S
Salem
Guest
AW: Kinder haben keine Lobby
Wir gehören zu einer Stadt mit momentan ca.55.000 Einwohnern aufgeteilt in 4 Ortsteile. Nach den Veröffentlichungen für 2006 des Kinderschutzbundes leben allein in unserer Stadt 587 Kinder (und somit auch deren Familien) an der Armutsgrenze.
Es geht darum, ob man sich die Mühe macht, die Probleme als das zu sehen was sie sind. Ich meine damit wirkliche Probleme und Defizite und nicht hausgemachte Probleme erfinden. Und es geht darum, ein Problem eben nicht klein zu reden, wie es gerade bei der Kinder-und Jugendarbeit oft vorkommt.
(Aber natürlich auch, Kleinkram nicht unnötig aufzubauschen.)
Mir geht es eigentlich darum, dass im allgemeinen gerne gejammert wird, der einzelne sich aber als ziemlich handlungsunfähig sieht, Zustände zu ändern. Dem ist aber nicht so.
Beispiel: Ich bin mit der Arbeit einer Erzieherin nicht zufrieden, weil sie den vorgeschriebenen Bildungsauftrag nicht erfüllt und qualitativ einfach schlecht arbeitet. Da bleiben 2 Wege, 1. zugucken und motzen oder 2. das Gespräch mit ihr und ihren Vorgesetzten suchen.
(Anm: Die Gefahr liegt in diesem Fall darin, dass mit der Pflicht zur Erfüllung des Bildungsauftrags bei päd. Personal, auch die Pflicht zur Bildungsdokumentatiom besteht, welche dem Austausch untereinander -Schulen, Kigas usw.- dient. Das bedeutet, die Kinder werden heute -ich glaube in allen Bundesländern- "bewertet", wenn nun Fachkräfte aber die Grundlagen nicht erfüllen, besteht die Gefahr, dass Kinder falsch eingeschätzt werden und somit eventuell auf Schulen gehen müssen, für die sie eigentlich überqualifiziert sind.)
Wir als Eltern haben schon die Kontrolle und können vieles im Bereich Kindergarten, Schule usw. auf den Weg bringen und Dinge verändern. Ganz ohne Kinderwahlrecht, kann man für die Kinder was tun.
Allzuviel Pessimismus und Weltuntergangsstimmung sind sicherlich nicht nötig.
Wichtig ist, finde ich, die Probleme die da sind in Angriff zu nehmen und da -damit bin ich wieder beim Thema- halte ich ein Kinderwahlrecht für falsch.
Liebe Grüße
Sal
Das habe ich jetzt gar nicht so empfunden, eigentlich.Die letzten beiden Beiträge legen nahe, dass nicht nur die Diskussion um Kinderwahlrecht ziemlich verstiegen ist, sondern auch, dass meine Art, an das Thema ranzugehen, manchmal etwas verstiegen ist.
Genau da fängt es aber an Robin, es hat nichts damit zu tun ob man vielleicht noch zu priviligiert ist. Wir nagen auch nicht am Hungertuch, wir haben auch Kinder, ein Hauptgehalt, Haus, Auto usw. Wir leben noch nicht mal in der Nähe von einem sozialschwachen Ballungsraum oder in einer Stadt die als besonders pleite gilt. Dennoch, auch hier gibt es Probleme, die man -wenn man aufmerksam ist- einfach wahrnimmt, und die man doch anpacken kann, anstatt wegzuschauen.Auch wenn ich mich als "Durchschnittsverdiener" bezeichne, bis ich vielleicht noch zu priviligiert zu sehen, was für Probleme anderswo vorliegen.
Wir gehören zu einer Stadt mit momentan ca.55.000 Einwohnern aufgeteilt in 4 Ortsteile. Nach den Veröffentlichungen für 2006 des Kinderschutzbundes leben allein in unserer Stadt 587 Kinder (und somit auch deren Familien) an der Armutsgrenze.
Es geht darum, ob man sich die Mühe macht, die Probleme als das zu sehen was sie sind. Ich meine damit wirkliche Probleme und Defizite und nicht hausgemachte Probleme erfinden. Und es geht darum, ein Problem eben nicht klein zu reden, wie es gerade bei der Kinder-und Jugendarbeit oft vorkommt.
(Aber natürlich auch, Kleinkram nicht unnötig aufzubauschen.)
Du siehst an dem, was ich oben schrieb, das es zwar auch, aber nicht ausschließlich, nur darum geht.Ich muss aber auch sagen, dass ich und meine Frau bisher weder Probleme mit Kindergärten, Betreuung, Schulen, Lehrern usw. hatten. Also keine prinzipiellen.
Mir geht es eigentlich darum, dass im allgemeinen gerne gejammert wird, der einzelne sich aber als ziemlich handlungsunfähig sieht, Zustände zu ändern. Dem ist aber nicht so.
Beispiel: Ich bin mit der Arbeit einer Erzieherin nicht zufrieden, weil sie den vorgeschriebenen Bildungsauftrag nicht erfüllt und qualitativ einfach schlecht arbeitet. Da bleiben 2 Wege, 1. zugucken und motzen oder 2. das Gespräch mit ihr und ihren Vorgesetzten suchen.
(Anm: Die Gefahr liegt in diesem Fall darin, dass mit der Pflicht zur Erfüllung des Bildungsauftrags bei päd. Personal, auch die Pflicht zur Bildungsdokumentatiom besteht, welche dem Austausch untereinander -Schulen, Kigas usw.- dient. Das bedeutet, die Kinder werden heute -ich glaube in allen Bundesländern- "bewertet", wenn nun Fachkräfte aber die Grundlagen nicht erfüllen, besteht die Gefahr, dass Kinder falsch eingeschätzt werden und somit eventuell auf Schulen gehen müssen, für die sie eigentlich überqualifiziert sind.)
Wir als Eltern haben schon die Kontrolle und können vieles im Bereich Kindergarten, Schule usw. auf den Weg bringen und Dinge verändern. Ganz ohne Kinderwahlrecht, kann man für die Kinder was tun.
Mein Eindruck ist auch nicht der allerschlimmste, weil ich mir bei meinen Kindern keine Sorgen machen muß. Die sind fit und bereit fürs Leben. Aber es gibt auch die anderen, wo die Eltern sich diese Mühe nicht machen.Daher mein Eindruck, dass es doch sooo schlimm nicht sein kann, zumindest im Vergleich zu meiner Schulzeit
Sehe ich unbestritten ganz genau so. Aber es ist nicht selbstverständlich für alle Kinder, leider.Man kann in D eine gute Schulzeit haben.
Pisa ist weiß Gott nicht das Maß aller Dinge. Zum Glück, da hst du recht. Aber durch Pisa wird ein Druck auf uns gelegt. Unsere Kinder sollen heute immer mehr immer früher können. Da lob ich mir die alten Zeiten, als ein Kind im Kindergarten einfach Kind sein durfte. Aber es geht heute leider nicht mehr, es reicht nicht.Und ich warne sowohl vor unsinnigen Schlüssen aus PISA wie auch vor zu vielem selbsterfüllenden Pessimismus...
Allzuviel Pessimismus und Weltuntergangsstimmung sind sicherlich nicht nötig.
Wichtig ist, finde ich, die Probleme die da sind in Angriff zu nehmen und da -damit bin ich wieder beim Thema- halte ich ein Kinderwahlrecht für falsch.
Liebe Grüße
Sal
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