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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

In erster Linie gehört also zur Sekte ein Glas Sekt und kein Wein.:lachen:

Und Heidegger ist ein Rattenfänger und zum Glück bin ich eine Maus und gehöre nicht dazu.:clown2:


Das ist ja eine interessante Feststellung, daran hatte ich gar nicht gedacht :)

Aber was Heidegger anbetrifft , sehe ich ihn nicht unbedingt als "Rattenfänger", aber meine Meinung dazu ist ja schon bekannt ;)
 
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Ich gehe eben davon aus, daß Sie bei der Lektüre mitdenken.

In der Regel mache ich das schon, aber kann eben nicht an alles (zugleich) denken. Trotzdem sollte man ja versuchen möglichst klar (in der Regel) zu formulieren, um Missverständnisse erst gar nicht entstehen zu lassen.



Aber das wäre doch blöde, sich in die Abhängigkeit von Denkern zu begeben und deren Denke als Aufschluß zu betrachten, dessen man sich eklektisch bedient.

Naja es geht nicht unbedingt in erster Regel um "Eklektizismus ", sondern um Weiterdenken gewisser Philosophien. Das haben Philosophen ja im Grunde schon immer mehr oder weniger gemacht. Ich gebe ein Beispiel: Plotin, dessen Denken auf Platon und seine Philosophie aufbaut, aber dabei auch was eigenständiges geschaffen hat, sodass man sogar von einer plotinischen Philosophie sprechen kann, dieser sich aber eher nur als Platon -Interpret verstanden hat (er gilt ja als "Neu-platoniker"). Oder man kann an Cicero denken, dem ja auch ein gewisser Eklektizismus vorgeworfen wurde, da er sich auf verschiedene philosophische Ansätze stützte bei seinen philosophischen Schriften. Dennoch würde ich Cicero auch ein eigenes philosophisches Denken zugestehen. Man könnte sogar Nietzsche sowas vorwerfen, wenn man vom "Willen" bei ihm die Rede ist, da sich das dann doch zu sehr nach Schopenhauer anhören könnte, usw.. Sie sehen man kann hier eine Reihe von Philosophen aufzählen, denen das kritisch mehr oder weniger vorgeworfen wurde. Aber Nietzsche hat sich zwar auch in gewisser Weise bei Schopenhauer "bedient" sich aber von diesem auch kritisch abgesetzt und dieses Denken mit anderen Mitteln weitergedacht (aus Schopenhauers Wille wird Nietzsches Wille zur Macht z.B.). Nietzsche hat sich auch noch bei Platon kritisch bedient, um seine Philosophie als Gegenmodell zum Platonismus zu entwerfen. So gesehen war Nietzsche schon denkerisch zunächst in einer "Abhängigkeit" von seinem philosophischen Lehrer Schopenhauer, von dem er sich später aber löste (das war sozusagen seine Denkentwicklung). Also , das was Sie hier vorwerfen, praktizieren Philosophen durchaus schon lange mehr oder weniger... aber aus der Abhängigkeit von Schopenhauer und Co., die zunächst vorhanden war, hat Nietzsche später zu seinem eigenen Denken gefunden und dann eben von den anderen Philosophen sich kritisch distanziert.. er hat damit auch was neues geschaffen...man kann also schon an philosophische "Vorgänger" anknüpfen , und deren Denken eben weiterzudenken, und dabei kann auch was Neues entstehen, oder was modifiziertes , wie auch immer ..bei Plotin z.B. wurde daraus eben ein Neu-Platonismus, bei Nietzsche eine "Umkehrung des Platonismus", aber Nietzsches Philosophie ist ohne Platon und Schopenhauer nicht zu denken, Eklektizismus könnte man natürlich auch Heidegger vorwerfen, wenn er das Seinsdenken von Aristoteles und Co. auf seine Weise weiterdenkt. Kurz: es kommt auf den Fall an, es nicht per se so, dass es hier auf "reinen" Eklektizismus hinausläuft, sondern mag vielleicht nur auf den ersten Blick so gesehen werden..eher wird daraus oft ein eigener philosophischer Ansatz



Ja das haben Sie nun schon mehrfach behauptet, aber immer noch keine Philosophie des Bösen, basierend auf Ihre Denkmüllfabrikanten, im Ansatz skizziert.

