C
Céline
Guest
Aus Kunst und Kultur geklaut
Vor 50 Jahren, am 7. Juli 1956, starb Gottfried Benn
(auf Wunsch habe ich das Thema hierher gezogen)
Gottfried Benn hat sich als Dichter (und Arzt) zur Form und Kunst bekannt, in denen sich der Geist innerhalb des Wertezerfalls durchsetzt. Ich persönlich finde, dass von seinen Gedichten eine nicht enden wollende Faszination ausgeht.
Er hat u.a. auch ein Gedicht geschrieben, das vom Titel her gut ins Forum passt und vielleicht das Gesagte unterstreicht..
V e r s e
Wenn je die Gottheit, tief und unerkenntlich,
in einem Wesen auferstand und sprach,
so sind es Verse, da unendlich
in ihnen sich die Qual der Herzen brach;
die Herzen treiben längst im Strom der Weite,
die Strophe aber streift von Mund zu Mund,
sie übersteht die Völkerstreite
und überdauert Macht und Mörderbund.
Auch Lieder, die ein kleiner Stamm gesungen,
Indianer, Yakis mit Aztekenwort,
längst von der Gier des weißen Manns bezwungen,
leben in stillen Ackerstrophen fort:
„komm, Kindlein, komm im Schmuck der Siebenähren,
komm, Kindlein, komm in Kett’ und Yadestein,
der Maisgott stellt ins Feld, uns zu ernähren,
den Rasselstab und du sollst Opfer sein -“
Das große Murmeln dem, der seine Fahrten
versenkt und angejocht dem Geiste lieh,
Einhauche, Aushauch, Weghauch - Atemarten
indischer Büssungen und Fakirie -,
das große selbst, der Alltraum, einem Jeden
ins Herz gegeben, der sich schweigend weiht,
hält sich in Psalmen und in Veden
und spottet alles Tuns und trotz der Zeit.
Zwei Welten stehn im Spiel und Widerstreben,
allein der Mensch ist nieder, wenn er schwankt,
er kann vom Augenblick nicht leben,
obschon er sich dem Augenblicke dankt;
die Macht vergeht im Abschaum ihrer Tücken,
indes ein Vers der Völker Träume baut,
die sie der Niedrigkeit entrücken,
Unsterblichkeit im Worte und im Laut.
__________________
Novalis: "Mensch werden ist eine Kunst."
PS: Wort-schatz versprach, uns hier auch mal zu besuchen, bis es so weit ist, bekam ich seine Erlaubnis, diesen Beitrag auch für uns zu klauen.
PPS: Liebe Britt, das hab ich wieder gehört! Ausnahmsweise habe ich aber überhaupt nicht übertrieben, weil ich gar nicht weiss, was das Wort bedeutet. Mich treibt es nur immer, über etwas zu schreiben und meist kommt's ganz anders, als ich es meinte oder wollte. Wurm kennt nur Triebe, keine Uebertriebe! So trieb es mich z.B., dir Sonne zu schenken, und keiner wird es heute erfahren, um mich zu hauen, weil der Lepti es gierig verschlungen hat, ist mir dann nämlich verleidet, alles nochmals zu tippen.
Aber für die schöne Geschichte bedanke ich mich gleich für zwei ganz herzlich.
"Min" identifizierte ich sogar ohne Hilfe als "meine", obwohl mir das als Vorname ganz recht wäre, in der Kürze liegt auch der Ruf nach dem Kinde! Es brüllt sich nämlich besser (ohne dass sich die Stimme überschlägt) Miiiiin! Oder Léaaaaaaaa, oder auch Marieeeeee, komm sofort heim! durch die Gegend, als Véronique-Elisabetha... Mit Jentunge, weiss auch der Herr sprachlich nichts anzufangen, also bliebe noch Ahja. Das wäre aber wahrscheinlich zu schön, um wahr zu sein. Jetzt geize doch nicht soooo, mit den Intimitäten und erzähl uns wieder so eine schöne Geschichte, bitti!
Ich möchte dich ja IMMER verstehen.
So!
Leider habe ich jetzt keine Zeit noch länger zu parlieren, aber dafür kurz drei Frauen-Jubiläen, um das Ungleichgewicht wenigstens ein bisschen auszugleichen:
Marie Bracquemond 1841 - 1916
(oder 1940 geb., ich war nicht dabei und Britt sagt, dass Wiki manchmal recht hat *lol*)
Französische Impressionistin mit einem unnetten Mann, der sie nicht gern malen sah. Schade!
Mary Casatt 1844 - 1926
ebenfalls eine Impressionistin, aber amerikanische, verbrachte aber fast 2/3 ihres Lebens in F. Das Tragische bei ihr: sie erblindete ca. 10 Jahre vor ihrem Tod und konnte dann natürlich gar nicht mehr malen.
Und schliesslich noch eine "zeitgenössische" Malerin, die ihr Leben "nur" in Amerika verbrachte, auch z.T. mit Portrait-Malerei:
Susan Macdowell Eakins 1851 - 1938
So! Das war's also für heute... und das Alte bleibt wieder liegen *heuuuuul*.
