Das ist aber nicht die richtige Antwort auf die Frage, was Sie denn ausgelassen haben!
Nun in dem Zitat, ging es ja darum , zu zeigen , dass für Heidegger "Philosophie Weltanschauung als Haltung" ist..Meinten Sie, dass der Aspekt der Haltung fehlt? Oder welchen Aspekt, welche Stelle vermissen Sie? So gesehen, habe ich eigentlich schon bestimmte Zitate mehrfach wiederholt, die einen sind vollständiger, die anderen kürzer. Man kann das aber alles im Verlauf nachschauen. Vielleicht können Sie ja einen Tipp geben, was noch aus Ihrer Sicht fehlt am Zitat. Ich vermute der Aspekt der Haltung, es kann aber auch was anderes sein.
Also noch einmal:
Das wäre ein gesondertes Thema und mache es darum ganz kurz:
»Philosophie ist notwendig in dieser auch zu bestimmenden Weise Weltanschauung«
Pilosophie ist aber nicht hinreichend Weltanschauung, was gleichbedeutend damit ist, daß Philosophie und Weltanschauung verschieden sind.
Gut ,dann ist ja Ihre Position klar, dass Sie also zwischen Philosophie und Weltanschauung unterscheiden (dass also Philosophie für Sie eben nicht hinreichend genug Weltanschauung ist). Soweit scheint mir nun der Fall klar zu sein, wo Sie ja auch betonen, dass es sich auch um ein "gesondertes Thema" handelt. Aber ich bin fürs erste damit zufrieden, dass nun klare Verhältnisse/Positionen zu Tage treten hier.
Hier geht es doch darum, ob eine Philosophie des Bösen möglich ist. Ich bin der Meinung, daß das Gerede von einer Philosophie des Bösen ein weltanschauliches Geschwätz ist (B. #470), mehr nicht. Das Böse ist zum Beispiel unentbehrlich für ein glückliches Verbrecherleben, aber das Leben als Verbrecher ist Ausdruck einer Weltanschauung, nicht Ausdruck einer Philosophie. Philosophisch eine Weltanschaung zu denken ist nicht Aufgabe der Philosophie, philosophisch von Interesse kann jedoch der Bezug auf die verschiedenen Bezugnahmen auf Weltanschauungen sein, zum Beispiel im Rahmen einer Ideologiekritik.
Ja ich denke , dass Ihre Position da nun relativ deutlich ist. Zur Erinnerung Ihr Zitat nochmal aufgeführt:
"Das sind sehr gute Ansätze für die Herausarbeitung einer Weltanschauung des Bösen. Nun stelle man sich vor, durch eine solche Haltung geschähe Philosophieren. Gäbe es einen einfacheren Beweis der Schwatzhaftigkeit jeglichen Philosophierens? Ein Freund der Sophisterei, der zugleich sich an der Lüge zu erfreuen vermag, wäre das nicht ein wahrer Philo-Sophist oder gar als halbgebildeter Lufticus ein Philo-Sophisticus?" (Ihr Zitat von Beitrag 470, )
Das entscheidende ist ja, dass für Sie "Gerede von einer Philosophie des Bösen ein weltanschauliches Geschwätz ist (B. #470), mehr nicht". Und das ist für mich eben die Frage, ob man das so einfach sagen kann. Mit Heidegger habe ich ja versucht aufzuzeigen, dass man durchaus Philosophie und Weltanschauung auch gleichsetzen kann, dass es dafür sogar , wenn man so will, eine philosophische Position gibt. Und obwohl Sie ja meinen, dass "
das Leben als Verbrecher Ausdruck einer Weltanschauung ist, (und)
nicht Ausdruck einer Philosophie" kann man mit Bezug zu Heidegger vielleicht sagen, dass der Verbrecher doch von einer Philosophie (des Bösen) als Weltanschauung geleitet wird, welches sich in seiner (amoralischen) Haltung
(Neigung zum Bösen) zeigt . Insofern ist es ja spannend hier die Gegenthese durchaus auch philosophisch vertreten zu können. Denn naheliegender kann natürlich sein zwischen beiden zu unterscheiden. Aber wenn jemand behauptet, Philosophie ist Weltanschauung qua Haltung, ist das doch auch interessant, wie ich finde (und könnte man vielleicht als Gegenposition auffassen). Aber soweit dazu. Die Reaktion dazu, wie immer sie auch ausfallen mag, überlasse ich Ihnen. Meinte Intention, warum ich ja Heidegger hier überhaupt aufgeführt habe, sollte allmählich klar sein wie ich finde.