• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Klimawandel

Wo siehst du heutzutage noch eine sachliche Diskussion oder eine politische Auseinandersetzung?
Die sachlichen Diskussionen finden praktisch nie in der Öffentlichkeit statt.
Würde auch wenig Sinn machen, da die Öffentlichkeit, die ja vornehmlich aus Laien besteht,
den Inhalt nicht ausreichend verstehen können. Weiters birgt der Kontakt der Diskussionsrunde
mit der Öffentlichkeit die Gefahr, dass sich die Diskutanten dann anders verhalten - sozusagen
abgelenkt sind. Daher finden sachliche Diskussionen in der Regel in engen Kreisen unter Experten statt.
Enge Kreise, da eine Diskussion mit tausenden Teilnehmern natürlich nicht alle zu Wort kommen lassen kann.

Politische Auseinandersetzungen hingegen finden sehr wohl und sehr gerne in der Öffentlichkeit statt.
Geht es doch hier nicht nur um die Durchsetzung der eigenen Linie (hat schon jemand mal eine politische
Debatte verfolgt, bei der eine Partei eingestanden hätte, falsch zu liegen oder eine Partei sich von etwas
überzeugen hätte lassen ?) sondern um die Bewerbung der eigenen Haltung in Richtung des Publikums.

Es geht also um etwas völlig anderes als bei sachlichen Diskussionen. Dessen ungeachtet, betreiben
regierungsverantwortliche Politiker durchaus sachliche Diskussionen. Diese aber unter Ausschluss der
Öffentlichkeit, in Ruhe. Erst nach Ende jener gibt es ggf. Pressekonferenzen, bei denen man der Öffentlichkeit
deren Ergebnisse präsentiert.
Das hat nichts mehr mit einer Debatte zu tun. Auf jedes Argument wird sofort eingeschlagen. Ob es gut ist oder nicht spielt keine Rolle. Das Argument kommt nicht von mir, also hau ich drauf was geht, nur um meinen Konkurrenten schlecht zu machen. Zur Not eben mit Scheinargumenten. Als Rechtfertigung dann einfach, macht ja der andere genauso.
Mir ist schon bewusst, vieles davon ist nur Show. Aber ich muss mir auch bewusst sein, was diese Show anrichtet. Und das jetzt schon über mehrere Jahre und Jahrzehnte. Mit den Auswirkungen muss man dann eben leben lernen.
Vielleicht nichts zu tun mit der Art von Debatten, die du bevorzugst - aber Debatten sind es dennoch.
Wie ich oben schrieb, öffentlich debattierende Politiker haben nicht das Ziel, die Gegenseite von ihren Argumenten zu überzeugen, sondern ihre eigenen Ansichten in der Wählerschaft zu bewerben. Kickl in seiner in Debatten und Ansprachen flehend klindenden Stimmlage weiß genau, dass er die folgende Abstimmung verlieren wird, aber er hofft damit auf Zuspruch bei Teilen des Wahlvolkes - und da erhofft er sich mehr Erfolg mit der Beschmutzung seiner Gegner inklusive plumper Unwahrheiten als mit sachlichen Erörterungen.

Auch wenn ich die Masche von Kickl erbärmlich finde, die Schuld daran gebe ich jenen Wählern, die seine Masche mit Erfolg belohnen. Kickl zieht nur seinen Vorteil aus diesen Idioten, das kann ich ihm nur mit Einschränkungen verübeln.
 
