AW: Ist Gott in Rente?
Lieber Zeili,
es tut mir leid, daß Du frustriert bist.
Aber Deine strikte Unterscheidung von Glauben und Wissen halte ich nicht für angebracht. Denn “glauben” kann man an alles und jedes, auch daran, daß es geflügelte Pferde gibt. Der Glaube des anderen ist dennoch stets zu respektieren. Er verlangt aber auch überall nach Wissen. Das ist jedoch für den Glauben an Gott trotz aller Anstrengungen des Geistes unter den gegebenen geschichtlichen Umständen nicht zu gewinnen. Es bleibt uns aber die Hoffnung auf Gott. Die Glaubensüberzeugungen der großen Religionen berufen sich zur Stützung ihres jeweiligen Glaubens auf ein historisches Wissen, das leider der kritischen Hinterfragung nicht standhält.
Erich
Bevor man nicht strikt zwischen Glauben und Wissen unterscheidet, dreht man sich hier im Kreise.
Glauben = vermuten (im positiven Sinne) oder befürchten (im negativen Sinne), also ein Gefühl.
Wissen = sinnliche Wahrnehmung (sehen, riechen, tasten, hören).
Erst dann kann ich sagen, ich glaube etwas (wobei ich Gott noch gar nicht bemühen muss) oder ich weiß etwas.
Jetzt habe ich das aber wirklich zum allerletzten Mal geschrieben.
Liebe Grüße
Zeili
Lieber Zeili,
es tut mir leid, daß Du frustriert bist.
Aber Deine strikte Unterscheidung von Glauben und Wissen halte ich nicht für angebracht. Denn “glauben” kann man an alles und jedes, auch daran, daß es geflügelte Pferde gibt. Der Glaube des anderen ist dennoch stets zu respektieren. Er verlangt aber auch überall nach Wissen. Das ist jedoch für den Glauben an Gott trotz aller Anstrengungen des Geistes unter den gegebenen geschichtlichen Umständen nicht zu gewinnen. Es bleibt uns aber die Hoffnung auf Gott. Die Glaubensüberzeugungen der großen Religionen berufen sich zur Stützung ihres jeweiligen Glaubens auf ein historisches Wissen, das leider der kritischen Hinterfragung nicht standhält.
Erich