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KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

Sehe ich auch so, Kaawi! :)

Menschen, denen als Kind im Extremfall der Wille GEBROCHEN wurde, können das nicht!
Vielleicht können Eltern, die das tun, nicht ertragen, dass das Kind etwas will, was sie ihm nicht erfüllen können? Dann sorgen sie dafür, dass das Kind es nicht mehr wollen KANN! :(
Aber was weiß man schon? :dontknow:


LG :)

Die absolute Tollheit dabei ist ja, dass erst der Eigenwille unterdrückt wird ("Kinder mit nem Willen, kriegen was auf die Brillen") um im Anschluss dann völlig überhöhte Erwartungen an die Anpassungs- und Leistungsfähigkeit der Kiddis zu stellen: erst zu dressierten Pudeln degradiert, dann der Traum, nach außen den Stolz der Familie präsentieren zu können. :lachen:

Und trotzdem glaube ich, dass es im Menschen eine Quelle gibt, an die die Vergiftungen nicht heranreichen, das Selbstvertrauen. Vorrangige Aufgabe einer wirksamen Therapie müsste es deshalb mEn auch sein, diese Quelle vorsichtig frei zu legen, statt über Jahre das Wühlen im Schlamm aus Leid und Verschulden zum Lebensmittelpunkt des Hilfesuchenden zu machen, denn auf negative Erfahrungen lässt sich nix aufbauen.

Liebe Grüße und einen schönen Weltuntergang wünscht Kaawi! :dreh:
 
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AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

Ja, einerseits wird die 'Einpassung' von Kindern/Jugendlichen in eine soziale Gesellschaft verteufelt (Kinder dürfen ja überhaupt nicht eingeschränkt werden - und wenn, dann nur zu ihrem Vorteil). Später ist dann üüüüüüüberhaupt nicht zu verstehen, wenn die Gesellschaft aus unzähligen Ich AGs besteht.
Ob nun eine Gesellschaft aus Ich AGs gut ist oder nicht mag anderorts erörtert werden. Wichtiger ist hier, auch in Bezug auf Erziehung: sind diese Ich AGs selbst glücklich ?
 
AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

.....

1. Und trotzdem glaube ich, dass es im Menschen eine Quelle gibt, an die die Vergiftungen nicht heranreichen, das Selbstvertrauen.
2. Vorrangige Aufgabe einer wirksamen Therapie müsste es deshalb mEn auch sein, diese Quelle vorsichtig frei zu legen, statt über Jahre das Wühlen im Schlamm aus Leid und Verschulden zum Lebensmittelpunkt des Hilfesuchenden zu machen, denn auf negative Erfahrungen lässt sich nix aufbauen.

Liebe Grüße und einen schönen Weltuntergang wünscht Kaawi! :dreh:

Zu 1.:
Diesen Glauben kann ich aufgrund eigener Lebens-, Reflexions- und Meditations-Erfahrungen bestätigen ...

Zu 2.:
Ja ....

:ironie: Und nach dem Welt-Untergang nicht vergessen, das Licht auszumachen ....:rollen:
 
AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

[]Ich hielte es für förderlich, wenn die Notwendigkeit, Kindern Grenzen zu setzten, nur beim Kennenlernen von Gefahren durch die Bedürftigkeit der (noch nicht vernunftentwickelten) kids begründet würde. Geht es dagegen um die Beeinflussung des Sozialverhaltens, tuen meiner Ansicht nach Eltern, Erzieher und Lehrer im Dienste des Erhaltes der Eigenwilligkeit gut daran, ihre eigene Begrenztheit als Begründung für die Grenzsetzziehungen anzuführen statt ihre vermeintliche Erziehungsverpflichtung der Kinder zu sozialen Wesen.
soweit ok in bezug auf willenshemmung

wie sieht es mit "foerderung" aus bzw das anliegen den willen eines menschen manipulieren bzw formen zu müssen .....