Werbung:
Da hast du was missverstanden. Nach der Kollision mit dem Eisberg blieb der Titanic etwa 2 1/2 Stunden bis zum Untergang.
Hätten alle Menschen im Maschinenraum Wasser rausgekübelt, wären zu diesen ~150 Minuten vielleicht 1 oder 2 dazugekommen.
Diese Minuten hätten aber dann ALLEN das Leben gekostet, weil niemand in die Rettungsboote gekommen wäre.
Hab ich nicht missverstanden, nur das Beispiel auf das Klima umgelegt.
Hätten damals alle Menschen im Maschinenraum mitgeholfen (oder jeder hätte eine Aufgabe übernommen), hätte das nicht den Untergang verhindert. Aber eventuell hätte man so Zeit bekommen und die anderen Schiffe wären rechtzeitig zur Titanic gekommen. Dann wären weniger Menschen im kalten Wasser ertrunken. Sogar Jack hätte es dann auf der Türe überlebt:)

Also die ganzen Maßnahmen halte ich nicht für sinnlos beim Klimawandel, den Eindruck will ich jetzt nicht erwecken.
Ja sicherlich, aber um keine Kritik jetzt konkret bewerten zu können, muss die Kritik selbst schon konkret sein.
Ich kritisiert da mal gar nichts.
Man darf nicht sagen es sei Whataboutism wenn man sagt, Österreich verursache nur 0,2% des CO² Ausstoßes. Sagt in dem Fall ja auch niemand, man muss ich nur klar sein, über was man spricht.
Im Gegenzug darf ich nicht immer sagen, es bringt eh alles nix weil eben nur 0,2%. Weil letztlich geht es hier bestimmt um das Thema mit der Titanic - hinauszögern kann auch schon genug sein.
Selbst hier im Forum gibt es diverse, die sich anschickten und weiterhin anschicken, die Impfung als böse, schlecht, etc darzustellen.
Dann hat man es eben nicht geschafft alle mit ins Boot zu holen.
Bei vielen geht es ja bei der Kritik auch gar nicht um die Sache sondern man will nur sein generelles Unbehagen mitteilen. Das kann ich schon verstehen und habe auch kein mitleid mit der Politik. Das hat man selbst verursacht.
Ich kann auch verstehen, dass einige Menschen so handeln. Wenn einem immer wieder etwas vorgeworfen wird und man denunziert wird, nimmt man irgendwann diese Haltung zum Trotz ein.
Ich tue mir schwer, "alle Kritiken, ohne Ausnahme" pauschal zu beurteilen.
Soll auch nicht pauschal sein und muss gar nicht von dir kommen. Sollte nur in den ganzen Diskussionen so geschehen.
Das sehe ich zumindest nicht so. Wir sind hier halt auf den Weg Richtung USA. Für jeden sein eigenes TV Programm und Medien. Trägt nicht gerade dazu bei, alle ins Boot zu holen. Wenn das eintritt, kann man es gleich sein lassen.
 
Da hast du was missverstanden. Nach der Kollision mit dem Eisberg blieb der Titanic etwa 2 1/2 Stunden bis zum Untergang.
Hätten alle Menschen im Maschinenraum Wasser rausgekübelt, wären zu diesen ~150 Minuten vielleicht 1 oder 2 dazugekommen.
Diese Minuten hätten aber dann ALLEN das Leben gekostet, weil niemand in die Rettungsboote gekommen wäre.
Tja, ich denke, dass du einen gewissen Pessimismus pflegst, und der Vergleich mit der Titanic ist hier auch wenig zielführend.

