stattdessen muss ich zuschauen, wie sie im kollektiv immer trister, unbeweglicher und muffiger werden.

das alles macht mich ungeheuer traurig.
und ich alleine kann das nicht aufhalten. das ist mir schon lange klar.

und es ist auch nicht mein alleiniges problem. denn in unserer familie ist ja alles in ordnung.
es ist ein gesellschaftliches problem.
es ist das problem von uns allen, dass UNSERE KINDER UNGLÜCKLICH SIND.

und dass wir bisher dabei nur weggeschaut haben.


ich wünsche mir, dass wir alle sehen, dass es so nicht weitergehen kann.
und dass wir uns daran machen, etwas zu ändern.
damit unsere kinder wieder lachen können. und sich unbeschwert auf den nächsten tag freuen können.
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Hallo kathi,

das Problem ist, das System wird sich nicht einem Einzelschicksal beugen, es hat immer die Interessen der meisten Menschen zu vertreten und Randgruppen oder Einzelkämpfer müssen im System selber für ihr Dasein kämpfen, haben aber dann den Vorteil wenn es gelingt etwas leben zu können das wirklich selten und kostbar ist und somit ungemein befriedigend.
Gestern bei einem längeren Gespräch über Normalität und Krankheit mit einer guten Freundin viel mir ein, hat jemand nicht normale Voraussetzungen durch Ahnen oder Biografie muss er es mit nicht normalen Verhaltensweisen und Denkweisen ausgleichen und das ist völlig normal.

gruß fluuu
 
ich bin kein einzelfall!

hallo fluuu,
da hast du ganz recht.

die sache ist nur: es ist kein einzelschicksal, was ich da erlebe.
jeder aufgeschlossene mensch, mit dem ich rede, bestätigt mir, wie schwer es ist, die kinder durch die schule zu bringen.
auch die, deren kinder gute noten haben, sagen das selbe.
es gibt nur einen verschwindenden prozentsatz an kindern, wo das nicht so ist. kinder, die ganz, ganz leicht und noch dazu gerne genau das erfüllen, was lehrplan, lehrer und schule sich von ihnen vorgestellt hat.
das sind die paradekinder, an denen das system immer wieder gemessen wird.

alle anderen ringen sich durch diese zeit durch.
mit mehr oder weniger erfolg.

das beispiel zum heutigen tag:
heute kam eine bekannte zu mir, die mir beiläufig erzählte, dass sie gestern von der schule zu einem tribunal zitiert wurde:
ihr sohn (13j) steht in fast allen fächern zwischen 4 und 5, er hat so viele fehlstunden, dass die lehrer fürchten, ihn nicht beurteilen zu können.
der bursche ist schmächtig, ein scheidungskind, seine beiden älteren brüder sind minderbegabt und gingen in die sonderschule.
durch seine schwache gesundheitliche konstitution hat er viele fehltage in der schule.
er selbst zählt sich zur gruppe der emu´s.

die lehrer redeten auf die frau ein, dass sie ihm endlich die leviten lesen solle, damit er mehr lerne und nicht so oft fehle und so das schuljahr positiv abschließen könne.

jetzt frag ich mich: wie soll diese frau das machen?
und: wenn sie es könnte, dann hätte sie es doch schon längst getan.

wie soll ein mensch das machen, wenn ein ganzes system dabei versagt.

das größte ist: diesen burschen kenne ich seit der volksschule, da er ein freund von meinem sohn war.
er ist sehr intelligent - doch er hat im elternhaus niemanden, der sich mit ihm vor die schulbücher setzen könnte.
die frust-stimmung in der schule nimmt ihm den letzten nipf.
er allein gegen das ganze system, das ihn dauernd runtermacht - das kann er einfach nicht schaffen.

und wie - bitte - soll diese mutter dem kind helfen - wenn nicht dadurch, dass sie ihm wenigstens den rückhalt gewährt, dass er sich diesem system an manchen tagen entziehen darf?

und dann wird sie vor den schulkadi zitiert und von mehreren lehrern ins verhör genommen und als "schlechte, unfähige mutter" runtergemacht.

wer von euch kann sich vorstellen, dass so diese frau selbstbewusst vor die lehrer hintritt und ihnen frank und frei sagt, wie schlecht es ihrem sohn in diesem system geht?
und dass er deshalt krank ist, weil er die stunden dort einfach nicht durchdrücken kann.

diese frau ist nicht so aufmüpfig wie ich.
die ist auch nicht so "hysterisch" wie ich.

die ist nur mehr MACHTLOS und ohnmächtig - so wie ihr kind.

