AW: Kinder haben keine Lobby
Ziesemann schrieb:
Mißbrauch ist immer möglich, falsche Wahlentsheidung auch. Aberf wenn Du so argumentierst müßtest Du eigentlich die Demokratie abschaffen. Wer schützt uns dagegen, daß es nicht mal eine Mehrheit für Kinderpornographie geben könnte oder ein Gesetz, das Homosexualität zur Norm erhebt?
Entschuldige bitte Ziesemann, aber heutzutage gehört Homosexualität zur Norm erhoben. Sie ist gleich zu stellen mit der Heterosexualität.
Ich finde es ziemlich diskriminierend im Sinne deiner Frage nach Schutz, Kinderpornografie und Homosexualität in diesem Zusammenhang zu erwähnen.
Man braucht uns nur vor einer Sache davon zu schützen, und das ist nicht die gleichgeschlechtliche Liebe.
Aber das ist ein anderes Thema, welches es hier bestimmt schon mal gab.
Ziesemann, was mich wundert, ist die Bauweise wie du Zustände ändern möchtest. Du versuchst die Pyramide von oben zu bauen und das funktioniert nicht. Uns fehlt das Fundament für ein Kinderwahlrecht. Und genau das ist es, was du übersiehst und auch aus Robins Beiträgen einfach nicht annehmen magst.
Zu Zeiten, wo die Pisa-Ergebnisse von uns mehr schlecht als recht ausfallen, Frustration, Demotivation und soziale Brennpunkte gang und gäbe sind, Eltern aufgrund ihrer Arbeitslosigkeit aktive Bildung weder für sich noch für ihre Kinder ermöglichen können und Eltern die lieber vor dem Fernseher hocken, anstatt sich mit ihren Kindern zu beschäftigen, langsam mehr zur Regel wie zur Ausnahme werden, zu solchen Zeiten kommst du und erwartest, dass diese Menschen gescheit für ihre Kinder wählen können?
Entschuldige, nicht erst seit der Berliner Rütli-Schule wissen wir, dass so manche Eltern mit ihren Kindern nicht mehr gemeinsam haben, als das gleiche Dach über dem Kopf. Nun hätten diese Eltern auf einmal noch mehr Stimmrechte? Nein, danke!
Du möchtest unbedingt ausschließlich über ein Kinderwahlrecht schreiben hier. Das geht so nicht. Rein theoretisch ist das alles ja möglich, nur die Praxis, mein Gott wie mag die aussehen? Es gehört doch mehr dazu als die bloße theoretische Möglichkeit. Diesem Land fehlt momentan die Reife für ein praktisches Umsetzen.
Du solltest von unten beginnen, wenn es dir um mehr Rechte für die Kinder, für ein angenehmeres Leben in Familien und um Kinder, die glücklich und gebildet in die Zukunft schreiten, geht.
Dein Thema war "Kinder haben keine Lobby".
Das stimmt auch meistens, aber diesen Zustand ändert man nicht zuerst -sondern wenn, dann ganz zuletzt, wenn alles andere stimmig ist- durch ein Kinderwahlrecht. Da ist und bleibt das Pferd von hinten eingezäumt.
Wenn du wirklich für eine Kinderlobby bist, glaub mir, die erreicht man auch anders. Durch aktiven Einsatz im Alltag kommen viele positive Puzzlestücke zusammen und diese bilden das von mir angesprochene Fundament. So wächst eine Sache.
Ich erwarte von Eltern und Kinderfreunden, dass diese nicht nur lamentieren, sondern selber Einsatz zeigen, denn nur das bedeutet "Wir setzen ein Zeichen".
Das bedeutet aber auch viel Mühe, Zeit und ist harte Arbeit.
Das bedeutet sich mit Jugendamtsleitern, Mitarbeitern der Schulbehörden und den sozialen Einrichtungen und auch den Eltern auseinander zu setzen.
Willst du wissen was ich damit meine?
Ich kann dir das gerne erläutern, nur schreibe ich jetzt nicht einen noch längeren Text, wenn du es gar nicht hören magst.
LG
Sal