Nun , um es zur Erinnerung zu sagen, ich hatte ja zwei Lexikonartikel zum Begriff des Bösen bei diesen Denkern vorgestellt, die Sie ja despektierlich als "Denkmüllfabrikanten" bezeichnen. Dies hatte ich ja , um mit diesen Artikeln deren eigenen philosophischen Ansatz in der Kürze vorzustellen, wobei es natürlich schwierig ist, wenn jemand mit deren Denkweise nicht vertraut ist, dafür ein Verständnis zu entwickeln, derjenige würde daher nur "Bahnhof "verstehen erstmal, wenn er diesen Artikel liest . Die Frage ist für mich ja , ob man zu einer "allgemeinen" Philosophie des Bösen kommen kann, die auf den Ansätzen dieser Denker mehr oder weniger basiert oder ob man im Grunde nur von Heideggers Philosophie des Bösen, Nietzsches Philosophie des Bösen, Kants Philosophie des Bösen usw. je individuell sprechen kann oder sollte....

oder ob man sich bei den einzelnen recht unterschiedlichen Philosophien des Bösen bedient (also der Heideggers, Nietzsches, Kants usw.), um daraus eine "allgemeine" Philosophie quasi zusammen"basteln" zu können (wie immer man das dann auch nennt). Die Fragestellung des Threads könnte man insofern genauer fassen, ob nämlich so eine allgemeine Philosophie des Bösen möglich ist (die kantsche, heideggersche, nietzschesche Elemente usw. enthält) oder ob es nur je individuelle Philosophien des Bösen geben kann (also Heideggers, Nietzsches, Kants).. Verstehen Sie, was ich meine? Mir persönlich ist das nämlich noch nicht ganz klar.. wie man hier dazu stehen kann oder sollte zu dieser Frage..Und daher habe ich da eben noch keine feste Position. Ich finde das allzumenschlich.

Welche Meinung haben Sie denn? Glauben Sie, denn das so eine "allgemeine" Philosophie des Bösen möglich ist (die Elemente von Kants Philosophie, Nietzsches Philosophie usw. enthalten kann )? Oder würden Sie da ganz anders vorgehen?

Man könnte ja hier zwei Positionen vertreten:

Position A: Ja es ist sowas wie eine allgemeine Philosophie des Bösen möglich

Position B: Nein , das wäre nicht möglich, sondern man kann nur auf die verschiedenen Philosophien des Bösen schauen..

In diesem Spannungsfeld der beiden Positionen ließe sich diese Threadsfrage denken , wie ich finde.

Eventuell könnten noch weitere Positionen dazukommen, was ich nicht ausschließen möchte.


Ja dann mal ran ans Werk!

Wie gesagt , gibt es ja da verschiedene Philosophien, die das Böse auf ihre Weise denken und insofern gibt es da ja genug "Material" der philosophischen "Vorgänger", dass man weiter denken kann vielleicht zur einer eher allgemeineren Philosophie des Bösen, die nicht eben so individuell ist wie die Hegelsche, Kantsche, Nietzschesche.usw.

Ich hatte allerdings nicht den Anspruch in den Thread , gleich hierfür eine "Lösung" auf dem Präsentierteller anzubieten, sondern dass in erster Linie hier erstmal zu diskutieren und damit auch weiterzudenken..Das finde ich durchaus so nachvollziehbar. Denn die Überschrift des Threades ist ja eine Frage. Und folglich bedeutet das in der Regel, dass derjenige der diese Frage stellt, selber noch nicht unbedingt eine klare Antwort dazu hat (unbedingt).

Es gibt übrigens ein Beispiel eines aktuelles Buches, wo sowas quasi weitergedacht und was ich interessant finde. Es heißt "Böses denken" von Bettina Stangneth.

https://www.amazon.de/Böses-Denken-Bettina-Stangneth/dp/3498061585/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1465604219&sr=1-1&keywords=böses+denken

Vielleicht kann das ja etwas weiterhelfen in der Debatte, aber ich muss es noch in Ruhe lesen. Sie scheint sich da auch auf Kant und Co. zu beziehen.

Aus dem Klappentext:

"Dieser elegant geschriebene Essay erklärt und erweitert klassische Konzepte des Bösen, denn wer das Böse bekämpfen will, muss es zunächst einmal erkennen. Es kommt schon lange nicht mehr nur als dummer Barbar, sadistischer Schläger oder gedankenloser Bürokrat daher, sondern mit verführerisch schlüssigen Argumenten. So sehr wir es uns auch gewünscht haben: Für uns Menschen ist nichts jenseits von Gut und Böse. Noch nicht einmal das Denken."

Ich vermute aber, dass Sie dieser Philosophin da auch einen gewissen Eklektizismus unterstellen würden oder?.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na, jedenfalls war und ist die "Philosophie des unwerten (menschlichen) Lebens" eine böse Philosophie.

Ja das kann man auch durchaus so sehen. Und Verbrecher, die nach solch einer Philosophie , solch einer Ideologie handeln, wenn sie unschuldige Menschen töten , die ihnen minderwertig vorkommen, kann man ja auch durchaus als "böse" ansehen bzw. mit einem bösen Charakter versehen. Vermutlich haben eben Verbrecher/Mörder solche eine Art von Philosophie in ihrem Handeln. Da kann man ja an Hitler und Co. denken.
 