um das es eigentlich gehen sollte.
aber das, das kommt ganz sicher unter die räder, wenn es so weitergeht.

und keiner hat´s bemerkt......
außer mir.
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

liebe leute,
eine schule, die es mir als mutter leicht macht, mich mehr und mehr aus dem leben meines kindes zurück zu ziehen.
wo ich ihn mit den anderen menschen, die ihn während des tages umgeben, gut aufgehoben weiß.
wo ich das vertrauen haben kann, dass er sich gut und möglichst problemlos ent-wickelt.[/COLOR]
Du hast viele und große und richtige Wünsche.
Ob Du Dich aus dem Leben Deines Kindes zurück ziehst oder nicht, dass hast Du zu entscheiden und kein anderer Mensch.
Dass Du es nicht kannst, liegt daran, dass Du kein Vertrauen zu Deinem Sohn und zu den Lehren hast.
Es ist nicht die Aufgabe einer Mutter mit dem Sohn die Hausaufgaben zu machen. Das ist eine zu große Belastung für ein Kind. Dein Sohn zeigt Dir doch schon, dass er alles in sich rein frisst. Warum bleibst Du in dem Hamsterrad. Er muss!
Warum muss er? Für wen muss er? Hast Du eine Ahnung davon, ob Dien Sohn in 30 Jahren die Dinge noch braucht, die er heute lernen muss? Wozu noch Latein? Will Dein Sohn Arzt, Priester oder Historiker werden?
Was kannst Du von dem noch gebrauchen, was Du in Deiner Schulzeit gelernt hast?
Was brauchst Du jetzt ganz konkret hier von den Forumsteilnehmern um das Schulproblem mit Deinem Sohn zu lösen?

leider ist das gegenteil der fall.
ich habe das gefühl, dass sowohl mein sohn als auch ich - dass also wir beide schon längst mehr voneinander los lassen wollten (und auch könnten!) - wenn es nicht so große lernmäßige schwierigkeiten für ihn gäbe, die er mAn alleine noch nicht bewältigen kann.
ich kann ihn nicht einfach auslassen und seinem schicksal überantworten und dabei zuschauen, wie er damit nicht fertig wird.

Das ist eine sehr gute und ehrliche Beschreibung von Deiner Situation mit Deinem Sohn. Hier kannst Du wenn Du es willst,was ändern.
Ich bin eine totale Schulversagerin gewesen und nach der Quinta zurück auf die Volksschule gegangen. Ich habe dann über den zweiten Bildungsweg meine weitere Ausbildung gemacht. Ich war taub für alle Mahnungen die mir in dem Alter entgegen gebracht wurden.
Wenn Dein Sohn also so große Lernschwierigkeiten hat runter von der ihn und Dich überfordernden Schule. Das jetzige Wohl Deines Sohnes sollte Vorrang haben vor allem anderen. PUNKT
Raus aus dem Hamsterrad Leistung und noch mehr Anstrengung!

ich will nichts anderes, als men kind und alle anderen kinder froh, wissbegierig und vital zu sehen.
stattdessen muss ich zuschauen, wie sie im kollektiv immer trister, unbeweglicher und muffiger werden.

das alles macht mich ungeheuer traurig.
und ich alleine kann das nicht aufhalten. das ist mir schon lange klar.

Dann überlasse es doch Gott.

und es ist auch nicht mein alleiniges problem. denn in unserer familie ist ja alles in ordnung.
es ist ein gesellschaftliches problem.
es ist das problem von uns allen, dass UNSERE KINDER UNGLÜCKLICH SIND.

und dass wir bisher dabei nur weggeschaut haben.

Das weiß ich nicht so, wenn ich Deinen Beitrag so lese. Du erlaubst es Dir und Deinem Sohn anscheinend nicht Euch das Leben etwas leichter zu gestalten. Welcher Zwangsmechanismus ist da am Werk?


ich wünsche mir, dass wir alle sehen, dass es so nicht weitergehen kann.
und dass wir uns daran machen, etwas zu ändern.
damit unsere kinder wieder lachen können. und sich unbeschwert auf den nächsten tag freuen können.


Wer ist in diesem Fall wir?
Wie ist Dir dabei geholfen, wenn ich es genau so sehe wie Du?
Steigst Du dann aus aus dem Dich und Deinen Sohn überfordernden System?
Kannst Du auf die verlockenden Aussichten für eine bessere Zukunft aus Liebe zu Deinem Sohn verzichten?

fragt verwundert :schaf: rg
 
AW: ich bin kein einzelfall!

wie soll ein mensch das machen, wenn ein ganzes system dabei versagt.

