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Jubiläen im Jahr 2006

Bald jährt sich der Todestag der amerikanischen Sängerin Ella Fitzgerald zum zehnten mal ( † 15. Juni 1996).
 
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Liebe Freunde!

Wie schon gesagt, ist es amüsant zu googlen und für ein bestimmtes Jahr die Ereignisse zu suchen! Ich habe gerade den 100.Geburtstag der vier sehr verschiedenen Leute gefunden:

100.Geburtstag

Pu Yi
(1906-1967) war von 1908 bis 1912 der letzte Kaiser des Kaiserreichs China. Er entstammte dem mandschurischen Fürstengeschlecht der Aisin Gioro, die seit 1644 als Qing-Dynastie China beherrschten. Er wurde im Alter von zwei Jahren am 13. November 1908 von der Kaiserwitwe Cixi zum Thronerben eingesetzt und sein Vater zum Prinzregenten. 1912 wurde Pu Yi von Yuan Shikai zur Abdankung gezwungen. In einem Edikt zur „Wohlwollenden Behandlung des Kaisers der Großen Qing-Dynastie“ wurden ihm weiterhin Titel und Würden zugesagt sowie ein Wohnrecht im Kaiserpalast in der Verbotenen Stadt.


Léopold Senghor (1906-2001) war ein afrikanischer Dichter und Politiker. Er war von 1960 bis 1980 Präsident von Senegal. 1968 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. "Mit dieser Wahl war der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) alles andere als einverstanden, denn Senghor galt als 'dichtende Marionette' des Imperialismus. Tatsächlich hatte er zu Beginn des Jahres die senegalesische Studentenbewegung und die Proteste gegen Preiserhöhungen für Grundnahrungsmittel brutal niedergeschlagen - ausgerechnet mit Hilfe französischer Truppen. Senghors Schriften wiederum betrachteten die SDS-Aktivisten als 'lyrisierendes' Geschwätz, das 'die weißen Werte der Faschisten, die Mystik von Blut und Boden als schwarze Kultur der ***** verkauft'."

So befremdlich das Konzept der Negritude heute anmutet, muss es doch auch als Reaktion gegen den Kolonialismus, als kulturelle Selbstbehauptung gegen die Abwertung der afrikanischen Kulturen durch die Europäer, gegen die französische Tendenz zur Assimilierung verstanden werden.


Soichiro Honda (1906-1991) war ein japanischer Unternehmer. Im Jahre 1948 gründete Soichiro die Honda Corporation, die sich schnell zu einem der bedeutendsten Motorenhersteller entwickelte. Er blieb Präsident von Honda bis 1973.


Nicholas Georgescu-Roegen (1906-1994) war ein rumänischer Wirtschaftswissenschaftler und Ökonom. Er gilt als der Vater der bioökonomischen Theorie. Er ist der Autor von revolutionären Werken auf diesem Gebiet wie "Das Gesetz der Entropie und der wirtschaftliche Prozess" ("The Entropy Law and the Economic Process"). Dort versöhnt er die Ökonomie mit der Ökologie indem er erstere in die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse reintegriert.


Und dann drei verschiedenen Ereignisse, die im Jahre 1906 stattfanden:

1906 - Der Simplontunnel ist ein Eisenbahntunnel der Schweizerischen Bundesbahnen AG (SBB) und führt von Brig in der Schweiz nach Iselle in Italien. Er verbindet das Wallis und das Val Divedro. Der Tunnel führt unter dem Simplonpass hindurch. Er war bis Ende der 1970er-Jahre mit 19,8 km der längste Gebirgstunnel der Erde.


1906 - Lee De Forest (1873-1961) war ein US-amerikanischer Erfinder. 1906 erfand er die Audion-Röhre (heute als Triode bezeichnet), eine Elektronenröhre, mit der schwache elektrische Signale verstärkt werden konnten. Er wird als einer der Väter des Elektronikzeitalters bezeichnet, da das Audion wesentlich zur Verbreitung elektronischer Geräte beitrug.


