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KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

@scilla: Inwiefern/Inwienah ist "Glaube" für Dich eine Tugend?

Glaube, Liebe, Hoffnung sind die drei christlichen Kardinaltugenden
ich glaube, ('ich glaube' = zufällige Wortwahl)
daß diese drei in der Antike ein revolutionär neues Tugendkonzept begründet haben
  • weil die damaligen Tugenden entweder militärisch (Pflicht, Ehre, Gehorsam)
  • oder sehr unpersönlich (Klugheit, Weisheit, Gerechtigkeit) waren (Ausnahme: Tapferkeit)


die vorchristlichen Kardinaltugenden hängen mir zu sehr in der Luft
Weisheit (siehe Tabelle 11)
besitzt nur ein gottgleiches Idol
Klugheit (siehe Tabelle 08)
ist entweder das Gegenteil von Dummheit
oder ein Unterpunkt zu Gerechtigkeit
Tapferkeit (bisher keine Tabelle)
ist hier die einzige Tugend, die ich als solche wahrnehme
und die mir imponiert​

die militärischen Tugenden zementieren nur den Dualismus
GEHORSAM
- Sitte
- Gesetz

die drei christlichen Tugenden sind dagegen persönlich,
treffen jeden Menschen ins Mark,
und setzen keinerlei Vorgeschichte voraus

Tabelle 10

Glaube ... Respekt
Liebe ... Hilfsbereitschaft
Hoffnung ... Verantwortung

in Kombination mit der Diskussion (siehe Tabelle 12)

Glaube/dialogisch ... Respekt/Kontinuum
in einer persönlichen Gesprächssituation glaube ich daran,
daß ich und mein Gegenüber nicht so weit aneinander vorbeireden können,
als daß wir keinen gemeinsamen Gesprächs-Gegenstand hätten

Liebe/dialektisch ... Hilfsbereitschaft/Struktur
eine persönliche Gesprächssituation ist liebenswert,
da die beidseitige Synthese als Struktur angelegt ist

Hoffnung/hermeneutisch ... Verantwortung/Genese
das Gespräch bringt uns weiter,
da wir einen Gesprächs-Gegenstand geschaffen haben



 
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AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

Kaawi, Earl, Early, Johann Wilhelm

dankeschön,
ich habe mir Notizen gemacht

Tapferkeit (bisher keine Tabelle)
ist hier die einzige Tugend, die ich als solche wahrnehme
und die mir imponiert

wer weiss ...?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung


Glaube/dialogisch ... Respekt/Kontinuum
in einer persönlichen Gesprächssituation glaube ich daran,
daß ich und mein Gegenüber nicht so weit aneinander vorbeireden können,
als daß wir keinen gemeinsamen Gesprächs-Gegenstand hätten

Liebe/dialektisch ... Hilfsbereitschaft/Struktur
eine persönliche Gesprächssituation ist liebenswert,
da die beidseitige Synthese als Struktur angelegt ist

Hoffnung/hermeneutisch ... Verantwortung/Genese
das Gespräch bringt uns weiter,
da wir einen Gesprächs-Gegenstand geschaffen haben




Fiktives Gespräch in einer fiktiven Zukunft:

Du hast Öl, gib es mir!

Lass uns verhandeln. Was bietest du mir?

Du gibst mir einfach dein Öl. Ich habe Waffen.

Aber ich brauche keine Waffen. Hast du vielleicht etwas anderes?

Meine Waffen kriegst du nicht! Also her mit dem Öl!

Also so geht das nicht...

PENG!

Idiot...
 
AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

das klingt wirklich sehr schön !
nur ist es mir mit der reinen existenz nicht getan - für mich ist es so etwas wie eine leere {lebensmenge} - ich möchte meine existenz auch mit leben füllen und das bedeutet für mich in erster linie selbstverwirlichung.
auch für mich gilt eindeutig der satz .. "ich habe unbedingtes recht zur existenz"

Ich sprach ja von bedingungsloser Existenzberechtigung als Fundament dafür, sein Eigenes ( adäquat zumBegriff "Selbstverwirklichung" bei Dir) ausleben zu können. Uneins scheinen wir uns also nur darin zu sein, wie mensch entgegen der Erfahrung, dass diese Bedingungslosigkeit weder von der äußeren Umwelt, noch von der eigenen inneren Existenz konsequent geduldet wird (oder hast Du nie das Bedürfnis gehabt, Dir und Deiner Umwelt etwas beweisen zu müssen?), trotzdem den Glauben daran nicht verliert bzw. immer wieder zu ihm zurück findet.
nur existieren hierzu leider ausschliesslich bedingte lebens- und entwicklungsmöglichkeiten so dass ich den satz aufstellen kann .. " ich habe nur bedingte rechte und realisierungsmöglichkeiten zur existenzgestaltung"
wie ich mich entwickeln möchte unterliegt meiner ästhetik - welche rechte ich mir hierzu nehme unterliegt meiner ethik - und wie ich meine entwicklung durchsetze unterliegt meiner willenskraft und meiner macht (handlungspotential)