Wir werden nicht umhin kommen, beides zu tun - was ja auch schon getan wird. Wir werden sowohl die Küstengebiete stabilisieren müssen und trotzdem CO2-neutral werden müssen, denn daran hängt noch weitaus mehr als nur eine globale Erwärmung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab ich nicht missverstanden, nur das Beispiel auf das Klima umgelegt.
Hätten damals alle Menschen im Maschinenraum mitgeholfen (oder jeder hätte eine Aufgabe übernommen), hätte das nicht den Untergang verhindert. Aber eventuell hätte man so Zeit bekommen und die anderen Schiffe wären rechtzeitig zur Titanic gekommen. Dann wären weniger Menschen im kalten Wasser ertrunken. Sogar Jack hätte es dann auf der Türe überlebt:)
Nur wenn alle Menschen mitgeholfen hätten, wären ja die 1 oder 2 Minuten heraus gekommen. Und wir wissen ja, die ersten Schiffe trafen erst deutlich später ein. Und selbst wenn sie 2 Minuten vor dem Untergang eingetroffen wären, hätte man in jenen 2 Minuten keine Leute mehr vom Maschinenraum an Deck bringen können.
Also die ganzen Maßnahmen halte ich nicht für sinnlos beim Klimawandel, den Eindruck will ich jetzt nicht erwecken.
Ein großer Fehler (und das ist im Analogon der Titanic nicht korrigiert) ist jener zu glauben, dass der Liter Benzin, den Gertrude A. durch ihr Radfahren einspart, nicht einfach von jemand anderem verbrannt wird. Doch das ist so. Benzin, Kohle, etc... das nicht in Österreich verfeuert wird, wird eben in anderen Ländern verfeuert. Es verbleibt mitnichten bis in alle Ewigkeit untertage und ungenutzt. Diese falsche Annahme wird aber in diversen Berechnungen, wie viel CO2 man einsparen würde, wenn man 100 auf Autobahnen verordnen oder Elektroautos fördern.
Ich kritisiert da mal gar nichts.
Nein, aber du beurteiltest pauschal Kritiken im Bereich des Klimathemas.
Man darf nicht sagen es sei Whataboutism wenn man sagt, Österreich verursache nur 0,2% des CO² Ausstoßes. Sagt in dem Fall ja auch niemand, man muss ich nur klar sein, über was man spricht.
Im Gegenzug darf ich nicht immer sagen, es bringt eh alles nix weil eben nur 0,2%. Weil letztlich geht es hier bestimmt um das Thema mit der Titanic - hinauszögern kann auch schon genug sein.
Um Menschen dazu zu bewegen, ihren Lebensstil tiefgreifend zu verändern - und zwar in Richtung weniger komfortabel - dann musst du schon mehr und konkreter Anreize bieten, als "....kann schon genug sein". Genug wofür ? Und was heißt "kann" ? Man "kann" auch im Lotto gewinnen, wenn man spielt, und man kann morgen einen Herzinfarkt haben. Wie soll man auf alle möglichen "kanns" reagieren ?
Dann hat man es eben nicht geschafft alle mit ins Boot zu holen.
Bei vielen geht es ja bei der Kritik auch gar nicht um die Sache sondern man will nur sein generelles Unbehagen mitteilen. Das kann ich schon verstehen und habe auch kein mitleid mit der Politik. Das hat man selbst verursacht.
Ich kann auch verstehen, dass einige Menschen so handeln. Wenn einem immer wieder etwas vorgeworfen wird und man denunziert wird, nimmt man irgendwann diese Haltung zum Trotz ein.
Es gibt viele Gründe dafür, dass nicht alle bereitwillig "mitmachen.
Die Aktivisten (nenne sie jetzt mal pauschal so) reagieren darauf aber nur mit noch eindringlicheren Mahnungen und Forderungen.
Glauben sie wirklich, damit würden sie ihr Ziel plötzlich erreichen ?
Soll auch nicht pauschal sein und muss gar nicht von dir kommen. Sollte nur in den ganzen Diskussionen so geschehen.
Das sehe ich zumindest nicht so. Wir sind hier halt auf den Weg Richtung USA. Für jeden sein eigenes TV Programm und Medien. Trägt nicht gerade dazu bei, alle ins Boot zu holen. Wenn das eintritt, kann man es gleich sein lassen.
Der Punkt ist, der Mensch reagiert vor allem dann, wenn Not geboten ist, und reagiert in der Art, dass er einen persönlichen Vorteil daraus zieht.
Das ist beim Klima (leider) nicht der Fall.
* Weder ist fühlbare Not geboten, auch wenn in den Zeiträumen der Modelle eine "schnelle" Reaktion geboten wäre - ob man heute (30.6.2023) oder morgen (1.7.2023) reagiert, ist ziemlich unerheblich. Und so wie es mit vielen beim Zahnarzt ist, auch wenn man besser heute als morgen geht, gehen viele erst dann, wenn der Zahn richtig weh tut. Auch wenn das nicht "klug" oder "vernünftig" sein mag, so ist die Realität.
* Noch bringt klimabewusstes Handeln in der Regel einem selbst unmittelbare Vorteile. Dort, wo es das tut, sind Menschen gerne bereit etwas zu tun. Sei es ein Haus besser dämmen, weil sich die Dämmung über geringere Heizkosten rentiert oder aber da und dort mit dem Zug fahren anstatt mit dem Auto, weil es stressfreier sein kann. Dabei aber ist die Motivation der eigene Vorteil, und die "Klimafreundlichkeit" nur ein netter Begleiteffekt.