Hallo Kathi,

genau das ist der Punkt: das "System" hat eine unangenehme, systemimmanente Eigenart: es hält sich per se für "richtig". Fehler ausgeschlossen.

Wenn ich gefragt werde, wie ich mir ein anderes (Schul-)system vorstellen könnte, versuche ich als erstes, eben *diesen* Fehler nicht nachzumachen. Als einzelner könnte ich daher keinen vollständigen Entwurf eines "besseren" Systems abgeben. Das wäre mit gleicher Münze anmaßend.

Aber das Schulsystem ist in gewisser Weise auch nur der Spiegel der Gesellschaft an sich. Konkret: der Spiegel des in den Köpfen verankerten Leistungsdenkens. Es gilt überall in Europa der Grundsatz: du mußt BESSER sein (als die anderen). Dieser Gedanke wird nicht als das entlarvt, was er eigentlich ist: krank. Etwa so krank wie die Verankerung des Prinzips des "stetigen Wachstums" der Wirtschaft im Grundgesetz. Einmal unverrückbar als Paradigma verankert wird es einfach nicht mehr hinterfragt - und generiert sozusagen aus dem geistigen Hinterhalt als Folge ständig neues Leid, das dann generationsweise perpetuiert wird. Zeigt man als einzelner mit dem Finger auf dieses Problem, rotten sich sofort alle umstehenden Systemgläubigen zu einer Angriffsformation zusammen, denn ihr Weltbild ist (gefühlt) bedroht.

Kinder haben einen sehr natürlichen Instinkt für alles was "falsch" läuft. Unbewußt suchen sie nach einem Ausweg, können aber - mangels bewußter Strategien und mangels Macht - häufig nur Lösungen praktizieren, die in der realen Welt neue Probleme schaffen. Das Kind, das den Schulstreß als unmenschlich überzogene Leistungsanforderung identifiziert und damit völlig im Recht ist, kann ja schlecht einfach wochenlang zuhause bleiben. Also wird es wohl krank werden. Oder verhaltensauffällig. Und schon kommt irgend so ein Trottel von schlauem Lehrer auf die Idee, dem Kind müsse "geholfen" werden... die Eltern sollen womöglich noch zum Vollstrecker des barbarischen Leistungsdenkens gemacht werden.

Aber: das Kind ist nicht das Problem. Die Eltern sind nicht das Problem. Nicht einmal der unaufmerksame Lehrer ist das Problem. Sondern diese gefährliche Eigendynamik auf der ganzen Welt, daß diese Sucht nach immer mehr an Besitz die Seelen der Menschen vergiftet. Es wird überall verglichen und konkurriert. Auf die einen vergleichenden und konkurrierenden Menschen reagieren die anderen wieder mit Vergleichen und Konkurrenz. Daraus resultiert der dumme Irrglaube: "ich muß mich mehr anstrengen" (wieso?). Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben (warum?). Und, besonders schlimm: mein Kind soll es besser haben... (wozu?)

Ich behaupte: alle Probleme der menschlichen Zivilisation beruhen auf dem Wahn nach Anpassung. Anstatt Mißstände anzuprangern, zu analysieren und Utopien schrittweise in die Wirklichkeit umzusetzen, meinen die allermeisten: jo mei, des is halt so. Da mußt dich halt anpassen. Mußt schauen, wie du dich da durchwurschelst... und es finden sich Milliarden Affen auf dieser Welt, die schon so verblödet sind, daß sie dich auch noch dazu auffordern: jetzt rebellier' doch nicht, des bringt doch nix...

Tatkraft wird zu pubertierender Rebellion umgedeutet. Wahrheitsliebe zu Naivität.

Auf diese Weise können die Machtmenschen weiterhin diesen Planeten und ihre Bewohner ausbeuten und zerstören.

Vielleicht dazu passend ein Zitat aus "Die Matrix": "ihr Menschen seid eine Krankheit..."


Der Rote Baron
 
@ rote graefin

ja rote graefin,
ich bin in diesem hamsterrad. das stimmt.

lustigerweise bin ich es um ecken weniger als die meisten anderen mitmenschen es sind. aber dennoch: ich BIN im :hamster:rad drin.

und ich stiege lieber heute als morgen aus......wenn ich nur wüsste WIE und WOHIN.

wenn es nur um mich ginge, dann wär´s ja leichter: aber es geht auch um meinen sohn.
und darum, dass er irgendwo mit gleichaltrigen kindern kontakt haben kann.

des weiteren, WILL er ja erfolg in der schule haben.
nur: es gelingt halt nicht so leicht und ohne anstrengung.

