Antw. an Celine
Oh jeh! Da ist mir Schlimmes passiert. Ich hatte geglaubt, daß Salems Beiträge die letzten waren und deshalb nur darauf geantwortet. Ich bin wirklich fast untröstlich, daß ich ausgerechnet Deine lange Antwort übersehen hatte. Das ist sehr unchevaleresk. Ich bitte um Vergebung! Gewährt?
Danke für die freundliche Begrüßung.
„Am Anfang war das Wort“ – stammt aus der Bibel, aber bitte, frage mich jetzt nicht nach der genauen Quelle, doch falls gewünscht, werde ich fündig werden.
Zum Einzelnen in der Reihenfolge Deiner Bezifferung:
1.Ich denke, diese Art von Klagen sind statistisch zu bedeutungslos, als daß wir uns ihnen näher widmen müßten.
3. „Außer Haus-Lieben“ soll es einem on dit zufolge auch in D geben; aber ich stimme ich Dir zu, daß die Deutschen gern jammern – vor allem, wenn das auf noch hohem Niveau geschehen kann.- Arbeit und Selbstverwirklichung brauchen keine Gegensätze zu sein. Auf eine eigenartige Weise erfüllten die meisten (diesmal ohne Anführungsstriche) deutschen Frauen das Marx-Gebot: Der Mensch wird zum Menschen erst durch die Arbeit. Ich selbst habe nie verstanden, warum die – ökonomisch gesprochen - „zu Markt gehende“ Arbeit etwa einer Telephonistin erfüllender sein soll als die nicht in die Bruttosozialproduktberechnung einfließende Leistung einer Mutter.
5. Nun, vielleicht bist Du schon eine europäische Patriotin, Deiner Zeit voraus, in der später einmal der Staatenbund der „United States of Europe“ stehen könnte.
6. Collegium logicum, liebe Celine: Dir steht sekundengenau so viel Zeit zur Verfügung wie mir, nämlich 24 Stunden pro Tag. Nur die Verwendungspriorität dürfte bei Dir eine andere sein als bei mir.
8. Die mißlungene Integration. Du sprichst es wenigstens offen aus. Als ich vor ca. 20 Jahren öffentlich vor der unkontrollierten und überhaupt nicht gesteuerten Immigration warnte, die nach dem Motto verlief „Seid willkommen, die Ihr beschwert und beladen seid“, wurde ich öffentlich massiv in eine extrem ausländerfeindliche Ecke gestellt. (Unnötig zu sagen, daß ich Freunde in vielen Teilen der Welt habe.) Heute könnte ich meine damaligen Thesen wiederholen und kaum jemand würde widersprechen. „Multi-Kulti“ ist in D gescheitert – wie der SPIEGEL, das Blatt für Dr. Lieschen Müller, schon vor Jahren feststellte.
9. Nö, ich möchte nichts relativieren, was ich zur Homosexualität schrieb. Die Männer, die früher Kinder zeugten und später Homos wurden (kein Wunder bei den dominanten Frauen von heute) waren sozusagen keine „reinrassigen“ Schwule, sondern bisexuell. Und natürlich können Lesben schwanger werden – nur bestätigen die Ausnahmen die Regel, daß sie normalerweise eben keine Kinder haben, auch keine wollen, worauf die Superlesbe Alice Schwarzer expressis verbis noch stolz ist.
Kinderparlament? Schön, ich weiß nicht, wie das in F funktioniert; aber ich weiß, daß die Politikprominenz selbst die Tagungen der Jungsozialisten – alles schon Wähler! – als politische Spielwiese für den Nachwuchs betrachten und ihn – wörtliches Zitat – ansehen als „Flohzirkus, nur nicht so lustig“.
Auf die „off-Komplimente“ möchte ich so wenig eingehen wie ich mir einen Kommentar zu den Smileys verkneife. Du hast Phantasie genug um zu wissen, was ich davon halte.
Stets gern und mit größtem Vergnügen zu weiteren Diskussionen mit Dir bereit ist Ziesemann