Aber wie gesagt, dem waldrodenden Brasilianer wird man kaum davon abhalten seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, weil da oder dort im entfernten wohlhabenden Europa jemand meint, das müsse er tun, weil die Welt in ein paar Jahrzehnten davon profitieren KÖNNE.
 
Tja, ich denke dass du eine gewissen Pessimismus pflegst, und der Vergleich mit der Titanic ist hier auch wenig zielführend.
Hältst du Palliativmedizin generell für pessimistisch ?
Wir werden nicht umhin kommen, beides zu tun - was ja auch schon getan wird. Wir werden sowohl die Küstengebiete stabilisieren müssen und trotzdem CO2-neutral werden müssen, denn daran hängt noch weitaus mehr als nur eine globale Erwärmung.
Die CO2-Neutralität wird spätestens dann eintreten, wenn alle förderbaren fossilen Energieträger aufgebraucht sind.
Aber die hungrigen Gäste werden solange zum Buffet gehen, so lange sie noch hungrig sind und so lange das Buffet noch nicht leergeräumt ist.

Das Streben nach CO2-Neutralität hat nicht nur die Motivation der Klimabeeinflussung, sondern auch ganz banale der Kosteneinsparung (jegliche Energie kostet etwas) und der Autarkie (man will weniger abhängig von den Lieferanten von Erdöl/Erdgas/Kohle werden).

Für jedes Land wäre es verlockend, wenn es all seine Energie selbst "produzieren" könnte.
Aber motiviert ist es natürlich nur dann, wenn es selbst mehr Vorteile dadurch hat.
Der Abgang von günstiger fossiler Energie und Hinwendung zu teurerer selbstproduzierter, ist für sich gesehen kein Vorteil.
 