[]
Etwas zu wollen und etwas durchzusetzen, sind zwei Paar Schuh. Wollen ist die Voraussetzung für Entscheidungsfähigkeit,
sehe ich umgekehrt... Entscheidungsfähigkeit in verbindung mit einer vernunftsorientierten realisierungsüberprüfung ist die voraussetzung für willensentwicklung.. hier trifft das englische "i will" also "ich werde" besser den inhalt. "wille" beinhaltet für mich den festen entschluss zur durchsetzung - nach kant also die selbstauferlegte sozusagen "kategorische pflicht" bzw imperativ es tun zu müssen! genau dies ist die abgrenzung zum möchten ....
Wenn ich mich erstmal entschieden habe etwas zu wollen sollte mich nicht mehr davon abhalten dürfen ausser der erkenntnis das etwas unvorhergesehenes dazugekommen ist so dass meine "diesbezügliche willenentscheidung mit einer anderen im widerspruch liegt (willenkollision)
dann muss ich eben prioritäten setzen.... (zb ich will "schwimmen gehen" aber freund ruft an und bittet um dringende hilfe: imperativ "regelmässig sportlich leben" vs imperativ "guten freunden bei problemen helfen wen wenn möglich"

entscheidungen sind also sowohl bei der willenssetzung wie auch beim willenskonflikt(willensrevision) von nöten.





ein eigenwilligen Mensch kann sich idealer Weise zwischen Durchsetzung, spielerischem Ausprobieren und (vorübergehender?) Zurückstellung der eigenen Vorstellungen entscheiden.

das spielerische ausprobieren kommt für mich kausal vor der willensentscheidung und arbeitet ihr zu. evtl könnte man auch eine bedingte und vernünftige willensvorentscheidung treffen .... wenn ...x... dann will ich ..y..

anmerkung: es geht mir hier weniger um wortklauberein sondern um die klare abgrenzung des vernunftorientiertenn und selbstbestimmten "kategorischen wollen" zum triebhaften selbstgefälligen und unverbindlichen "möchten".

so ist zB. der bekannte satz von aleister crowley "tue (nur) was du willst ist das gesetz" keineswegs als freibrief für das ausleben temporärer gelüste zu verstehen sondern als das eherne gebot strikter selbstverpflichtung und deren konsequenter erfüllung. also ganz nach kant ;-)








:blume2:[/QUOTE][/QUOTE]
 
AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

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Und trotzdem glaube ich, dass es im Menschen eine Quelle gibt, an die die Vergiftungen nicht heranreichen, das Selbstvertrauen. Vorrangige Aufgabe einer wirksamen Therapie müsste es deshalb mEn auch sein, diese Quelle vorsichtig frei zu legen, statt über Jahre das Wühlen im Schlamm aus Leid und Verschulden zum Lebensmittelpunkt des Hilfesuchenden zu machen, denn auf negative Erfahrungen lässt sich nix aufbauen.

Selbstvertrauen an sich kann für mich keine eigene quelle sein da sie selber als "vertrauen auf.." lediglich ein anderes ereignis referenziert (im sinne ich vertraue darauf das die und jenes sich ereignen/nicht ereignen wird). zB. ich vertraue darauf das meine mutter/vater hält was sie mir versprochen hat bzw was ich von ihr erwarte oder ich vertraue auf die beständigkeit der existenz und somit darauf das morgen die welt nicht untergeht... ;-)

Selbstvertrauen bedeutet insofern das ich darauf vertraue was ich mir selber versprochen habe !

Um beim kind das vertrauen zu anderen menschen zu entwickeln muss man halten was man versprochen hat.

um bei sich selber das selbstvertrauen zu entwickeln muss man halten was man sich selber "versprochen" hat - das heisst das man auch das tut was man will! nur das bringt die erfahrung/erkenntnis: ich kann mich auf mich verlassen !

dazu gehört das man sich sehr bewusst macht was man sich vorgenommen hat zu wollen und hier keinen "scheinwillen" einbringt welchen man von anfang an eigentlich nicht nachgehen will. mit anderen worten zwischen wollen und möchten klar unterscheidet.

so ist es ziemlich kontraproduktiv sich so etwas wie den weltfrieden zu "wollen" - es liegt nicht im eigenen handlungsraum womit es auch nicht ralisierbar ist. max kann ich wollen zum weltfrieden beizutragen indem ich weitgwehnd freundlich mit anderen menschen umgehe..... daher: ich will zu anderen menschen freundlich sein ist realisierbar... aber nicht" ich will das morgen die sonne scheint...."












