Jesus - ein Philosoph?

[Manfredo]

AW: Jesus - ein Philosoph?

Die Geschichte der Philosophie kennt aber auch spätestens seit dem 18./19. und 20. Jahrhundert die Religions-Kritik - und neben dem Theis-mus gibt es auch den Atheis-mus und den A-Theis-mus .... und einige Philosohen sind sogar den denkerischen Weg durch den Nihilis-mus gegangen ...

Und wie kann die Philosophie mit Gott verbinden

Aus meiner unmaßgeblichen Perspektive vermag sie lediglich, an die Dimension des ABSOLUTEN zu erinnern, ohne zum theologischen Gottes-Gesülze zu verkommen ...

Gruß

Nach dem Atheisten und Prohoministen Feuerbach ist die Religion bloß der Versuch des Menschen, seine Ohnmachsgefühle zu kompensieren, Gott gründe sich im Elend der Menschen.

Das Wissen des Menschen von Gott sei lediglich das Wissen des Menschen von sich selbst. Der Mensch betet lediglich sein idealisiertes Selbst an.

Nach Karl Marx ist die Religion das Opium des Volkes. Die Religion sei nur ein illusorisches Glück und das Elend führe dazu, dass der Mensch in dieses Glück flüchte.

Charles Darwin erschüttert mit seiner Evolutionslehre, (kein einmaliger Schöpfungsakt wie bis Darwin angenommen, sonderen allmähliche Entwicklung durch Evolution) den christlichen Glauben.

Und Nietzsche setzt mit Provokationen, wie damit bleibt nur noch das Tierische im Menschen übrig noch eins drauf.

Kant führt Gottesbeweise ad absurdum....

lg

 

[EarlyBird]

AW: Jesus - ein Philosoph?

So ein Credo erleichtert einem manches beim Formulieren.

Das mag sein! Es dient aber wohl kaum der Wahrheit, denn glauben heißt nicht wissen!

Zum Beispiel die Stelle "gemäß der Schrift". Wer sich daran hält, versteht sofort, dass Jesus im Kreis seiner Gemeinde bereits Ostern verklärt erschien.

Was spielt das für eine Rolle, selbst, wenn es stimmt?
Meines Wissens hat sich Jesus als Mensch, Gott als seinen Vater, aber auch den aller anderen Menschen gesehen, darum auch alle Menschen als (seine) Brüder und Schwestern. Das hat die Kirche aber sowas von verfälscht!

Wer "gegen die Schrift" glaubt, hat es da erheblich schwieriger: einerseits die Quellenlage, dann die Erwartungen der anderen und schließlich das Hindernis der eigenen Vorurteile...

Was Schrift ist, muss man glauben - warum auch nicht, wenn 's plausibel ist, was man selbst erlebt, sich erarbeitet, erkennt, weiß man!
Gegen die Schrift glauben ist unlogisch! Entweder man glaubt dem Gelesenen oder eben nicht!
Und jeder überlieferte Glaube ist ein Vorurteil, denn man kriegt ihn einfach so serviert, er ist nicht selbst erarbeitet - wenn 's denn schon Glaube sein muss!

 

[Nicandra]

AW: Jesus - ein Philosoph?

War Jesus ein Philosoph? Das mag sowohl für einfache Gläubige, als auch für kirchenferne Philosophen eine Überraschung sein. Ist das nicht eine Herabwürdigung Gottes? Oder eine Herabwürdigung der Philosophie? Ich denke, das ist die Spannung in der sich Paulus befand, als er Hebräern und Hellenisten Jesus Christus erklärte: für die einen ein Ärgernis, für die anderen eine Dummheit, für Kirchenlehrer aber eine Selbstverständlichkeit. Und für euch?

Jesus ein Philosoph der Philosophen in die Schranken wies?

Wäre Jesus Philosoph gewesen, würde ich sogar an die vollendete Kreuzigung glauben, was ich nicht tu.

Philosoph als Philosoph ->Nein

philosophische Teilaspekte, wie jeder sie hat -> Ja

 

[moebius]

AW: Jesus - ein Philosoph?

1. Nach dem Atheisten und Prohoministen Feuerbach ist die Religion bloß der Versuch des Menschen, seine Ohnmachsgefühle zu kompensieren, Gott gründe sich im Elend der Menschen.

2. Das Wissen des Menschen von Gott sei lediglich das Wissen des Menschen von sich selbst. Der Mensch betet lediglich sein idealisiertes Selbst an.

3. Nach Karl Marx ist die Religion das Opium des Volkes. Die Religion sei nur ein illusorisches Glück und das Elend führe dazu, dass der Mensch in dieses Glück flüchte.

4. Charles Darwin erschüttert mit seiner Evolutionslehre, (kein einmaliger Schöpfungsakt wie bis Darwin angenommen, sonderen allmähliche Entwicklung durch Evolution) den christlichen Glauben.

5. Und Nietzsche setzt mit Provokationen, wie damit bleibt nur noch das Tierische im Menschen übrig noch eins drauf.

6. Kant führt Gottesbeweise ad absurdum....

lg

Zu 1.:
Ja, das Wesen des Christentums ist die Darstellung und Ausgestaltung seiner Projektionsthese.

Zu 2.:
Ja, wobei die GOTT projektiv zugeschriebenen Eigenschaften letztlich Eigenschaften der Gattung Menschheit sind ...
(Es gibt hier übrigens einen Denk-Fehler von Ludwig FEUERBACH, auf den ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen will).