Die sachlichen Diskussionen finden praktisch nie in der Öffentlichkeit statt.
Würde auch wenig Sinn machen, da die Öffentlichkeit, die ja vornehmlich aus Laien besteht,
den Inhalt nicht ausreichend verstehen können. Weiters birgt der Kontakt der Diskussionsrunde
mit der Öffentlichkeit die Gefahr, dass sich die Diskutanten dann anders verhalten - sozusagen
abgelenkt sind. Daher finden sachliche Diskussionen in der Regel in engen Kreisen unter Experten statt.
Enge Kreise, da eine Diskussion mit tausenden Teilnehmern natürlich nicht alle zu Wort kommen lassen kann.
Diskussionen zu jedem Thema gibt es genug in Diskussionssendungen. Da hast du jeden Tag die Auswahl zwischen mehreren Formaten.
Außerdem gibt es ja auch Diskussionen unter den Menschen. Die werden aber auch beeinflusst von der Art und Weise wie Diskutiert wird. Schau dir nur mal die "sozialen" Medien an wie es da abgeht.
Das Argument mit den Laien kann ich verstehen - halte dem aber entgegen, dass es gar nicht so schlecht ist. Man ist offen für neue Ansätze, hat noch Bewegungsspielraum, ist noch nicht festgefahren,... Außerdem was hier viel wichtiger ist, ist die Intention dahinter. Fragst du jemanden auf der Straße, gibt er dir trotz fehlendem Wissens oft sehr gute Einschätzungen. Und das in ein paar Sekunden nach der Frage. Bei der Politik findest du das nicht. Da weiß man vermeintlich mehr (wenn man es wissen will, muss ja auch ins Konzept passen) nur spielt da viel mehr mit hinein wie nur das reine Wissen. Da geht es dann darum: was will meine Klientel, was ist der Vorteil für die Partei, was ist mein Vorteile, wem schulde ich was, in welchen Bundesland wird zunächst gewählt,....
Man muss nicht mit der Öffentlichkeit diskutieren, reicht ja wenn die Öffentlichkeit es sieht.
Wird es sicherlich auch geben. Wie man aber mit Experten umgeht, ist da nicht so elegant (Stichwort Corona)
Politische Auseinandersetzungen hingegen finden sehr wohl und sehr gerne in der Öffentlichkeit statt.
Geht es doch hier nicht nur um die Durchsetzung der eigenen Linie (hat schon jemand mal eine politische
Debatte verfolgt, bei der eine Partei eingestanden hätte, falsch zu liegen oder eine Partei sich von etwas
überzeugen hätte lassen ?) sondern um die Bewerbung der eigenen Haltung in Richtung des Publikums
Es geht mir um die Art und Weise wie das stattfindet.
Was der Sinn dahinter ist, ist mir schon klar. Die Mittel, wie man das schaffen möchte, die sind mir nicht recht.
Wäre aber auch mal gut - kann man aber nicht weil sich die Politik so positioniert hat, als würde sie alles wissen und könnte alles. Problem taucht auf, mit einem Fingerschnipsen ist das auch gleich wieder weg wenn man nur auf die Partei hört:)

Es geht also um etwas völlig anderes als bei sachlichen Diskussionen. Dessen ungeachtet, betreiben
regierungsverantwortliche Politiker durchaus sachliche Diskussionen. Diese aber unter Ausschluss der
Öffentlichkeit, in Ruhe. Erst nach Ende jener gibt es ggf. Pressekonferenzen, bei denen man der Öffentlichkeit
deren Ergebnisse präsentiert.
Ja und wo dann jeder auf der Pressekonferenz etwas anderes sagt. Das trägt dann sehr zum Vertrauen bei.
Habe auch schon Diskussionen hinter verschlossenen Türen mitbekommen und war dabei. Politiker sind durchaus normale Menschen. Nur muss man das halt auch bleiben wenn eine Kamera an ist. Das sieht nämlich dann jeder und auf Grund dessen werden die Menschen dann auch beurteilt.

Vielleicht nichts zu tun mit der Art von Debatten, die du bevorzugst - aber Debatten sind es dennoch.
Wie ich oben schrieb, öffentlich debattierende Politiker haben nicht das Ziel, die Gegenseite von ihren Argumenten zu überzeugen, sondern ihre eigenen Ansichten in der Wählerschaft zu bewerben. Kickl in seiner in Debatten und Ansprachen flehend klindenden Stimmlage weiß genau, dass er die folgende Abstimmung verlieren wird, aber er hofft damit auf Zuspruch bei Teilen des Wahlvolkes - und da erhofft er sich mehr Erfolg mit der Beschmutzung seiner Gegner inklusive plumper Unwahrheiten als mit sachlichen Erörterungen.
Naja aber da geht es ja nicht nur um mich. Die Diskussionskultur lässt ja sehr zu wünschen übrig.
Beim vorigen Punkt spreche ich es ja an, bringt wenig wenn man sich vor der Debatte hinter den Kulissen super unterhält und dann vor der Kamera gegenseitig beschimpft. Dieses Auftreten bleibt ja bei den Menschen hängen und vermittelt, es ist so ok. Die Auswirkungen sieht man dann im Alltag und vor allem in den Sozialen Medien.