1906 - SOS, das internationale Notsignal (Morsecode) wurde auf der Internationalen Funkkonferenz in Berlin am 3. Oktober 1906 SOS (drei kurz, drei lang, drei kurz: ···---···) als internationales Notrufzeichen festgelegt, das oft fälschlicherweise als Abkürzung ("Save our ship!", "Save our souls!") interpretiert wird. Das erste Mal wurde SOS von dem Passagierschiff "Slavonia" am 10. Juni 1909 gesendet, als sie vor den Azoren Schiffbruch erlitt.

Analog dazu legte man sich bei Einführung des Sprechfunkes auf den Notruf „Mayday!” fest. Hier war man offensichtlich überzeugt, dass dieses Wort im Falle von Gefahr und hilferufend hektisch ausgesprochen sich von normal gesprochenem Text deutlich abhebt. Aber dank einer wunderbaren ARTE-Sendung, die "Karambolage" heißt, weiß ich, daß "Mayday" eigentlich vom französischen "M'aidez!" ("Helft mir!") stammt...

Seid herzlichst gegrüßt von Eurem
Bécir
 
Bergsturz von Goldau

Hallo,

in den Bergen, besonders in den Alpen, ist es bekanntlich nicht ganz ungefährlich.

Erst vor kurzem wurde auf der Gotthard-Autobahn bei Gurtnellen ein deutsches Ehepaar von einem herabrollenden Steinbrocken im Auto erschlagen.

Aber vor 200 Jahren, genau am 2. September 1806 gegen 17 Uhr, ereignete sich eine der grössten Naturkatastrophen der Schweiz. An der Südflanke des Rossberges im Kanton Schwyz lösten sich gewaltige Gesteinsmassen (beinahe 40 Millionen m³, das Volumen eines Würfels mit der Kantenlänge 342 m) und donnerten ins Tal hinunter. Der Bergsturz zerstörte innert 4 - 5 Minuten eine Fläche von rund 6 km² und begrub die beiden Dörfer Goldau und Röthen. 457 Menschen kamen ums Leben, über 100 Häuser, 220 Ställe/Scheunen sowie 4 Kirchen/Kapellen wurden zerstört.

Nach der Katastrophe kam es zu einer grossen Solidaraktion. Aus allen Kantonen der Schweiz und auch aus dem Ausland wurde gespendet. Die Spendensumme betrug (nach heutigem Wert) 38 Mio. CHF.

Alljährlich läutet am 2. September, nachmittags um 5 Uhr, die grosse Glocke der Pfarrkirche von Goldau und erinnert an die schreckliche Bergsturzkatastrophe vom Jahre 1806.

Gruss
Hartmut
 
Schweizer Psalm

Hallo Freunde,

baerliner hat mich auf folgendes Jubiläum gebracht:

Am 1. April 1981, also vor 25 Jahren, erklärte der Bundesrat den "Schweizerpsalm" ohne Wenn und Aber als Nationalhymne der Eidgenossenschaft, mit der Begründung, er sei "ein rein schweizerisches Lied, würdig und feierlich, so wie eine Grosszahl unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger sich eine Landeshymne wünschen".

Ja, die Geschichte der Nationalhymne der CH ist tatsächlich nicht geradlinig.

Im Sommer 1841 komponiert der Urner Priester Alberik Zwyssig (1808-1854) den "Schweizer Psalm", der bald vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurde. Bei den Männerchören wurde der "Schweizerpsalm" schnell heimisch und umrahmte häufig patriotische Feiern.

Die zahlreichen Vorstösse zwischen 1894 und 1953, dieses Lied zur offiziell gültigen Nationalhymne zu erklären, lehnte der Bundesrat - die Schweizer Regierung - jedoch ab; denn eine Nationalhymne solle nicht durch ein behördliches Dekret eingeführt, sondern vom Volk durch den regelmässigen Gebrauch frei gewählt werden.

