Vermittler
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- Registriert
- 10. April 2012
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AW: Ist Wahrheit verhandelbar?
Du fragst so viel, das Thema fächert sich immer weiter auf, und ich bin wieder da, wo ich immer bin; ich vermute, alle Fragen entscheiden sich mit dem Determinismus, oder eben mit dem Gegenteil. Beweise hab ich freilich nicht, gehe aber vom Determinismus aus, und glaube an keine Gottheit.
Gottgläubige, so meine ich, müssen sich nur an die Gebote halten und alles wird gut. Das stelle ich mir entspannend vor. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man einerseits an Gott glauben, und andererseits die Gebote missachten kann.
Das Zitat, oben:
Ich meinte nicht unseren Umgang mit anderen Tieren. Ich meinte, dass vielleicht beispielsweise Schimpansen sich gegenüber ihren Artgenossen ethisch verhalten.
Google, sinngemäß: Ethik ist Moral, insbesondere hinsichtlich ihrer Begründbarkeit.
Handelt irgendein Mensch denn wirklich ethisch richtig? Kann beispielsweise ein Deutscher ethisch richtig handeln, solange Deutschland unethisch agiert? Oder muss man sich sofort und strikt lossagen, den Pass verbrennen, auswandern (wohin?)? Ist es besser, sich zu 90% ethisch zu verhalten, als zu 80%, oder gibt es nur das Entweder/Oder?
Ich fürchte, um sich ethisch einwandfrei zu verhalten, müsste man auf den Mond auswandern. Man kann doch sein Handeln gar nicht mehr überblicken, nichts mehr guten Gewissens kaufen; selbst wenn es ein Öko- und ein Sonstwas-Siegel hat, die Möglichkeit des Schwindels besteht, und wir wissen das. Ist diese Unüberschaubarkeit eine Entschuldigung? Oder müsste man sich als Selbstversorger von allen Verknüpfungen lösen? Darf man als Selbstversorger ein Stück Land für sich beanspruchen, während in den Ballungsräumen Slums entstehen? Hat man die Pflicht, zu kämpfen? Darf man Autofahren? Wer kann das entscheiden?
Ist die ethische Vorstellung einem zeitlichen Wandel unterworfen? Gelten wir in 100 Jahren als Barbaren? Müsste unser tolles Hirn dies dann aber nun nicht schon vorhersehen?
Ich fürchte, Ethik ist evolutionärer Egoismus.
Viel geschrieben, und nichts gesagt; stelle dir vor, ich hätte all deine Fragen beantwortet!
Wir sind vielleicht alle auf dem Holzweg; ja; und hier wäre auch unser jeweiliges Tempo egal.
Gibt es nicht jetzt schon eine Ethik für den Umgang mit Tieren? Aber wenn Dein Nachdenken zu einem für die Tiere förderlichen Umgang führt, würde ich das sehr begrüßen.
Du fragst so viel, das Thema fächert sich immer weiter auf, und ich bin wieder da, wo ich immer bin; ich vermute, alle Fragen entscheiden sich mit dem Determinismus, oder eben mit dem Gegenteil. Beweise hab ich freilich nicht, gehe aber vom Determinismus aus, und glaube an keine Gottheit.
Gottgläubige, so meine ich, müssen sich nur an die Gebote halten und alles wird gut. Das stelle ich mir entspannend vor. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man einerseits an Gott glauben, und andererseits die Gebote missachten kann.
Das Zitat, oben:
Ich meinte nicht unseren Umgang mit anderen Tieren. Ich meinte, dass vielleicht beispielsweise Schimpansen sich gegenüber ihren Artgenossen ethisch verhalten.
Google, sinngemäß: Ethik ist Moral, insbesondere hinsichtlich ihrer Begründbarkeit.
Handelt irgendein Mensch denn wirklich ethisch richtig? Kann beispielsweise ein Deutscher ethisch richtig handeln, solange Deutschland unethisch agiert? Oder muss man sich sofort und strikt lossagen, den Pass verbrennen, auswandern (wohin?)? Ist es besser, sich zu 90% ethisch zu verhalten, als zu 80%, oder gibt es nur das Entweder/Oder?
Ich fürchte, um sich ethisch einwandfrei zu verhalten, müsste man auf den Mond auswandern. Man kann doch sein Handeln gar nicht mehr überblicken, nichts mehr guten Gewissens kaufen; selbst wenn es ein Öko- und ein Sonstwas-Siegel hat, die Möglichkeit des Schwindels besteht, und wir wissen das. Ist diese Unüberschaubarkeit eine Entschuldigung? Oder müsste man sich als Selbstversorger von allen Verknüpfungen lösen? Darf man als Selbstversorger ein Stück Land für sich beanspruchen, während in den Ballungsräumen Slums entstehen? Hat man die Pflicht, zu kämpfen? Darf man Autofahren? Wer kann das entscheiden?
Ist die ethische Vorstellung einem zeitlichen Wandel unterworfen? Gelten wir in 100 Jahren als Barbaren? Müsste unser tolles Hirn dies dann aber nun nicht schon vorhersehen?
Ich fürchte, Ethik ist evolutionärer Egoismus.
Viel geschrieben, und nichts gesagt; stelle dir vor, ich hätte all deine Fragen beantwortet!
Wir sind vielleicht alle auf dem Holzweg; ja; und hier wäre auch unser jeweiliges Tempo egal.