Vor 50 Jahren, am 7. Juli 1956, starb Gottfried Benn
(auf Wunsch habe ich das Thema hierher gezogen)
Gottfried Benn hat sich als Dichter (und Arzt) zur Form und Kunst bekannt, in denen sich der Geist innerhalb des Wertezerfalls durchsetzt. Ich persönlich finde, dass von seinen Gedichten eine nicht enden wollende Faszination ausgeht.
Er hat u.a. auch ein Gedicht geschrieben, das vom Titel her gut ins Forum passt und vielleicht das Gesagte unterstreicht..
V e r s e
Wenn je die Gottheit, tief und unerkenntlich,
in einem Wesen auferstand und sprach,
so sind es Verse, da unendlich
in ihnen sich die Qual der Herzen brach;
die Herzen treiben längst im Strom der Weite,
die Strophe aber streift von Mund zu Mund,
sie übersteht die Völkerstreite
und überdauert Macht und Mörderbund.
Auch Lieder, die ein kleiner Stamm gesungen,
Indianer, Yakis mit Aztekenwort,
längst von der Gier des weißen Manns bezwungen,
leben in stillen Ackerstrophen fort:
„komm, Kindlein, komm im Schmuck der Siebenähren,
komm, Kindlein, komm in Kett’ und Yadestein,
der Maisgott stellt ins Feld, uns zu ernähren,
den Rasselstab und du sollst Opfer sein -“
Das große Murmeln dem, der seine Fahrten
versenkt und angejocht dem Geiste lieh,
Einhauche, Aushauch, Weghauch - Atemarten
indischer Büssungen und Fakirie -,
das große selbst, der Alltraum, einem Jeden
ins Herz gegeben, der sich schweigend weiht,
hält sich in Psalmen und in Veden
und spottet alles Tuns und trotz der Zeit.
Zwei Welten stehn im Spiel und Widerstreben,
allein der Mensch ist nieder, wenn er schwankt,
er kann vom Augenblick nicht leben,
obschon er sich dem Augenblicke dankt;
die Macht vergeht im Abschaum ihrer Tücken,
indes ein Vers der Völker Träume baut,
die sie der Niedrigkeit entrücken,
Unsterblichkeit im Worte und im Laut.
__________________
Novalis: "Mensch werden ist eine Kunst."
PS: Wort-schatz versprach, uns hier auch mal zu besuchen, bis es so weit ist, bekam ich seine Erlaubnis, diesen Beitrag auch für uns zu klauen.
PPS: Liebe Britt, das hab ich wieder gehört! Ausnahmsweise habe ich aber überhaupt nicht übertrieben, weil ich gar nicht weiss, was das Wort bedeutet. Mich treibt es nur immer, über etwas zu schreiben und meist kommt's ganz anders, als ich es meinte oder wollte. Wurm kennt nur Triebe, keine Uebertriebe! So trieb es mich z.B., dir Sonne zu schenken, und keiner wird es heute erfahren, um mich zu hauen, weil der Lepti es gierig verschlungen hat, ist mir dann nämlich verleidet, alles nochmals zu tippen.
Aber für die schöne Geschichte bedanke ich mich gleich für zwei ganz herzlich.
"Min" identifizierte ich sogar ohne Hilfe als "meine", obwohl mir das als Vorname ganz recht wäre, in der Kürze liegt auch der Ruf nach dem Kinde! Es brüllt sich nämlich besser (ohne dass sich die Stimme überschlägt) Miiiiin! Oder Léaaaaaaaa, oder auch Marieeeeee, komm sofort heim! durch die Gegend, als Véronique-Elisabetha... Mit Jentunge, weiss auch der Herr sprachlich nichts anzufangen, also bliebe noch Ahja. Das wäre aber wahrscheinlich zu schön, um wahr zu sein. Jetzt geize doch nicht soooo, mit den Intimitäten und erzähl uns wieder so eine schöne Geschichte, bitti!
Ich möchte dich ja IMMER verstehen.
So!
Leider habe ich jetzt keine Zeit noch länger zu parlieren, aber dafür kurz drei Frauen-Jubiläen, um das Ungleichgewicht wenigstens ein bisschen auszugleichen:
Marie Bracquemond 1841 - 1916
(oder 1940 geb., ich war nicht dabei und Britt sagt, dass Wiki manchmal recht hat *lol*)
Französische Impressionistin mit einem unnetten Mann, der sie nicht gern malen sah. Schade!
Mary Casatt 1844 - 1926
ebenfalls eine Impressionistin, aber amerikanische, verbrachte aber fast 2/3 ihres Lebens in F. Das Tragische bei ihr: sie erblindete ca. 10 Jahre vor ihrem Tod und konnte dann natürlich gar nicht mehr malen.
Und schliesslich noch eine "zeitgenössische" Malerin, die ihr Leben "nur" in Amerika verbrachte, auch z.T. mit Portrait-Malerei:
Susan Macdowell Eakins 1851 - 1938
So! Das war's also für heute... und das Alte bleibt wieder liegen *heuuuuul*.