Auch wenn ich die Masche von Kickl erbärmlich finde, die Schuld daran gebe ich jenen Wählern, die seine Masche mit Erfolg belohnen. Kickl zieht nur seinen Vorteil aus diesen Idioten, das kann ich ihm nur mit Einschränkungen verübeln.
Jeder hat da seine Masche. Das ist nicht nur er. Schuld klingt hier für mich ein wenig so wie wenn du im Grunde schreiben möchtest, die Wähler sind zu dumm es zu sehen. Denke das passiert schon alles mit vollem Bewusstsein.
 
Diskussionen zu jedem Thema gibt es genug in Diskussionssendungen. Da hast du jeden Tag die Auswahl zwischen mehreren Formaten.
Außerdem gibt es ja auch Diskussionen unter den Menschen. Die werden aber auch beeinflusst von der Art und Weise wie Diskutiert wird. Schau dir nur mal die "sozialen" Medien an wie es da abgeht.
Solche "Diskussionssendungen" heißen zwar so, beinhalten aber eher Debatten anstatt Diskussionen. Es geht dabei nicht um Findung eines Konsens, sondern eher um die Darstellung verschiedener Standpunkte, die der Zuseher verfolgt. Mit ist, so wie bei politischen Debatten, auch hier kein Beispiel bekannt, dass man am Ende einen Konsens erreicht hat oder aber dass ein Teilnehmer sich "bekehren" hat lassen.
Das Argument mit den Laien kann ich verstehen - halte dem aber entgegen, dass es gar nicht so schlecht ist. Man ist offen für neue Ansätze, hat noch Bewegungsspielraum, ist noch nicht festgefahren,... Außerdem was hier viel wichtiger ist, ist die Intention dahinter.
Tja, Laien gibt es unzählige. Nach welchen Gesichtspunkten wähl man die "richtigen" aus ?
Fragst du jemanden auf der Straße, gibt er dir trotz fehlendem Wissens oft sehr gute Einschätzungen. Und das in ein paar Sekunden nach der Frage.
GUTE Einschätzungen ? Wohl eher schnelle, eventuell überzeugte Einschätzungen. Wie fundiert sie sind, ist da schon eine ganz andere Frage.
Bei der Politik findest du das nicht. Da weiß man vermeintlich mehr (wenn man es wissen will, muss ja auch ins Konzept passen) nur spielt da viel mehr mit hinein wie nur das reine Wissen. Da geht es dann darum: was will meine Klientel, was ist der Vorteil für die Partei, was ist mein Vorteile, wem schulde ich was, in welchen Bundesland wird zunächst gewählt,....
Ja natürlich, aber zusammengefasst, der Politiker muss aufpassen, was er sagt bzw wie es ankommt. Dem kleinen Mann auf der Straße ist das ziemlich egal, der kann frei von der Leber weg reden und muss nicht viel befürchten, egal welchen Stuss er auch äußert.
Man muss nicht mit der Öffentlichkeit diskutieren, reicht ja wenn die Öffentlichkeit es sieht.
Wird es sicherlich auch geben. Wie man aber mit Experten umgeht, ist da nicht so elegant (Stichwort Corona)
In der Öffentlichkeit zu stehen ist in der Regel ablenkend. Auch Experten können in der Öffentlichkeit nicht so frei von der Leben weg reden als in kleinem Kreis. Ein Lapsus eines Experten in der Öffentlichkeit (und jedem passiert da und dort mal so einer) kann durchaus karrieregefährdend sein. Ich las er kürzlich von einem US-"Wetterfrosch", der massiven Drohungen ausgesetzt war, weil er vom Klimawandel und dessen Hintergründe berichtete - und er deswegen seinen Job hinschmiss und umzog.
Es geht mir um die Art und Weise wie das stattfindet.
Was der Sinn dahinter ist, ist mir schon klar. Die Mittel, wie man das schaffen möchte, die sind mir nicht recht.
Wäre aber auch mal gut - kann man aber nicht weil sich die Politik so positioniert hat, als würde sie alles wissen und könnte alles. Problem taucht auf, mit einem Fingerschnipsen ist das auch gleich wieder weg wenn man nur auf die Partei hört:)
Naja, die Politiker machen mitunter das, was Erfolg verspricht. Manche versuchen eine Balance zwischen ihren Vorstellungen, ihren Prinzipien und der Notwendigkeit, für deren Umsetzung auch politisch erfolgreich zu sein, zu finden. Andere, so wie Kickl pfeifen auf Prinzipien und betreiben inhaltslosen Populismus.