und des weiteren: ich sehe ja, dass es unserem ganzen kollektiv so oder ähnlich geht. wieso denn sonst gibt es diese amokläufer in den schulen?
und wieso sonst saufen sich die kids ins koma?

in Ö gibt es derzeit hitzige diskussionen der bildungsministerin mit der lehrergewerkschaft.
und gerade heute wurde verlautbart, dass alle schulautonomen tage für´s nächste jahr gestrichen sind, weil die lehrer mehr unterrichten sollen als bisher.
die leidtragenden aber sind die schüler. weil denen sind nun die lern- und ruhepausen weggenommen worden.
das finde nicht nur ich: das sehen ja schon mehrere menschen so.

es wird dadurch ja sichtbar, dass die kinder mehr PAUSEN brauchen, um das gelernte zu verarbeiten. mehr ruhe und muße also.
weil sie eben keine maschinen sind, die lt zeitplan eier zu legen haben.....

ich agiere deshalb so und hier, weil ich hoffe, dass die menschen, denen es ähnlich geht wie mir und meiner familie, sich ebenso zu artikulieren getrauen.

damit endlich sichtbar wird, dass unser leistungsorientiertes schulsystem nicht für unsere kinder geeignet ist.

und auch nicht für uns als menschen in dem von uns geschaffenen system!

es geht darum mehr freude und lust in das leben zu bekommen.
und zwar als einzelner und auch als kollektiv.

es geht um einen gesinnungswandel.

und du hast natürlich recht: wenn es nicht weiter geht, dann werde ich meinen sohn aus der schule nehmen. er muss keineswegs maturieren.
und latein muss er schon gar nicht können (wiewohl er ja nicht untalentiert dafür ist....wie für die anderen fächer auch!!!). latein hat er ja nur deshalb, weil es in dieser schule keine andere möglichkeit gab - und andererseits wiederum für uns keine andere schule in frage kam.

mir persönlich ist geholfen, wenn mehrere menschen schon sehen und auch zugeben, dass wir als gesellschaft da ganz schön in die irre laufen......und dass wir unsere kinder als vorhut vorausschicken.

warum mir das so wichtig ist?

ich weiß es nicht. ich muss halt meine maul aufreissen und das, was ich sehe, rausschreien. :megaphon:
weil, ich halt´s sonst einfach nicht mehr aus.

liebe grüße an dich
kathi
 
Werbung:
@ roter baron:

ja, lieber baron!

so ist es. allem stimme ich zu.
besonde hervorheben möchte ich:
Kinder haben einen sehr natürlichen Instinkt für alles was "falsch" läuft. Unbewußt suchen sie nach einem Ausweg, können aber - mangels bewußter Strategien und mangels Macht - häufig nur Lösungen praktizieren, die in der realen Welt neue Probleme schaffen. Das Kind, das den Schulstreß als unmenschlich überzogene Leistungsanforderung identifiziert und damit völlig im Recht ist, kann ja schlecht einfach wochenlang zuhause bleiben. Also wird es wohl krank werden. Oder verhaltensauffällig. Und schon kommt irgend so ein Trottel von schlauem Lehrer auf die Idee, dem Kind müsse "geholfen" werden... die Eltern sollen womöglich noch zum Vollstrecker des barbarischen Leistungsdenkens gemacht werden.

dieser umstand hat dazu geführt, dass wir punkto schulsystem genau dort stehen wo wir heute sind.
und die videospiele sind die reine ausrede dabei.

Ich behaupte: alle Probleme der menschlichen Zivilisation beruhen auf dem Wahn nach Anpassung. Anstatt Mißstände anzuprangern, zu analysieren und Utopien schrittweise in die Wirklichkeit umzusetzen, meinen die allermeisten: jo mei, des is halt so. Da mußt dich halt anpassen. Mußt schauen, wie du dich da durchwurschelst... und es finden sich Milliarden Affen auf dieser Welt, die schon so verblödet sind, daß sie dich auch noch dazu auffordern: jetzt rebellier' doch nicht, des bringt doch nix...

Tatkraft wird zu pubertierender Rebellion umgedeutet. Wahrheitsliebe zu Naivität.

Auf diese Weise können die Machtmenschen weiterhin diesen Planeten und ihre Bewohner ausbeuten und zerstören.


das ist der außenseiter, der das system in gefahr bringt und deshalb entweder als narr hingestellt oder sogar umgebracht werden muss.

es geht mir darum, so lange diesen umstand öffentlich und lautstark zu vertreten, so lange ich kann.

in der hoffnung, dass die zustimmung und der mut rundum einfach mehr werden können.

liebe grüße an dich
kathi
 
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