Liebe Grüße und einen schönen Weltuntergang wünscht Kaawi! :dreh:
 
AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

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Selbstvertrauen an sich kann für mich keine eigene quelle sein da sie selber als "vertrauen auf.." lediglich ein anderes ereignis referenziert (im sinne ich vertraue darauf das die und jenes sich ereignen/nicht ereignen wird). zB. ich vertraue darauf das meine mutter/vater hält was sie mir versprochen hat bzw was ich von ihr erwarte oder ich vertraue auf die beständigkeit der existenz und somit darauf das morgen die welt nicht untergeht... ;-)

Selbstvertrauen bedeutet insofern das ich darauf vertraue was ich mir selber versprochen habe !



um bei sich selber das selbstvertrauen zu entwickeln muss man halten was man sich selber "versprochen" hat - das heisst das man auch das tut was man will! nur das bringt die erfahrung/erkenntnis: ich kann mich auf mich verlassen !

dazu gehört das man sich sehr bewusst macht was man sich vorgenommen hat zu wollen und hier keinen "scheinwillen" einbringt welchen man von anfang an eigentlich nicht nachgehen will. mit anderen worten zwischen wollen und möchten klar unterscheidet.

Damit fange ich nichts an. Für mich heißt Selbstvertrauen keine Angst zu haben, Stärke zu zeigen, hart zu bleiben. So einfach ist das.
 
AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

Die absolute Tollheit dabei ist ja, dass erst der Eigenwille unterdrückt wird ("Kinder mit nem Willen, kriegen was auf die Brillen") um im Anschluss dann völlig überhöhte Erwartungen an die Anpassungs- und Leistungsfähigkeit der Kiddis zu stellen: erst zu dressierten Pudeln degradiert, dann der Traum, nach außen den Stolz der Familie präsentieren zu können. :lachen:

Und trotzdem glaube ich, dass es im Menschen eine Quelle gibt, an die die Vergiftungen nicht heranreichen, das Selbstvertrauen. Vorrangige Aufgabe einer wirksamen Therapie müsste es deshalb mEn auch sein, diese Quelle vorsichtig frei zu legen, statt über Jahre das Wühlen im Schlamm aus Leid und Verschulden zum Lebensmittelpunkt des Hilfesuchenden zu machen, denn auf negative Erfahrungen lässt sich nix aufbauen.


Du sprichst mir mal wieder aus dem Herzen! :kuesse:


Liebe Grüße und einen schönen Weltuntergang wünscht Kaawi! :dreh:


Danke, wünsche ich dir auch!
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Bis jetzt hat er sich mal gut angelassen! :lachen:


Damit fange ich nichts an. Für mich heißt Selbstvertrauen keine Angst zu haben, Stärke zu zeigen, hart zu bleiben. So einfach ist das.


Und für mich heißt Selbstvertrauen, dass ich darauf vertraue, dass meine innere Quelle immer da ist und dass ich auf sie zurückgreifen kann, wenn 's schwierig wird! :)
 
AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

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Selbstvertrauen an sich kann für mich keine eigene quelle sein da sie selber als "vertrauen auf.." lediglich ein anderes ereignis referenziert (im sinne ich vertraue darauf das die und jenes sich ereignen/nicht ereignen wird). zB. ich vertraue darauf das meine mutter/vater hält was sie mir versprochen hat bzw was ich von ihr erwarte oder ich vertraue auf die beständigkeit der existenz und somit darauf das morgen die welt nicht untergeht... ;-)

Selbstvertrauen bedeutet insofern das ich darauf vertraue was ich mir selber versprochen habe !