Natürlich müssen die politischen Führer den Anschein erwecken bzw dem Volk das Gefühl geben, er wisse war er tue. Das Volk muss ihm vertrauen. Da kommt es nicht gut an, wenn er in der Öffentlichkeit als an sich selbst zweifelnd und ratlos wahrgenommen wird, auch wenn das jeder mal ist und auch jedem prinzipiell zugestanden wird. Wird es aber konkret, dann sieht es wieder anders aus.
Ja und wo dann jeder auf der Pressekonferenz etwas anderes sagt. Das trägt dann sehr zum Vertrauen bei.
Da sind wir wieder bei der Politik und nicht bei der Sacharbeit. Die wurde ja zuvor erledigt, und bei der Pressekonferenz geht es einerseits um die Information der Öffentlichkeit, aber auch der Werbung für die eigene Partei und die eigene Person mit der Darstellung, dass man deren Wünsche so gut es ging erfüllt hätte.
Habe auch schon Diskussionen hinter verschlossenen Türen mitbekommen und war dabei. Politiker sind durchaus normale Menschen. Nur muss man das halt auch bleiben wenn eine Kamera an ist. Das sieht nämlich dann jeder und auf Grund dessen werden die Menschen dann auch beurteilt.
Jeder verhält sich im privaten Umfeld anders als in der Öffentlichkeit. Für demokratische Politiker ist die Öffentlichkeitsarbeit oft wichtiger als die Sacharbeit. Ist aber nicht Schuld der Politiker, sondern jene des Wahlvolkes. Das Wahlvolk entscheidet nämlich, was ihm wichtiger ist.
Naja aber da geht es ja nicht nur um mich. Die Diskussionskultur lässt ja sehr zu wünschen übrig.
Beim vorigen Punkt spreche ich es ja an, bringt wenig wenn man sich vor der Debatte hinter den Kulissen super unterhält und dann vor der Kamera gegenseitig beschimpft. Dieses Auftreten bleibt ja bei den Menschen hängen und vermittelt, es ist so ok. Die Auswirkungen sieht man dann im Alltag und vor allem in den Sozialen Medien.
Wie auch umgekehrt. Und ist ja so auch ganz gut, wenn das Parlament das Volk irgendwie widerspiegelt.
Jeder hat da seine Masche. Das ist nicht nur er. Schuld klingt hier für mich ein wenig so wie wenn du im Grunde schreiben möchtest, die Wähler sind zu dumm es zu sehen. Denke das passiert schon alles mit vollem Bewusstsein.
Ja, ist nicht nur er - aber er ist der, der es in Österreich auf die Spitze bringt. Ob die Wähler zu dumm sind oder nicht, der Wähler bekommt letztendlich die Politik, die er verdient. Ob sie ihm gefällt oder nicht ist eine andere Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hältst du Palliativmedizin generell für pessimistisch ?
Eher für deterministisch.
Die CO2-Neutralität wird spätestens dann eintreten, wenn alle förderbaren fossilen Energieträger aufgebraucht sind.
Aber die hungrigen Gäste werden solange zum Buffet gehen, so lange sie noch hungrig sind und so lange das Buffet noch nicht leergeräumt ist.
Kaum, denn wir lassen ja schon jetzt das Zeug im Boden - und ich hoffe das bleibt auch nach dem Ende des Kohleausstiegs der Fall.
Das Streben nach CO2-Neutralität hat nicht nur die Motivation der Klimabeeinflussung, sondern auch ganz banale der Kosteneinsparung (jegliche Energie kostet etwas) und der Autarkie (man will weniger abhängig von den Lieferanten von Erdöl/Erdgas/Kohle werden).
Auch die Lieferanten dieser fossilen Stoffe werden umschwenken, je mehr sich global eine CO2-Bepreisung durchsetzt. Weniger Angebot = höhere Preise, was zu weniger Abnehmern führen wird.
Für jedes Land wäre es verlockend, wenn es all seine Energie selbst "produzieren" könnte.
Aber motiviert ist es natürlich nur dann, wenn es selbst mehr Vorteile dadurch hat.
Der Abgang von günstiger fossiler Energie und Hinwendung zu teurerer selbstproduzierter, ist für sich gesehen kein Vorteil.
Deshalb wird fossile Energie und auch Produkte, die durch deren Nutzung entstehen mittelfristig so teuer, dass es sich lohnen wird in Alternativen zu investieren. Die OPEC-Staaten im Nahen Osten sind schon längst dabei.
 