Zu 3.:
Ja, K. MARX argumentiert unter Berufung und partieller Kritik an FEUERBACH soziologisch-gesellschaftskritisch .

Zu 4.:
Das spricht für Charles DARWIN, dass er den christlichen Glauben erschüttert hatte ...

Zu 5.:
Sein Hauptwerk "Also sprach Zarathustra" ist kein simples Plädoyer für das Tierische im Menschen , sondern enthält ein Entwicklungsmodell für den menschlichen GEIST ...
(vgl. dazu etwa ausführlich das Kapitel "Von den drei Verwandlungen").

Zu 6.:
Ja, KANT erschüttert die traditionelle Metaphysik - und benötigt als protestantischer Philosoph "Gott" nur noch als "regulative Idee" im Kontext seiner "Kritik der Praktischen Vernunft".

"Unter den Ideen (Freiheit, Gott, Unsterblichkeit) führt die mittlere, nämlich die der Freiheit: weil die Existenz derselben in dem kategorischen Imperativ enthalten ist. Die zwei übrigen enthält sie in ihrem Gefolge bei sich."


"Ohne einen Gott und eine für uns jetzt nicht sichtbare, aber gehoffte Welt sind die herrlichen Ideen der Sittlichkeit zwar Gegenstände des Beifalls und der Bewunderung, aber nicht Triebfeder des Vorsatzes und der Ausübung, weil sie nicht den ganzen Zweck, der einem jeden vernünftigen Wesen natürlich und notwendig ist, erfüllen."


Gruß

 

[moebius]

AW: Jesus - ein Philosoph?

Jesus ein Philosoph der Philosophen in die Schranken wies?

Wäre Jesus Philosoph gewesen, würde ich sogar an die vollendete Kreuzigung glauben, was ich nicht tu.

Philosoph als Philosoph ->Nein

philosophische Teilaspekte, wie jeder sie hat -> Ja

Warum "sollte" es Jesus seinerzeit besser ergehen als SOKRATES, der von den Macht-Habern seiner Zeit ebenfalls hingerichtet worden war ...​

 

[Nicandra]

AW: Jesus - ein Philosoph?

Warum "sollte" es Jesus seinerzeit besser ergehen als SOKRATES, der von den Macht-Habern seiner Zeit ebenfalls hingerichtet worden war ...​

Nicht besser sondern schlechter -> Jesus wollte ihnen ihren Gott wegnehmen und an dessen Stelle den vorherigen wieder integrieren, außerdem wurde Sokrates tatsächlich hingerichtet, was ich bei Jesus in Zweifel setze.....

 

[EarlyBird]

AW: Jesus - ein Philosoph?

Nicht besser sondern schlechter -> Jesus wollte ihnen ihren Gott wegnehmen und an dessen Stelle den vorherigen wieder integrieren, außerdem wurde Sokrates tatsächlich hingerichtet, was ich bei Jesus in Zweifel setze.....

Das wäre dann ja ein Machtkampf gewesen, das würde aber gar nicht zu Jesus passen!
Nein, ich denke, er wollte den Aspekt der bedingungslosen Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen einbringen. Vorher galt ja nur das Auge um Auge, Zahn um Zahn!

 

[Streusalzwiese]

AW: Jesus - ein Philosoph?

Das wäre dann ja ein Machtkampf gewesen, das würde aber gar nicht zu Jesus passen!

Und warum passt das nicht zu Jesus? "Denkt nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen Frieden zu bringen, sondern das Schwert." (Mt 10,34)

 

[Nicandra]

AW: Jesus - ein Philosoph?

Das wäre dann ja ein Machtkampf gewesen, das würde aber gar nicht zu Jesus passen!
Nein, ich denke, er wollte den Aspekt der bedingungslosen Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen einbringen. Vorher galt ja nur das Auge um Auge, Zahn um Zahn!

Richtig, es würde nicht zu der Version Jesus passen, die von den Kirchen gelehrt wird......


Den Machtkampf führten die Mächtigen des Sanhedrin. Die Jesus zuhörenden Menschen waren ja begeistert von der neuen (alten) Sichtweise Gottes.

Drum wurde Jesus ja mit allen Mitteln bekämpft, nicht nur durch die Pharisäer. Der Krieg hatte vielen den *Vater* weggenommen. Jesus gab ihnen durch seine Sichtweise einen *Vater* zurück.... (Vater Himmel Mutter Erde)....

Nicht nur Auge um Auge, Zahn um Zahn sondern auch die irdische Blutzucht, die sich noch heute bis ins Weiße Haus Amerikas fortsetzt.....

*Wehe du lässt dich mit einer Kanaaniterin ein ......* Jakob erhielt trotz Betrugs den Segen, weil Esau sich Frauen außerhalb des eigenen Blutes nahm.....

Erst Jesus sprach von einem liebenden Gott, vorher gab es eine lange Zeit nur einen rachsüchtigen strafenden Gott.....

 

[Nicandra]

AW: Jesus - ein Philosoph?

Und warum passt das nicht zu Jesus? "Denkt nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen Frieden zu bringen, sondern das Schwert." (Mt 10,34)

Ja das Schwert -> Damit wir die Fesseln zerschneiden, mit denen uns die Alten banden.....