Um beim kind das vertrauen zu anderen menschen zu entwickeln muss man halten was man versprochen hat.

um bei sich selber das selbstvertrauen zu entwickeln muss man halten was man sich selber "versprochen" hat - das heisst das man auch das tut was man will! nur das bringt die erfahrung/erkenntnis: ich kann mich auf mich verlassen !

dazu gehört das man sich sehr bewusst macht was man sich vorgenommen hat zu wollen und hier keinen "scheinwillen" einbringt welchen man von anfang an eigentlich nicht nachgehen will. mit anderen worten zwischen wollen und möchten klar unterscheidet.

so ist es ziemlich kontraproduktiv sich so etwas wie den weltfrieden zu "wollen" - es liegt nicht im eigenen handlungsraum womit es auch nicht ralisierbar ist. max kann ich wollen zum weltfrieden beizutragen indem ich weitgwehnd freundlich mit anderen menschen umgehe..... daher: ich will zu anderen menschen freundlich sein ist realisierbar... aber nicht" ich will das morgen die sonne scheint...."


Hm - meine Eltern haben Einiges nicht gehalten, was sie versprochen hatten - ich hab 's aber verkraftet! :)
Und ich verspreche mir lieber nichts, weil ich im Laufe meines Lebens festgestellt habe, dass ich 's auch nicht halten kann!
Statt dessen vertraue ich darauf, dass ich mit dem, was kommt, früher oder später gut klar komme! :)
So wie 's aussieht, gibt es auch beim Selbstvertrauen von Mensch zu Mensch ganz schöne Unterschiede!
"Faszinierend!" würde Mr. Spock sagen! :lachen:
 
AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

Und für mich heißt Selbstvertrauen, dass ich darauf vertraue, dass meine innere Quelle immer da ist und dass ich auf sie zurückgreifen kann, wenn 's schwierig wird! :)

Für mich bedeutet menschliches Vertrauen der Glaube an eine bedingungslose Existenzberechtigung. Aus diesem Glauben ist für mich durch die Begegnung mit einem liebenden Menschen Gewissheit geworden, wobei es für mich unerheblich ist, ob es dabei tatsächlich um seine oder lediglich um eine Spiegelung meiner eigenen Liebe gehandelt hat. Wichtig ist die Wirkung, und die bringt mit sich, dass ich seitdem keinerlei Veranlassung mehr verspüre, mich zu rechtfertigen oder Scham zu empfinden.

Bedingungsloses Daseinsrecht macht unabhängig von Anerkennung und Erwartungen anderer und wird somit zum Fundament genau das auszuleben, was man als sein Eigenes begreift, um es mal mit Freyfraus Worten auszudrücken.

:kuesse:
 
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AW: KANTsche Mündigkeit? Theorie der Aufklärung

Für mich bedeutet menschliches Vertrauen der Glaube an eine bedingungslose Existenzberechtigung. Aus diesem Glauben ist für mich durch die Begegnung mit einem liebenden Menschen Gewissheit geworden, wobei es für mich unerheblich ist, ob es dabei tatsächlich um seine oder lediglich um eine Spiegelung meiner eigenen Liebe gehandelt hat. Wichtig ist die Wirkung, und die bringt mit sich, dass ich seitdem keinerlei Veranlassung mehr verspüre, mich zu rechtfertigen oder Scham zu empfinden.

Bedingungsloses Daseinsrecht macht unabhängig von Anerkennung und Erwartungen anderer und wird somit zum Fundament genau das auszuleben, was man als sein Eigenes begreift, um es mal mit Freyfraus Worten auszudrücken.

:kuesse:

das klingt wirklich sehr schön !
nur ist es mir mit der reinen existenz nicht getan - für mich ist es so etwas wie eine leere {lebensmenge} - ich möchte meine existenz auch mit leben füllen und das bedeutet für mich in erster linie selbstverwirlichung.
auch für mich gilt eindeutig der satz .. "ich habe unbedingtes recht zur existenz"
nur existieren hierzu leider ausschliesslich bedingte lebens- und entwicklungsmöglichkeiten so dass ich den satz aufstellen kann .. " ich habe nur bedingte rechte und realisierungsmöglichkeiten zur existenzgestaltung"
wie ich mich entwickeln möchte unterliegt meiner ästhetik - welche rechte ich mir hierzu nehme unterliegt meiner ethik - und wie ich meine entwicklung durchsetze unterliegt meiner willenskraft und meiner macht (handlungspotential)
womit ich mich aber nun von kant verabschieden möchte umzu nietzsche, kierkegaard und nachfolger überzugehen....
 
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