Werbung:
Eher für deterministisch.
Dann kannst du vielleicht erklären, warum du Palliativmedizin nicht für pessimistisch hältst, meine Erkenntnisse bezüglich Klimawandel aber schon ?
Kaum, denn wir lassen ja schon jetzt das Zeug im Boden - und ich hoffe das bleibt auch nach dem Ende des Kohleausstiegs der Fall.
Wer ist "wir" ? Und was genau lassen "wir" im Boden ?
Auch die Lieferanten dieser fossilen Stoffe werden umschwenken, je mehr sich global eine CO2-Bepreisung durchsetzt. Weniger Angebot = höhere Preise, was zu weniger Abnehmern führen wird.
Huh ? Die CO2-Bepreisung ist ja eher bei uns, den Abnehmern, und nicht bei den Lieferanten. Insofern würde eher die Nachfrage nachlassen.
Aber das ist auch eher eine Kopfgeburt. Was, glaubst du, wird passieren, wenn unsere Regierungen willkürlich Energie unerschwinglich machen ?
Wie haben unsere Regierungen reagiert, als die Preise "von sich aus" angestiegen sind ? Siehe Erdgas- und Strompreise wegen des Ukrainekrieges.
Haben sie gesagt "Cool, jetzt werden wir ganz automatisch umweltfreundlicher !" oder haben sie eher gesagt "Wir tun alles Mögliche, damit ihr nicht
frieren müsst!" ? Oder aber gab es nicht vielmehr diverse Zuschüsse vom Staat, damit Energie weiterhin für alle leistbar bleibt ?
Deshalb wird fossile Energie und auch Produkte, die durch deren Nutzung entstehen mittelfristig so teuer, dass es sich lohnen wird in Alternativen zu investieren.
Ja, das wird so sein. Aber nicht aus Umweltschutzgründen, sondern weil die fossilen Rohstoffe einfach endlich sind und auch mit der Zeit immer kostspieliger zu fördern sein werden. Also - von den fossilen Rohstoffen wird dann abgelassen, wenn sie mehr oder minder aufgebraucht sein werden. Auch wenn sich noch so viele Aktivisten auf die Straßen kleben.
Die OPEC-Staaten im Nahen Osten sind schon längst dabei.
Auch jene Staaten sind sich der Endlichkeit ihrer Rohstoffe bewusst und arbeiten an einer "Zeit danach". Haben sie wirtschaftlich doch nicht viel anderes zu bieten.
 
Zurück
Oben