Und von all dem kannst Du nur Gebrauch machen, wenn Du unabhängig von der Zustimmung, Anerkennung und frei von Angst vor drohenden Konsequenzen eventuellen Scheiterns bist, also ( nach meiner Begrifflichkeit) auf ein stabiles Selbstvertrauen zurückgreifen kannst.

womit ich mich aber nun von kant verabschieden möchte umzu nietzsche, kierkegaard und nachfolger überzugehen....


Na denn mal los, bis zur nächsten Gedankewegkreuzung! :winken3:
 
AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

Immanuel Kant: Wir können unser Nachdenken über ihn und sein Werk noch so sehr aufblähen, über das menschenmögliche Maß hinaus, was wir erreichen können, ist, verglichen mit der Geisteskraft seines Genies nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
 
AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

Immanuel Kant: Wir können unser Nachdenken über ihn und sein Werk noch so sehr aufblähen, über das menschenmögliche Maß hinaus, was wir erreichen können, ist, verglichen mit der Geisteskraft seines Genies nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

na, das ist aber nicht viel, so'n tropfen auf dem heissen, der verpufft
ja gleich.
 
AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

Und trotzdem glaube ich, dass es im Menschen eine Quelle gibt, an die die Vergiftungen nicht heranreichen, das Selbstvertrauen. Vorrangige Aufgabe einer wirksamen Therapie müsste es deshalb mEn auch sein, diese Quelle vorsichtig frei zu legen, statt über Jahre das Wühlen im Schlamm aus Leid und Verschulden zum Lebensmittelpunkt des Hilfesuchenden zu machen, denn auf negative Erfahrungen lässt sich nix aufbauen.

Was lernen Therapeuten eigentlich,
dass angesichts über 100 Jahren Therapieforschung
bezüglich einer so selbstverständlichen Prämisse
immer noch der Konjunktiv vorkommt?
Fängt da jeder erstmal wieder
bei seinem persönlichen Punkt Null bzw. Minus an
und verkauft daraus geschnitztes Rad dann neu -
und das ganz legitim, weil anerkannt verfahrend?
Anders kann ich mir Konjunktivberechtigung nicht erklären.

:winken3:
 
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AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

Was lernen Therapeuten eigentlich,
dass angesichts über 100 Jahren Therapieforschung
bezüglich einer so selbstverständlichen Prämisse
immer noch der Konjunktiv vorkommt?
Fängt da jeder erstmal wieder
bei seinem persönlichen Punkt Null bzw. Minus an
und verkauft daraus geschnitztes Rad dann neu -
und das ganz legitim, weil anerkannt verfahrend?
Anders kann ich mir Konjunktivberechtigung nicht erklären.

:winken3:

Ob Therapeuten das so lernen, weiß ich nicht, aber die, von denen ich erzählt bekommen habe bzw. selbst beraten wurde machen in Punkto Vertrauen alle den gleichen Fehler, nämlich dieses in erster Linie selbst vom Klienten gewinnen zu wollen, statt ihm zu helfen, es in Bezug auf sein Leben außerhalb des inszenierten Therapieraumes kennen zu lernen und fruchtbarer zu nutzen.

Der einzige Therapeut, den ich anerkenne, ist Eugen Drewermann, nicht, weil ich ihn in diesem Fach für kompetenter hielte, sondern weil er die Psychoanalyse sinngemäß als notdürftige Zwischenlösung, bis etwas besseres zur Unterstützung bei der Verarbeitung seelischer Konflikte gefunden wird, bezeichnet hat.

Naja, und seit dieser sympathische Psychiater http://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_L%C3%BCtz, auch Verfasser der Bücher "Wir behandeln die Falschen" und "Bluff. Die Fälschung der Welt" , öffentlich bekundet hat, dass Psychotherapie nicht die Seelsorge in Lebenskrisen, für die sich bis vor kurzem noch die Kirchen hauptzuständig sahen, zu übernehmen in der Lage ist, also nicht viele Klienten therpieunfähig, sondern Therapie für den Großteil Hilfesuchender einfach ungeeignet ist, stehe ich auch diesem Thema wieder gelassener gegenüber.

:)
 
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