1961, also vor 45 Jahren, beschloss daher der Bundesrat, der "Schweizerpsalm", eine rein schweizerische und unverwechselbare Schöpfung, habe provisorisch als offizielle schweizerische Nationalhymne zu gelten. Nach dreijähriger Probezeit sprachen sich zwölf Kantone zugunsten des "Schweizerpsalms" aus, während sieben für eine verlängerte Probezeit plädierten, und nicht weniger als sechs das Lied als Staatssymbol ablehnten. Trotz des zwiespältigen Ergebnisses wurde 1965 die vorläufige Anerkennung des "Schweizerpsalms" als Nationalhymne bestätigt, diesmal unbefristet.

Nun ist der "Schweizer Psalm" die Nationalhymne geworden. Wie für fast alles in der Schweiz, so gilt auch hier: Was lange währt wird gut!

Gruss
Hartmut
 
Wie für fast alles in der Schweiz, so gilt auch hier: Was lange währt wird gut!

Das stimmt, wie auch die folgende Chronologie eines wohlschmeckenden Käses zeigt:


1136 wurde das Kloster Bellelay im Schweizer Jura gegründet, wo der Bellelay-Käse herkommt, der heute unter dem Namen TÊTE DE MOINE bekannt ist.

1856 wird derTÊTE DE MOINE wird beim «Concours universel» in Paris ausgezeichnet.

1981 Erfindung der «Girolle®»

1996 werden alle produzierenden Käsereien von TÊTE DE MOINE, Fromage de Bellelay ISO 9002 zertifiziert.

2001 wird die Bezeichnung «TÊTE DE MOINE, Fromage de Bellelay» als Ursprungsbezeichnung geschützt
 
Zitat:

Meine Geschichte und die Geschichte aller - wie kommt das zusammen?

Ingeborg Bachmann


Sie wurde schon am Anfang dieses Threads erwähnt, aber ich tue es hier nochmals:

Ingeborg Bachmann wäre morgen 80 Jahre alt geworden.

Sie hat uns ein wunderbares Werk hinterlassen, welches so viele Wahrheiten enthält, manchmal stellt sie einfach eine Fragen in den Raum (so wie oben das Zitat) - und wenn wir versuchen diese zu beantworten, stellen wir fest, dass wir eben für die wichtigsten Fragen keine Antwort haben, weil wir sie einfach nicht genug beachten.

Morgen, zu ihrem 80. Geburtstag, wird auch für das dreissigste mal der Ingeborg Bachmann Preis im Rahmen der "Tage der deutschsprachigen Literatur" in Klagenfurt vergeben (neben noch 4 andere Literaturpreisen).

Dank 3sat, war ich bei fast allen der 18 Autorenlesungen dabei - und habe manche wunderbare Texte gehört - und eine junge Autorin hat mich zutiefst beeindruckt: Kathrin Passig - mit ihren klugen und auch stellenweise humorvollen Text, "Sie befinden sich hier".
Es ist einText, der es verdient im Zusammenhang mit den Namen von Ingeborg Bachmann gebracht zu werden.

Am Ende noch zwei Zitate von Ingeborg Bachmann, aus den Jahren 1972 und 1973. Ich bringe sie in der umgekehrter Reihenfolge - da das Zitat aus ihrem Todesjahr eine sehr pessimistische Note enthält.

Und ich glaube nicht an diesen Materialismus, an diese Konsumgesellschaft, an diesen Kapitalismus, an diese Ungeheuerlichkeit, die hier stattfindet . . . . Ich glaube wirklich an etwas, und das nenne ich "ein Tag wird kommen". Und eines Tages wird es kommen. Ja, wahrscheinlich wird es nicht kommen, denn man hat es uns immer zerstört . . . . Es wird nicht kommen, und trotzdem glaube ich daran. Denn wenn ich nicht mehr daran glauben kann, kann ich auch nicht mehr schreiben. (Juni 1973. GuI S. 145)


Dennoch ist selbst in der Kapitulation noch Hoffnung, und diese Hoffnung des Menschen hört nicht auf, wird nie aufhören. ( Okt. 1972GuI S. 128)


Aus: GuI = Bachmann, Ingeborg. Wir müssen wahre Sätze finden. Gespräche und Interviews. München: Piper 1983 (3. Auflage 1991).