Hier geht's nicht um 'mehr oder weniger' sondern um 'kapiert' oder (noch) nicht. Grundsätzlich zumindest.
Und v. w. "ausführlich" und "Zeitgründe", wenn ich sehe, wie viel Du davon offensichtlich für "Geschwätz oder doch nicht" zur Verfügung hast und einsetzt, dann... sind es selbstverständlich immer noch Deine Prioritäten, die Du entsprechend setzt, für meinen Aufwand hier sind mir die übrigen 'Krumen', vor allem, wenn ich dann noch feststellen muss, dass wohl auch Dein tatsächliches Interesse und Deine Konzentration so verteilt sind, dann doch deutlich zu wenig...

Naja ich bemühe mich schon die "Grundlinien" einer anderen "Denke" zu verstehen (also was Grunsätzliche anbetrifft). Wie weiter das immer gleich klappt, lasse ich mal offen.

Wenn du auf Andersdenk und seine Beiträge dich bezieht, dann kann ich nur sagen, dass ich die nicht so stehen lassen kann, weil er meine Positionen da angreift , kritisiert, wie immer man das auch nennt. Ich könnte natürlich das ignorieren und darauf nicht weiter eingehen, mache ich aber nicht, Denn ich habe ja auch keine Angst vor einer sachlichen Auseinandersetzung hier. Würdest du jemand , der dich sachlich angreift ignorieren oder würdest du darauf sachlich erwidern? Ich ziehe es es jedenfalls vor einer kontroversen Debatte mit jemanden nicht aus dem Weg zu gehen, die der ein oder andere eher in Richtung "Geschwätz" beurteilen würde.. Das ist jedenfalls die Vorgehensweise zu der ich mich in der Regek entscheide, auch wenn mancher sagen würde, dass es nicht unbedingt was bringt mit demjenigen weiterzudiskutieren....Aber das sollte doch jeder für sich entscheiden, wie er in solch einer Situation vorgeht, wenn jemand einen angreift usw.

Insofern ist das schon für mich wichtig auf diese Beiträge zu erwidern und kann das eben nicht so stehen lassen, sondern sage dann eben meine Gegen-Meinung zu solchen Leuten wie Andersdenk, die oft noch polemisieren zusätzlich aus meiner Sicht.

Insofern hat sich die Konzentration in diesem Thread dann durchaus so ergeben vom Verlauf her..

Ich finde aber die Kritik hier- und so fasse ich das hier auch auf- etwasungerecht- denn das hat sich ja hier aus dem Verlauf einer Diskussion so entwickelt, daher habe ich mal versucht etwas das zu erklären, was Du (zeitliche) "Prioritäten" nanntest..Würdest du denn da ganz anders reagieren in solchen Fällen und solche Beiträge ignorieren ? Nun ich habe mich jedenfalls individuell so entschieden...und ich habe nichts gegen eine sachliche Auseinandersetzung mit jemanden und gehe dem auch nicht aus dem Weg...

Kurz: Die Kritik an einer gewissen Einseitigkeit hinsichlich meiner Beiträge und meine Vernachlässigung anderer , finde ich der Sache nach nicht ganz passend/gerecht. Denn das war ja kein "böser Wille", sondern hat sich aus dem Verlauf einer Diskussion entwickelt.

Vielleicht ist da ja nachvollziehbar, sowas ich das hier nunmal erläutert habe.

...Ja, "Wunsch" ist auch hier immer, sonst wär' ich ja gar nicht hier, aber... sag' mir einfach bescheid, wenn sich diesbezüglich tatsächlich 'was' geändert hat.:)

Ja , okay. Ich persönlich hätte jedenfalls nichts weiter dagegen . Aber mal schauen, nichts muss, alles kann, bin da auch eher locker /gelassen eingestellt.Niemand ist hier ja zur "Kommunikation"/zum "Dialog" gezwungen (mit anderen Usern) ..das ganze ist ja eh freiwillig...:morgen:
 
In der Regel mache ich das schon, aber kann eben nicht an alles (zugleich) denken.

Verständlich, aber genau deswegen müssen Sie sich bei der Lese eben auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren und mitdenken, denn Sprache ist ein erlerntes System zur tätigen Zeichenverwendung und ohne die Tätigkeit verständigen Mitdenkens unbrauchbar.

Naja es geht nicht unbedingt in erster Regel um "Eklektizismus ", sondern um Weiterdenken gewisser Philosophien. Das haben Philosophen ja im Grunde schon immer mehr oder weniger gemacht.

Aber Sie nicht!
 
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