Gruß von Miriam
 
Zusatz zum obigen Beitrag - weil es mich so sehr freut:

Die deutsche Autorin Kathrin Passig erhielt heute in Klagenfurt zwei Preise:
den Ingeborg-Bachmann-Preis und zusätzlich auch den Kelag-Zuschauerpreis.

Der Ingeborg-Bachmann-Preis ist der bedeutendste Literaturpreise im deutschsprachigem Raum.
 
Sooo! Ich kann einfach nicht umhin, noch ein Weiber-Jubiläum zu erwähnen und der Hammer ist!: ich entschuldige mich auch nicht dafür :)

Am 29. Juni 2006

hat meine Tochter ein süüüßes kleines Mädchen zur Welt gebracht. Der „große“ Bruder freut sich ebenfalls – noch! – denn noch ahnt er ja nicht, dass nicht nur in einem Forum Streitigkeiten entstehen können *looool Mehr erzähle ich aber nun besser nicht, es gibt ja schließlich so was wie Privatsphäre :reden:

Glücklich-müde Grüße, oder müsste es müde-glückliche Grüße heißen?? Dass „müde aber glücklich“ geht, das weiß ich auch selbst *looool Aaach, ihr versteht mich sowieso nicht. Aber wenigstens habe ich wieder mal ein Jubiläum erwähnt, wenn auch nun wieder mal von einem Weib *grins Und wer weiß, ob die Kleine in 100 oder 200 Jahren vielleicht eh auf einer Jubiläumsliste "geboren am........" zu finden sein wird. Dann könnte ihr alle sagen: wissen wir schon *looool Nur deshalb also, hier schon mal erwähnt :zunge3:


P.S. vergisst nicht!: bei keinen Jubiläums-Beiträgen wurden je gratuliert, also hier auch keine Ausnahmen machen! Gratulationen gibt es eh genug in der realen Welt. Ich wollte einfach nur wieder mal von einer Jubilarin erzählen, auch wenn sie noch seeehr klein ist. PUNKT!

:sekt: :blume1: :winken1:
 
Britt schrieb:
P.S. vergisst nicht!: bei keinen Jubiläums-Beiträgen wurden je gratuliert, also hier auch keine Ausnahmen machen!
Gratulationen gibt es eh genug in der realen Welt.
hallo britt,
schön, dass dich wieder mal hier zu sehen.
weißt eh´: ich halte mich nicht so gerne an die vorgaben *grins*
alsooooo: :sekt: auf die neue erdenbürgerin - stoßt an!
und auf die frischgebackene omi auch :sekt:

:kuss1: kathi
 
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Ach, was für eine herrliche Feier!

Schon als ich jetzt las, dass Hartmut wieder da ist, freute ich mich sehr. Und jetzt noch die Freude über die Rückkehr unserer allerliebsten jungen Omi...

Ich sage nichts mehr, will mich nicht einkratzen *looool* (ein neues Wort, das mir sehr gefällt, :danke: ;) ), aber ein bisschen "privat" muss ich dabei auch noch werden: Meine liebste Omi, sagte immer: "Linchen, versprich nix mehr, mach einfach...". Tja, wie Recht sie immer hatte...

Ich laboriere zwar immer noch an dem Franzosensieg herum, aber heute muss es einfach sein!

:sekt:

Jubel und Salut auf die süsse kleine Jubilarin (Britt, bitte, ein bisschen Intimitäten dürfen es schon sein. Wie heisst die Schöne?) und die "Heimkehrer".

Ein schönes WE :ola:

:clown3:
 
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